Neue Steuer in Frankreich: Spotify deutet saftige Preiserhöhung an

In Frankreich ist eine neue Steuer beschlossen worden, die Musikstreaming-Anbieter wie Spotify betrifft. So muss ein Teil der Einnahmen dann das 2020 gegründete Center for National Music (CNM) abgeführt werden. Letzteres unterstützt französische Plattenformen, fertigt Studien über die nationale Musikindustrie an und fördert auch Live-Musik. Über die neue Steuer soll Spotify dazu seinen Teil beitragen.

Der Musikstreaming-Anbieter ist davon wenig angetan und bewertet das CNM als unnötigen Mittelsmann, der selbst hohe Kosten verursache. So wandere am Ende weniger Geld direkt in die Hände der Künstler. So erklärt Spotify, dass durch die neue Steuer ca. 15 Mio. Euro im Jahr zusammenkommen sollen, während allein die administrativen Kosten, die das CNM jährlich verursacht, bereits bei 20,2 Mio. Euro liegen. Man befürchtet, dass am Ende viele Gelder in der Institution versumpfen werden, statt Musikern zu helfen.

Laut Spotify sei so oder so das Ergebnis, dass man im Frankreich von jedem Euro, den man aktuell als Umsatz generiere, fast zwei Drittel an Rechteinhaber und die französische Regierung abgeben müsse. Auf diese Weise könne man derzeit nicht nachhaltig wirtschaften. Als Ergebnis werde man in Frankreich sein Marketing-Budget für Künstler reduzieren müssen. Auch führe kein Weg an deutlichen Preiserhöhungen vorbei, die man innerhalb der kommenden Wochen bzw. Monate einführen werde.

Als Ergebnis werden Franzosen die höchsten Abonnementgebühren in der ganzen Europäischen Union zahlen müssen, so Spotify.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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29 Kommentare

  1. klavierpunk says:

    Irgendwie nehme ich es Spotify nicht so wirklich ab, dass es ihnen auch nur im Ansatz um die Ausschüttungen an die Künstler geht.

    • Ne, Spotify will Geld verdienen.

      Aber das Argument ist trotzdem richtig. Ein „Center for National Music“ ist himmelschreiender Unsinn. Die Spotify Argumente hier sind natürlich alle bewusst pragmatisch (i.S.v.: um ideologische Komponenten bereinigt), aber auch mal von Mensch zu Mensch läuft viel falsch, wenn der Staat Musik besteuert, um Musikern zu helfen.

      Eine Steuer geht ja von der Marge der Musiker ab. (Produzentenrente und Konsumentenrente und so.. kennt man ja)

      Hier sucht der Staat nach Einfluss auf die Kunst, um bevorzugte, offenbar angeblich französische Künstler zu übervorteilen. Shameful.

    • Ich auch nicht, aber diese CNM „Behörde“ klingt nach einem staatlichen Wasserkopf, den es zu unterhalten gilt. Einfach wieder ein überflüssiger Interessenverband, der vorwiegend um seiner selbst willen existiert.

    • Nein, kein bisschen. Aber das die Institution mehr verbraucht als sie einnimmt und dass etwas für den Künstler übrig bleibt, ist auch sehr scheinheilig.

    • Ich auch nicht. Bin da länger weg. Finde die einfach nur noch lächerlich und der Ruf der Firma ist mir zu schlecht. Da mag ich denen nicht noch Geld geben. Bin zu Deezer und das läuft auch super auf meinem HomePod.

  2. Langsam werden die zahlreiche (bald unbezahlbare?) Streamer zum Luxusgut, und die richtige Medien kommen wieder ins Spiel. Oder halt die „graue Zone“. Es ist nur Frage der Zeit, dass die (leider) langsam die Pforten schliessen müssen.
    Ich hoffe, sie finden doch eine andere Lösung.

  3. Robert H. says:

    Was hat eigentlich der französische Staat geglaubt was passiert wie sie diese Steuer beschlossen haben?
    Natürlich werden diese Mehrkosten auf den Verbraucher umgelegt.

    • So weit denken Politiker oftmals leider nicht.

      • Danke für die differenzierte Pauschal-Polemik

        • Um genau diesen nicht zu tun, habe ich extra ein oftmals in den Satz eingebaut. Die Aussage ist in der Form durchaus passend, wie das aktuelle Thema hier wieder zeigt. Natürlich gilt dies nicht für alle Themen, und alle Politiker, daher ist dein Vorwurf der Polemik etwas unfair.

  4. Ich muss zugeben wenn eine neue Steuer 20 mio zusätzliche kosten verursacht, wäre ich vorsichtig mit aussagen wie „nicht wirtschaftlich agieren“.

  5. Sebastian says:

    Der Staat ist mal wieder gierig und freut sich über eine weitere Bürokratisierung. Frankreich ist in dieser Hinsicht leider ein Negativbeispiel für Deutschland.

  6. Wie sind denn die Marktanteile von Spotify in Frankreich?
    Vielleicht sind die Franzosen ja patriotisch und nehmen lieber den französischen Dienst von Deezer in Anspruch. 🙂

  7. Typische Lobbyistenbegründung

  8. „Letzteres unterstützt französische Plattenformen …“

    oops, was ist darunter zu verstehen?

  9. Hat das eventuell damit zu tun, dass – abseits vom Apple-Kosmos – Deezer (Frankreich) der große Widersacher von Spotify ist (vielleicht nicht zahlenmäßig, aber so gefühlt auf Platz drei bei den Streamingdiensten, vor Tidal & Ko.)?

  10. „Die armen Künstler und Kunden“ aus dem Mund der ausbeutenden und fröhlich Preis erhöhenden und Leistungsbeschneidenden Streaming Industrie. Ich würde lachen, wäre es nicht so zynisch.

  11. Ob man da nicht nur einen gutbezahlten Posten für einen Buddy brauchte?

  12. Ach. Erst groß und laut gegen Apple schießen, wenn es an deren Markt und Geld geht.
    Aber sobald es an das eigene Geld und um einen selbst geht, presst man das Geld doch wieder von den anderen ab.

    Aber abgesehen davon, wie wenig ich von Spotify halte, finde ich das Vorgehen nur Folgerichtig.
    Wenn eine Regierung meint mit einer Sondersteuer die Künstler und die Musikbranche unterstützen zu wollen, dann sollen es auch die Bürger des jeweiligen Landes bezahlen bzw. halt durch entsprechend höhere Gebühren ausbaden.

  13. Absolut nachvollziehbar und richtig so von Spotify.
    Hoffentlich weisen sie den Teil der Kosten auch separat aus, damit die Kunden wissen welchem Lobby Einfluss auf die Politik sie dies zu verdanken haben.

    Das Gleiche dürfte man gerne auch bei den Wegelagerer Gebühren in Form von pauschalen Urheberrechtsabgaben einführen. 99,9% der Kunden ist nicht bewusst, dass sie auf PCs, Drucker, Scanner, Festplatten, Speicherkarten usw. pauschale Urheberrechtsabgaben bezahlen. Das dürfte gerne mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden, nur dann kann es auch zu kritischen Nachfragen an die Politik kommen warum man diese Zwangsabgabe z.B. auf so etwas wie eine MicroSD Karte zahlen soll die in ihrem ganzen Leben nur private Fotos sehen wird.

  14. Spotify, der letzte Streamingdienst bei uns im Haus. Alle anderen Streamingdienste wurden bereits gekündigt. Sollte sich hier bei uns der Preis erhöhen und wir zahlen zur Zeit 17,99€, bye bye letzter Streamingdienst

  15. Auch Franzosen können sich einfach Spotify in Brasilien etc. gönnen 😉

  16. Ersetze „statt Musikern zu helfen“ durch „statt den Spotify-Umsatz zu steigern.“
    Das sich solche Unternehmen immer hinstellen und angeblich natürlich immer nur im Sinne der Kunden/Künstler handeln. Ist wie im Einzelhandel: Hier positionieren sich Rewe&Co. gegen Nestle&Co. ja auch als Robin Hood der Kunden.
    Ist der Kunde auch im Jahr 2024 immer noch so dumm, das man ihn derart leicht für dumm verkaufen kann?

  17. Die Franzosen haben ja auch Regelungen daß in elektronischen medien ein bestimmter Anteil der Darbietungen in französischer Sprache sein soll, daß keine Anglizismen verwendet werden und daß französiche Künstler einen bestimmten anteil an der ausgestrahlten musik haben müssen. Würde man sich in DL so was erlauben würden Erinnerungen an eine „Reichskulturkammer“ hochkommen . Diese „Behörde für französische musik“ ist natürlich mit diesem Teil der deutschen Geschichte nicht vergleichbar , aber dennoch finde ich es beängstigend wie nationaler Chauvinismus auch in Kunst und Kultur immer mehr um sich greift. Ich halte jede Art von „Quotenregelungen“ im Bereich Kunst und Kultur für eine Aushöhlung der künstlerischen Freiheit.

  18. Da die französische Sprache (im Gegensatz zur deutschen?) sehr wohl in der Lage ist – auch ohne die Übernahme von englischen Begrifflichkeiten – Sachverhalte zu beschreiben, heißt die Institution „Centre national de la musique“ und definitiv nicht „Center for National Music“.

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