Mindfactory: Hardware-Händler kehrt nach Sanierungsstart zum Normalbetrieb zurück

Ihr habt es sicherlich mitbekommen: Es gab Gerüchte um eine Insolvenz des Händlers Mindfactory, die bisher als nicht bestätigt galt – das Unternehmen hat kaum kommuniziert, der Shop wurde neu aufgesetzt, alte Konten waren auf einmal weg – das sah schon nicht gut aus. Nun hat das Unternehmen aus Wilhelmshaven nach Einleitung eines Eigenverwaltungsverfahrens Ende Februar den regulären Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen.

Die Neuordnung der Finanzierung zeigt erste positive Resultate. Die Lieferanten haben ihre Zusammenarbeit mit Mindfactory wieder aufgenommen und gewähren dem Unternehmen Warenkredite ohne Vorkasse. Zusätzlich unterstützen sie den Sanierungsprozess durch Preisnachlässe.

Der als Sachwalter eingesetzte Rüdiger Weiß von der Kanzlei WallnerWeiß wertet diese Entwicklung als deutliches Zeichen des Vertrauens der Geschäftspartner in die Zukunft des Unternehmens. Die Lieferanten signalisieren durch ihr Entgegenkommen die Bereitschaft zu einer langfristigen Zusammenarbeit. Das Servicegeschäft läuft wieder im gewohnten Umfang. Mindfactory bearbeitet Rücksendungen und Servicefälle nach standardisierten Prozessen. Auch der während der Verfahrenseinleitung entstandene Bearbeitungsrückstand wird systematisch abgearbeitet.

Für die Dauer der Eigenverwaltung wurde Peter Brauer als Sanierungsgeschäftsführer eingesetzt. Er betont die Bedeutung des Käuferschutzes: Die Zahlungsabwicklung über PayPal bleibt bestehen. Das gewählte Eigenverwaltungsverfahren ermöglicht Mindfactory die Durchführung von Restrukturierungsmaßnahmen bei fortlaufendem Geschäftsbetrieb. Diese Verfahrensart steht Unternehmen zur Verfügung, die wirtschaftliche Herausforderungen frühzeitig erkennen und ausreichend Handlungsspielraum für Lösungen aufweisen. Die Geschäftsführung behält die operative Kontrolle und kann spezielle rechtliche Instrumente zur beschleunigten Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen nutzen.

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46 Kommentare

  1. Weiß man, warum Mindfactory in Schieflage geriet? Ich dachte immer, das Unternehmen sei (bspw. im Gegensatz zu den MM/Saturn-Märkten) ganz gut aufgestellt, ohne die horrenden Kosten, die man mit Kaufhäusern etc. hat. Wenn man wüsste, woran es gelegen hat, kann ja einigermaßen abschätzen, ob man da ggf. lieber ein paar Bezahlvarianten (Vorkasse per Überweisung) sicherheitshalber wegläßt 😉

  2. Also haben sich die Gerüchte bewahrheitet – Eigenverwaltung ist ja auch nur eine Sonderregelung im Insolvenzverfahren. Ich hoffe sie schaffen es – hab dort auch ein paar mal bestellt, Preise waren in der Regel gut. Ist aber schon ein paar Jahre her. Werde jetzt aber erst mal abwarten wie es da weitergeht.

  3. Sehr gut!

  4. Herr Schnitzel says:

    Das alle Kundenkonten gelöscht wurden hat aber schon einen faden Geschmak!

    • absolut! das stinkt schon etwas und für mich hat sich Mindfactory erledigt. Hab kein Vertrauen mehr in den Laden.

    • Jo, und absolut unverständlich! Ich sehe keinen Sinn darin sämtliche Kundenkonten zu löschen wenn doch alles weiter geht.
      Wohl dem, der die e-Mails seiner Bestellungen aufgehoben hat. Ansonsten haben sich Garantiefälle wohl erledigt, da die Kundennummer und Rechnung weg ist.

      • Auf Anfrage wird euch jede einzelne Rechnung gerne geschickt. Die Daten wurden nicht gelöscht sondern lediglich offline gestellt um im Insolvenzverfahren den Überblick zwischen Altlasten und Neubestellungen zu behalten. Das ist ein normaler Prozess und kein Grund so einen Unfug zu schreiben.

        • Und das weiß ein normaler Mensch der nie etwas damit zu tun hatte woher? Keine Grund für DICH mein Geschreibsel als Unfug zu bezeichnen! Zudem glaube ich das auch nicht, da ich in der Vergangenheit auf anderen Seite in ähnlichen Fällen so was nicht machen musste.
          Lies lieber mal richtig, is wichtiger!! Wenn ich nix mehr habe, weil ich ja davon ausgehe jederzeit alles in meinem Kundenkonto nachschauen zu können, kann ich auch keine Anfrage zu irgendetwas stellen.

          • Ich will dich nicht angreifen, aber es ist generell keine gute Idee alles nur im Kundenkonto gespeichert zu lassen. Ich archiviere jede Rechnung (digital).

  5. Bin treuer Kunde, an mir hats nicht gelegen 🙂 Vorkasse verbietet sich bis auf weiteres, ansonsten habe ich keine Vorbehalte.

  6. Also gutes Zeichen für alle, die auf ihr Geld warten?

    • Ja, Kollege hat vorhin ne Mail bekommen, dessen Retoure bei ihnen rumliegt, dass die Anfrage in den nächsten 1-2 Tagen bearbeitet wird

  7. Eine offene (und vor allem frühzeitige) Kommunikation durch Mindfactory hätte der Reputation gut getan. Zumal die Gerüchte und Spekulationen ja länger durch das Internet geisterten. Selbst offizielle Anfragen durch die PCGH-Redaktion an MF blieben unbeantwortet. Das wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen 🙁

    • Selbst eine anfrage von pc Games Hardware
      Wow

      • Es geht um Fakten, die angefragt wurden. Bisher waren alles andere nur Gerüchte oder irgendwer im Internet, der den Nachbarn vom Typen kennt der den Hund des Chef des Ladens Gassi führt. Über die PCGH kann man sich durchaus streiten, aber Fakt ist: selbst offizielle Anfragen wurden in den letzten Tagen von Mindfactory nicht beantwortet. Kein Statement ist auch ein Statement! Ich würde so einem Laden keine 2500€ für eine Grafikkarte anvertrauen wollen. Selbst wenn der Deal zustande kommt, wie sieht es mit einer RMA oder Rückabwicklung bei einer Insolvenz aus? Es gab genug Menschen die lange auf ihr Geld gewartet haben oder immer noch warten. Da wäre eine frühzeitige und offene Kommunikation mehr als fair gewesen, um genannte Risiken zu vermeiden.

  8. Mindstar scheint auch back zu sein! 😀
    Mindfactory

  9. Wollte eigentlich zwei Patchpanel bestellen.
    Keine Komponente davon ist mehr im Shop vorhanden

  10. Das Vertrauen von meiner Seite ist dahin. Die Kundenkonten ohne Infos löschen. Die Leute bei Reparatur in der Luft hängen lassen. Bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung sollte auch die Kommunikation transparent sein.

  11. Wenn schon ein paar Millionen Steuernachzahlung für wirtschaftliche Schieflage sorgt, dann ist das Konzept von Mindfactory (jeden Preisvergleich mit Tochterunternehmen fluten) und nah am Einkaufspreis verkaufen um am Ende mit Bonuszahlungen überhaupt ins Plus zu kommen, richtig nah am Abgrund gebaut.

    Ich kaufe da aus Prinzip nicht ein.
    Wäre kein Verlust, wenn ein solcher Händler aus dem deutschen Markt verschwindet, da es mit Galaxus und Co. deutlich serviceorientiertere Alternativen gibt.
    Sanfte Grüße

    • sinngemäß: ja waere doch schoen wenn das unternhéhmen verschwindet und die leute falschen sammeln gehn
      aber wuensche euch ~sanfte~ grüße

    • das Unternehmen, die Bonuszahlungen im Geschäftsjahr mit einkalkulieren, ist völlig normal. Es kommt oft vor, dass die den eigentlich gewinnt nicht am einzelnen verkauften Produkt machen, sondern an der Menge, die sie sich einmal im Jahr über den Bonus reinholen.

    • Galaxus und serviceorientiert. Das ist ein Witz! Ich habe bisher 3 x bestellt. 1 x OK und 2 x wurde die Bestellung nach 2 Tagen storniert, da sie die Ware zu dem angebotenen Preis nicht liefern konnten bzw. wollten. Nie wieder. Dann lieber Mindfactory, wo der beworbene Preis in aller Regel eingehalten wird.

  12. Also die Hintergründe wäre schon mal interessant, da Minfactory als AG mit 300 Mio Umsatz 2022 kein kleiner Fisch ist.
    Liefen die Bestellungen alle über Mindfactory GmbH?
    Oder liegt es ggf daran, dass der jetzt der Verkäufer eine andere Gesesllschaft ist. Wer bestellt auch mal die Ust ID Nummer prüfen, ob die sich geändert hat. Und Bankverbindungen. Zahlen von NorthData…

    https://www.northdata.de/Mindfactory%20AG,%20Wilhelmshaven/Amtsgericht%20Oldenburg%20HRB%20130461

    https://www.northdata.de/Mindfactory%20AG,%20Wilhelmshaven/Amtsgericht%20Oldenburg%20HRB%20130461

  13. Ich habe davon rein gar nichts mitbekommen. Obwohl ich diesen Blog und viele andere Seiten regelmäßig lese.

  14. Schön, dass es für Mindfactory weiter geht. Freut mich für die Mitarbeiter dort und die weiterhin vorhandenen Arbeitsplätze.

  15. Mit mehr Ehrlichkeit würde ich Mindfactory zutrauen zu alter Stärke zurück zukehren aber da sie sich so bedeckt halten sehe ich den Anfang vom Ende. Wenn es stimmt was heise schreibt von Buchhaltungsfehler und Steuernachzahlung, klingt für mich nach jahrlangem Steuerbetrug der jetzt aufgeflogen ist.

  16. Paganosterix says:

    Na ich bin mal gespannt, wie das ausgeht. Bei mir funktioniert der Shop noch immer nicht wieder richtig.

  17. Ich habe vor geraumer Zeit sehr negative Erfahrungen mit denen gemacht: Eine defekte Grafikkarte innerhalb der Garantiezeit wollte der Händler zuerst nicht direkt abwickeln, ich wurde an den Hersteller verwiesen. Dieser schickte mich jedoch zum Händler zurück. Ergebnis -> OK, ich sollte sie dann doch zum Händler einschicken zwecks Analyse: Der Defekt wurde festgestellt aber jedoch nur ein „Zeitwert“ (also abzüglich „Nutzungszeitraum“) ausbezahlt!!! Der Händler hat jedoch vom Hersteller im Hintergrund den vollen Preis erstattet bekommen weil Garantie! Ergo wollte sich der Händler hier auf meine Kosten bereichern. Nach Drohung von Anwalt etc. habe ich am Ende noch den Restbetrag bekommen aber die Herangehensweise ist sehr dreist und seit dem wird dort nie wieder gekauft. So lange alles gut geht mögen die Preise günstig sein; im Service-Fall war ich (ist man) jedoch der Gelackmeierte. Irgendwoher müssen die guten End-Preise ja kommen – Masseneinkauf und solche „Praktiken“…

    • GooglePayFan says:

      Warum hast du denn einen Garantiefall nicht direkt mit dem Hersteller abgewickelt?

      Über den Händler direkt würde ich nur im ersten Jahr gehen, wenn es noch Gewährleistung ist oder eben bei Amazon, die zu jedem Zeitpunkt hilfreich sind.

  18. Ich mag den Laden ja, aber die Tatsache, dass alle Accounts weg sind und man sich neu Registrieren muss, stößt mir übel auf. Ich bestelle vorerst woanders.

  19. Ich weiß auch nicht was das überhaupt bringen soll die Kundenkonten zu löschen.

    Die einzige für mich persönlich halbwegs nachvollziehbare Begründung wäre das sie im Rahmen ihrer „Umstrukturierung“ auch noch ein größeres Datenleck hatten.

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