Made in Germany: Qualitätssiegel verliert an Strahlkraft

Foto von engin akyurt auf Unsplash

Das einst als Warnung vor deutschen Plagiaten von den Briten erdachte Label „Made in Germany“ scheint seinen Glanz zu verlieren. Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von Kleinanzeigen zeigt ein ernüchterndes Bild: Nur noch etwa ein Drittel der deutschen Verbraucher vertraut der Qualität (34 Prozent) und den höheren Sicherheitsstandards (33 Prozent) heimischer Produkte. Besonders bemerkenswert ist, dass lediglich zwölf Prozent eine technische Überlegenheit deutscher Produkte gegenüber ausländischer Konkurrenz sehen.

Interessanterweise zeigt sich die jüngere Generation zwischen 18 und 24 Jahren noch am zuversichtlichsten – hier vertraut immerhin fast jeder Zweite (47 Prozent) dem Qualitätsversprechen des Labels. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den grundsätzlichen Kaufkriterien der Deutschen: Für 80 Prozent der Befragten spielt Qualität eine entscheidende Rolle beim Produktkauf, nur der Preis wird mit 82 Prozent als noch wichtiger eingestuft.

Die Bereitschaft, für Qualität tiefer in die Tasche zu greifen, ist durchaus vorhanden. Die Hälfte der Befragten würde für eine längere Haltbarkeit mehr bezahlen, 37 Prozent für besondere Funktionen. Nachhaltigkeitsaspekte wie faire Produktionsbedingungen (26 Prozent) oder umweltfreundliche Materialien (24 Prozent) spielen bei der Kaufentscheidung eine untergeordnete Rolle.

Hoffnungsschimmer für den Wirtschaftsstandort Deutschland: Etwa ein Drittel der Befragten (31 Prozent) kauft bewusst deutsche Produkte zur Stärkung der heimischen Wirtschaft. Ein Viertel bevorzugt kurze Lieferketten und umweltschonende Produktion. Bemerkenswert ist auch, dass 22 Prozent bereit sind, für neuwertige Produkte aus Deutschland einen Aufpreis gegenüber ausländischer Ware zu zahlen.

Die repräsentative Erhebung basiert auf 2.148 Online-Interviews, die YouGov zwischen dem 24. und 26. Februar durchführte. Die Ergebnisse wurden nach demografischen Merkmalen gewichtet und spiegeln die Einstellung der deutschen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren wider.

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49 Kommentare

  1. Mal ein paar Hinweise:

    1. Nahezu alle deutschen Hersteller lassen in China produzieren; auch diejenigen, die später aufgrund von ein wenig Montage hier in DE, es dann Made in Germany nennen.

    2. Man kann in China alle Waren mit der gewünschten Qualität produzieren lassen; es kommt halt drauf an was man als Hersteller verschmerzen kann, wie man sich hier positioniert, welche Zielgruppe man anspricht etc. man kann billigen Schrott auf Temu-Qualität kaufen (siehe Kik) oder eben Premium-Zeug (siehe Apple).

    Momentan läuft z.B. der Canton Fair ’25 in China, die weltweit größte Import-/Export-Messe und hier sind die Einkäufer aller deutschen Marken emsig dabei neue Produkte zu kaufen, sich Mengen zu sichern, Preise zu verhandeln usw.

    Als deutsche Waschmaschinen-, TV- oder Leggings- oder Turnschuh-Marke (als Beispiele) geht man dorthin, sucht sich das passende Produkt aus, verhandelt den Preis, sichert sich Mengen zur gewünschten Qualität und Ausstattung und lässt das dann produzieren. Am Ende macht man dann hier in DE nur noch das Lager, die Distribution, Marketing usw.

    Man muss die Dinge nicht einmal entwickeln oder designen! Man kann einfach ein Standard-Waschmaschinen-Modell kaufen, ein paar kleine visuelle Veränderungen vornehmen, die jeweiligen Module dazubuchen (smarte Funktionen inkl. App? kein Problem!) und das Logo aufdrucken und das passende Handbuch beilegen. Zack, und schon bist Du Waschmaschinen-Marke.

    Am Beispiel Leggings (da ich es gerade für einen Kunden analysiert habe): als Aldi, Lidl oder Kik holt man sich dort 100k Leggings für <$1 je Stück und verkauft die dann hier unter einer Eigenmarke im Discounter für €5-€10.

    Als "normale" Marke, holt man sich die etwas bessere Qualität für $3-$5 mit eigenem Design usw. und verhökert die dann hier für €20-€40 und als Premium-Marke mit eigenen Läden wie z.B. Lululemon holt man sich die beste Qualität für $8+ und verkauft sie dann ab $70 aufwärts.

    Alle diese Leggings kommen aus der exakt gleichen Fabrik oder zumindest aus der gleichen Stadt/Provinz. Man bekommt hier wirklich jede Qualität und muss dann halt diesen Preis in seine Kalkulation einbeziehen.

    Bei einer Lululemon-Leggings kostet die einzelne Hose also $8, dann kommt Transport, Import, Versicherung, Lager/Vertrieb, Läden & Personal, Marketing, Rückläufer, Support, Garantie usw. oben drauf und vom Endpreis von $70 bleiben dann knapp 20% als Gewinn über also $15+…

    Das genau gleiche Spiel hat man bei Elektronik, Möbeln, Textilien, Spielzeug, you name it.

    Geht mal auf YouTube und sucht nach Canton Fair; gibt dutzende gute Videos jedes Jahr und man kann dort schön sehen was demnächst auf den Markt kommt. Dort steht die komplette Welt Schlange um die neuen Produkte zu holen und diese dann auf den Heimatmärkten zu verticken.

    Ob aus dem Jemen oder aus Deutschland, ob Plastik-Sandalen für $1 oder Robots oder EVs für ein paar Tausend $ – jeder ist dort und versorgt sich mit dem Zeug mit dem man dann auf dem Heimatmarkt verdienen kann.

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