Mozilla im Wandel: Neue Führungsstruktur soll die Zukunft sichern

Die Mozilla Foundation steht vor organisatorischen Veränderungen. Die Organisation, die vor allem durch den Firefox-Browser bekannt ist, führt eine neue Managementebene ein und richtet sich strategisch neu aus. Im Zentrum der Umstrukturierung steht die Gründung des Mozilla Leadership Council, der künftig die verschiedenen Geschäftsbereiche der Organisation koordinieren soll.

Der neu geschaffene Leadership Council vereint die Führungskräfte aller Mozilla-Teilorganisationen unter einem Dach. Dazu gehören die Verantwortlichen von Mozilla.ai, der Mozilla Corporation, Mozilla Ventures, der Mozilla Foundation und Thunderbird. Die Leitung übernimmt der Geschäftsführer Mark Surman. Die Neustrukturierung geht mit der Schaffung von drei zusätzlichen Führungspositionen in den Vorständen der Mozilla Foundation, Mozilla Corporation und Mozilla.ai einher.

Die Reorganisation erfolgt in einer herausfordernden Phase. Mark Surman spricht offen von schwierigen Zeiten, die sowohl die finanzielle Situation als auch die Mission der Organisation betreffen. Als Reaktion plant Mozilla eine breitere Aufstellung des Portfolios. Während der Firefox-Browser weiterhin das Kernprodukt bleibt, möchte die Organisation verstärkt in neue Geschäftsfelder investieren. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung datenschutzfreundlicher Werbetechnologien und Open-Source-Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Zur Finanzierung dieser Vorhaben plant die Organisation neue Kapitalbeschaffungsmaßnahmen.

Die Umstrukturierung findet in einer Zeit des personellen Umbruchs statt. Die Mozilla Foundation hatte kürzlich eine Personalreduktion um 30 Prozent angekündigt. Auch die Mozilla Corporation, die für die Entwicklung des Firefox-Browsers verantwortlich ist, trennte sich Anfang 2024 von zahlreichen Mitarbeitern.

Veränderungen gibt es auch in den Vorstandspositionen. Nicole Wong, eine Expertin für Datenschutz und digitale Strategien mit Stationen bei Google und Twitter, übernimmt den Vorsitz der Mozilla Foundation. Kerry Cooper, eine Führungskraft mit Erfahrungen bei Walmart.com und anderen Technologieunternehmen, wird Vorsitzende der Mozilla Corporation. Raffi Krikorian, ein Technologe mit Erfahrung bei Twitter und Uber, leitet den Vorstand von Mozilla.ai. Diese Neuausrichtung markiert auch das Ende einer Ära: Mitchell Baker, Mitbegründerin von Mozilla, scheidet aus ihren Vorstandspositionen aus.

Die Mozilla Foundation fungiert als gemeinnützige Dachorganisation und stellt die administrative Struktur für die gesamte Mozilla-Gemeinschaft bereit. Die Organisation verwaltet verschiedene Unternehmenseinheiten, darunter die Mozilla Corporation als wirtschaftlicher Arm, der den Firefox-Browser entwickelt und betreibt.

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7 Kommentare

  1. An sich bin ich ja nach wie vor zufriedener Firefox Nutzer. Aber diese ständigen Umbauten und Reorganisationen lassen nichts Gutes erahnen. Stabilität geht anders.

    • Dito.
      Schon unter den meisten Linux-Distributionen ist Firefox der vorinstallierte Standardbrowser. Und er ist der einzige große Nicht-Chrome-Browser, der auf allen Plattformen funktioniert.
      Wenn ein Wechsel unumgänglich werden sollte würden wir eher zu Brave wechseln – da weiß man wenigstens dass die „irgendwie mit Krypto“ Geld machen. Synchronisiert werden zwischen den Plattformen sowieso nur die Lesezeichen, auf gar keinen Fall Kennwörter.

  2. Als ich die Überschrift in meinem Feedreader gelesen hatte, war mein erster Gedanke: „Deswegen hatten sie letztens so viele Leute entlassen, für mehr hochbezahlte Managerposten!“. Man erkennt seine Schweine am Gang, haha.

    Der Firefox war und ist sehr gut, hinkt aber Chromium-Browsern in einigen Aspekten hinterher und das wird sich auch leider nicht mehr ändern, fürchte ich.

    KI und Werbung passt auch überhaupt nicht zur Erwartung der Benutzer des Browsers an das Unternehmen dahinter. Und „neue Kapitalbeschaffungsmaßnahmen“ heisst heutzutage: Mehr Werbung, Abos, und/oder Datenhehlerei. Cool.

    • Ja, ich frag mich auch seit Jahren, was die geraucht haben. Jemand der Firefox nutzt, sucht in meinen Augen das Gegenteil von dem, was sie ständig propagieren und umsetzen wollen.

      Bin raus seit einigen Jahren schon. Als Zweitbrowser war er noch lange dabei, jetzt ist es der Ungoogled Chromium als Backup Browser.

      Wirklich schade drum. man möchte Firefox ja regelrecht unterstützen und nutzen. Sie machen es einem aber so schwer, dass selbst der gutmütigste irgendwann keine Lust mehr hat. Ging mir jedenfalls so.

  3. Fire Fox ist einer der letzten die mich chromium nutzen er darf nicht sterben. Dann hat Google gewonnen

  4. Mal ehrlich: Was spricht dagegen, den Hauptsitz in die EU zu verlegen? Meines Wissens nach sind EU-Datenschutzgesetze um Längen gereifter und durchsetzbarer, als die der USA. D.h. dass man allein vom Standard aus gezwungen ist, einen strikteren Datenschutz zu fahren als in den USA. Außerdem könnte man dann auch direkt durch die EU gefördert werden (falls das nicht schon passiert. Indirekt ja durch Bergamot). Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, so wie das gerade in den USA läuft.

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