Magic: The Gathering – Das neue Set zu „Avatar: Der Herr der Elemente“ angeschaut
Magic: The Gathering ist der Urvater aller Trading-Card-Games (TCG). Inzwischen verfolgt man eine ähnliche Strategie wie der Klemmbaustein-King Lego und setzt vielfach auf Lizenzpartnerschaften. Nachdem das Set zu Marvels Spider-Man allerdings weitläufig für Enttäuschung gesorgt hat, ruhten anfangs sehr skeptische Blicke auf dem neuen Set zu „Avatar: Der Herr der Elemente“. Glücklicherweise eifert diese Erweiterung eher dem Set zu „Final Fantasy“ nach.
Für die Sets von Magic: The Gaterhing, die sich in die Riege Universes Beyond einreihen, also Crossover mit anderen Marken eingehen, ist es ein Balanceakt. Spider-Man etwa passte inhaltlich einfach so gar nicht zur sonstigen Fantasy-Welt des TCGs. Doch dazu kam, dass Marvels Charaktere und ihre Welt zudem schlecht in Spielkarten transformiert wurden. Die Stats und Fähigkeiten der Karten stellten oft keinen Zusammenhang zu den Comics her. Glücklicherweise passt das bei „Avatar: Der Herr der Elemente“ weitgehend wieder.
Zum einen passt die fantastische Welt von „Avatar: Der Herr der Elemente“ auch super in Magic: The Gathering. Zum anderen ist es dieses Mal gelungen Charaktere wie Aang, Zuko, Katara und mehr mit ihren Eigenschaften größtenteils perfekt in Kartenform passend abzubilden. Für meinen Geschmack gibt es zudem auch noch zahlreiche, wunderschöne Artworks und spielstarke Karten wie Wan Shi Tong, sodass dieses Set einfach Spaß macht.
Die Mechaniken von „Avatar: Der Herr der Elemente“
Falls euch „Avatar: Der Herr der Elemente“ alias im Original „Avatar: The Last Airbender“ so gar nichts sagt. Dabei handelt es sich um eine Animationsserie von Nickelodeon, die sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet ist. Die Serie mischt eine Fantasy-Welt mit Martial Arts, buddhistischer Philosophie und tollen Charakteren, die im Gedächtnis bleiben. Lasst die aus meiner Sicht minderwertige Netflix-Realfilm-Adaption dabei lieber links liegen und schaut euch die in allen Punkten überlegene Animationsserie an – ihr werdet es nicht bereuen. Später folgte in Form von „The Legend of Korra“ eine für mich persönlich nahezu gleichwertige Fortsetzung, die ich ebenfalls wärmstens empfehlen kann. Sie ist allerdings nicht Teil dieses Sets zu Magic: The Gathering.
„Avatar – Der Herr der Elemente“ führt dabei, passend zur Serie, die neuen Mechaniken des Bändigens ein. Denn in der Vorlage spielen die vier Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde eine ganz zentrale Rolle. Einige Menschen können sie auf magische Weise manipulieren. Und auch in Magic: The Gathering hält das Bändigen Einzug. Das Feuerbändigen is etwa eine Mechanik, auf die immer eine Zahl folgt. Greift ihr mit einer Kreatur mit Feuerbändigen 2 an, erhaltet ihr beim Angriff zwei rote Mana, die ihr während des Kampfes noch nutzen könnt. Kreaturen mit Feuerbändigen haben aber konsequenterweise in der Regel eine zweite Fähigkeit parat, um das gewonnene Mana auszugeben.
Dann wäre da das seltenere Luftbändigen. Dieses schickt Karten temporär ins Exil – sie werden quasi weggeblasen. Allerdings können ihre Besitzer die Karten aus dem Exil heraus für 2 farblose Mana statt ihrer normalen Kosten wirken. Kann also sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein. Wasserbändigen wiederum veranschlagt von euch je nach Karte eine bestimmte Menge Mana. Allerdings könnt ihr für jedes einzelne Mana auch stattdessen Artefakte oder Kreaturen tappen und so die Kosten reduzieren. Die Auswirkungen des Wasserbändigens sind dann je nach Karte ganz verschieden.
Erdbändigen wird ebenfalls immer von einer Zahl gefolgt. Beim Erdbändigen wird ein Land eurer Wahl zu einer Kreatur mit Eile, das so viele +1/+1-Marken erhält, wie die Erdbändigen-Zahl beträgt. Das Coole: Länder, die per Erdbändigen in Kreaturen verwandelt worden sind und dann z. B. von einem Gegner zerstört oder ins Exil geschickt werden, kehren getappt unter eurer Kontrolle ins Spiel zurück und sind dann wieder normale Länder.
Doppelseitige Sagen, Lektionen und Schreine
In „Avatar: der Herr der Elemente“ kehren auch ein paar bekannte Mechaniken und Kartentypen zurück – etwa die doppelseitigen Sagen, die sich am Ende transformieren. Diese ranken sich in erster Linie um die Vorgänger-Avatare von Aang. Obendrein gibt es sogenannte Lektionen. Das ist ein Untertyp von Spontanzaubern und Hexereien. Manche der anderen Karten aus diesem Set profitieren dabei in besonderer Weise von den Lektionen. Wieder mit dabei sind aber auch das Überstrapazieren, mit dem man mächtige Zusatzeffekte von Karten für zusätzliches Mana beim Ausspielen oder später aktivieren kann und die Hinweise.
Obendrein kehren die Schreine als Untertyp von Verzauberungen zurück. Je mehr Schreine man dabei kontrolliert, desto mächtiger werden sie, weil es Synergieeffekte gibt. Dazu gibt es für jeden Manatypen auch wieder spezielle Länder, die Orten aus der Serie nachempfunden sind – sehr coole Sache.
„Avatar: Der Her der Elemente“: Gelungene Einsteigerbox
Es gibt im Übrigen zu „Avatar: Der Herr der Elemente“ wieder Szenenboxen, Play- und Sammler-Booster und auch eine sehr gelungene Einsteiger-Box, die ich mir einmal kurz angeschaut habe. Sie enthält zwei Decks bzw. 8 kleine Jumpstart-Decks, um die Mechaniken von Magic: The Gathering unkompliziert zu erlernen. Dazu gibt es eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, um den Einstieg ins Spiel zu bekommen. Die Box ist also ideal für diejenigen, die vielleicht die Serienvorlage schätzen, aber noch nie ein Trading-Card-Game gespielt haben.
Es liegen auch zwei 20er-Würfel für Lebenspunkte sowie zwei kleine Pappmatten bei, mit denen Einsteiger das Spielfeld für sich ordnen können. Dazu gibt es noch herausstanzbare Marken und Counter. Das ist für den fairen Preis von ca. 24 Euro bei einigen Händlern echt eine super Sache. Erwartet hier aber keine Karten mit einem entsprechenden Gegenwert. Es sind aber Aang, Katara, Sokka und Co. in ihren Uncommen-Versionen im Paket dabei.
Mein kurzes Fazit zu „Avatar: Der Herr der Elemente“ für Magic: The Gathering
Das Set zu „Avatar: Der Herr der Elemente“ ist bei MTG-Veteranen sehr gut angekommen und gefällt auch mir als Fan der Serie richtig gut. Die Charaktere aus der Serie sind in Karten-Form passend eingefangen worden, die Artworks sind nicht nur für sich genommen klasse, sondern passen auch zum Flavor von Magic: The Gathering und es sind einige sehr spielstarke Karten mit von der Partie.
Egal ob ihr also Commander, Standard, Modern oder andere Formate spielt – in diesem Set sind richtig tolle Karten und vor allem spaßige Mechaniken mit von der Partie. Ich selbst versuche meine MTG-Ausgaben gerade etwas in Zaum zu halten, gestehe aber ehrlicherweise ein, dass ich auf ein Play-Booster-Display nicht verzichten konnte.
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Bitte entschuldigt die blöde Frage, aber was sind „Uncommen-Versionen“?
Ist das ein Einsteiger-Set, wenn man mit TCG bisher noch gar nichts am Hut hatte, aber Avatar-Fan ist?
Es gibt bei MTG manchmal Charaktere in mehreren Varianten. In diesem Set sind Aang, Zuko und Co. nicht nur einmal, sondern in verschiedenen Abwandlungen enthalten. Z. B. gibt es Aang in einer Common (häufig) Version, als Uncommon (Mittelhäufig) und auch in verschiedenen, Rare-Versionen (selten). In der Einsteiger-Box sind die seltenen Versionen nicht drin, aber die Uncommon-Versionen. So freuen sich z. B. sicher Kinder, welche die Serie kennen, weil sie die Charaktere schonmal als Karten haben.
Das Gesamt-Set ist ein Universes-Beyond-Set, das turnierlegal ist und privat natürlich je nach Hausregeln gespielt werden darf. Speziell an Einsteiger richtet es sich nicht, das ist im Grunde für alle MTG-Spieler :-).