Magic: The Gathering – „Mord in Karlov Manor“ angespielt
Am Freitag ist das neue Set zum Trading-Card-Game Magic: The Gathering“ auf den Markt gekommen. In „Mord in Karlov Manor“ fühlt man sich in der Atmosphäre an einen Stilmix aus dem Brettspiel Cluedo sowie Horror à la H. P. Lovecraft erinnert. So dreht sich die Geschichte hinter den Karten und neuen Gameplay-Mechaniken um einen Mordfall, den verschiedene Detektive aufzuklären versuchen. Ich habe mir das Set einmal grob für einen kurzen Bericht angeschaut.
Angesiedelt in der breiteren Welt von Ravnica dreht sich die Story um einige zentrale Charaktere wie den Detektiv Alquist Proft, die Aristokratin und Gildenführern Teysa Karlov oder die Planeswalker-Heldin Kaya. Für das Set kehrt dabei die Mechanik „Nachforschungen anstellen“ zurück. Auch das „Ermitteln“ wird passenderweise wieder eingebunden. Das Nachforschen ist dabei einigermaßen kompliziert, denn dabei wird ein Hinweis-Spielstein erzeugt. Das ist ein farbloser Artefaktspielstein, der für 2 farblose Mana geopfert werden kann, um eine Karte zu ziehen.
Ich bin kein großer Fan dieser Mechanik, die eigentlich nur in Kombination mit anderen Karten Sinn ergibt, die beim Opfern von Artefakten ebenfalls Effekte triggern. Spannender finde ich das „Tarnen“, da es Überraschung ins Spiel bringt. Hier spielt ihr Karten mit dieser Fähigkeit verdeckt für zwei farblose Mana als 2/2-Artefaktkreaturen mit Abwehr (2). Das ist mit Absicht eher nichtssagend für den Gegner. Ihr könnt sie dann aber für ihre Manakosten zu einem anderen Zeitpunkt aufdecken und so den Gegner überraschen. Kann natürlich bei Angriff oder Verteidigung ein böses Erwachen geben.
„Mord in Karlov Manor“: Verkleidungen nutzen
Wenn es um einen Mord geht, dann wird sich der Täter wohl nicht nur tarnen, sondern womöglich auch „Verkleiden“. So gibt es eben auch hier eine neue Fähigkeit. „Verkleidung“ ist mehr oder minder eine Weiterentwicklung von „Morph“, sodass Karten verdeckt ins Spiel kommen. Auch hier liegt dann also im verdeckten Zustand eine farblose 2/2-Kreatur mit Abwehr (2) auf dem Spielfeld, das Ausspielen kostet 3 farblose Mana. Ein Vorteil verkleideter Kreaturen: Sie können unmittelbar aufgedeckt werden, kein Spieler kann darauf sofort antworten und das verhindern.
Ebenfalls neu ist die Mechanik „Fall“, die es den Spielern ähnlich wie Sagen ermöglicht, die unterschiedlichen Schritte eines sich entfaltenden Mysteriums zu erleben. Fälle sind Quest-ähnliche Verzauberungen mit drei Fähigkeiten. Die oberste Fähigkeit ist immer aktiv. Die mittlere ist eine Bedingung, um den Fall zu lösen. Die untere ist eine Belohnung, sobald es gelungen ist, den Fall zu lösen.
Verdächtigen ist noch eine weitere neue Mechanik. „Verdächtig“ ist ein Etikett, das auf eine Kreatur angewendet werden kann, der dann eine Marke verpasst wird. Eine verdächtigte Kreatur erhält Bedrohung und kann nicht blocken. Einmal verdächtigt, bleibt eine Kreatur verdächtig, bis sie das Spielfeld verlässt oder ein anderer Effekt bewirkt, dass sie nicht mehr verdächtig ist. Im Grunde könnt ihr so Kreaturen aggressiver, aber eben nutzlos bei der Verteidigung machen. Je nach Situation kann das etwas für eigene oder gegnerische Kreaturen bringen.
Dann wäre da schließlich noch die Beweissicherung. Um Beweise zu sammeln, müssen die Spieler eine beliebige Anzahl von Karten aus ihrem Friedhof verbannen, deren Gesamt-Manakosten der angegebenen Zahl oder mehr entsprechen. Einige Karten entfalten sogar alternative Effekte beim Betreten des Spielfelds, wenn „Beweise gesammelt wurden“.
Neu: Die Play-Booster
Neu sind bei „Mord in Karlov Manor“ nun die sogenannten Play-Booster, die es statt der Draft- und Set-Booster neben den Sammler-Boostern zu kaufen gibt. In jedem Booster sind 14 Karten enthalten. Darunter ist jeweils eine Mythic- oder Rare- und eine Foil-Karte. Zusätlich können Länder, Art- und Showcase-Cards enthalten sein. Mit den neuen Play-Boostern will Wizards of the Coast, das Unternehmen hinter Magic: The Gathering, im Endeffekt sowohl Turnier- als auch Hobbyspieler zufriedenstellen.
Generell ist „Mord in Karlov Manor“ natürlich durch sehr spezielle Fähigkeiten wie „Verdächtigen“, „Beweissicherung“ und Co. in meinen Augen ein eher in sich geschlossenes Set. Ich selbst etwa spiele nicht auf Turnieren bzw. im Limited-Bereich und mische die Editionen – bin also Legacy-Spieler. Da gibt es allerdings in diesem Set auch einige schöne Karten, wie die neuen Doppelländer oder Wiedersehen mit z. B. „Akroma, Engel der Wut“ im Commander-Deck „Versteckte Drohung“.
Die Artworks sind teilweise auch sehr gelungen, besonders die Sonderformate der Karten – im obigen Beispiel etwa „Rakdos, Mäzen des Chaos“, „Überzeugende Vernehmerinnen“ oder „Einäscherer der Schuldigen“. Das Flavor ist dabei völlig anders als noch bei „Die verlorenen Höhlen von Ixalan“. Für Einsteiger sind gerade Mechaniken wie „Tarnen“ oder „Verkleidung aber eher komplex, wobei der Vorteil ist, dass sie auch ohne Synergieeffekte mit anderen Karten durch ihren Überraschungsmoment schon mächtig sein können.
Im Ergebnis bin ich gespannt, was die Community in den nächsten Wochen und Monaten noch so an neuen Synergien entdecken wird. Vielleicht gehen einige Leser ja noch mit auf Ermittlung?
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Wann kommt denn Fallout?
Letztes Jahr hatten sie einige echt schöne Sets. Dieses Jahr spricht mich fast nichts an. Aber mal sehen, manchmal kommt was ums Eck wo ich dann so gar nicht widerstehen kann. Sehr cool, dass Du über Magic schreibst, sehr nerdig und cool.
Liebe Grüße
Tobi
Ich finde das Set ganz in Ordnung, was mich im Moment mehr – und sehr arg – stört ist die Häufigkeit der Releases. Ravnica Remastered war kaum draußen, kam nun schon MKM. Und Fallout kommt schon in 3 Wochen. Mir persönlich würden 4 Sets im Jahr vollkommen ausreichen.
Das finde ich auch viel zu viel, was Hasbro auf den Markt wirft. Praktisch jeden zweiten Monat kommt eine neue Edition raus. So viel Zeit und Geld hat man doch garnicht um alles mitzunehmen.