Mammotion LUBA 2 AWD im Test: Der Rasenmähroboter für die großen Flächen

Mammotion liefert schon seit Langem wirklich gute Roboterrasenmäher in verschiedenen Modellen und Größen. In diesem Jahr hat man auch dem Formel-1-Auto Luba – nicht nur dem kleinen, sondern auch dem großen Modell – ein Update spendiert. Der Luba 2 dreht jetzt schon eine Weile seine Runden und das veranlasst mich dazu, mal meine Meinung kundzutun.

Aufbau und Einrichtung

Mammotion verspricht, dass das Teil in einer guten Viertelstunde einsatzbereit ist, was natürlich stark darauf ankommt, wie schnell man ist, vor allem aber darauf, wie groß die Fläche ist, die ihr kartieren wollt. Wenn ihr die Box aufklappt, findet ihr alles Wichtige, sauber sortiert darin. Also dann ans Auspacken und den Zusammenbau praktizieren. Da ist nicht so viel zu tun. Zuerst die Ladestation an den dafür vorgesehenen Ort stellen.

Hier findet ihr am besten direkt den festen Platz, der im Idealfall auch etwas frei liegt und nicht in engen Hausecken. Dann werden der Frontbumper und die Kamera angeschraubt und damit ist der Roboter an sich schon mal fertig. Den direkt in die Ladestation, dann fehlt nur noch die RTK-Antenne. Wichtig hierbei: Die braucht man eigentlich nicht, denn der Luba hat eine eingebaute SIM-Karte (ein Jahr gibt es kostenlos) und bietet einen Service an, der die Navigation über 4G und die Kameras erledigt. Da der Empfang aber bei mir nicht gut genug war, habe ich die RTK-Antenne noch mit aufgestellt. Ist ja ohnehin dabei. Die stellt man aber auch etwas frei auf. Damit hat man dann alle Handgriffe erledigt.

Nun folgen die Dinge in der App. Diese erkennt sowohl Antenne als auch Roboter direkt und man kann die Geräte ohne Probleme koppeln. Für euch wichtig zu wissen: Der Roboter hat hier absolut kein WLAN (siehe Mähszenario), Firmware-Updates musste ich über den Hotspot meines Handys ziehen. Geht, dauert aber etwas länger.

Das Mähszenario

Der LUBA 2 AWD kann bis zu 3000 Quadratmeter kartieren und hat eine Schnittbreite von 40 Zentimetern. Dazu kommt der Allradantrieb, der auch Steigungen von bis zu 80 % (38,6°) meistern kann. Man merkt schon: Der ist nichts für den kleinen Garten, sondern etwas fürs Grobe, wie man so schön sagt. Ich besitze noch einen alten – aktuell verlassenen – Bauernhof, den ich unterhalte. Dazu gehört natürlich auch das Rasenmähen. Hier befinden sich etliche Rasenflächen mit feinerem Rasen, groben Gräsern, vielen Löchern, aber auch guten Steigungen. Dazu kommt, dass kein WLAN anliegt und der Roboter hier nur mit Strom und ansonsten komplett autark vor sich hin leben muss und mir über 4G Bescheid gibt. Ideal also für einen Test.

Doch bevor das Mähen losgehen kann, muss alles kartiert werden. Dafür fahrt ihr wie bei einem ferngesteuerten Auto die Ränder des Rasens mit dem Roboter ab. Das macht ihr Zone für Zone und verbindet die verschiedenen Bereiche dann mit Kanälen. Das sind feste Wege, die der Roboter zwischen den Bereichen nimmt.

Ist das erledigt, kann gemäht werden.

Der Roboter in der Praxis

In der Praxis navigiert das Gerät hauptsächlich per RTK und in Kombination mit 4G. Durch die SIM kann die Antenne einen Gesamtbereich von 5 km abdecken. Das ist ideal für große Grundstücke und baumreiche Gärten. Durch die großen Räder hinten und die Omni-Räder vorn, kann der Roboter eine Nullpunkt-Drehung hinlegen, ohne die Grasnarbe dabei abzureißen.

Auch größere Steigungen meistert er ohne Probleme. Durch den guten Radstand und die Allrad-Traktion hat er außerdem auch kein Problem mit Löchern im Rasen. Wildtiere gibt es in der Gegend zuhauf, und die kommen auch gern mal den Hof besuchen, um da zu buddeln. In den Wochen gibt es bisher keinerlei Probleme.

Wie sieht das Schnittbild aus? Wirklich super und besser werdend, je öfter er mäht. Der Roboter überlagert das Schnittbild auf Wunsch, macht euch Rasentattoos ins Gras etc. Unter der Haube sitzen zwei Scheiben mit je sechs Klingen (12 Klingen gesamt, Ersatz liegt bei). Die Schnittbreite ist mit 40 cm im Robo-Kontext ordentlich. Er deckt damit eine gute Fläche ab, ohne die Manövrier­fähigkeit zu verlieren. Auch die Ränder sind verhältnismäßig gut gemäht. Lediglich die letzten 10 Zentimeter zum Zaun muss man mit dem Trimmer oder der Motorsense bearbeiten. Die Hinderniserkennung ist tadellos.

Hat er im Griff. Hier muss kein Rasentraktor mehr fahren.

Die Schnitthöhe kann zwischen 25 mm und 70 mm eingestellt werden. Alles in der App. Das Mähwerk regelt dann die gewünschte Höhe. Beim Zonenwechsel oder dem Laden hebt der LUBA 2 das Deck automatisch an. Das schont Klingen und Kanten. Die Mähgeschwindigkeit kann man zwischen 0,2 und 0,8 m/s einstellen. Plant man ordentlich, kann man bei regelmäßiger Nutzung also große Flächen kurz halten. Die Akkulaufzeit war im Test solide. Bis zu 180 Minuten pro Ladung und dann rund 2 Stunden am Netzteil.

Die App ist klar strukturiert: Zonen und Kanäle anlegen, Karten einmessen, Schnitthöhe, Zeitpläne, „No-Touch“-Hindernisvermeidung. All das geht am Handy. Bis zu 50 Mähzonen könnt ihr festlegen. Das ist sehr ordentlich. Die App zeigt die geschätzte Mähzeit, und per First-Person-View durch die Kamera hat man schnell einen Blick aufs Geschehen.

Solltet ihr oder jemand anders den Roboter anheben, stoppen Sensoren sofort die Klingen. Eine Kindersicherung kann selbstverständlich auch eingestellt werden. Bei Diebstahl-Sorgen gibt’s App-Benachrichtigungen, GPS-Tracking, Geofence-Alarm und ein Owner-Binding (erster Aktivierer = Besitzer, „Lost“-Modus möglich). Ein AirTag-Slot ist zusätzlich vorhanden.

Das Fazit

Der LUBA 2 3000 AWD ist einer der überzeugendsten kabel­losen Robomäher, die ich bisher im Garten hatte. Dafür sprechen die sehr gute Navigation (RTK + Kamera), eine starke Steigfähigkeit (bis 80 %), die ordentliche Laufzeit, gutes Randmähen (kein Cut-to-Edge) und eine App, mit der man wirklich arbeiten will. Wer große/verschachtelte Flächen hat, oft Zonen anpasst oder sich schlicht das Kabel sparen möchte, liegt hier richtig.

Das Teil ist mit knapp 2.600 Euro natürlich teuer, aber man bekommt hier einen zuverlässigen Helfer mit einer Technik, die nicht schon nach einer Saison alt wirkt. Bin gespannt, ob Mammotion auch irgendwann ein Modell mit LiDAR auf den Markt bringt.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei X (Twitter), Threads, Instagram, XING und Linkedin, per Website oder via Mail

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12 Kommentare

  1. Verstehe ich das richtig? Der Roboter hat eine eigene Basisstation für RTK Daten, welche dann trotzdem wieder per 4G an den Roboter gesendet werden?
    Es gibt doch so viele NTRIP Server um RTK Daten zu nutzen (zum Beispiel Sapos). Da braucht es doch keine eigene Basisstation.

    • @Paul:

      Die lokale RTK Antenne ist das was alle RtK Mäher machen…. Als Abgleich zum GPS des Mähers..
      Was Du meinst ist das iNavi von Mammotion. Ob hier andere Mammotion RTK Antennen genutzt werden oder Mammotion auch auf das kostenlose Sapos der Bundesländer zugreifen, davon schreibt Mammotion leider nichts. Würde dann ja auch nicht ins Marketing passen.

      • Aber wozu eine RTK Antenne? Genau dafür gibt es doch Dienste wie sapos oder topnet.
        Ich baue mir doch nicht eine eigene Basisstation in Garten. Selbst dann bräuchte ich doch kein 4G. RTK kann doch ganz normal über UHF laufen.

  2. Lidar gibt es schon von Mammotion.

    • Und soll wohl rtk ab nächstes Jahr nach und nach ablösen

      • Dafür muss das Lidar aber erst mal den Level erreichen, das es brauchbar zu nutzen ist und da ist man aktuell bei Rasenrobotern noch weit entfernt.

        Schaut euch mal Video von Roboschaf an, eine hersteller-unabhängige Händlerkette, der CEO macht ausführliche Tests von diversen Robotern auf verschiedenen Gelände und das Credo ist immer das selbe: der Rasenroboter muss zum Grundstück passen und RTK alleine ist nicht immer beste Wahl.

  3. danke für den Test, sehr interessant. ich würde es einfach nicht übers Herz bringen, einen mehr mit diesen Begrenzungskabeln einzusetzen, das ist einfach zu dämlich. Dieses Modell hier macht es besser, es wird langsam interessant.

  4. FInde keinen Hinweis auf den Schutz von zB Igeln – gibt es einen HInweis? Irgendwo?

  5. „… ist einer der überzeugendsten kabel­losen Robomäher, die ich bisher im Garten hatte.“
    Ich denke das ist untertrieben.
    Gibt es mit dieser Mähleistung einen besseren ?

  6. Jemand Anders says:

    Wichtig zu sagen ist, dass RTK-Antenne maximal 75m Radius abdecken kann. Wer größere Fläche zu mähen hat, muss iNavi benutzen. Im ersten Jahr ist iNavi kostenlos, danach 50 Euro pro Jahr (Stand jetzt).

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