Öffentlich-Rechtliche weit vorne beim Streaming, doch YouTube bleibt Platzhirsch



Eine ARD/ZDF-Medienstudie soll die Entwicklungen im deutschen Medienkonsum zeigen. Während YouTube weiterhin die unangefochtene Nummer eins bei den Streaming-Plattformen bleibt, haben die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen ordentlich aufgeholt. Mit einer Reichweite von 72 Prozent bei den über 14-Jährigen thront YouTube zwar noch ganz oben, aber ARD, ZDF, Arte und 3sat kommen gemeinsam schon auf über 60 Prozent.

Interessant ist auch der Blick auf die Podcast-Nutzung. Gerade die Generation 50+ entdeckt das Format anscheinend für sich. Bei den 50- bis 69-Jährigen stieg die regelmäßige Nutzung auf 25 Prozent, bei den über 70-Jährigen auf 14 Prozent. Die junge Generation zwischen 14 und 29 Jahren bleibt aber mit 48 Prozent die Podcast-Hochburg.

Ein nicht überraschendes Detail am Rande: Die Menschen in Deutschland setzen nicht mehr nur auf einen Streaming-Dienst. Ganze 85 Prozent nutzen mehrere Plattformen parallel, im Schnitt sind es 2,5 Dienste pro Person. Das zeigt, wie selbstverständlich Streaming mittlerweile geworden ist.

Bei den sozialen Medien führt Instagram mit einer Wochenreichweite von 40 Prozent das Feld an, gefolgt von Facebook mit 31 Prozent. TikTok schafft es immerhin auf 20 Prozent. Allerdings schwächelt Instagram erstmals bei den jüngeren Nutzern.

Woher die Zahlen stammen? Zwischen Januar und April 2025 wurden 2.512 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt. Übrigens: Die Ergebnisse sind jetzt erstmals über das Tool MedienSwift für alle frei zugänglich.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Die Überschrift und dann kommt „Eine ARD/ZDF-Medienstudie“. Das kann man sich alles nicht mehr ausdenken.

    • Denken wäre durchaus vom Vorteil. Der ÖRR macht eine Studie zum Nutzungsverhalten, verrückte Sache, nennt man Marktanalyse und das macht jedes größere „Unternehmen“. Nur das in der Privatwirtschaft die Ergebnis in der Regel nicht öffentlich publiziert werden. Wenn, dann auf die positiven Punkte beschränkt, lyrisch aufgearbeitet von der Presseabteilung im Sinne des Unternehmens. Der ÖRR stellt seine Ergebnisse online, offen, für jeden einsehbar, u.a. als Datensatz. Übrigens direkt mit Jahresvergleich, mit Filtern für die Altersgruppen und so weiter. Jeder (auch Du) kann also auch ohne große Erfahrungen in der quantitativen Forschung die Ergebnisse einsehen und damit bewerten (übrigens auch die privaten Anbieter oder „Mitbewerber“). Zeig vergleichbare Studien, wenn Du der Meinung bist, dass das schlecht ist. Mir geht es übrigens nicht darum den ÖRR in den Himmel zu loben, kritisieren kann man hier viel. Aber die Vorteile die dieses System bietet, überwiegen bei weitem die Nachteile.

    • Wo ist das Problem wenn ARD/ZDF eine Studie in Auftrag geben und dann auch veröffentlichen?
      Gemacht werden muss sie so oder so um zu schauen wo man weiter finanziert. Ist ja nicht so das es nur ARD/ZDF als Sender gibt. Gibt ja auch generell Funk (was eben zu 99% auf YT vertreten ist), ARD One, ZDF neo, …

      Würde man es nicht veröffentlichen würde wahrscheinlich gemeckert werden das es veröffentlich werden muss. Jetzt halt wenn es veröffentlich wird.

  2. Vorallem wenn man freies Angebot mit kostenpflichtiges vergleicht.
    Was für ein freies Angebot gibt es denn sonst bei uns in Deutschland. Mir fällt da nur Joyn ein was man als Vergleichskonkurrenz heranziehen kann.
    Instagram, TikTok und YouTube also Social Media Plattformen hinken bei dem Vergleich stark nach. Vorallem wenn man dann mit der Zielgruppe der älteren Menschen kommt.

    • Der Rundfunkbeitrag beträgt aktuell 18,36 Euro pro Monat. Also etwas günstiger als Netflix Premium.

      • Warum vergleichst du den ÖR mit dem Netflix Premium Abo und nicht mit dem Standard Abo für 14€?

        Strahlt der ÖR etwa in HDR, Dolby Atmos und 4K aus?

      • Ragnar Kotzbrock says:

        Nur halt mit:
        einer Menge Fernsehsendern,
        Radiosendern
        Raum für gesellschaftliche Diskussionen,
        regionaler Berichterstattung,
        Korrespondenten fast überall und damit eine gute
        Liveberichterstattung von allen möglichen Ereignissen,
        Sport Liveberichterstattung.
        Viele Inhalte bleiben langfristig ohne weitere Kosten online abrufbar.
        Ich finde: guter Preis

        • Nur hätte ich das gern freiwillig, weil ich persönlich mit den Inhalten und dem Meinungskorridor nicht so zufrieden bin. Daher würde ich gern kündigen, und Du kannst das ja gern behalten.

          • Du kannst nichts kündigen, da du kein Vertrag abgeschlossen hast.

          • Ein öffentlich rechtlicher Rundfunk ist Grundbestandteil unserer Demokratie. Vielleicht mal etwas Geschichtsunterrichte nehmen. Die deutschen Vergangenheit hat in den letzten 100 Jahren gleich zwei unschönes Beispiele zu bieten, was „Gleichschaltung“ wirklich bedeutet (Dritte Reich, DDR). Wenn das als Argument nicht reicht, dann schauen Sie sich an, was Diktatoren oder ähnliche Akteure als erstes abschaffen, wenn sie an die Macht kommen. Aktuell reicht ein Blick über den großen Teich… Übrigens sind es Menschen wie Sie, die ständig sagen, dass Sie den ÖRR nicht unterstützen wollen, aber beim nächsten Hochwasser, am lautesten schreien, warum sie nicht gewarnt wurden.

  3. Mich lässt das etwas ratlos zurück.

    Ein „Ranking“ zwischen mehreren Anbieter, wobei einer sich über Zwangsgebühren finanziert, der andere erstmal ein kostenloser Werbebomber ist, und alle anderen sich irgendwie über Qualität oder Werbung frei finanzieren müssen — ist das überhaupt irgendwie vergleichbar? Also, was genau sagt mir das jetzt? „90% der Deutschen zahlen Steuern, aber Eigenheimbesitzer mit 40% holen auf“ — wat?

    • Man könnte daraus auch ableiten, dass das Streaming-Angebot für die unterschiedlichen Zielgruppen offensichtlich interessant ist. Die Nutzung erfolgt in jedem Falle freiwillig!

      • Die Bezahlung aber leider nicht.

        • Warum muss ich öffentliches Straßenland mitbezahlen, damit dort Privatfahrzeuge abgestellt werden? Warum muss ich bald 18 % Krankenkassenbeiträge zahlen, obwohl ich nie krank bin?
          So ist das eben in einer Gesellschaft…

          • Der Nutzen davon ist für jeden höher als es scheint. Klar sind manche Entscheidungen nicht so gut. Das gehört aber auch zu einer Gesellschaft, einen Konsens zu finden. Zu wenige beteiligen sich daran. Das fängt schon bei Kommunalpolitik an.

          • Weil wir Straßen, Krankenversicherung, Wasserleitungen, Schulen etc. brauchen. Das ist Grundversorgung. Gern auch Tatort, Fußball und Tiersendungen, auch wenn ich das nicht gucke.

            Meinungsjournalismus gehört aber definitiv nicht dazu, und wenn, dann eben auch alle Meinungen.

            • Es gibt praktisch nur linke Themen in den ÖR. Die CDU ist kaum repräsentiert, die AfD überhaupt nicht, obwohl sie die beliebteste Partei ist.

              Ich finde es befremdlich, wenn die ÖR-Medien praktisch durchgängig Themen spielen, wie eine abgewählte 12%-Partei sie sieht.

              Die Mehrheit der Deutschen will die Grenzen dicht haben und es gibt nur zwei feste Geschlechter. Wo ist der investigative Journalismus, der einen Merz damit konfrontiert, das nach wie vor die Grenzen praktisch offen sind, und z.B. das „Selbstbestimmungsgesetz“ nach wie vor nicht zurück-abgewickelt ist — und nachwievor dürfen Lehrer Gendersprache nutzen. An sich müssten die Medien doch toben, denn all das haben wir abgewählt und nix passiert. Merz hat uns „Schluss mit Links“ versprochen. Wo wird er konfrontiert, das das nicht passiert, wofür er gewählt wurde?

              Aber bei den ÖRs reibt man sich lieber damit auf, Leute zu bepöbeln, die naturwissenschaftlich korrekt sagen, man könne sein Geschlecht nicht wechseln.

              • Ach Jörg!
                Macht dir alles so viel Angst in deiner Welt?
                Weißt du, deine Partei ist leider nicht die beliebteste Partei! Und nein, die Mehrheit will nicht die Grenzen komplett dicht haben. Die Mehrheit hat auch kein so übertriebenes Problem mit dem Selbstbestimmtungsgesetzt.
                Tja blöd, dass es am Ende eine demokratische Entscheidung ist und die sieht vor es anders zu machen, als du es gern hättest. Schade, weil doch schwarz/weiß so einfach wäre.
                Wir, die Mehrheit, kommen mit dem Themen eben anders klar als du!

              • „Die Mehrheit der Deutschen will die Grenzen dicht haben“
                -> Nein
                „es gibt nur zwei feste Geschlechter“
                -> Nein

                „„Selbstbestimmungsgesetz“ nach wie vor nicht zurück-abgewickelt ist“
                -> Warum sollte es? Welche Nachteile hast du persönlich damit? Warum stört es dich, wenn es anderen Menschen nun damit besser geht?
                „und nachwievor dürfen Lehrer Gendersprache nutzen“
                -> Warum sollten sie es nicht dürfen? Welche Nachteile hast du persönlich damit? Warum stört es dich, wenn es anderen Menschen nun damit besser geht?

                Lebst du wirklich in solch einer Traurigkeit, dass du nicht über deinen eigenen Horizont blicken kannst?
                Schade…

  4. ARD und ZDF sollen mal ihre vielen Doppelstrukturen abbauen – eine Plattform für alles. ARD, ZDF, Arte, usw.

    • Eigentlich sind es nicht wirklich Doppelstrukturen (die es noch gibt). Da die ARD ein Gemeinschaftsprojekt der regionalen Sender ist und das ZDF eine überregionale Sendeanstalt.

      Man kann viel einsparen bei den Sendern, aber vielleicht ist es auch falsch, von jemandem, der auf Messers Schneide gespannt ist, zu verlangen, dass er neutral sein soll. Und allen Seiten eine Plattform geben. Oder Unterhaltung, die sich nicht nach amerikanischen Standards richtet (oder eingekauft wurde) und/oder „Reality“-Shows zeigt, die das „wahre“ Leben zeigen.

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