MediaMarkt und Saturn bald unter chinesischer Führung
Es gab neulich schon Berichte, dass MediaMarkt und Saturn „chinesisch“ werden. Nun ist das Ganze bestätigt, muss natürlich noch alles final abgenickt werden und so. Heißt: Der chinesische Technologie- und Handelsriese JD.com plant die Übernahme der Mehrheit an der CECONOMY AG, zu der MediaMarkt und Saturn gehören.
Das Unternehmen bietet den CECONOMY-Aktionären 4,60 Euro je Aktie, was einer Bewertung von 4 Milliarden Euro entspricht. Große Anteilseigner wie Haniel, Beisheim, Freenet und Convergenta haben bereits zugesagt, Anteile von zusammen etwa 32 Prozent zu verkaufen. Die Gründerfamilie hinter Convergenta wird aber noch 25,4 Prozent halten.
Nach erfolgreicher Übernahme plant JD.com ein Delisting von CECONOMY von der Börse. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher und investitionsrechtlicher Genehmigungen.
Das Ganze soll CECONOMY dabei helfen, seine Position als führende Omnichannel-Plattform für Unterhaltungselektronik in Europa weiter auszubauen. JD.com bringt dabei seine Expertise in den Bereichen Technologie, Logistik und Lagerhaltung ein. Der chinesische Konzern verspricht, dass es keine Stellenstreichungen oder Standortschließungen geben wird. Auch die bestehenden Marken und das Management bleiben erhalten.
Das klingt schon überraschend. Gerade Saturn wurde ja, zumindest in meiner Wahrnehmung, immer mehr eingedampft. Mit über 1.000 Filialen in elf europäischen Märkten ist CECONOMY der größte Elektronikhändler Europas , das muss man sich immer noch vor Augen halten. JD.com hat sich verpflichtet, für einen Zeitraum von drei Jahren nach Abschluss des Angebots keine Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsverträge abzuschließen. Was danach kommt, sieht man dann.
JD.com ist in China für schnelle Lieferungen bekannt, 95 Prozent der Online-Bestellungen werden angeblich am selben oder nächsten Tag zugestellt. Der chinesische Konzern beschäftigt in Europa bereits 1.600 Mitarbeiter und betreibt Logistikzentren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Polen.
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Manche Kommentare hier…
Wie die Leute die sich irgendwelche peinlichen „Free Tibet“ Aufkleber irgendwo hinkleben und nicht peilen das die Aufkleber aus China kommen.
China und Trump böse – hat Fernseher gesagt.
Konkurrenz belebt das Geschäft. Und, Alternativen zur US-Dominanz können hilfreich sein.
Und die einzige technologisch und wirtschaftliche Alternative zur vollständigen Unterordnung unter Donald Trump und die US-Konzerne sind halt derzeit die Chinesen.
Zu verdanken haben wir das den Leyen in Politik und Gesellschaft, die Europas Souveränität den Interessen der USA und ihren Monopolen (egal ob Microsoft, Amazon, Apple, Google usw.) untergeordnet haben – und das schon lange vor Trump.
Das chinesische Unternehmen dabei die eignen Interessen hochhalten, was unterscheidet sie damit von irgendwelchen anderen Unternehmen auf der Welt? Geradezu lächerlich wird der Vorwurf, wenn, wie gerade, eine US-Regierung für ihre Unternehmen etwa Daten- und Umweltschutz in anderen Ländern beseitigen will.
Anders als die USA versuchen die Chinesen sich fast nie politisch in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen – hier geht es um den geschäftlichen Vorteil, egal wie es in den Land auschaut (ob Demokratie oder Diktatur), mitdem sie Deals machen. Da mag man verurteilen, aber auch das unterscheidet sie nicht, z.B. von der EU.
Ich wünschte mir, es gebe eine europäische Politik für Unabhängigkeit, für europäische Unternehmen.
Aber das ist nach der Kapitualiton der EU vor Trump mehr als eine Illusion. Und es würde mich nicht wundern, wenn es die USA sind, die bald solche Übernahmen von Chinesen in der EU nicht mehr erlauben werden.
So viel zum „Werte Westen“.
wie man heutzutage noch bei einem chinesischen Unternehmen kaufen kann, ist mir schleierhaft. Die Chinesen sind nicht unsere Freunde, noch sind es unsere Handelspartner. Das könnte sich allerdings sehr schnell ändern. Wenn sich ein chinesisches Unternehmen in westliches Unternehmen einkauft, hat das Ganze immer eine politische Komponente. Das darf man niemals vergessen.
Echt schade, ich bin die letzten Jahre Stück für Stück von Amazon zu Media Markt/Saturn gewechselt. Hab 2024 endgültig das letzte Mal bei Amazon bestellt, seitdem gar nicht mehr und hab’s auch nicht mehr vor. Dementsprechend hab ich viel bei Media Markt gekauft die letzten Jahre: Smartphones, Kopfhörer, Games, Beamer, Switch 2, Zubehör, iPad, Lautsprecher, Fernseher, Filme, Haushaltsgeräte und noch vieles mehr.
Hab da gut Geld gelassen und hab bewusst auch nahezu alles direkt vor Ort in der Filiale in der Innenstadt (Nürnberg) gekauft. Versuche möglichst oft, vor Ort zu kaufen und tatsächlich bestelle ich mittlerweile und die letzten Jahre sehr viel weniger online als die zehn, fünfzehn Jahre davor. Mittlerweile ist Online-Bestellen wieder eher eine Ausnahme für mich.
Den Spaß, bei MediaMarkt einzukaufen, verdirbt mir die chinesische Übernahme allemal. Bei der nächsten Anschaffung schaue ich mir mal Expert an. Die haben bei uns zum Glück noch ein paar Filialen, und der nächstgelegene ist sogar ein Experte Tevi, das sind Expert-Filialen, die einer lokalen Unternehmerfamilie aus der Region gehören.
Man wird das in unserer globalisierten Welt niemals perfekt machen können, aber ich bin eh kein Fan von Perfektionismus. Ich versuche aber, möglichst viel Geld lokal/regional auszugeben, damit möglichst viel davon wirklich in die Taschen der Menschen vor Ort fließt. Sei es über Gehälter, Mieten, lokale Werbung etc.
Ich gehe auch seit Jahren nicht mehr zu Starbucks, dafür lieber zu eigenständigen Cafés, die von Nürnberger Familien betrieben werden. Zu Royal Donuts statt Dunkin Donuts. Peter Pane statt Burger King oder McDonalds. Zum Kino in Familienhand statt zur Kette. Ich finde, man hat sehr wohl Möglichkeiten. In der Großstadt natürlich viel mehr als auf dem Land, das ist mir klar.
Ob die wissen was sie sich damit anlachen?
Tja. Ich habe immer versucht bei MMS anstatt Amazon einzukaufen, nun müssen die Holländer herhalten.
Und ciao! Ich habe in den letzten Jahren versucht verstärkt weniger bei Amazon und stattdessen bei lokalen Firmen zu kaufen. Wenn jetzt Mediamarkt zum Einfallstor chinesischer Großhandelsunternehmen im B2C reich wird nachdem bereits kontinuierlich die deutsche Industrie nach China Ausverkauft wird dann sehe ich schwarz für ein weiterhin unabhängiges und freiheitliches Europa!
Passenderweise dazu letzte Woche Undercover Boss mit einer neuen Folge bei Mediamarkt…
Erst noch schön darstellen bevor der Verkauf bekannt gegeben wird.
Was mich an den Kommentaren hier wundert, ist, dass niemand sieht, dass das Geschäftsmodell vielleicht auch einfach mal vorbei ist?
MediaMarkt — ich gehe ich der Gegend öfter mal spazieren. Oder, wenn meine Frau wieder drei Bioläden abklappert, gehe ich solange bei Saturn rein.
Und dann gehe ich mit leeren Händen wieder raus.
USB-Kabel im Netz, Drei Stück für 4 Euro. Im Laden 13 Euro für eines. Nein Danke.
Neues Handy vor Ort ausprobieren? Brauche ich nicht. Das Netz ist voller Bilder, Testberichte, Spezifikationen, und der Kauf geht via Geizhals, Idealo, MyDealz.
Natürlich kann MMS nicht mithalten mit dem Netz. Die haben Miete, Heizung, Löhne, Lager und Europäisches Recht. Das kostet halt mehr, und diese „mehr“ zahlt kein Mensch außer einer handvoll, die damit dann im Netz prahlen möchten, dass sie zuviel Geld haben. Der Rest kauft günstig.
Der Beissreflex in Deutschland ist dann immer, dass man das ALTE besser protektionieren müsse. Rettet den Tankwart. Dieses „weiter so“ unserer Mentalität ist ein großer Grund für unsere selbstgemachte Wirtschaftskrise. Wir haben den Computer erfunden, den Hochgeschwindigskeitszug, MP3, Windkraft und die Solarzelle. Wir hatten die sichersten Atomkraftwerke der Welt, eigene Kohle- und Stahlindustrie, und dann haben wir alles wegdemonstriert. Für Kröten und Feminismus. Und China hat diese Technologien gern übernommen.
Das ist es, was ein Trump erkannt hat. Die Globalisierung geht vorbei. Man muss auf eigene Stärken setzen und die ganzen „weichherzigen Aktivisten“ konkret aus der Weiterentwicklung ausschliessen. WIr brauchen wieder Autobahnen und Atomkraftwerke, nicht Krötentunnel und Fledermäuse.