Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1 angespielt: Fan-Service mit vergebenen Chancen

„Die Mutter aller Stealth-Spiele“

So könnte man Metal Gear Solid wohl bezeichnen. Damals haben mich das Spiel und seine Folge-Teile an die PlayStation gefesselt und Splinter Cell sprang dann irgendwann in die Bresche mit weiteren unzähligen Teilen. Konami hat sich nun gedacht, dass es eine gute Idee wäre, eine Master Collection Vol. 1 zu schnüren und dort alle alten Titel und etwas Bonus-Material hineinzupacken. Ich habe nach etlichen Jahren mal wieder einen Blick gewagt.

Konkret sind in dem Paket folgende Titel enthalten:

  • Metal Gear Solid – Master Collection Version inkl. VR Missions / Special Missions
  • Metal Gear Solid 2 – Sons of Liberty – Master Collection Version (HD)
  • Metal Gear Solid 3 – Snake Eater – Master Collection Version (HD)
  • Metal Gear (NES)
  • Metal Gear 2 – Solid Snake (NES)
  • Snakes Revenge (NES)
  • Bonusmaterial:
    • Digitale Drehbücher für alle Titel
    • Digitale Masterbücher für alle Titel
    • Metal Gear Solid – Digital Graphic Novel
    • Metal Gear Solid 2 – Digital Graphic Novel
    • Metal Gear Solid – Digital Soundtrack

In dem digitalen Material sind konkret folgende Infos für Fans versteckt:

  • Digitales Drehbuch : Eine umfassende Sammlung von Zwischensequenz-Dialogen, Briefingakten und Skripten für jedes einzelne der charakteristischen Codec-Gespräche.
  • Digitales Masterbuch : Vollgepackt mit pikanten Details und bemerkenswerten Zitaten von Charakteren aus der ganzen Metal Gear-Saga sowie nützlichen Informationen wie Karten, Positionen versteckter Gegenstände und mehr.

Ihr seht schon, dass da eine Menge Inhalt mit dabei und gerade in dem Bonusmaterial findet sich einiges zum Schmökern, das Fans bisher noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Doch es ist leider nicht alles rosig. Da die Spiele bereits in den unzähligen Jahren nach dem Release etliche Male getestet wurden und hier tatsächlich weder neuer Content noch ein Remake mit dabei ist, beschränke ich mich auf meine Erfahrungen mit den Titeln.

In meinem Test installierte die Collection auf meiner PlayStation 5 und da geht es auch schon los, denn das macht euch Konami alles andere als einfach. Anstatt alle Spiele hinter einen einzigen Launcher zu stecken, müsst ihr jeden der enthaltenen Titel separat auf die Konsole schieben und dort landen dann auch alle Spiele logischerweise in eurem Dashboard mit jeweils separaten Icons. Da wird es direkt unübersichtlich und artet bei der Menge schon fast in Arbeit aus, bis man alles heruntergeladen hat.

Habt ihr das erledigt, startet ihr das Spiel und landet dann nicht etwa direkt in der Action, sondern in einem Menü. Dort könnt ihr entweder das Spiel starten, die Zusatzinhalte anspringen oder seht noch die Timeline, wann welcher Titel erschienen ist. Das macht den oben erwähnten Punkt noch unverständlicher. Konami hätte hier einen zentralen Launcher mit der Timeline, den Titeln und einer übersichtlichen Auswahl bauen können, doch leider Fehlanzeige.

Ich bin dann durch die Titel gegangen und mir ist beim Spielen des ersten Teiles aufgefallen, wie schlecht das Spiel gealtert ist. Die Collection nimmt euch mit Absicht mit auf die Reise durch die Zeit und man startet in einem nicht wirklich aufkommen wollenden 4:3-Spaß der vor Pixel-Brei und Tearing nur so strotzt. Die Ruckler trüben den Spaß sehr und es kommt kein wirkliches Retro-Feeling auf. Obacht an alle diejenigen, die leicht Motion Sickness bekommen. Metal-Gear-typisch weicht ihr wieder Wachen aus, kriecht unter Hindernissen hindurch, schaltet Wachen aus und erfüllt so schrittweise eure Aufgaben.

Der Soundtrack ist auch hier das Original und die von vielen Fans sicherlich gewünschte japanische Sprachausgabe gibt es nur als Add-on. Klar, Konami möchte die Ursprünge der Serie zeigen, doch das Spiel hätte wirklich eine Frischzellenkur vertragen können. Auch die Steuerung ist mehr als gewöhnungsbedürftig, denn auch das Button-Placement war früher komplett anders. Beispiel: Ihr bestätigt hier noch mit O und nicht mit X.

Viel besser wird es dann mit Teil 2 und 3, die in der aufpolierten HD-Version von Bluepoint daherkommen, die damals für PS3 und Xbox 360 erschienen. Natürlich wurden hier auch keine größeren Anpassungen vorgenommen, doch sowohl Sound als auch Grafik sind hier wesentlich akzeptabler. Hier wiederum staunt man, was man damals schon alles möglich machen konnte. In Summe könnt ihr in allen drei Hauptiteln ordentlich Zeit verballern und man holt euch erneut zurück in der Zeit. Der dritte Teil wird bald ein Remake erhalten.

Einen Blick solltet ihr auf die Bonusinhalte werfen, hier findet ihr etliche Informationen zur Entstehung, den Charakteren und viele weitere Details.

In Summe schnürt Konami hier ein umfangreiches Paket mit fünf Spielen und vielen Inhalten zu den Hintergründen. Teil 2 und 3 sind gut gealtert, mit dem ersten Teil werden wahrscheinlich wenige Freude haben, da die Framerates wirklich schlecht sind. Auch im Bereich des Launchers verpasst Konami eine noch bessere Präsentation.

Freundet ihr euch damit an, dann findet ihr in der Master Collection wieder etliche Spielstunden und Zeit zum Schmökern. Ob der Preis von etwas über 50 Euro gerechtfertigt ist? Ich würde wahrscheinlich noch etwas warten und das Bundle im Angebot erhaschen. Wer es nicht erwarten kann, macht mit der Master Collection keinen Fehler.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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2 Kommentare

  1. 2 und 3 sind 1:1 die alten Versionen, ohne wirkliche Verbesserungen. Teil 1 ist die PAL-Version mit Slowdown im schlechten Emulator. Von den noch schlechteren Switch und PC-Versionen will ich gar nicht erst anfangen. Absolut lieblos und 50€ auf keinen Fall wert.

  2. Huh, am PC nur über STEAM? Ne danke Konami …

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