NFC 15: Der Übertragungsstandard erhält ein Update mit vergrößerter Reichweite

Der Übertragungsstandard NFC (Near Field Communication) ist aus dem Alltag kaum wegzudenken. So wird er beispielsweise beim kontaktlosen Bezahlen eingesetzt oder zum schnellen Koppeln von Bluetooth- bzw. WLAN-Geräten. Zudem können aus NFC-Chips Informationen durch „Antippen“ ausgelesen werden. Wie die Namensgebung bereits suggeriert, ist die Reichweite von NFC begrenzt. Mit dem NFC Release 15 erhält der Standard ein Update. NFC 15 soll für mehr Zuverlässigkeit, Interoperabilität sowie Kompatibilität sorgen.

Der Standard erlaubt jetzt eine vergrößerte Reichweite der Kontaktlosverbindungen auf bis zu zwei Zentimeter. Derzeit werden für die kontaktlosen Interaktionen Reichweiten von 0,5 Zentimtern unterstützt. Man begründet diesen Schritt mit der wachsenden Zahl von Anwendungsfällen, wie drahtloses Laden, Küchengeräte, Wearables sowie auch digitale Schlüssel. Besonders fummelig ist das derzeit beispielsweise mit Wearables, da erhofft man sich Besserung. Mehr und mehr im Kommen ist darüber hinaus, dass das Smartphone auch als Zahlungsterminal selbst fungiert. Dies erlaubt auch, dass NFC eine weniger präzise Geräteausrichtung erfordert, was schnellere und zuverlässigere Verbindungen erlauben soll. Dennoch bleibe die klare Notwendigkeit einer Benutzerabsicht durch den geringen Abstand gegeben. Kleinere Geräte können jetzt kabellos mit bis zu 1 Watt per Strom versorgt werden.

Einzug erhält mit Release 15 zudem die Unterstützung des Digital Product Passport Standards (DPP). Hierbei handelt es sich um ein flexibles, datenunabhängiges Framework. Ein NFC-Tag kann sowohl Standard-Daten als auch erweiterte DPP-Daten speichern und übertragen. Dies erlaubt auch komplexere Aktivitäten mit einem Antippen: Neben dem mobilen Bezahlen könne man so auch eine digitale Quittung erhalten und im selben Zug zudem Treuepunkte sammeln – das klingt nach einer praktischen Erweiterung für Apple Pay & Co.

Die technischen Spezifikationen vom NFC Release 15 stehen ab sofort bereit. Entsprechende Zertifizierungen sollen dann ab Herbst 2025 erfolgen. Unbekannt ist bisher, ob es möglich ist Gerätschaften auf den neuen NFC-Standard zu updaten.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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10 Kommentare

  1. Mit meinem OnePlus 10 Pro und meinem iPhone 15 Pro Max reicht es schon auf 5cm an das Bezahlterminal zu gehen damit bezahlt wird.
    Mal sehen was da neues kommen soll. Kann ich dann bald von ganz hinten an der Kasse bezahlen?

    • Viel besser. Du bezahlst quasi im Vorübergehen. 😉

    • Bei Smartphones geht’s allgemein bisschen weiter. 4 Zentimeter zirka maximal – eigentlich. Kommt aber auch auf das Terminal drauf an.

  2. Und wo bleibt da die Sicherheit?

    Wie im Text geschrieben, die NFC-Interaktion hat u. a. auch das bewußte Annähernd des NFC-Gerätes an z. B. ein Terminal oder einen NFC-Tag als eine Art „Sicherheitsfaktor“ – das sollte man nicht aufgeben.

    Hier ist m. e. weniger mehr, eben sich mal ein bißchen bücken oder verbiegen, dafür aber nicht Gefahr laufen, „en passent“ um Daten erleichtert zu werden oder welche aufs Gerät zu bekommen – ähnlich wie Flöhe von einem Hund auf den andern springen.

    Jetzt sollen die Flöhe also kräftigere Sprungbeine bekommen?

    • Auf welchen Anwendungsfall beziehst du dich bei der Sicherheitsproblematik?
      Für Zahlungen sollte man Smartphones benutzen, Dort sind die Zahlungen noch mit Biometrie abgesichert. Wenn du lieber mit Karten arbeiten möchtest, kannst du eine NFC blockende Kartenhülle benutzen.
      Bei anderen Anwendungsbereichen Sehe ich das Problem mit der Sicherheit nicht.

      • Zahlungen bis 50 Euro sind im Normalfall nicht mit Biometrie abgesichert. Je größer die Rechweite desto Größer die Gefaht das irgendwo in der Nähe Senoren von Betrügern die Signale auffangen. Viel spaß dann das der Bank nachzuweisen…

        • Dr. Gargamelius says:

          Für Zahlungen bis 50 € und darüber muss das Handy vollständig entsperrt sein, was ein Abfangen von Daten praktisch unmöglich macht. Bei physischen Karten hingegen wäre dies denkbar, da sie im Gegensatz zu Handys keine Sicherheitsupdates erhalten.

      • Mir gruselt es auch schon. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis findige Bastler, eine Abzocke gebastelt haben, mit jedem Zentimeter wird der Einsatz leichter. Bei Aldi hab ich ja noch Vertrauen, aber bei einem mobilen Stand am Strand, auf einem Markt, am Straßenrand …

        Der Abstand ist doch jetzt schon immer wieder überraschend groß, ich meine 10cm sind es schon, wenn auch nicht immer. Ich wundere mich häufig darüber.

      • Hallo Stephan,

        im Text ist u. a. davon die Rede, daß NFC-Tags mit Hilfe des neuen protokolls auch umfangreichere Daten wie z. B. Quittungen auf die Endgeräte spielen können oder dort aktionen auslösen.

        Spätestens beim Auslösen von z. B. webzugriffen en passent, man geht irgendwo vorbei und hat schwupps Werbung auf dem Gerät die man nie aktiv abgefordert hat wäre bei mir Schluß mit Lustig.

        Und ja unabgeforderte Werbung ist für mich schon eine Art digitaler Hausfriedensbruch.

        • Dr. Gargamelius says:

          NFC ist gar nicht aktiv, wenn das Handy nicht vollständig entsperrt ist. Nimm mal deinen Aluhut ab.

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