Online-Ausweis kann künftig für digitalen Hotel-Meldeschein genutzt werden

Gemäß § 29 und § 30 des Bundesmeldegesetzes ist es Hotels erlaubt, Meldedaten von Gästen elektronisch zu erfassen. Darauf basierend hat das auf digitale Self-Services-Lösungen für Hotelbetriebe spezialisierte Unternehmen HelloGuest Solutions GmbH eine App entwickelt, in der Gäste von unterwegs den digitalen Check-in vollziehen können und ihren Zimmerschlüssel bereits auf das Smartphone erhalten.

In der Anwendung können die Gäste ihre Ausweisdaten selbst eingeben oder den Identifizierungsdienst „AusweisIDent Online“ von Governikus und D-TRUST nutzen. Dabei werden die Daten des Personalausweises, des elektronischen Aufenthaltstitels oder der Unionsbürgerkarte nach Eingabe der Online-Ausweis-PIN erfasst und an das Hotel übermittelt. So können Gäste unabhängig von den Öffnungszeiten der Rezeption mit dem mobilen Schlüssel ihr Hotelzimmer betreten und auch wieder digital auschecken. Wenn Gäste ihre PIN für den Online-Ausweis nicht kennen oder den persönlichen Service bevorzugen, kann das Rezeptionspersonal mit „AusweisIDent Vor-Ort“ die Ausweisdaten elektronisch auslesen und in das Hotelsystem übertragen.

Laut Bundesministerium des Innern und für Heimat sollen im Rahmen des Forschungsprojektes ONCE beide Verfahren (online und vor Ort) für den Check-in mit teilnehmenden Hotels erprobt werden. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte eID-Schaufensterprojekt ONCE (ONline einfaCh anmeldEn) beschäftigt sich in den drei Anwendungswelten „Kommune und Verwaltung“, „Mobilität und Verkehr“ sowie „Hotel und Tourismus“ mit der Vereinfachung des Zugangs zu digitalen Verwaltungsleistungen und Dienstleistungen im Internet. Governikus und HelloGuest sind zwei der rund 40 Unternehmen, die an ONCE beteiligt sind.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Aha. Meine Güte, die Welt könnte so einfach sein, ohne Bürokraten. Es geht doch nur um einen lumpigen Ausweis … seufz … warum muss man daraus ein bürokratisches Monster machen.

  2. Man könnte also die digitale Meldung samt Check In mit dem Ausweis einer dritten Person durchführen, wenn Person X Person Y ihren Ausweis überlässt. Es findet ja dann quasi nicht mal mehr eine „Gesichtskontrolle“ statt… Hab ich das richtig verstanden? Das ist doch ideal für kriminelle Milieus…

    • Was soll daran kriminell sein? Daten die da erhoben werden dienen in erster Linie statistischen Zwecken. Auch wenn man den Zettel mal irgendwo ausfüllen muss (sehr selten), einen Ausweis musste ich in den letzten 15 Jahren glaube ich nirgendwo mehr vorzeigen.

    • Wurstbrot says:

      ePerso Funktion ist mit einer PIN geschützt.

    • So habe ich das verstanden. Ich habe eh noch nie verstanden wozu das gut sein soll.
      Der Ausweis wurde bei mir afair nur 1-2 mal kontrolliert. Beim Rest habe ich eine Karte erhalten wo ich selbst meine Daten eintragen sollte. Da wären auch falsche Daten ohne Probleme durchgegangen.

      • Wie du verstehst nicht, wozu das gut sein soll? Das ist zur Überwachung gut. Was hast du denn erwartet? 😀

      • In den üblichen Kettenhotels wird der Ausweis immer kontrolliert und teilweise aus kopiert – letzteres ist im Ausland absolut üblich. Die Hotels wollen schließlich wissen wer ihnen das Zimmer zerlegt hat…

    • Wenn man den Ausweis und die PIN einer anderen Person überlässt, kann die im Hotel einchecken, ja. Und wenn man seine Online-Banking-PIN und den TAN-Generator einer anderen Person überlässt, kann die mein Konto leer räumen. Und wenn man seinen Autoschlüssel wem anders überlässt kann der mit meinem Auto wegfahren. So ist die Welt.

      • Das meine ich, so funktioniert doch die sogenannte Clan-Kriminalität…

        • Und wie willst du das lösen? Indem man ein Auto nur noch starten kann, wenn vorher der Bürgermeister die Identität persönlich überprüft hat? Online-Banking abschaffen, Überweisungsformulare auch und Bankgeschäfte nur noch am Schalter?

    • Wenn man mal wieder furchtbar kriminell unter falschem Namen in einem Hotel übernachtet? 😀

      In Hotels sollte m.M.n. gar keine Identifikation erforderlich sein.

      • Das denke ich mir schon immer. Widerspricht ja eigentlich auch der DSGVO, da nur Daten erhoben werden dürfen wenn sie erforderlich sind. Keiner kann mir einen plausiblen Grund nennen warum ich in einem Hotel/Motel meinen Ausweis zeigen muss. Totaler Blödsinn und nur Gängelung.

  3. Swedenborg says:

    „Wenn Gäste ihre PIN für den Online-Ausweis nicht kennen oder den persönlichen Service bevorzugen, kann das Rezeptionspersonal mit „AusweisIDent Vor-Ort“ die Ausweisdaten elektronisch auslesen und in das Hotelsystem übertragen.“

    Die kommen ohne PIN an die Daten? Wie funktioniert das?

  4. Kleiner Einwurf auf Tatsachenbasis: Für inländische Gäste ist schon heute kein Ausweis erforderlich. Diese Pflicht trifft nur ausländische Gäste (https://www.gesetze-im-internet.de/bmg/__29.html).

    Im wesentlichen reduzieren sich also Formvorschriften (bisher: handschriftliche Unterschrift), wobei man sich bei der elektronischen Unterschrift anscheinend für die hochwertigste und damit aufwändigste Variante entschieden hat.

    Aber: Es geht dann. Schlechter als früher wird es also nicht, es tritt nur eine neue Möglichkeit hinzu.

  5. Übrigens wollten die B90/GRÜNE bereits vor 4 Jahren die Meldepflicht in Hotels abschaffen.
    Damals noch in der Opposition, nun in der Regierung, ist das Thema meines Wissens nach noch immer offen, oder?
    https://www.tagesspiegel.de/politik/grune-wollen-meldepflicht-in-hotels-abschaffen-5024521.html

  6. Ich bin ehrlich, ich verstehe absolut nicht worum es hier geht. Ich bin jetzt nicht so häufig in Hotels unterwegs, aber ich musste noch nie einen Ausweis vorzeigen. In welchen Fällen passiert das bzw. ist Pflicht? Wenn man sich länger in Hotels aufhält und dort so gesehen wohnt?

  7. Besser wäre es endlich mal die Verlängerung des Personalausweises auch online durchführen zu können, und nicht umständlich aufs Amt zu müssen. Beim Führerschein geht das ja auch.

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