Operation Chargeback: Internationale Razzia gegen Kreditkartenbetrug mit 300 Millionen Euro Schaden

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und das Bundeskriminalamt haben zugeschlagen. In einer international koordinierten Aktion sind Ermittler in neun Ländern gegen drei Betrugs- und Geldwäschenetzwerke vorgegangen. Die Bilanz: Mehr als 60 Durchsuchungen und 18 vollstreckte Haftbefehle in Deutschland, Italien, Kanada, Luxemburg, den Niederlanden, Singapur, Spanien, den USA und Zypern.

Zwischen 2016 und 2021 sollen Kriminelle Kreditkartendaten von rund 4,3 Millionen Menschen aus 193 Ländern abgegriffen haben. Damit haben sie dann über 19 Millionen fingierte Online-Abonnements abgeschlossen. Die dazugehörigen Webseiten wirkten professionell und boten angeblich Streaming-, Dating- oder andere Unterhaltungsdienste an. Tatsächlich waren das aber nur Fassaden, um die Kreditkarten der Opfer zu belasten.

Die monatlichen Beträge hielten die Täter bewusst klein und versahen sie mit kryptischen Verwendungszwecken. Viele Karteninhaber konnten die Abbuchungen deshalb nicht zuordnen oder bemerkten den Betrug gar nicht erst. So lief das Geschäft über Jahre hinweg.

Um die betrügerischen Transaktionen überhaupt durchführen zu können, haben die Beschuldigten vier große deutsche Zahlungsdienstleister kompromittiert. Bei einem dieser Dienstleister installierten sie sogar eine speziell für Geldwäschezwecke programmierte Software. Der entstandene Schaden liegt bei über 300 Millionen Euro. Weitere Transaktionen im Umfang von etwa 750 Millionen Euro scheiterten, weil die Kreditkarten beispielsweise abgelaufen waren oder die Abbuchung aus anderen Gründen nicht durchging.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. „Die monatlichen Beträge hielten die Täter bewusst klein und versahen sie mit kryptischen Verwendungszwecken.“

    Schaut sich keiner seine Abrechnungen an? Ich bekomme eine Notification wenn etwas bezahlt wird und am Ende des Monats gehe ich die monatlichen Ausgaben durch. Bin ich der einzige der das macht oder verstehe ich hier etwas nicht?

    • es gibt eine linke Seite der IQ Normalverteilung

    • Die Buchung erfolgt aber nicht sekundengenau, teilweise Tage später. Bestelle ich bei Amazon wird teilweise gesplittet oder aggregiert. Ich kontrolliere wöchentlich meine Buchungen und es gibt so einige, da muss ich wegen kryptischer Angaben etc. länger prüfen. Es sollte verpflichtend werden, dass wann und wo auf der Abrechnung besser zu sehen ist.

      • Es sollte einfach verpflichtend werden dass man die einzelnen Positionen der Transaktion, so wie auf einem Beleg wenn man einkauft, im Online-Banking einsehen kann; evtl. dass sogar noch der Beleg/die Rechnung selbst dort landet. Von mir aus kann man es aber auch so machen dass der Konto-/Karteninhaber selbst wählen kann ob die Daten gespeichert werden sollen, für den Fall dass er seiner eigenen Bank nicht vertraut …

  2. Ist bekannt, welche 4 großen deutschen Zahlungsdienstleister kompromittiert wurden?

  3. Mich würde mal interessieren, was die neue Funktion ‚IBAN & NAME Sofort-check‘ beim Überweisen bzgl. Gaunerei gebracht hat. Meine Hausverwaltung hatte tatsächlich zu der IBAN einen Mish-Mash Namen genutzt und bei ebay bin ich mal betrogen worden vor 20 Jahren mit diesem Trick (aber zum Glück Geld zurück bekommen)

  4. bla bla bla says:

    In der „Wirtschaftswoche“ steht eine Firma und ein Name (M.H.) der schon öfter in der Vergangenheit genannt wurde (Strafbefehl BAFIN, and. Firmen etc), jetzt verhaftet wurde. Liest man woanders, das er in den letzten Jahren auch große Immobilien gekauft/finanziert hat. Wäre interessant, ob die dann später auch „eingezogen“ werden. Sonst kommt er wieder mit Vermögen aus der Nummer raus.

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