„Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ im Test
„Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ ist bereits 2004 erstmals für die PlayStation 2 erschienen. Das Spiel wurde damals von der Fachpresse gefeiert und war auch ein kommerzieller Erfolg. Über 20 Jahre später kommt mit „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ ein Remake auf den Markt. Das Gameplay ist (fast) komplett identisch geblieben, doch für den technischen Unterbau sorgt mittlerweile die Unreal Engine 5. Ob das Spiel auch 2025 noch Laune macht, habe ich für euch ausprobiert.
Ich selbst bin dabei übrigens kein Hardcore-Fan des Franchise von Hideo Kojima. Eingestiegen bin ich damals recht spät mit „Metal Gear Solid 4: Sons of the Patriots“ an der PlayStation 3. Am ersten Teil hatte ich anno dazumal irgendwie kein Interesse und die PlayStation 2 habe ich als Konsole übersprungen. Erst später habe ich dann in die alten Games hereingezappt, doch die veraltete Technik hat mich davon abgehalten, sie komplett durchzuspielen. Insofern zähle ich wohl auch zur Kernzielgruppe von „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“, denn mit moderner Grafik ergibt sich schon ein deutlich größerer Reiz.
Wer allerdings mehr erwartet als aufpolierte Technik, dürfte rasch in die Röhre gucken. So hält sich „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ fast schon sklavisch ans Original. Es gibt also weder neue Levelabschnitte noch neue Cutscenes oder Story-Erweiterungen. Man hat sogar seitens Konami die Original-Sprachausgabe und die Motion-Capture-Daten erneut genutzt. Mit von der Partie sind allerdings ein paar neue Komfortfunktionen, um etwa das Tarnmuster der Kleidung schneller zu wechseln oder rascher zu den Funksprüchen und der Ausrüstung zu gelangen.
Mein Test-System:
- CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
- CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
- Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
- RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 4080
- SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
- Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (850 Watt)
- Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)
- Externe Sicherung: SanDisk Extreme Portable SSD mit 8 TByte
„Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“: Aus alt mach neu
Ich habe „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ am PC in der Steam-Version ausprobiert. Diese kostet, genau wie die Konsolenfassungen, 79,99 Euro. Stolzer Preis für das Remake eines über 20 Jahre alten Spiels, wie ich finde. Technisch bekommt man hier einiges geboten, doch selbst mein Rechner der Oberklasse wird auf Ultra-Einstellungen in die Knie gezwungen. Damit ich in 4K-Auflösung bombenfeste 60 fps erreiche, muss ich tatsächlich Nvidia DLSS 4 im Performance-Modus verwenden. Alternativ müsste ich auf 30 fps heruntergehen oder mich im Qualitätsmodus mit gelegentlichen Einbrüchen abfinden. Ab Werk lässt sich dabei im Übrigen nur DLSS 3 nutzen – Version 4 kann man aber erzwingen.
Wichtig zu wissen: „Metal Gear Solid Delta Snake Eater“ bietet keine offene Spielwelt, sondern klar abgesteckte Levelabschnitte, die oft (!) von kurzem Nachladen unterbrochen werden. Das ist immer noch ein Erbe der PS2-Ära. Ich hätte mir da eher eine Welt wie aus einem Guss gewünscht, etwa im Stil von „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“. Das hätte zwar der Originalgetreue geschadet, doch das recht häufige Nachladen und die eng abgesteckten Abschnitte können das Alter des Spiels dann doch nicht ganz verhehlen.
Selbiges gilt auch für die Gesichtsanimationen, die aufgrund der alten Motion-Capture-Daten manchmal recht steif wirken. Generell sehen die Charaktere richtig gut aus und können locker mit anderen modernen Games mithalten – um so mehr fallen aber gerade in Cutscenes oft die „brabbelnden“ Lippenbewegungen und hölzerne Mimik regelmäßig auf. Konzentriert euch also eher auf die lebendig wirkende Spielumgebung, die Dschungel und andere Landschaften zeigt, die mit scharfen Texturen und vielen kleinen Details überzeugen. Windet sich Snake etwa in Schlamm oder Wasser, sieht auch seine Kleidung entsprechend aus und braucht eine Weile, um sich wieder zu erholen.
Schade für Fans von Frame-Generation: „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ unterstützt derzeit nur maximal 60 fps als Bildrate. Wer also einen Monitor mit höherer Bildwiederholfrequenz und einen Gaming-PC mit potenter Grafikkarte nutzt, wird sich ärgern. Hier wäre ein Patch sinnvoll, um das Limit aufzuheben. In Zeiten von Multi-Frame-Generation muss das so nicht sein. Ray-Tracing verwendet dieser Titel im Übrigen auch nicht, zur Beleuchtung kommt – ähnlich wie in „Mafia: The Old Country“ – Software-Lumen der Unreal Engine 5 zum Einsatz. Ihr könnt im Übrigen in der PC-Fassung glücklicherweise ein FPS-Limit setzen, falls ihr zugunsten höherer Auflösungen auf 30 fps blocken wollt. Eine dynamische Auflösung könnt ihr hingegen nicht einstellen.
Nach über 20 Jahren noch spaßig?
Wer noch nie mit „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ in Berührung gekommen ist: Das Spiel ist chronologisch, zumindest was die Story betrifft, tatsächlich das Erste im Franchise. Daher eignet es sich auch gut für Neueinsteiger. Die Story zusammenzufassen ist schwierig, wenn man nicht auf die oft bizarren Ideen der Entwicklerlegende Hideo Kojima im Detail eingehen möchte. Grob geht es um einen Konflikt zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion im Jahr 1964. Doch es spielen auch allerlei Science-Fiction-Themen eine Rolle, die teilweise sehr surreal herüberkommen.
Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Naked Snake, der zu Beginn des Spiels verraten wird und sich quasi im Alleingang aus einem Dschungel in Tselinoyarsk in die Freiheit kämpfen muss. Wobei „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ alles andere als ein Shooter ist, denn in aller Regel kommt man primär mit geschicktem Schleichen ans Ziel. Der offene Kampf ist eher die letzte Option. Zumal es auch die Option gibt, einen No-Kill-Run zu machen und die Gegner nur zu betäuben.
Im Übrigen gibt es zur Bedienung einen klassischen und einen modernen Steuerungsmodus. Beim klassischen Modus gibt es die gleichen Limitierungen wie im Original, etwa feste Kameraperspektiven. Im modernen Modus ist die Kamera frei justierbar und zudem könnt ihr euch wie in „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ frei beim Kauern und Kriechen bewegen. Dadurch wird das Spiel im Schwierigkeitsgrad deutlich einfacher, sodass ihn Veteranen vermutlich direkt eine Stufe höher ansetzen sollten als gewohnt.
Dabei wechselt ihr je nach Umgebung eure Tarnanzüge, um mit der Umgebung zu verschmelzen, lockt Wachen mit Geräuschen oder Gegenständen an, um sie zu betäuben und im Gras zu verstecken. Zudem muss man den Protagonisten nicht nur regelmäßig verarzten, sondern auch genügend Essen bereithalten. Tatsächlich hat „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ mit solchen Survival-Mechaniken heutigen Spielmechanismen weit voraus gegriffen. Dies dominiert aber nie zu sehr das Gameplay.
Mein Fazit
„Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ frischt ein wichtiges Stück Spielegeschichte technisch auf, bleibt aber im Gameplay nahe an seinen Wurzeln. Mir hat das beim Testen durchaus viel Spaß gemacht, denn endlose Open-World-Titel gibt es ja heutzutage an sich genug. Dennoch wäre eine in sich geschlossenere Spielwelt hier willkommen gewesen, denn die kleinen Areale und häufigen Unterbrechungen durch Ladebildschirme mahnen deutlich daran, dass es sich hier um einen früheren PS2-Titel handelt.
In Sachen Story ist „Metal Gear Solid Delta: Snake Eater“ ein sehr guter Einstieg in das Franchise, da es sich um ein Prequel handelt. Die überdrehte Geschichte macht auch heute noch viel Spaß, auch wenn die englischsprachige Sprachausgabe manchmal einen B-Movie-Charme entwickelt. Eine deutsche Synchronisation gibt es im Übrigen nicht – wohl aber deutsche Texte. Euer Gaming-PC sollte im Übrigen, wollt ihr auf maximalen Details spielen, reichlich Leistung mitbringen. Denn trotz des Verzichts auf Ray-Tracing benötigt das neue Spiel von Konami sehr viel GPU-Leistung.
Für mich ist bei „Metal Gear Sold Delta: Snake Eater“ der Charme des Originals immer noch da. Veteranen brauchen hier also nicht lange überlegen. Sie können das Spiel mit moderner Technik genießen, ohne aus der Nostalgie gerissen zu werden. Neueinsteiger haben hier in Sachen Story ebenfalls einen tollen Einstiegspunkt, müssen sich aber mit manchen Marotten der PS2-Ära abfinden.
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Schön und gut, aber nicht für diesen Preis. 🙂
Sehe ich auch so. Einige Patches abwarten und der Preis darf gerne nach unten gehen.
Dann wird es sehr gerne mal gekauft und gespielt in einigen Monaten 🙂
Hab mir die Disc Version für 70 EUR für die PS5 geholt. Habe das Original damals geliebt und ich rechne einfach wieviele Spielstunden Spaß kriege ich für mein Geld – für mich persönlich passt das.
Ich spiele auf der PS5 in 30 FPS im Quality Modus – bin damit auch sehr zufrieden. Das Gameplay ist ja meist recht langsam – da sind keine 60 FPS jetzt nicht ganz so schlimm.
Das einzige was mich ein klein wenig stört: Noch gibt es ja gar nicht so viele Spiele – aber dieser Unreal Engine 5 „Look“ gefällt mir nicht. Bei Expedition 33 war es noch viel schlimmer, aber auch bei MGS muss ich sagen dass mich der Look nicht so abholt.