Mozilla: Keine 64 Bit-Version von Firefox für Windows
Gibt es hier welche, die noch auf eine 64 Bit-Version von Mozillas Browser Firefox warten? Dann hab ich schlechte Neuigkeiten: ihr braucht nicht länger warten, weil das Projekt komplett auf Eis gelegt wurde. Mozillas Benjamin Smedberg hat jetzt via Bugzilla Entwickler dazu aufgefordert, keine weiteren Versionen für Windows zu basteln.
Während die 64-Bit-Ausführung von Firefox für Linux und MacOS X offiziell ist, ist man bei Windows nie über Nightlies hinausgekommen. Die Builds wären frustrierend und führten zu Missverständnissen, sagt Smedberg weiter. In der Google-Gruppe erklärt er das und lässt auch über die Entscheidung diskutieren.
Die vielen Plugins sieht er als Grund für die Schwierigkeiten, weil sie oftmals nicht in kompatiblen Versionen vorliegen. Darüber hinaus will man sich nun wohl auch eher auf sein eigenes Firefox OS und auf Windows 8 konzentrieren. Macht in meinen Augen auch Sinn, den Fokus auf das aktuelle Windows zu richten, wenngleich die Verbreitung von Windows 8 noch nicht so groß ist zum derzeitigen Zeitpunkt.
Quelle: The Next Web
@Robert:
Der Wiki Beitrag ist toll. Aber die dort aufgeführten Vorteile kann ich nun trotzdem nicht auf den Firefox Browser ableiten. Eine wirkliche Notwendigkeit für einen 64-Bit Firefox ergibt sich dadurch nicht.
Ist wohl der länger, größer, besser Vergleich von @ny alesund wirklich der einzige Grund.
@Sören: Debian (und andere Distributionen) nehmen gar nicht das Binary von Mozilla. Die nehmen den Quellcode, kompilieren ihn, packen ihn in ein Paket und laden dieses dann auf ihre Paketquelle hoch. Und das für viele unterschiedliche Architekturen und nicht nur mit Firefox, sondern mit einem Großteil der für Linux verfügbaren freien Software.
Warum ist es dann für Mozilla so schwer, für ihre eigene (!) Software ein 64-Bit-Binary anzubieten bzw. warum gibt es dieses für Linux und Mac OS X, nicht aber für Windows? Sind die Unterschiede zwischen 32-Bit-Windows und 64-Bit-Windows so groß, dass es so schwierig ist, ein Programm zu schreiben, das für beide problemlos gebaut werden kann?
Wie gesagt, für Linux bietet Mozilla selber eine 64-Bit-Version an. Daher ist ein Vergleich mit einer Linux-Distribution absolut uninteressant. Schön, dass Debian eine 64-Bit-Version anbietet, wie gesagt, macht Mozilla selber auch. Und ja, natürlich. Windows und Linux sind zwei vollkommen unterschiedliche Betriebssysteme. Natürlich sind die Unterschiede groß. Mit schwer hat das alles nichts zu tun, siehe mein vorheriger Kommentar, sondern mit Ressourcen, Prioritäten und kaum vorhandenem Nutzen.
Dann würde Mozilla aber gar keine Binaries für Linux anbieten, schließlich nutzen fast alle, die Firefox unter Linux nutzen, die Version von ihrer Distribution. Anscheinend fällt das Kompilieren der Linux-Version nicht so sehr ins Gewicht, das zusätzliche Kompilieren einer Windows-Version aber schon, und genau das wundert mich.
Es geht ja nicht um das ins Gewichtfallen des Kompilier-Vorgangs. Für Linux und Mac OS X gibt es die 64-Bit-Versionen schon ziemlich lange. Es gibt keinen Grund, das einzustellen, denn das läuft doch gut. Mit der Windows-Version hat das aber nichts zu tun, das ist eine ganz eigene Baustelle. Und hier hat Mozilla eben nicht vor, die Entwicklung im nächsten halben und wahrscheinlich auch nicht in der zweiten Jahreshälfte 2013 aktiv voranzutreiben. Mozilla hat jetzt aktuell andere Prioritäten. Das ist auch ausdrücklich keine definitive Entscheidung für immer, sondern wirklich nur für den eben genannten Zeitraum definitiv. Und solange sie das nicht vorhaben, ergibt das Kompilieren dieser Versionen keinen Sinn. Gäbe es jetzt aktuell noch keine 64-Bit-Version für Linux, würden sie daran sehr wahrscheinlich auch nicht 2013 arbeiten. 😉
Das ist alles gar nicht mein Punkt. Ich frage mich,, warum der 64-Bit-Firefox unter Windows so „frustrierend“ sein soll. Firefox läuft schon seit Jahren problemlos auf 64-Bit-Linux (auch, als Mozilla noch keine Binaries dafür anbot), warum ist dies bei 64-Bit-Windows anders? Es kommt ja vor, dass ein Programm auf manchen Architekturen nicht läuft, entweder bei sehr hardwarenahen Programmen (ist Firefox nicht) oder weil das Programm schlampig programmiert wurde (z.B Annahmen über die Länge von Datentypen). Dann müsste Firefox aber auf x86_64 gar nicht laufen, statt nur unter Windows nicht.
Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich bekomme ab und zu mal mit, dass es den einen oder anderen Programmabsturz mehr gibt, welcher 64-Bit betrifft, aber nicht 32-Bit. Und die Situation rund um Plugins in 64-Bit ist auf Windows wohl auch nicht so toll, da gibt es wohl zu viele Kompatibilitätsprobleme. Nicht nur bei Firefox. Microsoft empfiehlt zum Beispiel ausdrücklich selber Office nur in der 32-Bit-Version zu nutzen, auch auf einem 64-Bit-Windows. Sowas höre ich von anderen Betriebssystemen nicht. Woran das liegt, da habe ich keine Ahnung. In der Windows-Welt scheinen 64-Bit einfach noch nicht so wirklich angekommen zu sein. Es gibt ja auch nicht soooo viel optimierte Software dafür, im Verhältnis.