NOYB: Ryanair drängt auf bedenkliche Verifizierung bei Buchung über Online-Reisebüros
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) NOYB (Europäisches Zentrum für digitale Rechte) hat sich der Durchsetzung des Datenschutzes innerhalb der Europäischen Union verschrieben. So mahnt man nun die Durchführung eines „Verifizierungsprozesses“ mitsamt Gesichtserkennung bei der Buchung eines Ryanair-Flugs über Online-Reisebüros an.
Bei der spanischen Datenschutzbehörde ging, so der Bericht von NOYB, eine Beschwerde gegenüber Ryanair ein. Die Beschwerdeführerin, welche ihren Ryanair-Flug über ein Online-Reisebüro gebucht hatte, wurde im Rahmen einer E-Mail vor die Wahl gestellt, sich mithilfe von Gesichtserkennung zu verifizieren oder mehr als zwei Stunden vor Abflug zum Check-in-Schalter am Flughafen zu gehen. Entweder man akzeptiert also dieses Prozedere oder bekommt eben keinen Flug. Für den sogenannten Verifizierungsprozess berechnet man sogar eine Gebühr.
Ryanair begründet das Verfahren mit der Überprüfung der Kontaktangaben, dabei liegen dem Fluganbieter bereits relevante Kontaktinformationen vor. Auch bei Buchung über die Ryanair-Webseite werden keine biometrischen Scans abverlangt. So argumentiert die NOYB weiter, dass Ryanair bereits korrekte Kontaktdaten habe, sonst könne man das Prozedere zum Verifizierungsprozess ja auch gar nicht verschicken. Eine Verifizierung mittels biometrischer Daten sei zudem wenig sinnvoll, denn die Mail-Adresse sei ja ohnehin nicht auf dem Pass abgedruckt.
Biometrische Daten von Menschen sind gesetzlich besonders geschützt. Ryanair geht beim Einsatz der Gesichtserkennung inakzeptable Risiken ein, vor denen sogar die europäischen Datenschutzbehörden warnen. Es gebe, so die NGO weiter, keine nachvollziehbaren Informationen über den Zweck des invasiven Verfahrens. Daher sieht man das Prozedere nicht als DSGVO-konform an, da die Einwilligung nicht informiert getätigt wird.
Vielmehr sieht NOYB beim Drängen auf den Verifizierungsprozess die Sicherung eines Wettbewerbsvorteils. So hindert man Kunden im Grunde an der Flugbuchung über Online-Reisebüros. Ryanair profitiert zudem nicht nur beim Verkauf von Flügen, sondern auch der Vermittlung von Mietwagen und Hotels. Wird nicht über die eigene Webseite gebucht, dann entgehen Ryanair freilich zusätzliche Einnahmen.
Man sieht, ausgehend von Ryanairs Jahresumsatz von 4,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, eine potenzielle Geldstrafe von 192 Millionen Euro durch die Datenschutzbehörden als möglich an. Immerhin sichert sich Ryanair die eigene Marktposition auf Kosten der Privatsphäre der Kunden, so NOYB.
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„… oder mehr als zwei Stunden vor Abflug zum Check-in-Schalter am Flughafen zu gehen. Entweder man akzeptiert also dieses Prozedere oder bekommt eben keinen Flug.“
Krass – wenn man bei der Bahn erst mit Abfahrt des Zuges den Bahnhof erreicht, bekommt man doch auch den Zug nicht mehr. SKANDAL!
Die 2 Stunden vor Abflug sind doch gängige Praxis vieler Fluggesellschaften.
Der Check-in am Schalter kostet bei Ryanair jedoch zusätzlich eine Gebühr.
Also wenn ich mit Handgepäck fliege, dann gehe ich nie zum Schalter.
Einfach Online Check In und das war es.
Und nein beim Online Checkin muss ich keine biometrischen Daten angeben.
Was Ryanair da abzieht ist reine Schikane und abzocke.
Wenn du direkt bei denen buchst, dann musst du diesen Unfug nicht machen.
Es gibt eine Gebühr von 55 Euro beim Ryanair-Flug am Flughafen.
„….oder mehr als zwei Stunden vor Abflug zum Check-in-Schalter am Flughafen zu gehen….“
Das ist doch eine gängige Option, oder? Wer sich nicht online verifizieren möchte, kann ja zum Schalter gehen.
Den Satz finde ich auch seltsam:“…Ryanair profitiert zudem nicht nur beim Verkauf von Flügen, sondern auch der Vermittlung von Mietwagen und Hotels. …“
Wirklich? Ryanair möchte, wie jedes andere Unternehmen das am Markt bestehen möchte, Geld verdienen! Ganz böse! Dürfen die das überhaupt?
Mehr als 2 Stunden vor Abflug …: das ist KEINE gängige Praxis an Flughäfen, wer behauptet so einen Quatsch. Bitte mal durch Quellen belegen. In der Regel schließen die Check-in-Schalter an diversen Flughäfen 45 bis 60 Minuten vor Abflug. Wer rechnen kann: das ist also maximal 1 Stunde vor Abflug. Und bei Online-Check-in braucht man das gar nicht. Insofern ist das Prozedere von Ryanair nur Schikane, um zwanghaft den Gewinn zu maximieren. Nichts gegen Gewinne, aber bitte mit lauteren Mitteln und nicht gegen geltende Gesetze und Verordnungen (hier die DSGVO).
1 Minute FAQ lesen hätte dein „Gegen Gesetze“ und „Dsgvo“ Geschwurbel erspart:
„When I try to check in, I am being asked to verify my booking. Why?
If you have been asked to verify your identity, it is because your booking has been flagged as having been made by a third-party travel agent that has no commercial agreement with Ryanair to sell our flights. Many of these third-party travel agents complete the Ryanair check-in process for their customers. For your safety and security, and for the safety and security of your fellow passengers and our crew, the check-in process must be completed by you personally, by a passenger on your booking, or by an individual with personal knowledge of you and of the contents of your luggage. This requirement is to ensure that the relevant persons on the booking are on notice of, and have confirmed compliance with required safety, security and public health protocols, including those set out by the ICAO Technical Instructions, Regulation (EU) 2015/1998, and the EASA/ECDC Covid-19 Aviation Health Safety Protocol.
You must verify your identity before you can complete the check-in process so that we can ensure that you are aware of and have complied with all safety and security regulations.“
Zudem steht jedem frei ein anderes (billigeres) Flugunternehmen zu wählen, die nicht so böse teuer sind. Oh, wait!
Und weiter? Die Argumentation ist doch offensichtlich vorgeschoben, geht es doch bei jeder anderen Fluglinie auch so. Zumal Online-Biometrie-Check wenig mit der Sicherheit vor Ort zu tun hat, dam muss man schon am Schalter oder bei der Polizei die Identität prüfen.
Klar kann man ein anderes Unternehmen wählen, es gehört aber auch zum freien Markt, dass man sich geltende Gesetze und Vorschriften halten muss. Alles andere ist im übrigen wettbewerbsverzerrend. Und natürlich ist es nicht unüblich, dass gerade Billiganbieter die Grenzen austesten.
Was man machen kann? Daten- & klimafreundlich bleiben und nicht einfach nicht fliegen.
Oder sich gleich erschießen, was man da an CO2 sparen kann! 😉
Ist Fliegen echt so kompliziert?
schlimm genug dass man Kontaktadresse und Name überhaupt angeben muss für seine Reisefreiheit.
ich habe Flüge über Opodo gebucht. hinflug Rayanair Rückflug EW. nach der Buchung erhielt ich von Rayanair eine Mail mit der Bemerkung, dass Opodo kein Coperationspartner von Ryanair sei, und ich mich für die Buchung verifizieren muss. darauf wurde ich von Opodo vor der Buchung nicht hingewiesen., dann hätte ich Ryanair nicht gebucht. die Verifizierung über den Laptop war nervenaufreibend.
ich sollte meinen Ausweis über die Kamera fotografieren, das ging garnicht. später sollte ich ein Selfi machen, mit den Kommandos wie bei Schwerverbrechern.
ich sollte nach rechts und links schauen und gerade aus und lächeln, hat nichts geholfen. danach habe ich auf meinem smartphone die Rayanair App heruntergeladen, das hat dann funktioniert. jetzt soll ich angeblich in den nächaten 4 Tagen eine Buchungsbestätigung erhalten. Man lernt nicht aus.
…es ging mir vor zwei Tagen genauso.
„Nervenaufreibend“ ist das richtige Wort!
Nach Fotografieren von Pässen, Selfie Machen, Kopf nach links und rechts drehen und Lächeln, bis dem Gerät mein „smiley“ gefiel…bekam ich leider die Meldung:
“ Etwas ist schiefgelaufen“
Nach mehrmaligem Wiederholen kam immer wieder die gleiche Message.
Das ganze Prozedere empfand ich als äußerst erniedrigend!!!
Allein der weg dahin mit PIN’s und komischen e-mails…
Somit konnte ich leider keine Bordkarte bekommen und mußte am Check-in € 55 bezahlen.
( ich reiste nur mit Handtasche, kein Gepäck, nichts)
Nie wieder Ryanair!!!
Dabei fliege mind. 2 -3 x im Monat und bin kein Laie.
Geht mir genauso und es betrifft den Flug von meinem Kind genauso. Wir haben Gepäck dabei und ich muss morgen am Flughafen einchecken.
Kam die Buchungsbestätigung per Mail????
Ich hoffe, dass den Unternehmen da noch eine bessere Umsetzung einfällt. Dieses ganze Abfotografieren von sich und seinem Personalausweis gefällt mir nicht. Vielleicht geht das bald über irgendeine elektronische Kennung und Smartphone oder z. B. die NFC-Funktion des neuen Personalausweises (hatte ich einmal bei der Post nutzen können, sehr komfortabel)