Netgear verklagt Huawei wegen Patentstreitigkeiten

In Kalifornien hat Netgear nun das Unternehmen Huawei wegen Patentstreitigkeiten angeklagt

Netgear hat am 30. Januar 2024 Huawei in Kalifornien verklagt. Der Vorwurf: Huawei verweigert die Lizenzierung von Wi-Fi-Patenten zu angemessenen Bedingungen. Im Kern des Streits stehen sogenannte Standard Essential Patents (SEPs). Diese Patente sind für die Umsetzung technischer Standards, wie Wi-Fi, unerlässlich. Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten, verpflichten sich Unternehmen, die an der Entwicklung von Standards mitwirken, dazu, ihre SEPs zu RAND-Bedingungen („reasonable and non-discriminatory“) zu lizenzieren.

Netgear wirft Huawei vor, gegen diese Verpflichtung zu verstoßen. Das Unternehmen habe stattdessen überhöhte Lizenzgebühren verlangt und Netgear mit Patentverletzungsverfahren in China und Deutschland bedroht. Netgear sieht darin einen klaren Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. In der Klageerhebung heißt es: „Huaweis Verhalten schadet nicht nur Netgear, sondern auch dem gesamten Markt für Wi-Fi-Produkte. Es behindert den Wettbewerb und Innovation und führt zu höheren Preisen für Verbraucher.“

Netgear fordert daher von Huawei nicht nur die Einhaltung der geltenden Bedingungen, sondern auch die Zahlung von Schadensersatz und die Unterlassung weiterer wettbewerbswidriger Handlungen. Der Fall ist noch anhängig, also erst frisch vor dem Gericht gelandet. Es bleibt daher abzuwarten, wie das Gericht entscheiden wird. Der Rechtsstreit zwischen Netgear und Huawei ist dabei kein unwichtiger Präzedenzfall. Das Urteil könnte weitreichende Folgen für die Lizenzierung von SEPs und den Wettbewerb im Markt für Netzwerkausrüstung haben.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. Poweruser009 says:

    Ich rate mal warum in den USA die Klage gemacht wurde.
    Wegen der Sanktionen gegen Huawei.
    Lächerlich, denn in der EU wäre Netgear gescheitert.

    • Absolut nicht lächerlich. Bei einem Produkt welches millarden Menschen nutzen, sollte es generell kein Patent geben.

      • Und schon gar nicht durch ein unternehmen aus einem land das Produkt- und Patentpiraterie zu einem teil seiner Wirtschaftsstrategie gemacht hat. Ich hoffe sehr daß netgear hier obsiegt.

  2. Interessant. Dann fühlt sich also nicht nur AVM von Huawei ungerecht behandelt was die Lizenzierung von Patenten angeht.

  3. Die sind schlauer als AVM

  4. Huawei fordert von Herstel­lern, die die WiFi-Patente des Unter­neh­mens nutzen, eine Lizenz­gebühr von 50 $Cent pro Gerät. Die Preisobergrenzen für 4G- und 5G-Mobiltelefone liegen jeweils bei 1,5 bzw. 2,5 US-Dollar pro Einheit.

    Das alles sind normale, branchenübliche Preise… Aber hey, da das Geld ausnahmsweise mal nicht Richtung USA fließt, wie sonst immer, ist es plötzlich ein Problem.

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