Neeva stellt seine Suchmaschine ein

Das ging schneller als gedacht: Neeva schließt seine Suchmaschine. Man sagte zum Start aus, Tracking- und werbefrei zu sein und wollte damit Google Konkurrenz machen. Erst letztes Jahr war man in Europa gestartet, nachdem man in den 12 Monaten davor 600.000 Nutzer in den USA gewinnen konnte. Gegründet wurde das Unternehmen von Sridhar Ramaswamy (ehemaliger SVP für Anzeigen bei Google) und Vivek Raghunathan (ehemaliger VP für Monetarisierung bei YouTube). Sie konnten bei einer Serie-B-Finanzierungsrunde 2021 77,5 Millionen US-Dollar einsammeln. »Suchmaschinen zu entwickeln ist schwierig«, schreiben die Neeva-Gründer in einem Blogbeitrag, in dem sie die Schließung ankündigen. Entgegen der landläufigen Meinung«, schreiben die Gründer in ihrem Blogbeitrag, »war es tatsächlich ein weniger schwieriges Problem, die Nutzer davon zu überzeugen, für ein besseres Erlebnis zu bezahlen (Neeva hatte eine Abo-Funktion), als sie dazu zu bringen, eine neue Suchmaschine überhaupt auszuprobieren.«

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Mich wundert es das sie da überhaupt einen Markt für eine weitere Suchmaschine gesehen haben bzw. Investoren damit überzeugen konnten.

    Ist ja nicht so, dass es neben Google keine Alternativen gäbe.

  2. Nie gehört davon

  3. Wenig überraschend. Neeva hatte laut Test-/Erfahrungsberichten keine „besseren“ Ergebnisse als die Konkurrenz. Sie waren nur nicht werbefinanziert und somit nicht genau auf den Nutzer zurechtgeschnitten.

    Was wirklich den Markt ändern wird, sind Bard und Bing mit ChatGPT. Die Suche geht damit in vielen Fällen deutlich schneller als mit dem herkömmlichen System. Das gilt zwar sicher nicht für alle Suchanfragen, aber doch für ziemlich viele. Grade in der Softwareentwicklung spart das unendlich viel Zeit. Suchen wie „Wie prüfe ich, ob Text X in einer Website vorkommt und schreibe dann eine Email in python code?“ würde bei herkömmlichen Suchen eine längere Recherche bedeuten. Durch LLM bekommt man hier aber schon eine relativ brauchbares Antwort für den Grundstein. Dass das dann ggfs. sicherheitstechnisch nicht alles optimal ist, steht noch Mal auf einem anderen Blatt. Aber das gilt wohl auch für die Antworten in vielen Foren.

    • Das ist aber auch eine absolute Nischenanfrage. Für den überwältigenden Teil von Suchanfragen bringen Chatbots wenig bis keinen Mehrwert zum aktuellen System. Zunehmende Integration wird das zwar verbessern und tatsächlich einen sinnvollen „Assistenten“ schaffen, aber das wird a) noch Jahre dauern und b) selbst dann für die meisten Nutzer nur marginale Vorteile bieten.

      Und zur Softwareentwicklung: klar, für 0815 Anfragen kann man damit schon Zeit sparen. Aber bald wird das alles unternehmensintern laufen – ist ja kein Wunder, dass mehr und mehr Unternehmen verbieten, Chatbots zu nutzen.

    • Für sehr spezifische Suchanfragen sind ChatGPT und Co. natürlich bereits jetzt eine gut eine Alternative. Die überwiegende Mehrheit sucht ja aktuell noch anders und möchte lieber innerhalb von wenigen Sekunden eine passende Webseite aus den unmittelbar angezeigten Ergebnissen auswählen anstatt einen ausformulierten Text als Rückmeldung zu erhalten. Darüber hinaus werden oft aktuelle Ereignisse/Themen gegooglet, zu denen ChatGPT noch nichts weiß.
      Aber wir stehen ja erst am Anfang der Entwicklung; ich bin auch gespannt, welche Möglichkeiten es bereits in wenigen Jahren geben wird und wie die beiden Ansätze immer mehr verschmelzen werden

  4. 77 mio bekommen, passt.

    • Hab ich mir auch gedacht. Die werden ja nicht weg sein. Da hat man sich vorher wahrscheinlich nochmal Boni genehmigt und macht jetzt dicht, ohne weiter arbeiten zu müssen.

      • NanoPolymer says:

        Haben da wirklich so viele für bezahlt oder werden da mal wieder Zahlen durcheinander geworfen um bei einer Finanzierung besser dazustehen. 600.000 Nutzer die alle zahlen? Oder waren das meiste davon einfach nur Accounts die mal probiert Habenzinsen als Leichen anzusehen sind…

        Die Idee finde ich ja schön, aber nicht in der aktuellen Marktsituation.

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