NFC: Neuer Standard bringt höhere Lesereichweite
von Olli | 24 Kommentare
Das NFC Forum hat mit Release 15 den Startschuss für einen neuen Zertifizierungsstandard mit bis zu 20 mm Lesereichweite gegeben, bisher waren maximal 5 mm drin. Künftig muss man das iPhone, die Apple Watch oder andere Geräte also nicht mehr so millimetergenau an Türschlösser, Hotelzimmer-Türöffner, Bezahlstationen oder Car-Keys halten. Der Alltag wird damit etwas komfortabler und die Zuverlässigkeit steigt.
Wichtig zu wissen ist, dass bestehende Geräte nicht davon profitieren, da neue NFC-Hardware nötig ist. Die Neuerung dürfte also erst in kommenden Smartphones und Smartwatches auftauchen. Grundsätzlich bleibt NFC aber sicherer als Bluetooth oder UWB, weil sehr kurze Distanzen Pflicht sind. Geräte mit CR15-Support könnten schon in den nächsten Monaten erscheinen.
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Schön! Nun muss man Fremde Leute nicht mehr ganz so schlimm anrempeln wenn man deren Karten und Ausweise lesen möchte
so weit ich weiß ist NFC nur aktiviert, wenn das Smartphone entsperrt ist.
Vermutlich spricht er von physischen Karten wie dem Personalausweis.
Der Personalausweis gibt seine Daten aber erst nach einer PIN-Eingabe preis. Auch versagt das auslesen schon, wenn das Teil in meinem Geldbeutel steckt, wohlgemerkt, wenn dieser aufgeklappt ist und ich das Lesegerät darauf lege.
Wie das dann beim anrempeln durch den geschlossenen Geldbeutel und der Kleidung funktionieren soll, ist mir ein Rätsel.
Geschichten aus dem Paulaner Garten ….
Offenbar ist dir nicht bekannt, dass NFC bei Smartphones deutlich sicherer gegen unbeabsichtigtes auslesen ist als die einfachen Karten: das Smartphone entsperrt und die jeweilige App aktiv sein, damit über NFC überhaupt etwas ausgelesen werden kann. Beim iPhone gibt es nur eine Ausnahme für die ÖPNV Karte. Sofern man es möchte.
Die Wallet-App muss nicht offen sein, aber das Handy grundsätzlich entsperrt.
Für Kredit und Debitkarten fordert iOS zweimalige Drücken einer Aktionstaste. Alle anderen Apps müssen offen sein. Was bei Android genau läuft, weiß ich nicht.
Also ich jedenfalls muss mein Phone vor NFC Aktionen entsperren.
Absoluter Unsinn der in Praxis keine realistische Bedrohung ist.
Zum Glück habe ich mehr als eine NFC-fähige Karte im Portemonnaie, die stören sich gegenseitig, sodass ein unbeabsichtigtes Auslesen unmöglich ist (oder bin nur ich unfähig, zwei Karten gleichzeitig auszulesen?). Ich vermute, dass es bei den Meisten auch so ist.
Du musst über NCF eine definierte Spannung via Induktion aufbauen, damit der EMV Chip auf der Girkokarte aktiv gekoppelt wird. Der EMV Chip ist ein aktiver Chip und braucht Strom. Das ist durch „zufälliges“ anrempeln technisch unmöglich, dazu müssen zuviele Faktoren passen.
Das hat gar nichts mit meinem Kommentar zu tun. Wenn ich versuche meine GiroCard in meinem Portemonnaie auszulesen, antworten auch meine Krankenkassenkarte, Kreditkarte und möglicherweise auch mein Perso. So wie ich das sehe, kann mein Handy das nicht auseinanderhalten und produziert Lesefehler. Alleine geht es. Ich hatte auch mal eine extra Karte, die die NFC-Kommunikation gestört hat.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wieso die Energieübertragung beim Anrempeln nicht ausreichen sollte. Muss halt nah und lang genug sein, das mag schwierig sein. Aber unmöglich wage ich zu bezweifeln.
Was das Kopieren unmöglich macht ist der Sicherheitschip, den man nicht Auslesen kann. Auch nicht unter besten Bedingungen. Da ist die Spannung oder der Strom egal.
Eine Girocard hat ein EMV Chip, eine KK-Card ein G2 Chip. NFC ist nicht so was wie WLAN, bei dem alle Karten mit dem Lesegerät kommunizieren, sondern das eine Antenne, über dem die Chips der Karten via Induktion mit Strom versorgt werden und erst WENN der Chip aktiv ist, startet eine Verbindung.
Eine Girokarte hat die Leitung für die magnetische Induktion im Rand, eine KK-Card wabenförmig um den Chip rum, beim Perso ist das wieder anders. Eine KK-Terminal kann unmöglich eine Girokarte auslesen, weil allein schon das Feld für die magnetische Induktion anders gebaut ist. Die Ströme sind so schwach, dass das Magnetfeld mehr oder weniger exakt ausgerichtet sein muss, sonst klappt das nicht.
Selbst im Idealfall bei einem Kassenterminal scheitern 10-20% alle kontaktlosen Zahlungsvorgänge, weil der EMV-Chip über die NFC Antenne nicht genug Strom bekommt. Du wirst in dem Fall aufgefordert, mit Kontakt zu zahlen.
In einem Geldbeutel mit Münzen, eventuell Metallverschluss, dickem Leder usw. dürfte NFC auf keinen Fall funktionieren. Das ist nicht so, dass die „Karten nicht auseinandergehalten werden“, sondern dass da überhaupt kein Kontakt zustande kommt.
Beim EMV oder G2 Chip ist die Spannung natürlich nicht egal, sondern Voraussetzung das da überhaupt was ausgelesen wird. Das sind keine passive Chips, sondern die brauchen aktiv Strom.
„Eine KK-Terminal kann unmöglich eine Girokarte auslesen“
Kassenterminals können sowohl Girocard als auch Kreditkarten lesen. Keine Ahnung, wie Du auf so etwas kommst.
„Du wirst in dem Fall aufgefordert, mit Kontakt zu zahlen.“
Das könnte aber auch an irgendwelchen Betraglimits liegen, das hängt aber auch vom Kreditinstitut ab. Oder nach einer bestimmten Anzahl an kontaktlosen Bezahlvorgängen.
„eine KK-Card wabenförmig um den Chip rum“
Zumindest meine nicht, ich habe es eben mit einer Taschenlampe überprüft. Meine Girocard, Perso, Krankenkassenkarte und KK-Karten haben alle rechteckige Antennen am Rand.
„Eine Girocard hat ein EMV Chip, eine KK-Card ein G2 Chip.“
EMV steht für „Europay International, MasterCard und VISA“ und „bezeichnet eine Spezifikation für Zahlungskarten, die mit einem Prozessorchip ausgestattet sind und für die Anwendung in zugehörigen Chipkartengeräten wie POS-Terminals, Geldautomaten und TAN-Generatoren vorgesehen sind.“
Mit anderen Worten: Auch KK-Karten haben ein EMV-Chip. Die wären auch schön Blöd, wenn die ihren eigenen weltweiten Standard gar nicht selbst nutzen.
„Das ist nicht so, dass die „Karten nicht auseinandergehalten werden““
Ich muss gestehen, dass es schon etwas her ist, als ich das ausprobiert habe. Ich konnte es gerade eben nicht mehr nachstellen.
KK = Krankenkasse
Du hast selber Krankenkasse als Beispiel gebracht, sorry dass ich das nicht genau erklärt habe, was KK im Zusammenhang mit Krankenkasse als Abkürzung meinen könnte.
KreditKarte kann man auch mit KK abkürzen, die habe ich auch genannt. Aber wenn Du damit die Krankenkassenkarte gemeint hast erklärt das ein paar Sachen.
Wabenförmig sind die Antennen aber trotzdem nicht. Und Auslesen kann ich sie mit dem Handy auch.
Dass ein Terminal für Krankenkassenkarten keine Girocard auslesen kann, liegt daran, dass eine GiroCard andere Funktionen hat als eine Krankenkassenkarte. D.h. Auslesen geht, aber die Girocard kennt keine Versichertennummer (oder was auch immer abgefragt wird).
Warum nennst Du ausgerechnet Apple Geräte als konkretes Beispiel? Also Geräte, die gerade erst aktualisiert wurden und Release 15 daher frühesten in einem Jahr unterstützen werden.
Müssen Smartphones auch gegendert werden?
Möglicherweise nutzt er Apple Geräte und kennt es vielleicht nicht bei anderen Geräte ? Was auch immer, er darf doch wohl schreiben was er will…
Okey, man benötigt neue Hardware dafür. Smartphones, watches etc.
Aber ich glaube der „Engpass“ ist doch eher die Hardware beim Handel. Ich glaube es kommt eher beim Konsumenten an, als im Handel mit Kassensystemen etc.
Oder mach ich da einen Denkfehler?
Gute Frage ob dann beide CR15 sein müssen oder nur einer um auf die 2 cm zu kommen. Wenn beide CR15 sein müssen, wirst du Recht haben, dass der Handel wohl nicht deswegen die Terminals austauschen wird.
Aus der Quelle (https://nfc-forum.org/news/2025-10-nfc-forum-launches-certification-to-support-extended-range-of-contactless-connections):
>“CR15 will mandate that all new products within our generic device classes – Mobile, Reader and Card Emulation and Universal devices – are compliant with the new Operating Volume (OV20), while also crucially ensuring these devices remain interoperable with backwards compatibility with devices already in the field using the previous Operating Volume (OV5). Compliance with the minimum distance of OV20 will also establish a solid foundation for devices which may have target distances beyond 20mm, preparing them for enhanced performance across a longer communication range.”
Das liest sich mMn so, als wenn *beide* Seiten CR15 unterstützen müssen, um 20 mm zu erreichen
Oftmals funktioniert der Bezahlvorgang auch heute schon wenn das Smartphone so gehalten wird wie im Beitragsbild. Also 2-3 cm sind da schon jetzt drin.
Oftmals funktioniert der Bezahlvorgang auch heute schon wenn das Smartphone so gehalten wird wie im Beitragsbild. Also 2-3 cm sind da schon jetzt drin.