Oclean X Pro 20 im Test: Smarte Zahnbürste mit Licht und Schatten

Die chinesische Marke Oclean erweiterte im Juni ihr Portfolio an elektrischen Zahnbürsten mit der X Pro 20. Das neue Modell kam für 90 Euro auf den Markt und verspricht neben der Grundfunktion auch smarte Features wie Putzberichte und Wettervorhersagen. Die X Pro 20 setzt auf einen Maglev 4.0 Motor, der mit 84.000 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Mit an Bord ist der 40-Grad-Oszillationswinkel, der eine gründliche Reinigung ermöglichen soll. Habe ich mal ausprobiert. Im Lieferumfang befinden sich neben der Zahnbürste zwei Bürstenköpfe sowie ein USB-C-Ladekabel. Die Bedienung erfolgt über einen einzelnen Knopf, mit dem sich durch die verschiedenen Modi schalten lässt. Der Touchscreen der Vorgängermodelle ist nicht mehr vorhanden.

Die Zahnbürste bietet vier Putzmodi: Schnellreinigung, Zahnfleisch-Schonend, Aufhellen und Tiefenreinigung. Diese unterscheiden sich in Intensität und Dauer. Über die „Oclean Care“-App lassen sich zusätzliche Putzpläne erstellen und mit der Bürste synchronisieren. Die App selbst hat kürzlich erst ein Update erhalten, was sie etwas zugänglicher macht.
Vorher fand ich das nicht nur langsam, sondern auch wirklich unübersichtlich. Nach dem Update ging es dann etwas besser, dennoch finde ich die App überladen, denn man hat das Gefühl, dass aus der alltäglichen Sache eine Wissenschaft gemacht werden soll. Beziehungsweise finde ich es unnütz, Wetter oder Foto-Ansichten auf einer Zahnbürste einstellen zu wollen (But Can It Run Crysis?).

Nach jeder Anwendung zeigt das Display einen Putzbericht mit einer Kieferdiagramm-Darstellung. Detailliertere Auswertungen sind in der App verfügbar. Die Genauigkeit dieser Berichte ist allerdings nicht immer gegeben, in meinen Tests wurden schlecht geputzte Bereiche teilweise nicht erkannt. Die Reinigungsleistung der Schallzahnbürste ist grundsätzlich gut. Meine Zähne fühlen sich nach der Anwendung glatt und sauber an. Der Tiefenreinigungsmodus eignet sich für die abendliche Zahnpflege, während der sanfte Modus morgens zum Einsatz kommen kann. Wie man eben mag. Grundsätzlich könnt ihr die vorgegebenen Szenarien auf euch anwenden, oder eben selbst euer Gedöns für die morgendliche oder abendliche Mundpflege einstellen. Gibt gar eine Zungenpflege, aber da holt euch mal lieber einen Zungenschaber, das ist noch einmal next level.

Die smarten Funktionen zeigten sich in meinem Test als Schwachpunkt. WLAN-Verbindungsprobleme, Abstürze der Software und fehlerhafte Putzberichte trüben meinen Gesamteindruck. Auch die Akkulaufzeit erreicht mit etwa 19 Tagen nicht die versprochenen 40 Tage, wobei ich jemand bin, der immer etwas lieber länger putzt.

Das dollste Ding war aber, als die Software, wie oben angesprochen, aktualisiert wurde. Zack, war die Bürste aus meinem Account verschwunden. Neu einrichten? Ging nicht. Die Bürste war gekoppelt und ließ sich nicht entkoppeln. Keine. Verdammte. Chance. Da musste ich den Support anschreiben, dem meine Seriennummer mitteilen, damit die Bürste entkoppelt wird. Man kann die Bürste nicht selbst resetten. Holy fu**, das ist kein verdammtes Smartphone mit Diebstahl-Sperre! Immerhin konnte „mein“ Problem nach 12 Tagen dann gelöst werden.
Noch was? Geladen wird über USB-C (die höheren machen das drahtlos). Die verwendeten Ultra-Series-Bürstenköpfe setzen auf FlexFit-Technologie und verfügen über einen Gummischutz. Dank IPX7-Zertifizierung ist die Zahnbürste wasserdicht. Zusätzlich bietet sie WeatherKit-Integration und Feiertagsgrüße.
Fazit? Die Oclean X Pro 20 reinigt die Zähne zuverlässig. Die smarten Features überzeugen jedoch nicht und die Akkulaufzeit ist nicht wie angegeben 40 Tage (weniger – und wer in der 3-Minuten-Abteilung unterwegs ist: noch weniger). Wer eine reine Schallzahnbürste ohne Zusatzfunktionen sucht, findet mit der Oclean Flow günstigere Alternativen, die ich persönlich vorziehen würde, wenn ich zu Oclean greifen würde. Und ich brauche auch keinen Heckmeck, ich will maximal einmal meine Programme einrichten und danach wird mich die App nie wieder sehen. Und dass ich mich dafür bei Herstellern registrieren muss, treibt das Ganze noch auf die Spitze.
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Das Ding ist so overengineered, das es schon fast wieder geil ist :-). Aber ok, ich brauche das nicht. Ich folge dem Rat meiner Zahnärztin, die sagte, es ist relativ egal welche elektrische Zahnbürste man benutzt, jede ist besser als manuell zu putzen. Das Geld für fragwürdige Funktionen soll man laut ihr lieber in Bürstenköpfe stecken. Die tauschen viele Leute nicht regelmäßig genug aus, weil sie so teuer sind. Also lieber eine Zahnbürste bei der man die günstigen Bürsten alle 4-6 Wochen tauscht, als eine teure die man nur alle drei Monate wechselt.
Ich habe die Zahnbürste auch und kann dein Fazit 100% unterschreiben.
Gerade die Akkuleistung nervt und außer der App sieht man den Zustand meist erst, wenn es zu spät ist, weil irgendwelche anderen Inhalte angezeigt werden. Immerhin hat man nun durchs Handy ständig eine USB-C-Ladegerät dabei.
Die App habe ich einrichten genutzt, danach auch nicht mehr. Smart ist da gar nichts.
Ich habe versucht sie nach 3 Tagen zurückzugeben, bin aber darauf reingefallen, dass die Geld-zurück-Garantie genau für das Modell nicht gilt. Der Support war dabei (auch sprachlich) eine Katastrophe.
Ich nutze sie nun ganz normal und rede mir schön, dass sie günstiger war, als ein Mittelklasse-Modell von Philips oder Braun.
Danke für dein Bericht.
war immer kurz davor mir diese Zahnbürste zu kaufen, jetzt hast du mir Licht ins Dunkel gebracht und werde es lieber nicht tun.
Hat jemand zufällig Erfahrungen mit Phillips oder OralB?
Die waren mir eigentlich zu teuer, aber würde es dann doch bevorzugen.
Ich bin nach Oral-B seit einigen Jahren bei Philips 9000er Serie). Super Putzergebnis, aber halten nicht lange genug, dass der hohe Preis sich lohnt. Das Ladeglas ist sehr praktisch. Eine App braucht es nicht, das finde ich peinlich, deshalb nutze ich sie nicht (mein phone hat im Bad nix zu suchen).
Die Punkte kann ich -bis auf ein Preis- so unterschreiben. Die Top-Serie gibt es oft im Angebot, so dass der Preis bei Familiennutzung sich absolut rechnet. Ergebnis spricht für sich. App ist nicht verbunden – wozu auch?
lol wer will denn ne wettervorhersage auf ner zahnburste haben…
Hatte kurz die Ultra. Ging bei jedem Programm nach einer Minute wieder aus. Zweiter Versuch ging dann, aber die Informationen des zweiten Putzens wurden dann doppelt übertragen. App war so nicht zu gebrauchen. Ansonsten war es ein schönes Gerät. Deutlich stärker als meine jetzige Sonicare.
Ich bin von meiner Sonicare frustriert, die immer nur um die 2 Jahre hält auch früher schon anfängt locker zu werden, so dass sehr laut wird.
Was wäre denn die Ocean Alternative, wo ich viel Akku und nicht diese Zusatzprogramme habe? Was für mich für die Pro 20 gesprochen hat, ist dieser neue Elektromotor 4.0. Ob der aber wirklich so viel besser ist..
Habe die Wondersmilie von Amazon. Überrragende Akkulaufzeit und den einfachen Sonicare haushoch überlegen. Kein unnützes Smartgedöns, einfach nur gut putzen.
Ich hab die im Artikel angesprochene Oclean flow seit sie erschienen ist, nach der Vorstellung hier, Akku hält ewig, kein Schnickschnack
DM hat auch was im Programm: Dontodent Sonic Power. Bin einer Empfehlung meiner Zahnärztin gefolgt und bisher damit zufrieden – vor allem kein Smart-Gedöns drin oder dran.
Ich kann die Zahnheld von Gero empfehlen. Lange Akkulaufzeit, robust, ohne Schnickschnack, nicht zu teuer und die Zähne werden auch sauber 😉
Bin zufrieden mit dem Ding, habe aber keine Erwartung an alles was mit den Sensoren zu tun hat – also wie die Lage im Mund erkennt wird oder auch nicht. Ich putze aber auch gern mal doppelt, also 2 mal 3 Minuten da ich beim Zähne putzen nicht still sitzen kann.
Wichtig sind mir kleien Mini-Bürsten und die Motorleistung. Die Kidz haben (noch) die 30€ Standard Schall Zahnbürste von DM – das ist ein Witz an Leistung welche diese aufbringt. Die Ocleans liegen leistungstechnisch weit über den Philips Top-Modellen (hatte ich bisher immer), kosten dafür aber nur einen Bruchteil.
Akku-Laufzeit ist tatsächlich im Vergleich, glaube ich – gefühlt, eher gering. Hält 2 Wochen durch (bei mir). Ist sicherlich dem Motor – aber eben auch dem WLAN geschuldet.