Meta unter Druck: EU-Verbraucherschützer kritisieren Abo-Modell für werbefreie Nutzung

Die Diskussion um Metas kostenpflichtiges Abo-Modell für eine werbefreie Nutzung von Facebook und Instagram geht in die nächste Runde. Die Europäische Verbraucherorganisation BEUC äußerte heute deutliche Kritik am überarbeiteten Angebot und sieht weiterhin mögliche Verstöße gegen EU-Recht. Meta hatte sein Abo-Modell für Facebook und Instagram 2023 eingeführt und im vergangenen Jahr nachgebessert. Nutzer in Europa erhielten die Option, weniger personalisierte Werbung zu erhalten, verbunden mit einer Preissenkung. Diese Änderungen bezeichnet die BEUC als oberflächlich.

Der Verbraucherverband kritisiert besonders, dass Meta den Nutzern keine faire Wahl lasse. Das Unternehmen versuche lediglich den Anschein von Rechtskonformität zu erwecken, während es die Nutzer weiterhin in Richtung des verhaltensbasierten Werbesystems dränge. Die BEUC bemängelt zudem unklare Geschäftsbedingungen und irreführende Praktiken. Nach Ansicht der Organisation können Nutzer nicht wirklich frei über die Verarbeitung ihrer Daten entscheiden. Auch sammle Meta weiterhin mehr Daten als nötig. Ein weiterer Kritikpunkt: Nutzer, die der Verwendung ihrer persönlichen Daten nicht zustimmen, erhielten einen qualitativ schlechteren Service.

Die EU-Kartellbehörden hatten Meta bereits im Juli 2023 beschuldigt, mit dem kostenpflichtigen werbefreien Dienst gegen den Digital Markets Act zu verstoßen. Der Vorwurf: Das Modell stelle die Nutzer vor eine binäre Entscheidung. Meta selbst betont, die vorgenommenen Änderungen seien eine direkte Reaktion auf die Forderungen der EU-Regulierungsbehörden. Die BEUC fordert nun die Verbraucher- und Datenschutzbehörden sowie die Europäische Kommission auf, Metas aktuelle Richtlinien zu untersuchen und gegebenenfalls wirksame Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher zu ergreifen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. Hatten die nicht in den ersten Jahren so n Spruch beim Login wie „Facebook is free and will be free forever“ oder so ähnlich?

  2. Ich kenne das Meta-Modell nicht näher, aber binäre Entscheidungen werden auch von vielen deutschen Online-Zeitungen „angeboten“. Sowohl bei WELT als auch bei Heise muss man ein Extra-Entgelt zahlen, wenn man nicht will, dass persönliche Daten erhoben und in Länder außerhalb des europäischen Datenschutzes weitergegeben werden. Und dieses Extra-Entgelt wird fällig trotz eines bereits vor kostenpflichtigen Abos! Formal ohne kostenpflichtige Abos ist diese Art der Drangsalierung noch weiter verbreitet, z. B. bei den unzähligen Nachrichten- und Infoseiten, die man ohne Abo von contentpass nur nutzen kann, wenn man extrem weitreichender Datenverwendung zustimmt. Letztlich doch ein kostenpflichtiges Abo oder Daten (binär). Wenn die EU und Verbraucherschützer ihre genannten Begründungen gegen Meta ernst nehmen würden, müssten sie erstmal in der deutschen Presselandschaft aufräumen.

    • Diese Abo Banner konnte ich bis jetzt immer mit uBlock Origin entfernen. Auf „Mehr anzeigen“ gehen und bei den grün markierten ist einer davon der Banner, den einfach auf Rot setzen.

      Meistens irgendwas mit „cmp, privacy-center, consentmanager“

    • Bei den meisten Diensten handelt es sich doch nur noch um dpa Meldungsverbreiter oder Boulevard. Spiegel Plus um herauszufinden wo ich bei einem Captcha hinklicken muss wenn eine Ampel gezeigt wird. Danke. Ciao.
      Aber tatsächlich sind viele Umsetzungen illegal indem schon die Buttons unterschiedlich sind für Zustimmung oder Ablehnung.

  3. Oder man benutzt Ad-Blocker, VPN und/oder pihole. Dann spart man sich sämtliche Aboangebote und kann sich sicher sein, dass keine Tracker den Benutzer ausspähen oder die eigenen Daten weiter verkauft werden. ^^ Das funktioniert Super bei sämtlichen Printmedien, Soziale Medien, Streaming-Angeboten, etc.
    Leider wird man heutzutage wieder dazu genötigt sowas zu benutzen, weil es Alternativ immer unerträglicher mit der Werbung und dem Tracking wird.

    • Den Sinn von VPN hast du aber nicht verstanden, außer du meinst um unterwegs auf das Pi Hole daheim zuzugreifen. Da kann man aber mobil andere Lösungen nutzen wie eigener DNS Server oder Pseudo VPN auf dem Gerät wie Adguard.

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