Musikstreaming: Staatsminister fordert faire Vergütung für Künstler

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat sich im Kanzleramt mit bekannten Vertretern der Musikbranche getroffen, darunter Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Christopher Annen. Im Fokus stand die Frage, wie Musikstreaming fair für jene gestaltet werden kann, die die Inhalte eigentlich erschaffen.
Weimer sieht hier dringenden Handlungsbedarf, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die digitale Nutzung massiv verändert haben. Er kritisierte deutlich, dass einige wenige Superstars Millionen verdienen, während der Großteil der Künstler kaum von den Einnahmen leben kann. Transparenz bei Erlösen und Algorithmen sei der Schlüssel für eine gerechtere Verteilung.
Der Minister appellierte an Labels, Streamingdienste und Verwertungsgesellschaften, gemeinsam mit den Musikschaffenden Lösungen zu finden. Das Thema müsse zudem auf europäischer Ebene angegangen werden. Die anwesenden Musiker unterstützten diese Forderung. Christopher Annen von AnnenMayKantereit und Balbina mahnten Verhandlungen auf Augenhöhe und mehr Mitspracherecht an.
Herbert Grönemeyer wies darauf hin, dass innovative Musik unter den aktuellen Marktbedingungen kaum noch Chancen habe, was den gesamten Wirtschaftssektor gefährde. Auch Probleme wie Klickfarmen und künstliche Streams, die den Wettbewerb verzerren, wurden von Teilnehmern thematisiert.
Hintergrund des Treffens war eine aktuelle Studie unter 3.000 Musikschaffenden. Über 74 Prozent der Befragten sind mit ihren Streaming-Einnahmen unzufrieden (har har, natürlich, wie wenige würden auch zugeben, dass sie zufrieden sind?). Eine Analyse des Marktes zeigt zudem eine extreme Konzentration: Im Jahr 2023 entfielen 75 Prozent der Umsätze auf lediglich 0,1 Prozent der Künstler. Umgekehrt erzielten 68 Prozent der Musiker weniger als einen Euro Umsatz.
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Meine Vorstellung wäre, dass jeder Künstler für jede Minute Streaming seiner Musik den gleichen Betrag erhält. Wer viel „gestreamt wird“ bekommt viel, wer „wenig gestreamt“ wird, weil nur wenige seine Musik hören wollen, bekommt entsprechend weniger. Nicht jeder kann vom Musizieren leben; dafür muss man schon Erfolg haben. Ist das derzeit nicht so?
Doch, genau so ist es. Aber es gibt halt Leute, die wollen einmal im Jahr in die Dose knödeln und für den Rest des Jahres nur noch Geld zählen.
Der Dieb schreit also schon wieder „haltet den Dieb“, hm? -Erbärmlich.