Neuer Infostealer „Arcane“ stiehlt umfangreiche Nutzerdaten
von Benjamin Mamerow | Kommentieren
Eine neu entdeckte Schadsoftware namens „Arcane“ macht aktuell die Runde und hat es vor allem auf umfangreiche Nutzerdaten abgesehen. Laut Kaspersky hat der Infostealer keine Verbindungen zum seit Jahren im Darkweb kursierenden „Arcane Stealer V“.
Die Malware-Kampagne startete im November 2024 und durchlief seitdem mehrere Entwicklungsstufen. Besonders auffällig: Die Betreiber kommunizieren ausschließlich auf Russisch, und die meisten Infektionen wurden in Russland, Belarus und Kasachstan registriert.
Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich über YouTube-Videos, die Game-Cheats und Cracks bewerben. Nutzer werden auf Links zu passwortgeschützten Archiven geleitet, die obskure Skripte enthalten. Diese deaktivieren den Windows Defender SmartScreen-Filter und laden weitere Schadsoftware nach. Neuerdings setzen die Angreifer auch einen gefälschten Software-Downloader namens „ArcanaLoader“ ein.
Was Arcane besonders gefährlich macht, ist der Umfang der gestohlenen Daten:
- VPN-Clients (NordVPN, Surfshark, Proton, etc.)
- Messenger-Daten (Discord, Telegram, Signal, etc.)
- Gaming-Clients (Steam, Epic, Riot, etc.)
- Krypto-Wallets (Exodus, Electrum, Ethereum, etc.)
- Browser-Daten (Passwörter, Cookies für Gmail, YouTube, X, etc.)
Zudem erstellt die Malware wohl Screenshots und erfasst WLAN-Passwörter. Eine Infektion kann zu Identitätsdiebstahl, Erpressung und weiteren Angriffen führen. Auch wenn Arcane derzeit gezielt eingesetzt wird, könnten die Betreiber ihre Aktivitäten jederzeit ausweiten. Nutzer sollten daher besonders vorsichtig sein und keine unsignierten Piraterie-Tools oder Cheats herunterladen – sollte aber eigentlich selbsterklärend sein.
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