NIO stellt seine digitale Assistentin Nomi im Detail vor
Ich hatte schon über NIOs digitale In-Car-Assistentin namens Nomi berichtet. Inzwischen hat der E-Auto-Hersteller noch einmal die Werbetrommel gerührt und schlüsselt die Funktionsweise von Nomi genauer auf. Das ist vielleicht für einige Leser ganz interessant, die über den Kauf eines E-Autos von NIO nachdenken und unsicher sind, ob sie mit Nomi etwas anfangen könnten.
Das Ganze passt natürlich auch zu unserer Monatsumfrage, in der es darum geht, ob ihr KI-Assistenten nutzt. Jedenfalls hat NIO Nomi bereits 2018 als serienmäßiges System für künstliche Intelligenz in einem Fahrzeug vorgestellt. Es gibt auch die Variante Nomi Mate, in der die Assistentin als 2,18 Zoll großer AMOLED-Farbbildschirm in der Mitte des Cockpits sitzt. Im Gegensatz dazu ist Nomi Halo minimalistischer. Statt über Emojis, wie Nomi Mate, kommuniziert Halo mit Lichtern und einer erwachsenen, weniger verspielten Stimme.
Beide Versionen basieren auf derselben Architektur bzw. den gleichen Features:
- Wake-up-Word (WuW): „Hi Nomi“, „Hey Nomi“ oder „Hallo Nomi“ wecken die Assistentin. Dies funktioniert durch ein Hybridmodell auch bei unterbrochener Internetverbindung.
- Automatische Spracherkennung (ASR): Signalisiert Usern, dass Nomi auf einen Sprachbefehl wartet. Dieser wird dekodiert und in einen Text in der jeweiligen Sprache übertragen, der auf dem Bildschirm der Informationszentrale (ICS) erscheint.
- Natural Language Understanding (NLU): Durchsucht erkannten Text nach seiner Bedeutung.
- Der Dialogmanager (DM) ist ein Modul für den Gesprächsablauf. Jede Intention der User ist mit einem bestimmten Systemverhalten verbunden, das durch die Integration eines Human-Machine-Interface (HMI) ausgelöst wird.
Nomi kann diverse Fahrzeugfunktionen steuern
Dabei kann Nomi allgemeine Fahrzeugfunktionen wie die Steuerung der Klimaanlage, Fenster, Lichter, aber auch Fahrmodi, Navigation, Telefonie, Wettervorhersagen oder Unterhaltung wie Musikstreaming und Radio übernehmen. Nomi kann auch proaktiv das Wort ergreifen, wenn ihr z. B. zu schnell fahrt oder das Akkuladestand in den kritischen Bereich abrutscht. Wie so mancher Beifahrer kann Nomi auch nörgeln mit Mahnungen wie „Bleib konzentriert!“ oder „Behalte die Hände am Lenkrad“, wenn ihr abgelenkt wirkt. Dies könnt ihr aber im Menü anpassen.
Dank Einbindung von Microsoft Azure bzw. OpenAIs GPT kann Nomi zudem noch präziser antworten und komplexere Anfragen beantworten. Die Assistentin ist fester Bestandteil von Banyan, dem Betriebssystem von Nio. Hier hilft der Hersteller dann auch regelmäßig mit Firmware-Updates nach, um die Funktionen aufzubessern.
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In allen Tests, die ich bisher von Nio-Fahrzeugen gesehen habe, waren die Tester unfassbar genervt von Nomi und wünschten sich als erstes, dass man sie irgendwie abschalten könnte…
Kann man auch einfach im Menü. Muss man halt machen.
Super, manche schaffen es ja nicht mal zu blinken, weil sie gerade wieder mit dem Handy rumspielen und nun wird auch noch mit Nomi zur weiteren Ablenkung gequasselt. Ich hoffe Nio hat da auch proaktiv den Hinweis „Hör auf mit mir zu sabbeln und guck auf die Straße!“ eingebaut.
Nach der Kritik aus Europa hat man diesen digitalen Assistenten (siehe Bild) aus der Serienausstattung bei uns entfernt, weil das jeden genervt hat. Jetzt muss man dafür 600€ zahlen, wenn man es denn unbedingt haben will. Und generell sind NIOs zwar tolle Autos, allerdings ist der Absatz extrem gering in Deutschland (Januar 2024: 27), weil die Preise einfach zu hoch sein.
Der Tag, an dem die Maschinen die Macht auf der Erde übernehmen, rückt näher…
Ich habe mir mehrere ausführliche Tests von „Nomi“ auf YT angeschaut. Man könnte natürlich einfach sagen „So ein Quatsch, funktioniert nicht gut und lenkt mehr ab als sonst irgendwas. Schalte ich ab und gut ist.“, aber ist das wirklich so einfach?
Wir reden hier über ein Auto! Mehrere Tonnen Material die auf weit über 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt werden können, mit Menschen darin und mit Menschen draußen.
Und dann lasse ich mir „Nomi“ nochmal auf der Zunge zergehen, damit die Entscheidung „In den nächsten vielen Jahren werde ich ganz sicher kein Fahrzeug von NIO kaufen, leihen oder als Taxi akzeptieren“ sich tief in mein Hirn brennt.
Ein Bobbycar von NIO würde ich vielleicht kaufen, wenn meine Kinder nicht schon zu alt für sowas wären.
Naja, und dann schaut man mal wieder chinesische Social Media Videos und erinnert sich daran, dass man sowieso einen großen Bogen um Fahrzeuge von Chinesischen Herstellern machen sollte, wenn man an seinem Leben und seiner Gesundheit hängt. Ich sage mal „Optimierungen nach Produkteinführung“ um die masse der Probleme kurz zusammen zu fassen. Und wir haben uns hier über die VW-‚Betrüger‘ schon aufgeregt… 😀
Wir sind einfach keine chinesischen Verhältnisse gewohnt, aber das kommt ja vielleicht noch. Allerdings sind unsere Straßen natürlich deutlich besser, so dass Chopstick-Suspension und Co hier vielleicht nicht so gravierend auffallen wie in China.
@Harry In Ihren Aussagen stecken sehr viele unzutreffende Vorurteile. Sie sollten so ein Fahrzeug testen und sich ein eigenes Bild machen. Nomi lässt sich abschalten – sogar via Sprachbefehl – wenn es stören sollte. Grundsätzlich aber macht Nomi das, was es soll und was gemäss neuer (nervender) EU Vorschriften verlangt wird. Da müssen Sie die Gesetzgeber kritisieren, nicht das Nomi-System. Der verlangt diese Hinweisgebungen. NIO ist einfach der erste Hersteller, der diese Gesetze alle schon einhält. Das System ist aber so gut gemacht, dass man wirklich nahezu alles einsprechen kann und keine Funktionen in Menüs suchen muss. Es macht die Bedienung des Fahrzeugs massiv einfacher. Temperatur einstellen, Sitzlüftung, Sitzheizung, Lüftungsstärke usw… man kann Nomi einfach sagen, was man möchte. Das ist viel einfacher als 1000 Knöpfe mir Mehrfachfunktionen. Ich bin viel weniger abgelenkt da ich eben NICHT Funktionen suchen muss sondern mit dem Auto sprechen kann wie mit einem Beifahrer – und ich erhalte natürliche Feedbacks wie z.B. „Ich habe die Temperatur auf 22°C eingestellt“. Weiter verfügt das Fahrzeug über unzählige Sensoren. Darunter ein Lidar. Fussgängererkennung, Hinderniserkennung usw. inklusive. NIO erzielt daher als bisher einziger Hersteller Bestnoten im neuesten Euro NCAP Safety Assist Test. Ihre Aussage bzgl. Sicherheit mag vielleicht auf gewisse Chinesische Hersteller stimmen. Aber in Bezug auf NIO ganz gewiss nicht.
Die Qualität der Fahrzeuge ist überragend gut. Auch das Fahrwerk. NIO entwickelt ihr eigenes, auf die Fahrzeuge hin optimiertes, Bremssystem sowie eigene Feder-/Dämpfer Komponenten. Je nach Fahrzeug gibt es auch aktive Luftfederung. Tatsächlich hat NIO soeben ein revolutionäres Feder-/Dämpfersystem entwickelt, welches nun auch von Porsche lizenziert wird.