Music Assistant 2.7: Großes Update bringt neues Design, Sendspin und Benutzerprofile

Hinter den Kulissen von Music Assistant hat es ordentlich gerumpelt, das Ergebnis ist die Version 2.7. Das Open-Source-Projekt zur Musikverwaltung im Smart Home legt damit das bisher umfangreichste Update vor. Neben einer optischen Frischzellenkur gibt es neue Funktionen, weitere Anbieter und mit Sendspin sogar ein komplett eigenes Streaming-Protokoll.

Die Oberfläche wurde angefasst. Wer Music Assistant startet, sieht eine neue, einklappbare Navigationsleiste auf der linken Seite. Das soll die Bedienung gerade für Einsteiger intuitiver gestalten. Auch die Einstellungen wurden mit Brotkrumen-Navigation übersichtlicher. Mit an Bord ist der neue integrierte Player. Damit lässt sich Musik direkt im Browser abspielen, ideal um kurz in Titel reinzuhören, bevor man sie auf die Lautsprecher im ganzen Haus schickt.

Ein oft geäußerter Wunsch war eine vernünftige Benutzerverwaltung. Version 2.7 liefert hier Profile. Das bedeutet, verschiedene Nutzer können ihre eigenen Musikdienste hinterlegen. Mehrere Tidal- oder Spotify-Konten kommen sich so nicht mehr in die Quere. Auch der Zugriff auf einzelne Lautsprecher lässt sich reglementieren, damit nicht versehentlich das falsche Gerät bespielt wird. Der Login kann dabei auch via Home Assistant erfolgen (Single Sign-On).

Durch die neue Nutzeranmeldung wird auch Remote-Streaming möglich. Über eine Web-App lässt sich die heimische Musiksammlung von unterwegs abrufen. Das System nutzt dabei die WebRTC-Funktionen der Home Assistant Cloud zur Audioübertragung. Ein kostenpflichtiges Abo ist dafür nicht zwingend nötig, Nabu Casa stellt die Infrastruktur bereit. Die Verbindung ist Ende-zu-Ende verschlüsselt.

Technisch spannend ist die Einführung von Sendspin. Dabei handelt es sich um ein neues, offenes Protokoll für Streaming und Synchronisation. Es überträgt nicht nur Audio in hoher Qualität, sondern auch Album-Cover und Visualisierungen synchron an verschiedene Geräte. Aktuell funktioniert das experimentell bereits mit Google-Cast-Lautsprechern, eine Unterstützung für AirPlay ist geplant. Das Protokoll befindet sich noch in einer frühen Phase und richtet sich vorerst an Entwickler und Bastler.

Apropos Apple: AirPlay bekommt mehr Gewicht. Audio kann nun via AirPlay an den Music Assistant gesendet und von dort im Haus verteilt werden. Zudem werden AirPlay-2-Lautsprecher nativ unterstützt, was eine synchrone Wiedergabe auf Geräten wie dem HomePod ermöglicht. Wer gerne den Text mitliest, findet nun Unterstützung für Lyrics, teilweise sogar zeitlich synchronisiert. Quellen hierfür sind unter anderem LRCLIB, Genius oder lokale Dateien. Für flüssige Übergänge sorgt Smart Fading, das die BPM der Songs für den Crossfade berücksichtigt.

Abgerundet wird das Paket durch diverse kleinere Neuerungen. Es gibt DSP-Presets zum Speichern von Konfigurationen und Scrobbling-Support für Dienste wie LastFM oder ListenBrainz. Bei den Playern werden nun Yamaha MusicCast und Roku unterstützt. Die Liste der Medienanbieter wächst ebenfalls: Neu dabei sind unter anderem Radio Paradise, BBC Sounds, das Internet Archive und Niconico. Das Update steht ab sofort zur Verfügung.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. Ich würde Music Assistant liebend gerne nutzen, aber leider scheitert er konsequent an der Kommunikation mit meinem gesamten Sonos System. Alle anderen Zuspieler funktionieren völlig Problemlos – die Sonos App, Sonify, Airplay, alles gar kein Problem. Nur Music Assistant scheitert zuverlässig daran, Medien an meine Sonos Geräte zu streamen… und auch völlig unabhängig davon, ob diese im WLAN hängen, im LAN, mit oder ohne eigenes SonosNet – ich habe alle Spielarten und unzählige Stunden an Troubleshooting durch. Music Assistant ist damit bei mir leider einfach komplett tot. Wirklich traurig.

  2. Ich nutze jetzt schon viele Jahre LMS (früher Logitech Media Server jetzt Lyrion Music Server). Ist Music Assistant besser? Würde es sich lohnen umzusteigen?

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