Narwal Freo Z10 Ultra im Test
Narwal hat im April 2025 mit dem Freo Z10 Ultra ein neues Saug- und Wischroboter-Flaggschiff auf den Markt gebracht. Unter anderem brüstet man sich mit der beeindruckenden Saugleistung von 18.000 pa. Obendrein soll die Wischfunktion deutlich verbessert worden sein, da diese mit einem Druck von 8 n auch hartnäckigere Flecken beseitigen soll. Ob der Robo im Praxistest wirklich diese Versprechungen einhalten kann, habe ich mir für euch genauer angesehen.
So kommt auch dieses Modell, hier die offizielle Produktseite, natürlich mit einer Entleerungsstation daher. Jene soll euch mit einigen Mehrwerten locken. So kann die etwa nach dem Wischen die Mopps des Narwal Freo Z10Ultra mit bis zu 75 °C heißem Wasser reinigen. Freilich saugt die Station auch den Dreck aus dem Behälter des Roboters ab. In einem Staubbeutel wird der aufgefangene Schmutz dann bis zu 120 Tage vorgehalten, bis ihr manuell ans Entleeren gehen müsst.
Technische Eckdaten des Narwal Freo Z10 Ultra
- Saug- und Wischroboter
- Navigation: LiDAR und Kamera
- Saugleistung: 18.000 pa
- Kapazität des Staubbehälters: 300 ml
- Kapazität des Schmutzwassertanks der Station: 4 l
- Kapazität des Frischwassertanks der Station: 4,5 l
- Akkukapazität: 6.400 mAh
- Maße / Gewicht: 355 x 350 x 109,6 mm / 4,5 kg
- Besonderheiten: Entleerungsstation
- Preis: 1.299 Euro
Klar, dass der Narwal Freo Z10 Ultra mittlerweile in der Oberklasse zum Standard gehörende Kniffe beherrscht. Er kann also beim Wischen seine Mopps auch um bis zu 12 mm anheben, wenn er etwa einen Teppich überqueren muss. Dazu ist eine KI-Objekterkennung an Bord, welche über 200 Gegenstände erkennen kann. Entsprechend sollen z. B. Kabel umfahren oder Tierkot nicht weiter in der Bude verteilt werden.
Ausstattung und Verarbeitung des Narwal Freo Z10 Ultra
Im Lieferumfang des Narwal Freo Z10 Ultra sind neben dem Roboter an sich natürlich auch die passende Seitenbürste und Mopp-Aufsätze sowie einmal Bodenreinigungsmittel enthalten. Dazu kommt die Entleerungsstation mit Maßen von 430,8 x 388,3 x 462 mm bei einem Gewicht von 12,2 kg. Ein Staubbeutel ist ab Werk schon in der Station befestigt. Ist jener voll, müsst ihr wohl oder übel weitere nachkaufen. Auch ein Handbuch liegt bei, allerdings sind Einrichtung und Inbetriebnahme auch Schritt für Schritt in der Begleit-App erklärt.
Da läuft es wie bei anderen Saugrobotern auch: Ohne die App stehen nur rudimentäre Funktionen zur Verfügung. In der App lasst ihr den Narwal Freo Z10 Ultra eure Raumkarten erstellen, regelt die Saugstärke, erstellt Zeitpläne, definiert Sperrzonen und vieles mehr. Da muss ich euch vermutlich nicht viel erzählen, denn mittlerweile nehmen sich die Hersteller da gar nicht mehr so viel. An der Unterseite des Roboters sitzt im Übrigen die Walze, welche Narwal auch als „DualFlow Tangle-Free System“ bewirbt. Allerdings macht z. B. der Dreame L50 Pro Ultra es da aus meiner Sicht noch etwas besser, denn jener verwendet gleich zwei Rollen. Somit ist die Verhedderungsgefahr da noch etwas geringer.
Narwals Freo Z10 Ultra setzt bei den Mopps wiederum auf den Kniff, dass diese dreieckig gestaltet worden sind. Davon erhofft sich der Hersteller, Ecken besser zu erreichen als Modelle mit runden Pendants. Zumal die Mopps nach außen ausgefahren werden, um komplett an den Rand von Zimmern zu kommen. Kennt ihr auch von anderen Modellen: Auch eine automatische Anpassung der Saugleistung, wenn z. B. ein Teppich erkannt wird, ist möglich. Ihr könnt den Saug- und Wischroboter im Übrigen natürlich auch in Alexa oder Google Home einbinden.
- Die Sensoren vorne sind ab Werk mit einer Gummiblende geschützt.
- Diese sollte man vor dem Betrieb entfernen, kann sie aber bei längerem Nichtgebrauch zum Schutz wieder befestigen.
Die Verarbeitung uns das Design gefallen mir im Übrigen sehr gut. So wirkt der Narwal Freo Z10 Ultra mit seiner im Vergleich recht kompakten Station eleganter als manches Konkurrenzmodell, auch weil er sich fast komplett in sein „Häuschen“ zurückziehen kann.
Praxistest
Der Narwal Freo Z10 Ultra nutzt zwar nur eine Walze, aber zwei Seitenbürsten. In der Praxis hat das durchaus Vorteile, denn nach meinem Eindruck schaufelt er sich damit effizient den Schmutz in den Rachen. Die exorbitante Saugleistung von 18.000 pa wirkt auf dem Papier beeindruckend. Allerdings jonglieren die Hersteller da mit immer höheren Werten und nutzen dabei mutmaßlich wohl auch so einige Kniffe zur Berechnung. Fakt ist, dass der Freo Z10 Ultra jedenfalls sehr gute Saugergebnisse liefert, insofern ihr die Saugstärke möglichst hoch ansetzt.
Nach dem ersten Rundgang zur Kartierung der Wohnung findet sich der Roboter super zurecht und erledigt seinen Rundgang in meiner 3-Zimmer-Wohnung sogar etwas schneller als der bereits fixe Dreame L50 Pro Ultra, den ich gewohnt bin. Allerdings gefällt mir die App von Dreame besser, denn bei Narwal sind vor allem einige deutsche Übersetzungen doch ziemlich holprig und die Oberfläche noch eine Ecke vollgepackter. So ist etwa eine Funktion, bei der sich der Roboter auf einer festen Position um die eigene Achse dreht, um mit den Mopps alles um sich herum gründlich zu wischen, als „Wackeln“ betitelt.
Während der Narwal Freo Z10 Ultra im Übrigen schneller gesaugt hat als der Dreame L50 Pro Ultra, hat er für das Wischen deutlich länger gebraucht. Das liegt daran, dass er seine Mopps wesentlich häufiger an der Station heiß ausspülen lässt. Aus hygienischer Sicht gar nicht verkehrt, geht aber zulasten der Laufzeit und verlängert eben die Reinigungsdauer deutlich.
Die Wischergebnisse sind dafür dann auch hervorragend, auch wenn das Marketing aus meiner Sicht übertreibt. Trotz 8 n Anpressdruck kann natürlich auch der Narwal Freo Z10 Ultra etwa angetrocknete Tomatenreste oder ähnlich hartnäckige Flecken, wie Ahornsirup, nicht beseitigen. Das Anheben der Mopps und die Teppicherkennung funktionieren reibungslos – genau wie das Ausfahren, um auch Ecken und Ränder zu reinigen. Eine „Kletter-Funktion“, um höhere Schwellen zu überwinden, fehlt hier allerdings. Über seinen lokalen Sprachassistenten, der laut Hersteller keine Daten in die Cloud schickt, könnt ihr auch 30 Befehle einsetzen. „HeyNawa“ nennt Narwal das. Hier werdet ihr aber im Zweifelsfall über die App immer schneller und zuverlässiger agieren.
Die Objekterkennung funktioniert im Übrigen sicher, etwa hat der Narwal Freo Z10 Ultra Kabel zuverlässig auf der Karte vermerkt. Ähnlich wie Konkurrenzmodelle verwechselt aber auch dieser Konsorte meine absichtlich auf dem Laminat platzierten Autoschlüssel mit einem Spielzeug. Ist aber natürlich kein Weltuntergang. Auch die Raumerkennung ist eher Quatsch, das kenne ich aber auch von etwa dem Dreame L50 Pro Ultra so. So will der Freo Z10 Ultra etwa aus dem Flur aus irgendeinem Grund das Schlafzimmer machen. Manuell kann man diese Bezeichnungen aber flott ändern und auch Raumübergänge neu setzen.
- Das Touch-Bedienfeld der Station
- Die Wassertanls im Inneren
- Links der Staubbeutel – rechts lann das Reinigungsmittel befestigt werden.
- Hier parkt der Roboter.
Das größte Alleinstellungsmerkmal des Narwal Freo Z10 Ultra sehe ich in der überraschend geringen Betriebslautstärke. Die ist mit bis zu 56 dB im höchsten Modus merklich angenehmer als bei der Konkurrenz. Wer also einen möglichst leisen Saug- und Wischroboter mit viel Leistung sucht, ist hier genau richtig. Von der Masse hebt man sich auch ab, indem auf der Karte beim Saugen besonders stark verschmutzte Stellen direkt markiert werden. Die reinigt der Roboter dann besonders gründlich – in meinem Fall etwa unter dem Esstisch.
Mein Fazit zum Narwal Freo Z10 Ultra
Der Narwal Freo Z10 Ultra ist ein Saug- und Wischroboter-Flaggschiff mit einigen typischen Merkmalen für die gehobene Preisklasse. So müsst ihr weder auf eine moderne Entleerungsstation noch ausfahrbare und anhebbare Mopps verzichten. Zumal auch die Saugleistung mit 18.000 pa und sehr flotter Reinigung zu gefallen weiß. Dafür braucht der Robo für das (sehr gründliche) Wischen länger als viele Konkurrenten, da er häufig seine Mopps heiß durchspülen möchte.
Besonders punkten kann der Narwal Freo Z10 Ultra mit seiner im Vergleich niedrigen Betriebslautstärke, die sicher einige Leser hellhörig machen wird. Auch das elegante Design gefällt mir persönlich richtig gut. Auf einen Greifarm wie bei neuen Modellen von Roborock oder eine Kletter-Funktion wie bei Dreame müsst ihr hingegen verzichten.
Letzten Endes ist der Narwal Freo Z10 Ultra ein Flaggschiff-Saug- und Wischroboter, der mit Rivalen im gleichen Preissegment definitiv mithalten kann. Lediglich bei der App mit einigen holprigen bis unfreiwillig komischen Übersetzungen dürfte man gerne noch einmal ans Werk gehen. 1.299 Euro kostet dieses Modell – doch der nächste Sale ist bestimmt nicht fern, haltet also die Augen offen.
- [ Intelligente Randreinigung ] Verabschieden Sie sich von Schmutz in Ecken! Der NARWAL Freo Z10 Ultra...
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Immer noch kein Matter oder Home Assistant?
Zwei Anmerkungen:
Mit „Wackeln“ ist eine Funktion gemeint, die Narwal seit dem ersten Freo Modell einsetzt. Das Heck schwenkt beim Randwischen zum Rand alle paar Zentimeter aus. Durch die Dreieckige Form der Mops erreicht der Roboter eine Reinigung bis zum Rand.
Bevor Dreame und Co. ausfahrbare Mops am Markt positioniert hatten, mussten sie kurzerhand per SW den selben Mechanismus nachreichen.
Der Freo war also der erste Roboter am Markt mit Randreinigung beim Wischen.
Zur Walzenbürste, die mit dem Freo X Plus und Freo X Ultra eingeführten konische und einseitig aufgehängte Walze ist die erste als wirklich effizient arbeitende Lösung zu bezeichnen, auch hier haben Dreame und MOVA das Konzept kopiert. Man hat jedoch zwei Walzen eingesetzt, weil „mehr“ immer „gut“ ist im Auge des Interessenten.