N26 wird zum Mobilfunkanbieter – Neobank expandiert über Bankgeschäft hinaus

Die Berliner Neobank N26 wagt sich in neue Gefilde und erweitert ihr Geschäftsmodell um einen eigenen Mobilfunktarif. Ab Mai können Kunden der Digitalbank auch Handyverträge abschließen, die über das Netz eines der beiden großen deutschen Provider realisiert werden sollen.

N26-CEO Valentin Stalf sieht in Deutschland erhebliches Potenzial für günstigere Mobilfunkangebote. Deutsche Kunden zahlen im Schnitt 50 Euro monatlich für ihre Handyverträge, während in anderen europäischen Ländern vergleichbare Leistungen für 10 bis 20 Euro zu haben sind. Mit diesem Schritt tritt N26 in direkte Konkurrenz zu anderen virtuellen Netzbetreibern wie Freenet, aber auch zu Handelsketten wie Aldi und Tchibo.

Die Expansion ins Mobilfunkgeschäft ist laut Interview Teil einer breiteren Wachstumsstrategie. Mit aktuell rund fünf Millionen Kunden liegt N26 zwar noch deutlich hinter dem britischen Konkurrenten Revolut zurück, der bereits 52,5 Millionen Nutzer verzeichnet. Doch das Berliner Fintech-Unternehmen plant neben dem Einstieg ins Telekommunikationsgeschäft auch die geografische Expansion nach Osteuropa, insbesondere nach Rumänien.

Finanziell scheint N26 für die Expansion gut aufgestellt. Stalf erwartet, dass die Bank 2025 erstmals die Gewinnschwelle erreicht oder sogar leicht profitabel wirtschaftet. Ein Börsengang ist frühestens in zwei Jahren geplant, und zwar erst dann, wenn der Umsatz auf etwa eine Milliarde Euro angewachsen ist. Bis dahin sollen verfügbare Mittel vorrangig ins Marketing fließen.

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11 Kommentare

  1. „Deutsche Kunden zahlen im Schnitt 50 Euro monatlich für ihre Handyverträge“ ?
    Ist das wirklich so? Das müssen dann aber hauptsächlich Tarife mit Handys sein, die darüber abbezahlt werden, anders kann ich mir diese absurd hohen Kosten nicht erklären.

    • Ich glaube ich kenne niemanden, der so viel bezahlt. In der Familie ist es immer irgendwo zwischen 7 und 20 Euro, hier bei mir im Büro war es jetzt beim rumfragen auch fast überall unter 20 Euro. Von 8 Personen war eine(!) bei 29 Euro.

      Vielleicht haben sie die Corporate Accounts mitgezählt? Ich habe so einen Telekom World Roaming Tarif von der Firma, aber keine Ahnung was der kosten würde. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass Privatpersonen im Schnitt 50 Euro mehr für Handyverträge ausgeben.

      • Die Corporatetarife sind doch oft noch deutlich günstiger. Hier bei uns (sehr großes Unternehmen) kostet richtiges Unlimited keine 10€

        Klar kleine Firmen profitieren nicht von solchen Konditionen.

  2. Wie kommt er auf 50€/Monat?

    Die Daten sagen etwas deutlich anderes:
    ‚Mobilfunktarife mit 50 GB, inkl. 300 Telefonate‘: EU-Durchschnitt: 25,59€- Deutschland: 33,76€
    ‚Datentarife mit 50 GB, keine Telefonie‘: EU-Durchschnitt: 19,89€ – Deutschland: 28,88€
    Siehe: https://www.tkwettbewerb.de/mobilfunkkosten-in-deutschland

    Ja, Konkurrenz tut immer gut, ich sehe aber nicht, dass es hier ein so deutliches Gewinnpotential für einen weiteren Reseller gibt.

    • Denke, das wird mit subventionierten Smartphones sein.
      Reine Mobilfunkverträge sollten deutlich drunter liegen.

    • ich glaube der Kommentar drüber von Sylvio „cracked it“. Und auch dann gilt das eher nur für Operator Verträge mit alle scharf. Prepaid ARPU is hier eher so 5 euro und so SIM only MVNO bauen eher so an den 10-20 euro tarifen rum.

      Für N26 wäre der beste Mehrwert IMHO eSIMs die direkt aus der Banking App kommen. Sowas wie „huch ich reise nach UK, bitte buch mir 10Gig Daten dort und baue gleich ne ein klick SIM“ oder „huch auf dieser Berghütte gibts nur Telekom aber ich hab Vodafone“

      • Puh, Dein erster Absatz schmerzt ein wenig, wenn man ihn liest – beim 2. Absatz würde ich Dir zustimmen.

  3. Freddie Flintstone says:

    Mir kommt das merkwürdig vor. Es gibt soooo viele Reseller und soooo viele Tarife. Und dann will eine Bank dennoch einsteigen? Als ob andere Kreditinstitute nicht auch bereits auf die Idee gekommen wären und sie offensichtlich verworfen haben?

    • Ich vermute eher das es Kombi-Produkte werden, z.B. man bekommt zu einem teuren N26 Girokonto dann auch ein Mobilfunkttarif mit x GB Datenvolumen kostenlos oder vergünstigt dazu. Macht das Revolut nicht auch so ähnlich?

  4. Chaosdoktor says:

    Ist doch Nixe, Mobilfunk und Bankkonto vom selben Anbieter. Wenn sie mit Blau mithalten können werd ich auf jeden Fall darüber nachdenken zu wechseln

    • Blau verwendet doch das o2 Netz, da hier von „eines der beiden großen deutschen Provider“ gesprochen wurde dürfte das wohl eher Telekom oder Vodafone sein.
      Da das Datenvolumen bei den großen Providern und dessen Billigmarken aber selbst in den letzten 1-3 Jahren recht stark gestiegen ist sehe ich den Preis und das Datenvolumen jetzt nicht mehr so als extremes Zugpferd an. Bei Congstar kannst auch 20GB für 10€ bekommen, bei SIMon Mobil auch für 8,99€. Wenn der o2 Empfang dann nicht der beste ist spielt es auch keine Rolle das man nur 7,99€ für 25GB bezahlt. Die Frage ist ja auch wieviel Datenvolumen man wirklich braucht. Ich komme Problemlos mit 3-5GB aus in einem normalen Monat, da man an vielen Orten ja WLAN hat. z.B. bei Freunden, Bekannten, Familie, Arbeit.

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