„Mafia: The Old Country“ im Test: Mit alten Stärken zu sich gefunden
„Mafia: The Old Country“ ist seit Ende der letzten Woche für PC und Konsolen erhältlich. Ich selbst spiele die Reihe bereits seit dem ersten Teil, sodass auch dieses Prequel natürlich sofort auf meine Fesplatte geschaufelt werden musste. Nach dem etwas faden „Mafia III“ findet die Reihe bzw. das Entwicklerteam Hangar 13 dabei zu alten Stärken zurück.
So war „Mafia III“ sicherlich kein schlechtes Spiel, allerdings über weite Strecken sehr monoton bzw. generisch. Die Kritik der Fans war somit nicht weit. „Mafia: The Old Country“ beweist, dass die Entwickler von Hangar 13 diesen Unmut wahrgenommen und aufgegriffen haben. Denn statt einer weitläufigen aber sterilen Spielwelt hat man sich auf lineares Gameplay besonnen. Ja, auch im Sizilien des frühen 20. Jahrhunderts gibt es gewissermaßen ein offenes Gebiet, doch wie schon in den ersten beiden Spielen ist dies eher Staffage. Abseits der Hauptgeschichte gibt es dort wenig zu tun. Zumal ihr in den Missionen auf bestimmte Areale festgenagelt werdet.
Die Story von „Mafia: The Old Country“ dreht sich um den jungen Minenarbeiter Enzo, der in die Intrigen der titelgebenden Verbrecherorganisation gezogen wird. Hier muss er nicht nur seine bedingungslose Loyalität unter Beweis stellen, sondern verliebt sich zu allem Übel auch noch in die Tochter des mächtigen Dons. Dass es da zu Konflikten an allen Fronten kommt, ist vorprogrammiert.
Mein Test-System:
- CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
- CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
- Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
- RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 5080
- SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
- Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
- Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)
„Mafia: The Old Country“ ist ein Augenschmaus
Getestet habe ich „Mafia: The Old Country“ an meinem aktuellen Gaming-PC. Dabei handelt es sich um einen Titel, der einerseits optisch trotz seiner Double-A-Ursprünge richtig etwas hermacht und andererseits aber auch massiv an der Leistung zieht. Obwohl mein System in der Oberklasse einzuordnen ist, kam ich auf maximalen Einstellungen nicht auf DLSS im Qualitätsmodus herum, wollte ich 60 fps erreichen. Selbst bei diesem Setting kommt es aber stellenweise, etwa bei rasanten Autofahrten durch die Spielwelt, zu Framerate-Einbrüchen. Möchte ich also eiserne 60 fps verbuchen, muss ich tatsächlich DLSS im Performance-Modus einsetzen. Alternativ könnte ich natürlich ein Limit auf 30 fps setzen.
Wo wir bei 30 fps als Thema sind: Ihr könnt für die Cutscenes im Spiel einrichten, ob diese mit 30 oder 60 fps laufen sollen, was ich sehr begrüße. Denn leider gibt es ja viele Titel, die euch da auf 30 Bilder pro Sekunde festnageln, auch wenn das restliche Game mit 60 fps rennt. Hardware-Ray-Tracing bietet „Mafia: The Old Country“ im Übrigen nicht, sondern setzt auf das Software-Lumen der Unreal Engine 5. Das sieht aber für meine Begriffe immer noch verdammt gut aus. Sieht man etwa gleich in den ersten Spielabschnitten, wenn man, noch vor den ersten Begegnungen mit seiner späteren „Familie“, die Mine verlässt.
Auch die Umgebungstexturen sind eine echte Augenweide – teilweise mit Photogrammetrie entstanden – und kommen knackscharf daher. Mich haben vor allem die etwas hölzern animierten Charaktere daran erinnert, dass ich hier ein Double-A-Spiel und keinen Triple-A-Titel zocke. Auch der Soundtrack sorgt dabei im Übrigen für Stimmung und bietet die passende, orchestrale Untermalung. Was wiederum die Stimmen angeht, so könnt ihr zwischen englischsprachigen, deutschen oder beispielsweise auch italienischen Sprechern für das richtige Flair wählen.
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Lineares Gameplay muss kein Tabu sein
Endlose Open-World-Spiele, die massiv an der Freizeit nagen, gibt es meiner Ansicht nach ausreichend auf dem Markt. Da ist „Mafia: The Old Country“ mit seinem linearen Aufbau und einer Spielzeit von 12 bis 14 Stunden, je nachdem wie viel Zeit ihr euch so zum Erkunden nehmt, angenehm kompakt. Dazu hat man mit 49,99 Euro durchaus den passenden Preis gewählt. Denn schließlich sollte nicht nur die reine Spieldauer zählen, sondern vor allem die gebotene Qualität. Und die stimmt hier in aller Regel.
Die Mischung aus langsamen, narrativen Abschnitten, in denen man Charaktere begleitet, zu Missionen fährt oder Cutscenes verfolgt sowie coverbasierten Schießereien findet die richtige Dynamik. Einzig die eingestreuten Messerkämpfe, die jeweils eine Art Bosskampf darstellen und eigentlich die Abschnitte krönen sollten, nutzten sich für mich rasch ab. Und auch die Schleicheinlagen, bei denen sofort ein „Game Over“ winkt, wenn ihr entdeckt werdet, haben meine Geduld strapaziert. Zumal ich ab und an kurz davor gewesen bin, obszöne Gesten in Richtung TV zu vollführen: Erst muss ich partout schleichend und unentdeckt einen Abschnitt meistern, nur um dann als zwingender Teil der Story doch im selben Gebiet wild um mich zu ballern. Da kommt man sich veräppelt vor.
Glücklicherweise sind solche Erlebnisse eher die Ausnahme als die Regel. So habe ich den Protagonisten Enzo rasch lieb gewonnen. Auch andere Charaktere wie die Tochter des Dons, Isabella Torrisi, oder der charmante wie gleichzeitig bedrohliche Niccolò Galante bleiben im Gedächtnis. Grundsätzlich gibt „Mafia: The Old Country“ derartigen Gangster-Epen zwar keinen neuen Twist, doch die hier gebotene Geschichte ist stringent erzählt und macht von Anfang bis Ende Spaß. Das kann man aktuell nur von wenigen Games ernsthaft behaupten.
Ein wenig enttäuschend ist allerdings das rudimentäre Fortschritts- und Ausrüstungssystem des Spiels. So kann man zwar in der Spielwelt manche Sammelobjekte mitnehmen und bei einem Händler zu Geld (Dinari) machen. Letzteres lässt sich dann in neue Outfits, Waffen, Fahrzeuge oder auch Pferde stecken. Das macht einem zwar das Leben etwas leichter, notwendig ist es aber nicht wirklich. Zumal man sich in Kämpfen sowieso meist die Waffen bereits ausgeschalteter Gegner schnappt. Zusätzlich kann man die Anhänger an Enzos Rosenkranz wechseln und so zusätzliche Boni erhalten – zum Beispiel, dass man beim Schleichen weniger auffällt. Auch das ist aber je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad auch gut zu ignorieren.
Mein Fazit zu „Mafia: The Old Country“
„Mafia: The Old Country“ verlangt für höchste Grafikeinstellungen am PC potente Hardware, sodass die Verwendung von Upscaling unumgänglich ist, wollt ihr 60 fps erreichen und seid nicht gerade mit einer GeForce RTX 5090 unterwegs. Dafür bekommt man hier aber technisch auch einiges geboten, was die verhältnismäßig bescheidene Double-A-Herkunft locker kaschiert. Die Spielzeit von rund 12 bis 14 Stunden sehe ich nicht als Nachteil, denn hier wird nichts gestreckt und ich habe mich durch die wenig innovative, aber dafür packende Story über die gesamte Dauer super unterhalten gefühlt.
Letzten Endes werde ich „Mafia: The Old Country“ somit als gelungenes Gangster-Drama zum Mitspielen länger in Erinnerung behalten, als Open-World-Abenteuer XY mit 100 Stunden Spielzeit. Kritikpunkte gibt es zwar auch, etwa die erzwungenen Schleicheinlagen oder die aus meiner Sicht etwas eintönigen Messerkämpfe, aber das Gesamtergebnis ist ein kompaktes Mafia-Abenteuer, das (fast) an die Qualität des bisher besten Teils, natürlich „Mafia“, anknüpfen kann.
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Letztens durchgespielt, habe es an 2 Tagen durchgeballert und 13 Stunden gebraucht, sehr sehr geil 🙂
Ich war sehr positiv überrascht.
Also, ich hatte es an zwei nicht sehr langen Nachmittagen durch. Danach gab es nichts mehr zu tun in der absolut toten „Open World“. Autos, Pferde und Waffen waren sinnlos, weil das Spiel einen fast immer zwingt, vorgegebene Waffen und Autos zu benutzen. Upgrades habe auch keinen fühlbaren Unterschied gemacht. Die Handlung war extrem vorhersehbar, die Charaktere nur Klischees und der Protagonist hatte keinerlei erkennbaren Charakter.
Es ist ein kurzer, klischeeüberladener Film, den man spielen kann. 19,99€ wären noch zu teuer.
Danke für die ehrliche Meinung und als Mafia Fan würde ich dann ein Angebot abwarten. Kommen eventuell noch DLCs ?
Es soll noch ein Update kommen, was dann den freien Modus erweitert. Man wird da dann wohl einige Taxiaufträge etc. machen können. So etwas Ähnliches gab es bei Mafia 1 auch schon.
Ist ganz nett aber wird wohl nicht vom hocker reißen.
100% in 9h. Find ich etwas wenig.
Kann ich mir nicht vorstellen, dass man die vielen Füchse (50 an der Zahl), viele Zeitungen (glaub auch 30 oder mehr), Karten usw. und Story alles in 9 Stunden geschafft haben will.
Klingt ein wenig nach posen.
Alleine schon, dass es weg von diesem GTA Verschnitt wieder zurück zu den alten Wurzeln ist, ist mir die 50 Euro wert gewesen. Klar war die Platin schnell geholt, aber 9 Stunden im Kino kosten mich bei weitem mehr. Verstehe das Gejammer über den Preis immer nicht. Dann wartet auf nen Sale, dauert keine 2 Monate.
Was ist das denn für ein Vergleich, bitte? Sind Kinopreise jetzt das Maß der Dinge? Muss ich verpasst haben … Nen Fuffi und dann sagen wir mal 10h mittelmäßige Unterhaltung ist halt immer noch ein ziemlich dürftiger Deal.
Aufgrund der Qualität der alten Folgen hatte ich eher eine negative Meinung zu The Old Country.
Ich habe mir, wie so häufig, einige Videos angesehen, diese haben bei mir nicht unbedingt dieses „Muß ich haben Gefühl“ ausgelöst. Aus heutiger Sicht werde ich verzichten, auch ein Preis von 19,99€ könnte mich nicht reizen. Mag sein das einer der Key-Verramscher das Spiel für nen 10er raushaut. Ich vermute auch das das innerhalb von 2 Monaten passieren wird.
Ich hoffe das die Kosten gedeckt werden können um die Entwickler zu entlohnen!
Mittlerweile törnen mich diese stark beworbenen Titel eher ab.
Ich habe mir das Spiel am Erscheinungstag für sie Xbox S gekauft – und nach exakt 54 Spielminuten wieder zurückgegeben und erstattet bekommen. Die Spielzeit hat gereicht um das Spiel enttäuscht ad acta zu legen.
Zu wenig Freiheiten, zu gescripted und vor allem: viel zu generisch.
Was unterscheidet dieses Spiel von dem neuen Indiana Jones – außer die Story?
Immer das Gleiche: Schleichen hier, eine kleine Zeitsequenz (Flucht vor dem Gas) da, ein paar Briefe mitnehmen (warum zum Geier liegen die überall rum?) – boah wie mich sowas langweilt. Die Spiele werden vom Gameplay immer identischer.
Indy hatte ich übrigens auch nach dem Vatikan-Teil satt….Ich hatte keine Lust mehr weiterzuspielen.
Mafia 1 war damals eine Offenbarung – das Spiel hier ist nur ein durchschnittliches Game – wie viele andere.
Keine Überraschungen – alles sehr vorhersehbar. Vielleicht bin ich aber auch „zu alt für den Scheiss“…
Wobei ich z.B. a „Plaque Tale“ geliebt habe, für mich eines der schönsten Spiele aller Zeiten. Gute Story, ungewöhnliche Situation und ein ungewöhnlich reduzierter Protagonist (kleines Mädchen fast ohne Waffen)….
Das Spiel war nicht nur grafisch wunderschön sondern auch innovativ. Genauso ging es mir mit dem überragenden Hogwarts Legacy – das ist mal ein Spiel in dem Liebe zum Detail drinsteckt.
Mafia spielt leider, meiner Meinung nach, nicht in dieser Liga. Und da es nur gut 10 Stunden lang ist – bin ich froh abgebrochen zu haben…
finds gut. bin aktuell am Zocken.
Habe nicht so viel Zeit wie hier einige andere die anscheinend 100h in Open Worlds verballern. Also ich brauche trotzdem Wochen für den Titel.
Und gerade weil es eine lineare Story ist, habe ich nicht das Gefühl wie bei den ganzen anderen neumodischen Spielen ohne erkennbare LINIE im Spiel etwas verpasst zu haben, wenn ich nicht irgendwelche Builds, Lösungen oder so nachschauen muss.
Ich will auch mal abschalten beim Spielen und das ist es was mir bei allen Mafia Titeln bisher gefallen hat.
Hirn aus. ganz einfach. nicht mehr. am Ende ist auch jeder Krimi wie jeder andere und ein Genre kann man generell nicht komplett neu erfinden. also was sollen diese Miesmacher Kommentare hier.
Miesmacher? Wenn andere und ich hier unsere ehrliche Meinung abgeben, die dir nicht passt, sind wir Miesmacher?
Mich törnt das Spiel nicht an! Wenn du es magst, gut. Auch das ist meine Meinung.
Etwas Feingefühl bei der Ausdrucksweise sollte doch Möglich sein, oder ist dein Wortschatz eingeschränkt???
Also als offen würde ich nun nicht bezeichnen, wenn man a) weder das Spiel gespielt hat und b) Zitat: „Aufgrund der Qualität der alten Folgen eher eine negative Meinung zu The Old Country hat.“
Ja, dass kann man durchaus als miesmachen bezeichnen. Und warum fühlst ausgerechnet du dich angesprochen? Gibt noch mehr Kommentare als deinen.