Meross MS605 im Kurztest: Der Matter-Sensor, der mehr kann als nur Bewegung

Standard-Bewegungsmelder kennen wir alle: Sie sehen Bewegung, aber keine Anwesenheit. Wer still auf der Couch liest oder im Bett liegt, findet sich schnell im Dunkeln wieder, weil der Sensor „denkt“, der Raum sei leer. Genau dieses leidige Problem will Meross jetzt mit dem S605 Präsenzsensor in der Matter-Welt angehen – und zwar mit einem deutlichen Upgrade gegenüber dem Vorgänger.

Der MS605 setzt auf Matter over Thread und wird flexibel per Batterie betrieben. Die große Neuerung steckt in der Technologie: Statt eines simplen PIR-Sensors kombiniert Meross Millimeterwellen-Radar, Infrarot und einen Helligkeitssensor. Das Radar kümmert sich um feinste Bewegungen wie die Atmung und erkennt so tatsächlich die Anwesenheit von Personen. Der Infrarotsensor filtert Objekte ohne eigene Wärmequelle (wie Vorhänge oder Saugroboter) heraus und vermeidet so Fehlalarme. Der Lichtsensor liefert die nötigen Werte für eure Beleuchtungs-Automation.

Tschüss, Winken-fürs-Licht-Ritual!

Es ist künftig völlig egal, ob ihr regungslos auf dem Stuhl sitzt oder im Bett liegt. Der Sensor erkennt, dass ihr da seid. Szenarien wie „Licht aus beim Lesen, weil sich keiner bewegt“ sollen damit endgültig der Vergangenheit angehören.

Dazu kommt der Wechsel von Matter over Wi-Fi (MS600) auf das energieeffizientere Matter over Thread und den Betrieb per CR123A-Batterie, die laut Hersteller bis zu drei Jahre Standby bieten soll (haha, never). Das macht die Installation flexibel, ein Netzteil in der Nähe braucht ihr nicht mehr. Ein dedizierter Meross-Hub ist unnötig, aber ein Thread-fähiges Matter-Gateway (z. B. ein aktueller Hub von Apple Home, Google Home oder SmartThings) ist zwingend erforderlich.

Zonensteuerung und IP67-Gehäuse

Was der MS605 noch auf den Tisch bringt, sind spannende Anpassungsfunktionen. Ihr könnt die Erkennungsreichweite im 6-Meter-Bereich in sieben Zonen einteilen und gezielt aktivieren oder blocken. Das ist praktisch, um etwa den Bereich mit der Zimmerpflanze oder dem Ventilator auszublenden, während der Schreibtischbereich voll erfasst wird. Zusätzlich teilt der Sensor den Raum in drei Szenenzonen auf, die jeweils wie ein eigener Sensor in der Plattform auftauchen und eigene Regeln bekommen können, Stichwort Szenen-Stacking, ohne drei Sensoren montieren zu müssen.

Abgerundet wird das Paket durch ein IP67-zertifiziertes Gehäuse (ideal für Bad oder Keller) und einen Nordic-Chip für eine stabile Thread-Verbindung. Ob dieser Sensor tatsächlich hält, was er verspricht, und wie gut die Zonensteuerung im Alltag funktioniert, konnte ich schon ausprobieren.

Die Einbindung in ein Dritt-System erfordert weiterhin die Meross-App mit Konto. Ja, du kannst den als reinen Bewegungs- und Helligkeitssensor in Apple Home nutzen, das wäre aber Perlen vor die Säue. Die genaue Justierung der Abstände und Sensoren erfordert halt die Meross-App.

Das Einbinden in die App klappt ratz fatz, ihr bekommt eine Einleitung, Infos, könnt testen und anfangs war das auch knorke. Aber: Die Meross-App ließ es nicht zu, den MS605 in Apple Home zu hieven. Sie behauptete, ich habe keinen Hub. Habe ich natürlich. Da war ich schon genervt. Ich konnte den Vogel aber per Hand in den Kopplungsmodus setzen und dann in Apple Home wuppen – das ging dann.

Und gleich der gute Rat: Bevor ihr den Hobel final platziert, denkt gut nach, auf welche Entfernungen und was er reagieren soll. Einfach so per App koppeln und rumfuhrwerken ist nicht. Für die Effizienz ist die Bluetooth-Kopplung nur temporär möglich, wenn ihr das Knöpfchen auf dem MS605 antippt.

Die Screenshots zeigen es ja: Ihr habt mannigfaltige Möglichkeiten. Nicht nur bei der Auswahl der Zonen, bzw. Entfernungen, auch Schwellenwerte und Zeiten bei An- und Abwesenheit lassen sich justieren. Das macht ihr am besten schön in der Meross-App mal alles in Ruhe nach und nach. Bringt nix, wenn ihr so ein Geschoss nutzt, um mal eben für 4 Minuten das Licht in der Abstellkammer anzumachen.

Das ist echt was für die Leseecke, die Küche oder den Wintergarten, also etwas, wo auf reine Anwesenheit geachtet wird. Wir hatten bisher einen reinen Bewegungssensor in der Küche, den ich nun ausgetauscht habe. Das funktioniert mit dem Meross derzeit echt besser. Ihr müsst nur beachten, wie die in ein etwaiges Drittsystem durchgereicht werden.

In der Meross-App hatte ich beispielsweise Sensor 1 konfiguriert, in Apple Home ist es aber die Nummer 3. Solltet ihr euch da auf alle drei Sensoren verlassen wollen, so macht das in Ruhe für einen nach dem anderen und benennt das sinnig um. Unterm Strich nach den ersten Tests?

Bin überrascht, läuft bislang wirklich ganz gut. Bin ich da, wird meine Automation ausgeführt – und eben vice versa. Bei Meross im Shop wird der Sensor gerade für knapp 30 Euro angeboten. Gar nicht mal so ungeil.

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