OpenTalk: Schleswig-Holstein setzt landesweit auf Open-Source-Videokonferenzen

Während andere Bundesländer noch zögern, macht Schleswig-Holstein jetzt Nägel mit Köpfen und führt die Open-Source-Videokonferenzlösung OpenTalk flächendeckend in allen Landesbehörden ein. Nach einer erfolgreichen Pilotphase mit 200 Nutzern bekommen nun rund 2.000 Verwaltungsmitarbeiter Zugriff auf das System. Die Lösung wird komplett On-Premises im BSI-zertifizierten Rechenzentrum Twin Data Center betrieben. Das bedeutet volle Kontrolle über die eigenen Daten – ein Punkt, den Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, besonders hervorhebt. Gerade im Verwaltungsbereich mit seinen sensiblen Daten ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
OpenTalk wurde von der Heinlein Gruppe (auch mailbox.org) speziell für die Anforderungen des öffentlichen Sektors entwickelt. Das System bietet nicht nur die üblichen Videokonferenz-Funktionen, sondern auch verwaltungsspezifische Features wie revisionssichere Abstimmungen. Auch die Integration in bestehende IT-Systeme wurde bedacht. Die mandantenfähige Architektur erlaubt den zentralen Betrieb für verschiedene Einrichtungen unter einem Dach. Das System ist zudem DSGVO-konform und erfüllt die Anforderungen der BITV 2.0 für Barrierefreiheit. Die Einführung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Mal schauen, wie es da weitergeht. Andere Bundesländer werden die Entwicklung sicher genau beobachten. Die Entscheidung für OpenTalk könnte durchaus Signalwirkung für weitere Behörden haben, die nach datenschutzkonformen Alternativen zu den bekannten proprietären Lösungen suchen.
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Leider nach wie vor ohne iOS App und daher ist es nicht möglich den Bildschirm vom Iphone oder Ipad zu teilen. Sonst wären wir schon längst von Teams zu OpenTalk gewechselt.
Ja, das ist bei iOS-App ein Problem – das Bildschirm teilen, nicht der Call an sich. Wir wissen das und sind da mittelfristig dran. Trotzdem gibt/gab es erstmal Wichtigeres zu tun. Die öffentlich-rechtliche Hand hatte bislang aber auc noch kein Bedürfnis, eine entsprechende OSS-Entwicklungspartnerschaft zu schließen.
Bestimmt. Ist ja auch total ok, wenn der Bedarf nur bei wenigen Nutzern besteht. Ich kann mich ja nur melden und sagen, wir fänden es klasse und würden gern von Teams wechseln, wenn das irgendwann geht mit dem Bildschirmteilen.
Und ja die Calls funktionieren problemlos auf iOS oder ipadOS.
Ich arbeite seit es Teams gibt damit aber einen iOS Bildschirm musste ich noch nie teilen.
Im Bereich Architektur absoluter Standard schnell eine Skizze oder den Plan auf einem Ipad zu scribbeln oder einen Plan zu ändern.
Dafür gäbe es ja dann eigentlich sogar Apps, wie etwa Pages, damit alle gemeinsam zeichnen können.
Beim Faxbetrieb hatten sie auch die Hoheit über die eigenen Daten. Wahrscheinlic halten sie deshalb an diesem Fetisch fest und bauen weiter am Museum Deutschland. Zumindest touristisch könnte das irgendwann von Nutzen werden, wenn der Rest der Welt sich mal in live ansehen will, wie noch Uroma und Uropa lebten.
Das Fax ist hier ganz offensichtlich offtopic und dient nur dem Behördebasihng, damit eine positive Nachricht nicht allein steht.
Mein Eindruck ist, dass das nur eine Sage ist. Klar hat das Fax als „Schriftformersatz“ formaljuristisch noch eine Berechtigung, dass das so ist liegt aber mehr an der Gesetzgebung bzw. dem Scheitern einer sinnvollen digitalen Signatur. Defacto spielt aber bei meinen vielen vielen Behördenkontakten das fax schon seit Jahren gar keine Rolle mehr.
Zum eigentlichen Thema. Klingt doch gut. Jetzt muss es nur auch mit aller Hardware laqufen und auch von allen anderen Behörden nutzbar sein, die da zum Teil strenge Vorgaben haben, welche Tools erlaubt sind und dann hoffe ich, dass sich da noch ein paar Stellen anschließen werden.
Das es nicht so viele andere Bundesländer nutzen kann auch daran liegen das diese eher BigBlueButton nutzen.
Ich finde das OpenTalk auch nur ein falsches Versprechen ist. Der OpenSource Ansatz ist ja schön und gut, aber so wirklich kann man damit nichts anfangen.
Die meisten Bundesländer nutzen BigBlueButton derzeit nur, weil es eher da war. Aber: Schleswig-Holstein ist bereits das zweite Bundesland, das OpenTalk einsetzt. Auch Thüringen nutzt es bereits (und es ist wohl auch im Wesentlichen auf Initiative von Thüringen entwickelt worden). Es kann also durchaus Vorbildwirkung haben, was diese zwei Bundesländer gerade machen.
Ich selbst nutze OpenTalk sehr gern und empfinde es als wesentlich besser als BigBlueButton. Ich finde die Oberfläche von BigBlueButton nicht so gelungen und auch insgesamt die Performance nicht so gut, wie ich das bei OpenTalk erlebe. OpenTalk läuft einfach – und zwar stabil und gut. Bei BigBlueButton hatte ich bei bisher jeder damit durchgeführten Videokonferenz Probleme.
OpenTalk ist schon lange die Landeslösung in Thüringen und derzeit in zwei (oder drei?) anderen Bundesländern in einem fortgeschrittenen Test. Das wäre dann über ein Viertel der Bundesländer. Auch auf Bundesebene laufen derzeit verschiedene Projekte sehr in die Richtung OpenTalk. Wir können uns da nicht beschweren und kann nicht nachvollziehen, dass das nicht ankommt und die damit nichts anfangen können. Da hören (und spüren) wir wirklich anderes…
Größer Fan von Heinlein und schön, dass der deutsche Staat endlich mal deutsche Unternehmen mit ihren deutschen Steuergeldern unterstützt, wobei auch die Daten in Deutschland bleiben. Das muss jede Kommune, jedes Land und der Bund so schnell wie möglich machen.
OpenTalk kann im Gegensatz zu Zoom keine Ende-zu-Ende-Verschlüsslung. Da ist sogar ein Video-Call per WhatsApp sicherer.
Ich denke deine Info ist veraltet:
„Auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung möglich“
Quelle:
https://opentalk.eu/sites/opentalk/files/2023-07/Videokonferenzen%20digital%20souvera%CC%88n%20mit%20OpenTalk-20230308-17%20-%20komplett.pdf
Seltsam, in der aktuellen FAQ heißt es noch, „Alle Video- und Audiodaten werden mit TLS verschlüsselt. Zusätzlich arbeiten wir gerade an einer Lösung für E2E Verschlüsselung.“, siehe https://docs.opentalk.eu/de/user/FAQ/
OpenTalk hat derzeit noch eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung, mit dem Wechsel auf LiveKit aber die Grundlage dafür geschaffen. Es wird also bald E2E geben. Derzeit ist es TLS. Aber das ist ja zum Glück nicht die einzige Absicherungsmaßnahme. OpenTalk ist aufgrund der Containerlösung schon jetzt sehr sicher.
inwieweit ist denn Dataport dabei mit im Boot?
Wenn ja, besteht auch die Chance einer Erweiterung auf die anderen von Dataport ‚betreuten‘ Anstalt-, äh, Bundesländer?
Konkret: Hamburg?!