Nebula Mars 3 Air – Neuer portabler Beamer ausprobiert

Anker hat mehrere Tochter-Unternehmen, zu denen auch Nebula gehört. Unter der Marke verkauft man Beamer in allen möglichen Variante, von groß bis ganz klein. Vor nicht allzu langer Zeit hat man mit dem Mars 3 Air ein neues Modell vorgestellt, das kompakt und portabel sein möchte. Ich habe mir das Kerlchen einmal genauer angesehen.

Wie üblich bekommt ihr im Karton natürlich das Gerät selbst, eine Fernbedienung und etwas Papierkram kredenzt. Das Design ist in schlichtem Grau gehalten und stellenweise setzt man mit roten Elementen kleine Akzente. Der Beamer selbst misst 120 x 114 x 167 Millimeter und ist etwas schwerer als 1,5 Kilogramm. Damit ist er kein Leichtgewicht, aber dennoch gut herumzutragen.

Die Front wird durch die große Projektionslinse und eine Kamera für die Bildeinstellungen geprägt. Persönlich hätte ich es gut gefunden, wenn man hier auch eine Abdeckung für die Linse vorgesehen hätte. Wer das Teil viel herumträgt, hat es sicher auch gelegentlich in einer Reisetasche herumfliegen. Da liegt es nahe, dass da auch mal etwas dran kommen kann. Der Langlebigkeit hätte das sicher gutgetan.

An der Rückseite gibt es große Schlitze für den Lüfter, einen AUX-Anschluss, einen HDMI-Port, einen USB-A-Anschluss, den DC-Port zum Laden, einen Reset-Button und den Power-Button. Während die Seiten ausschließlich als Ausgänge für die zwei Lautsprecher dienen, sind am Kopf noch die Bedienelemente zu finden. Dort liegen das Steuerkreuz inklusive Bestätigungsbutton, eine Zurück-Taste, Laut / Leiser und ein Button für den Bluetooth-Lautsprecher-Modus. Ja, der Beamer kann auch als Bluetooth-Lautsprecher verwendet werden. Nettes Gimmick.

Am Boden gibt es obendrein eine Stativaufnahme zum Anschrauben an ein Dreibein etc. Den Tragegriff wollen wir natürlich auch nicht vergessen. Egal, wo man hinsieht, die Verarbeitung ist tadellos.

Eingerichtet wäre der Beamer relativ schnell, wenn denn die Google-Home-App mitspielen würde. Direkt nach dem Anschalten nimmt das Gerät die Trapezkorrektur vor und richtet das Bild automatisch aus. Das funktioniert zu 90 Prozent aller Fälle wirklich einwandfrei und zuverlässig. Nur vereinzelt liegt er etwas daneben und das Rechteck ist am Ende doch ein Trapez. Dann geht es in das Set-up von Google TV, das hier als Betriebssystem fungiert.

Das klappte in meinem Fall weniger gut. Nach 5 Anläufen, wollte die Google-App immer noch nicht mein Google-Konto auf dem Gerät anmelden und so blieb es bei der Einrichtung via Remote. Aber das ging dann doch gut.

Jetzt gilt es noch ein paar Apps wie Netflix, Apple TV+ und Co. herunterzuladen und ab geht die wilde Fahrt. Denkste: Bereits hier merkt man, wie sehr das Gerät rudern muss, um Befehle entgegenzunehmen. Offensichtlich reicht die Quad-Core-CPU in Kombination mit den knapp bemessenen 2 GB RAM nicht für ein flüssiges Erlebnis aus. Die Animationen sind per se in Ordnung, nur reagiert das Gerät auf Remote-Eingaben nahezu mit 2 Sekunden Verzögerung. Das trieb mich teilweise in den Wahnsinn. Vor allem das Beenden der Apps dauert stellenweise eine halbe Ewigkeit.

Zugegeben: Ich bin den Apple TV gewohnt und da flutscht das UI. Wie bei Google TV üblich könnt ihr auch den Google Assistant für die Suche etc. bemühen.

Eine App für Smartphones steht euch ebenfalls zur Verfügung. Da findet man keinen Schabernack, sondern die Basics, die man eben zur Steuerung des Gerätes benötigt. Finde ich ausreichend.

Schauen wir doch mal auf die Bildqualität. Das Gerät kann ein 1080p-Bild produzieren und kommt mit einer Helligkeit von 400 ANSI-Lumen daher. Maximal könnt ihr laut Nebula eine Bildgröße von 150 Zoll (ca. 4 m) auf die Wand zaubern. 400 ANSI-Lumen sind zwar nicht wirklich hell, wenn es auch im Raum noch hell ist, reicht für dunkle Stunden aber allemal aus. Dann kann der Beamer ein wirklich schönes Bild erzeugen, das mit angenehmen Farben und guten Kontrasten punktet.  Bei dem Gerät ist es, wie zuvor besprochen, jedoch wirklich wichtig, dass der Raum dunkel ist. Sobald die Helligkeit zunimmt, wird das Bild relativ schnell grau, matt und nicht mehr schön.

Wer will, kann die Bildeinstellungen nach eigenem Gusto anpassen. Ich fand die Standard-Einstellung jedoch am angenehmsten. Im Test fällt außerdem die niedrige Lautstärke des Beamers auf. Der Lüfter schreit los, ist zwar hörbar, aber nicht störend. Beim Filmgenuss darf guter Klang nicht fehlen und auch hier macht der Mars 3 Air eine ordentliche Figur. Zwei 8-Watt-Lautsprecher sorgen für ein überraschend lautes und raumfüllendes Klangbild. Dolby Audio wird ebenfalls unterstützt.

Nebula gibt die Akkulaufzeit mit 2,5 Stunden an, wenn ihr Filme schaut. Aber Achtung: Das gilt nur, wenn man im Eco-Modus, also bei gedämpfter Helligkeit, schaut. In meinem Test reichte die Akkulaufzeit aber für einen eineinhalbstündigen Blockbuster mit einer Lautstärke im oberen Drittel.

Ein Fazit zum Nebula Mars 3 Air: Das Unternehmen macht mit dem Gerät einiges richtig und bietet ein rundes Gesamtpaket an. Hier und da gibt es sicher Dinge, die besser gemacht werden könnten. Vor allem die Helligkeit ist mit 400 ANSI-Lumen kein Spitzenwert und wirkt nur bei wirklich dunklen Situationen richtig gut.

Preislich liegt das Gerät mit 600 Euro in einem Bereich, in dem es auch gute Konkurrenz gibt. Dennoch bin ich der Meinung, dass Nebula mit diesem portablen Kandidaten einige Menschen glücklich machen wird.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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5 Kommentare

  1. funktioniert das Gerät auch Google-frei?

  2. Bartenwetzer says:

    Eine Abdeckkappe wird vermisst – einen USB C nicht?

    Hat man das als Verbesseungsvorschlag Nebula ( Abdeckkappe und USB C mitgeteilt ?

    nsonsten wundert mich, dass man in der heutigen zeit nicht zukunftorientierte RAM Ausstattung anbietet.
    Das man in einem Test solche “ Macken “ nicht vor dem im Markt anbieten feststellt.
    Das ist doch schlampige Arbeit.

  3. Wir nutzen hier einen Cosmo mit Roku-Zuspieler auf den der Beamer auch sofort nach dem Hochfahren springt. Die Netflixnutzung war mit dem Beamer selbst eine Katastrophe, da man über eine unbrauchbare Drittapp gehen musste, über den Stick ist alles gut. Sollten Bild und Ton so wie bei unserem sein, kann man sich nicht beschweren.

  4. Ein mobiler Beamer, der wahrscheinlich keinen normalen Film komplett abspielen kann, ist so brauchbar, wie ein E-Auto mit 120km Reichweite.

    4-6-8-10 Stunden. Dann kann man über denn Sinn solcher Geräte ernsthaft sprechen.

    Das man keine Schutzvorichtung für die Linse realisiert hat, zeigt die ganze Idee hinter den aktuellen „Wegwerfgeräten“.

    Ein Batteriewechsel wird ohne rohe Gewalt und viel Fachwissen sicher auch nicht möglich sein.

  5. Gibt es Zubehör (für Beamer) bzw. Ihre Computer/Mobilgeräte-Quelle, das man aus dem Bild eine Art Touchscreen machen kann? Die Idee ist es um eine Art Smart Board zu haben das z. B. auf Gesten reagiert, z. B. Um in Google Earth zu navigieren.

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