Open Camera mit RAW/DNG-Unterstützung
Die beste Kamera ist die, die man dabei hat. Kein blöder Spruch, sondern sicherlich Tatsache. Schaut man sich bei Menschen um, die Fotografie nicht professionell betreiben, dann findet man mittlerweile statt Digi- oder Spiegelreflexkamera das Smartphone vor. Das hat man eh dabei, es ist zudem kleiner und leichter. Und wenn man ehrlich ist: Aus vielen Smartphones bekommt man mittlerweile sehr gute Bilder, die sich oftmals nicht hinter denen von Menschen verstecken müssen, die keine Ahnung, aber eine Spiegelreflex für zigtausend Euro ausschließlich auf „Auto“ betreiben.
Meistens kommt aus so einer Smartphone-Kamera ein JPG raus. Das ballern viele Nutzer sicherlich noch über den einen oder anderen Filter, bevor es seinen Ritt in die Social Networks oder die Camera Roll antritt. Allerdings bieten neuere Smartphones auch ein „Mehr“, denn das Camera2-API erlaubt es, Bilder auch im RAW/DNG-Format zu speichern. Dies unterstützt seit neustem auch die Open Source-App Open Camera, die man jedem ans Herz legen kann, die mal über den Tellerrand der vorinstallierten Kamera-App schauen wollen. In den Einstellungen lässt sich nun das Speichern im RAW/DNG-Format aktivieren.
Hierbei muss man natürlich bedenken, was man später machen will. So hat ein 12 Megapixel-Bild über die Standardeinstellungen bei Open Camera nämlich nicht mehr rund 2 Megabyte Dateigröße, sondern 24. Lohnt sich also nur für Menschen, die eine entsprechend schnelle und große microSD-Karte haben oder eben ausreichend Speicher frei auf dem Smartphone. Bearbeitet werden können die Dateien dann weitergehend mit dem Format-unterstützenden Bildbearbeitungsprogramm eurer Wahl.
https://play.google.com/store/apps/details?id=net.sourceforge.opencamera
*seufz*
„Aus vielen Smartphones bekommt man mittlerweile sehr gute Bilder, die sich oftmals nicht hinter denen von Menschen verstecken müssen, die keine Ahnung, aber eine Spiegelreflex für zigtausend Euro ausschließlich auf „Auto“ betreiben.“
Das ist wohl die einhergehende Meinung heutzutage. Mag für 2/3 der Bilder stimmen. Aber Physik lässt sich nicht überwinden – wo kein Licht, da kein Licht. Gleiches gilt fürs rauschen, Sensorgröße, Abbildungsmaßstab, Telezoom usw. Mag lebst für „Auto“ Fotografen alles uninteressant sein, aber selbst der kann mit seiner Spiegelreflex bessere Fotos machen als derjenige mit seiner Smartphone Knipse.
Keine Kritik, ich nutze wie geschrieben für 2/3 meiner Bilder „mal eben schnell“ auch ein Smartphone. Ich wehre mich nur gegen Aussagen, dass man heute gleichwertige Bilder aus nem Smartphone kriegt, das ist schlicht nicht wahr. Es ist nur bequemer, DAS ist der Faktor.
Kann es sein, dass raw nicht von allen Handys unterstützt wird? Auf meinem sony z3 compact habe ich diese Einstellmöglichkeit nicht :/
@Chris
100%ige Zustimmung!
Sensorgröße ist nun mal ein physikalischer Faktor, bei dem wohl nicht einmal in den kommenden Jahren ein Smartphone mithalten könnte.
Das sieht man, sobald man mal ein paar Bilder bei wenig Licht (abends im Wohnimmer / Dämmerung) macht. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Vor allem wenn man wie ich gerne möglichst ohne Blitz fotografiert.
Sensorgröße ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Sensorgröße!!! 😉
Da Frage ich gleich auch mal nach. Auf meinem Elephone Vowney mit der 21Megapixel Cam von Sony, kann ich Raw auch nicht einstellen…bzw. finde nichts, wo ich das einstellen kann.
@Chris:
Gut geschrieben. Das große Problem ist, Handybilder sehen meist nur auf dem Handy gut aus. Auf dem PC mit 24 Zoll Monitor und mehr schon lange nicht mehr. Mehr MP bedeuten,bei so kleinem Sensorchip eben auch größeres Rauschen. In viepen Fällen reicht es, gleichwertig sind sie jedoch keineswegs. Im Übrigen, 6 MP sind bei der Sensorgröße das Beste bislang. Alles darüber hat ein Rauschen das in der Quali genauso schlecht aussieht wie z.B. eine 2MP Aufnahme.
interessante diskussion.
ich persönlich finde, dass bei der landschaftsfotografie die besten smartphones an aktuelle dslr kameras rankommen. häufig sind smartphones durch den eingebauten hdr modus sogar besser als ein reguläres foto einer dslr. natürlich gibt es unterschiede, wenn man auf pixelgröße reinzoomt, aber das hat dann auch wieder relativ wenig mit einem praktischen nutzen zu tun. wer druckt sich noch bilder in A3 aus? als desktop wallpaper und standard fotogröße kann man die beiden gruppen nicht mehr auseinander halten.
auch bei wenig licht sind smartphones auf jeden fall besser als eine dslr mit standard 3,5 blende kit objektiv. alleine schon durch die OIS, die bei vielen dslr kameras fehlt. klar gerät dieser vergleich ins hinken, wenn man 4000€ equipment mit einem Galaxy S7 vergleicht, aber das wird auch auf die wenigsten zutreffen.
einzig und allein bei einem vordergrund mit hintergrund motiv würde ich meine dslr noch rausholen. und selbst da werden algorithmen immer bessere die eine tiefenschärfe interpolieren.
Bislang scheint in dieser Diskussion vergessen worden zu sein, welche Unterschiede in der Auslöseverzögerung bestehen.
Mal abgesehen von Portrait und Landschaftsaufnahmen (wo man übrigens bei einer DSLR immer mehr Tiefenschärfe erreicht), möchte man vielleicht auch mal einen Rennwagen oder einen Hund während eines Rennen in einem gestochen scharfen Foto festhalten. Und als Extrembeispiel eine Hummel im Anflug an einer Blüte (Ziel: keine verwackelten Flügelbewegungen).
Keine einzige Smartphones Kamera ist dazu im Stande und wird es auch noch länger nicht sein.
@pietz
Einen guten mechanischen Bildstabilisator gibt es in in fast allen DSLR ab 500 €. Insbesondere Pentax die dann noch oft regendicht sind.
@pietz. Wer sich eine DSLR kauft und dann ausschlieslich das kitobejtkiv nutz hat sich eh das falsche produkt ausgesucht. Mein persönliches lieblingsobjektiv ist meine 35mm festbrennweite 1,8 blende. Das gibt’s für um die 100 steine. Dazu nochn body für“günstige“ 600-700€ und man bekommt gerade bei wenig licht ohne blitz deutlich besser bilder als mit jedem smartphone hin. Und siehe da, wir sind in etwa in der gleichen preisklasse wie ein S7 oder gar günstiger als ein iphone 6s plus. Man braucht also keine 4000€ hardware um tolle bilder zu machen. Ich will aber auch nicht bestreiten, dass man dafür hardware bekommt, die noch ein tacken bessere bilder hinbekommt. Und zum vergleich HDR/DSLR
Nimm mal deine kamera, fotografiere in raw und jag dann deine bilder mal durch ne software wie lightroom oder capture one. Manchmal kommt es eben auf denjenigen Hinter dem gerät an, nicht auf das gerät selbst.
Ich sage auch nicht, dass Fotografen ihre D4 verkaufen sollten, um sich das neue iPhone zu zulegen. Weitergehend bringt es auch nichts explizite Beispiele und Situationen zu nennen in denen eine DSLR besser ist. Mit all diesen Dingen habt ihr natürlich recht. Soweit bin ich auch.
Ich sage nur, dass in 95% der Situationen 95% aller Menschen für 95% der Verwendungszwecke vergleichbare Bilder mit einem aktuellen Smartphone machen können gegenüber einer dedizierten DSLR, die das gleiche kostet.
Ihr redet immer von DSLR. Die sind nicht sooo gut. Mit einer SLT oder Spiegellosen und halbwegs gutes Objektiv bist du in ALLEN Bereichen einer DSLR überlegen.
Eine Alpha, selbst die günstigen, macht jede DSLR nass und das auch mit Kit-Objektiv. Ich rede da von Gechwindigkeit, AF, Rauschverhalten, Lautstärke, Schärfe…
Dazu braucht mal keine 1000€ geben…
Aber baumelt euch ruhig weiter eure fetten Kameras um den Hals, am Besten noch mit Akkugriff und fühlt euch wie ein „Profi“.
Übrigens baut nur Canon eigene Sensoren, die im Dynamik recht schwach sind, in nahezu allen Anderen stecken Sony Sensoren…
Die Handy Bilder sind doch wirklich gut, es kommt natürlich immer darauf an, was man dann damit vor hat. Mal unabhängig von der Qualität ist eine DSLR einfach unpraktisch, für „in die Hosentasche“ 😉
Ach ja, das ist hier untergegangen…zwei oder drei User haben gefragt…ob die Option RAW einstellen bei jedem Phone geht.
Bei mir ist diese Option auch nicht vorhanden.
Huch, da habe ich wohl ne Diskussion vom Zaun gebrochen.
Nein Pietz, hast nicht verstanden worum es uns geht. Mit deinen 95% der Bilder hab ich meine 2/3 aller Bilder gemeint. Klar mache ich mit dem iPhone tolle Landschaftsbilder. Klar kann man mit hdr ne Menge rausholen.
Ich sprach ja auch nicht unbedingt von einer DSLR, von mir aus auch Aps-c oder Systemkamera spiegellose oder sonst was.
Hast du eine DSLR? Oder spiegellose Systemkamera? Dann solltest du in den Ausnahme Situationen auch mit deinem Smartphone an Grenzen gekommen sein, die dein Smartphone nicht mehr rafft. Und selbst da hilft dir dein 3.5er Kit Objektiv, weil es eine etwa 200x größere Fläche bietet, durch die Licht kommen kann. Das hilft bei Dunkelheit ebenso wenns um Geschwindigkeit geht. Egal ob Hummel, autorennen oder sonst was. Und die gleichen Abmessungen trifft das Licht auch, wenns um den Sensor geht. Das wollte ich nur sagen, man kann viel „basteln“, aber irgendwann kommen physikalische Grenzen.
Und was A3 angeht: recht haste. Aber du hast wohl noch nie Ausschnitte eines Bildes verwendet bzw bearbeitet? Da hau dein Smartphone am besten gleich inne Tonne.
Usw my2c
An die User mit der fehlenden RAW-Option: leider unterstützen noch nicht alle Hersteller die Camera2.0 API von Google, die aber benötigt wird, um RAW und andere Optionen wie Burst Shot zu nutzen. Leider weigert sich Sony da schon seit Längerem…
@Der wahre Hanness: darf man deinen Beitrag in Foto-Foren posten? Das wird Schenkelklopfer geben :))
Spiegellose Kameras haben Vorteile beim Gewicht und der Baugröße, aber dass sie generell einer DSLR überlegen sind, ist pauschal-dahergeredetere Unfug. Natürlich gibt es sehr gute Spiegellose, aber keine der beiden Bauarten ist prinzipiell der anderen überlegen. Da musst du schon genauer einzelne Kameras und Objektive vergleichen.
Zurück zum Thema: alleine von der verwendeten Optik und den Sensoren her ist eine Einstiegs-DSLR/Spiegellose einem Smartphone überlegen. Die geringe Bautiefe eines Smartphones setzt mit heutiger Technik noch deutliche Grenzen in der optischen Qualität.
@Chris
stimme ich dir zu. ich glaube auch dass unsere meinungen gar nicht so unterschiedlich sind, wie ich es am anfang interpretiert habe.
eine sache würde ich allerdings noch ergänzen. wenn sensor A bei gleicher auflösung 200x größer ist als sensor B ist er in der Praxis lange nicht 200x lichtempfindlicher, sondern wahrscheinlich eher 40x. das hängt damit zusammen, dass die effizienz von sensoren bei steigender größe rapide abnimmt. wenn dann noch dazu kommt, dass die interpretation des lichtes eher logarithmisch als linear passiert, ist der unterschied zwischen den beiden sensoren zumindest in anbetracht auf lichtempfindlichkeit gar nicht mal so groß. deshalb ist es ja auch keine schwarze magie, dass ein Galaxy S7 selbst in schlechten verhältnissen mit einer DSLR + billigem Kitobjektiv mithalten kann.
Mit einer großen Kamera hat man viel mehr Möglichkeiten. Aber genau wie man bei einer Festbrennweite mit den Füßen „zoomen“ muss, finde ich es auch häufig eine interessante Herausforderung mit der Limitation eines Smartphone schöne Bilder zu machen 🙂
Danke Benjamin…auf Samsung Galaxy S5 Plus ist die RAW Option auch nicht verfügbar.
@Eierkuchen
Schon klar. Solche Diskussionen habe ich schon oft geführt. Und dann haben die „Profis“ mir erklärt warum denn der optische Sucher so toll ist und warum man einen Akkugriff braucht und warum das und jenes…
Dann erkläre ich einfach wozu der Spiegel gut war und weshalb man entweder fokussieren oder auslösen kann. Zeige auf, wie dämlich es aussieht, Foto schießen, aufs Display glotzen, irgendwas umstellen und nächstes Foto. Sowas sieht man bei einer modernen Kamera vor dem Auslösen im Sucher. Wozu ein Stabilisator im Body besser ist, lege Vergleichsbilder vor, zeige was mit einem 3.5er Kit-Objektiv möglich ist, zeige lautloses Auslösen und drücke denen ich auch die A7 in die Hand. Spätestens dann hat sich die geklärt.
Aber am Ende mir auch egal, muss die Leute nicht zu ihrem Glück zwingen.
Um mal in der Diksussion wieder zur APP zurückzukommen… 😉
Besteht die Möglichkeit, den Bildschirm während der Videoaufnahme zu sperren (analog zu den „Spycams“ die man im Playstore so findet)?