Navigationssysteme: Europäischer Markt schrumpft, TomTom führt weiter

Früher kaum wegzudenken, heute immer weniger im Gebrauch: separate Navigationssysteme für Fahrzeuge. So integrieren die meisten aktuellen Autos in ihre Infotainment-Systeme ohnehin auch die Routenplanung und Navigation. Ist das nicht der Fall, hilft beim Gros der Anwender sicherlich das Smartphone aus. Da wundert es nicht, dass der Markt für Navigationssysteme bzw. -Software 2024 in Europa erneut geschrumpft ist.

Dabei sprechen die Marktforscher von Counterpoint Research aber in diesem Fall konkret von „In-Vehicle Navigation Software“. Dabei hat sich 2024 ein Zusammenschrumpfen des Marktes um 2 % ergeben. In diesem Bereich führt TomTom weiterhin mit 14 % Marktanteil. Das größte Wachstum konnte allerdings Google erzielen – satte 34 %, wenn man mit 2023 vergleicht. In Zukunft dürften im Bereich Navigation vor allem personalisierte KI-Funktionen die Spreu vom Weizen trennen, so die Analysten.

Nach TomTom erreichen im Übrigen Joynext und Elektrobit mit je 13 bzw. 12 % Marktanteil die stärksten Positionen in Europa. Wie euch die Grafik oben zeigt, sind aber z. B. bei TomTom die Auslieferungsmengen entsprechender Navigationslösungen am stärksten gesunken. Wie lange man sich also auf der Pole-Position wird halten können, ist offen.

Laut Counterpoint liegt das Minus auch daran, dass ein wichtiger Kunde von TomTom 2024 mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen hatte. Google konnte wiederum sein erhebliches Wachstum erreichen, weil Partner wie Cadillac, Polestar, Renault und Volvo z. B. verstärkt die Google Automotive Services (GAS) einsetzen. Das generelle Zusammenschrumpfen des Marktes habe sich dabei auch daraus ergeben, dass der Verkauf von E-Autos bislang nicht die Erwartungen erfülle.

Für 2025 und die Folgejahre rechnen die Marktforscher aber mit einer Erholung, denn ihre Software werden die Hersteller von Navigationslösungen auch weiterhin direkt in Fahrzeugen platzieren können. Standalone-Systeme hingegen spielen eine immer geringere Rolle. Nach vorne preschen können in Zukunft nach Ansicht von Counterpoint Research vor allem die Anbieter, die verstärkt KI-Features einsetzen und damit die Personalisierung erweitern.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Ich weiß nicht ob das einen unterschied macht aber hatte 12 Monate TomTom als App Gratis bei BlackFriday. Die App war extrem gut und aktuell In und Um Berlin gerade mit den vielen Anäbsperrungen und Baustellen.
    Google Maps ist eine Katastrophe bei Ausfahrten mit mehreren Spuren in verschiedene Richtungen. Bei Apple und TomTom wird da Grafisch reingezoomt und ein anderes Bild angezeigt. Bei G Maps ist da nur eine Linie wo man nicht erkennt welche Fahrbahn. Dazu werden auch nicht Ampeln angezeigt so dass die Navigation sagen kann an der Ampel Rechts sondern es werden Teilweise komisch Ausgesprochene Str. Namen gesagt. Das ist hier manchmal bei dem Chaos nicht zu gebrauchen besser gesagt es lenkt mehr ab bei Google. Anfangs hatten Apple und Google noch die Daten von TomTom genutzt bevor sie selbst mit ihren Autos durch Deutschland gefahren sind 2-3 mal.

    • Ich teste gelegentlich verschiedene Navigationslösungen auf dem Smartphone (viele sind ja kostenlos) und TomTom Go schneidet dabei immer sehr gut ab. Deswegen habe ich meist ein Abo laufen.
      Aktuell kommt TomTom allerdings mit dem Baustellenchaos in Hannover (Abriss der Südschnellwegbrücke) nicht richtig klar.
      Nutze daher zurzeit Waze, welches mich sehr gut durch die sich täglich ändernden Umleitungen bringt.

  2. Besucher36 says:

    TomTom tut auch alles, um die Kunden zu vergraulen. Die Android App, um das Navi mit dem Telefon zu verbinden und Echtzeitdaten zu nutzen, war schon immer ein Krampf. Dann kam ein Update, wo TomTom selbst empfahl, die vorhergehende Version zu nutzen, weil gar nichts mehr ging. Und nachdem man 1,5 Jahre nichts an der Situation gemacht hat, wurde die App komplett eingestellt. Ich habe selten derartige Unfähigkeit und Desinteresse gesehen. Da muss man schon von Vorsatz ausgehen.

  3. Ich nutze die TomTom App auf dem iPhone nahezu täglich auch für den Arbeitsweg, weil die einfach sehr gut funktioniert und die aktuelle Verkehrslage berückstichtig, um eine Alternativweg vorzuschlagen.
    Das sind mir die 13€/Jahr in jedem Fall wert.
    Zudem sind die Karten aktuell

  4. TomTom ist bei mir untendurch seit Kartenupdates abgekündigt wurden, weil der Gerätespeicher zu klein wäre, obwohl das nicht der Fall war.
    Mit geringem Rabatt wurden mir stattdessen Neugeräte angepriesen.

    • Es ging nir auch so. Hab dann ein günstiges TT-Go Essential gekauft. Das erst nach allen Updates brauchbar funktioniert. Wobei ich mal fas alte TT-Start 20 nutze, mal das TT-Go Ess. Das kleinere Start 20 bevorzugen ich, weil einfacher und mM besser ist

  5. Hab meiner Frau vor einigen Jahren ein TomTom geschenkt. SIe ist damit zufrieden. Ich hatte eine Version auf dem PocketPC, war damals etwas tolles. TomTom und seine Preispolitik haben viele Nutzer vergrault, oder eben in die Nutzung von Raubkopien getrieben.
    Heute nutze ich OsmAnd, das steckt alle anderen Systeme meiner Meinung nach in die Tasche, Karten Aktualisierungen teilweise innerhalb von Tagen. Mein „Auto Radio“ basierend auf Android könnte auch diverse Navi`s nutzen, ich habe allerdings ein separates Android Tablett und zur Not mein Smart Phone mit OsmAnd. Als Vollversion ist es ab und zu unter 2€ im Sale zu haben, oder eben als kostenlose Entwicklerversion.

  6. Hatte vor Jahren ein TomTom Navi aber das hat mich oft durch Landwirtschaftliche Wege oder unbefestigte Wege geleitet obwohl ich die Option ausgeschaltet habe. Habe dann Becker Bavi ausprobiert und war sehr zufrieden bis sie dann Pleite gegangen sind und es keine Updates der Karten gab. Zum Glück gibt es noch Garmin Navis die auch auf here basiert sind wie das Becker Navi. Habe mir dann also ein Garmin Bavi zugelegt und bin damit auch sehr zufrieden. TomTom möchte ich nicht mehr haben. Entweder wird mit Garmin Navi oder Apple Karten auf dem iPhone navigiert. Eine Navigationslösung fest mit dem Auto verankert braucht es nicht.

  7. Ich habe mir mal POIbase Navi für Android angesehen und finde das eine super Lösung, von einem kleinen Team entwickelt, es kommen immer wieder Update und Verbesserungen und ein top Support. Eigene POIs lassen sich besonders einfach einpflegen.

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