Logitech MX Master 4: Neue Premium-Maus mit haptischem Feedback im Test

Logitechs MX-Master-Serie gehört seit Jahren zu meiner ersten Wahl, wenn es um Premium-Mäuse für den Produktiveinsatz geht. Vor ein paar Tagen hat Hersteller mit der MX Master 4 den neuesten Ableger vorgestellt, der für 130 Euro zu haben ist, den ich seit ein paar Wochen quasi den ganzen Tag nutze. Vieles bleibt gleich, beispielsweise die Polling-Rate von 125 Hz oder die Möglichkeit, die Maus mit drei Geräten über den Easy Switch zu verbinden.

Die wichtigste Neuerung ist das haptische Feedback in der Daumenablage. Ähnlich wie beim Smartphone gibt die Maus nun Rückmeldung bei bestimmten Aktionen. Ob beim ersten Verbinden, beim Gerätewechsel oder wenn der Akku zur Neige geht, kleine Vibrationen informieren den Nutzer. In Photoshop hilft das Feature sogar beim pixelgenauen Ausrichten von Grafiken.

Da muss man wohl genau das Verlangen haben, ein haptisches Feedback zu benötigen, ich selbst fand es für meine Anwendungszwecke eher nicht brauchbar. Aber ich bin ja nicht das Maß der Dinge. Menschen, die das wollen, bekommen eine in der Intensität anpassbare Vibration. Da gilt vermutlich auch: Haben ist besser als brauchen.

Bei der Verarbeitung geht Logitech neue Wege. Statt des gummierten Gehäuses kommt jetzt eine leicht strukturierte Plastikoberfläche zum Einsatz, nur die Daumenablage und rechte Seite bleiben gummiert. Das könnte die bekannten Probleme mit der sich ablösenden Beschichtung beheben, die einige Nutzer wohl haben. Die Form bleibt weitgehend gleich, ist aber minimal größer geworden. Mit 150 Gramm wiegt die neue Version auch etwas mehr als das Vorgängermodell. Merkt man beim Schieben aber nicht wirklich.

Zu den weiteren Verbesserungen gehören ein USB-C-Empfänger für die Windows-Version, ein verlängertes horizontales Scrollrad und größere PTFE-Füße für besseres Gleiten. Der Gestenknopf wandert an eine ergonomischere Position. Die Haupttasten bleiben angenehm leise, die Akkulaufzeit liegt weiterhin bei etwa 70 Tagen. Was für mich ergonomisch nicht so passt, das ist die dritte Daumentaste, die man mit allerlei Gesten belegen kann. Für mich liegt sie zu weit vorne, sodass ich die Hand von der Maus nehmen und weiter auflegen müsste, um sie normal zu erreichen. Für mich eine „Störung im Betriebsablauf“, wenn ich schreibe.

Kleine Kritikpunkte gibt es auch: Ein USB-C-Kabel fehlt im Lieferumfang, die Abtastrate bleibt bei 125 Hz und die Mac-Version kommt ohne USB-Empfänger. Für das haptische Feedback muss die Options+ Software im Hintergrund laufen. Da muss man eben sagen: Die Software kann man lieben oder hassen. Zur Konfiguration der Mehrwerte taugt die schon. Wer beispielsweise nicht Kurzbefehl-Rambo auf der Tastatur ist, kann mit dem konfigurierbaren Actions Ring jede Menge Zeug mit nur einem Tastendruck ratz fatz erreichen. Das beschreibe ich auch hier (und es ist mit älteren Modellen möglich). Hier einmal ein paar Shots aus der Software, falls die wer nicht kennt:

Wer bereits eine MX Master 3S besitzt, muss nicht zwingend umsteigen. Für alle anderen könnte die MX Master 4 aber die neue Referenz unter den Premium-Produktivmäusen werden. Die bewährten Stärken bleiben erhalten, während Neuerungen wie das haptische Feedback und die überarbeitete Beschichtung hinzukommen.  Mit einer UVP von 130 Euro ist die Maus absolut kein Schnapper, und für die meisten Anwendungsfälle dürfte vielen auch ein günstigeres Modell ausreichen.

Technische Daten Details
Abmessungen
Höhe 128,15 mm
Breite 88,35 mm
Tiefe 50,8 mm
Gewicht 150 g
Technische Daten
Allgemeine Technische Daten Haptisches Feedback wird für wichtige Options+ Funktionen wie Actions Ring, Smart Actions, Gesten und für die folgenden Plug-ins unterstützt: Adobe Photoshop, Adobe Lightroom Desktop, Zoom. Ab Oktober: Adobe Premiere Pro.
Sensor
Sensor-Technologie Hochpräzises Darkfield
Nennwert 1000
DPI (Mindest- und Höchstwert) 200–8.000 (in 50-DPI-Stufen einstellbar)
Tasten
Anzahl der Tasten 8
Scrollrad Ja, MagSpeed Scrollrad mit Smart Shift
Horizontaler Bildlauf Ja
Daumenrad Ja, genau wie beim horizontalen Bildlauf
Gestenschalter Ja
Personalisierungs-App Ja, Options+ und Standard-Support in Tune
Akku & Aufladen
Batterietyp 650 mAh, wiederaufladbar
Akkulaufzeit 70 Tage
Konnektivität
Verbindungstyp Kabellos
Kabellose Technologie Bluetooth Low Energy
Kabellose Reichweite 10 m
Bluetooth Low Energy (BLE) 5.1
Systemvoraussetzungen
Bluetooth Erforderlich: Bluetooth Low Energy, Windows 11 oder höher, macOS 13 oder höher, Linux, ChromeOS, iPadOS 15 oder höher, Android 12 oder höher.
Logi Bolt USB-Empfänger Erforderlich: USB-C-Anschluss, Windows 10, 11 oder höher, macOS 13 oder höher, Linux, ChromeOS.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Wie war denn dein Gefühl was die Haptik der Maus betrifft? Das die Gummischicht sich auflösen kann war beim Vorgänger bestimmt nervig aber sie ist zumindest bis zu dem Zeitpunkt ein Handschmeichler.
    Das Hartplastik sieht auf den Bildern irgendwie ziemlich bilig aus um ehrlich zu sein. :/

  2. Es gibt eine Windows und eine Mac Version wenn ich es richtig verstehe? Also nicht nur eine die man für beide Systeme verwenden kann?

    • Das ist nur Marketing, beide Mäuse gehen für beides.

    • Bei vielen Mäusen fehlt da nur der zusätzliche Empfänger. Weiß nicht wie es hier ist, aber bei der Logitech Lift fehlt der USB Dongle und DAS ist der Unterschied. Die Ausbuchtung dafür bleibt erhalten. Könnte hier ähnlich sein.

    • Bei meiner aktuellen Version funktioniert die PC Version bereits auch am Mac. Dort dann halt per BT. Lässt sich also wunderbar hüben wie drüben einsetzen.

    • 150 Gramm? Wer schiebt denn heute noch so einen Backstein über das Mauspad?

      • Wo genau ist das Problem? Bei hohen Mäusen habe ich gerne Gewicht, weil die sonst purzeln, wenn ich sie anstoße. Aber auch so… leicht ist ja nicht für alle gleichermaßen besser. Und ein Backstein wiegt mehrere Kilogramm 😛

  3. Ist der neue USB-C Empfänger zum bisherigen USB-A Empfänger kompatibel?

    • Was man so gehört hat, ist die USB-C Version leistungsstärker. Hatte da vor längerer Zeit mal was auf Reddit gelesen.

  4. Schade, wieder keine Option die Maus kabelgebunden via USB zu betreiben… nur kabellos via Bolt oder Bt.

  5. War deswegen von der MX3 zur Keychron M6 (4K) gewechselt und hätte mir einen Wechsel zurück auf die MX4 durchaus vorstellen könnnen. Naja, vielleicht dann mit der MX5. 🙂

  6. Schade, wieder keine Option die Maus kabelgebunden via USB zu betreiben… nur kabellos via Bolt oder Bt. War deswegen von der MX3 zur Keychron M6 (4K) gewechselt und hätte mir einen Wechsel zurück auf die MX4 durchaus vorstellen könnnen. Naja, vielleicht dann mit der MX5. 🙂

  7. Das mit dem haptischen Feedback ist halt so eine Sache. Wer einmal die „Taptic Engine“ von Apple wortwörtlich am eigenen Leib erfahren hat, kann mit den Rüttelmotoren anderer Hersteller nicht mehr glücklich werden. Die Krone der Apple Watch z.B. begeistert mich nach all den Jahren immer wieder aufs Neue.

  8. Es ist nach wie vor schade, dass es von Options keine Linux Version gibt. Eine MX Master ist somit unnütz in diesem OS.

    • solaar ist ne Alternative

    • Bin mit https://github.com/pwr-Solaar/Solaar unter arch gut unterwegs.

    • Meine MX Master 3 funktioniert an meinem Debian System. Dennoch finde ich es bedauerlich und keine gute Verkaufspolitik das logitech keine native Linux Unterstützung für seine Software anbietet.

    • Solaar ist okay als Notlösung, bzw. einzige mögliche Option (im wahrsten Sinne des Wortes). Nativ ist natürlich am schönsten, schade das Logitech Linux nicht auf dem Schirm hat. Hoffentlich ändert sich das nochmal. Linux kommt zwar immer näher dran Windows bei mir als Produktivsystem zu ersetzen, ein paar Dinge fehlen allerdings schon noch.

    • Stimmt, leider kein Options für Linux. Evtl geht das ja was mit WinBoat für Linux. Damit sollen ALLE Windows App unter Linux laufen, ist aber momentan noch in der Beta. Erst heute darüber gelesen. Weiß nicht ob verlinkung zu fremd blogs gewünscht, google weiß aber mehr zu Win Boat.

  9. die veränderte Oberfläche könnte ein Wechselgrund für mich sein, die anderen Features sind für mich uninteressant. Nach einem Jahr ist bei mir die Oberfläche immer leicht klebrig, obwohl ich penibel darauf achte, dass kein Schmutz an die Maus kommt.

    • Vielleicht braucht die Maus ein „bisschen Schmutz“.
      Für viele ein Graus: Ich esse und trinke auch am PC. Kaffee mit Milch und Zucker hat sie definitiv schon abbekommen.
      Zur Reinigung kommt halt mal nen leicht feuchtes Tuch zur Anwendung.
      Meine 3S wird in wenigen Tagen 3 Jahre alt und ja, den Stellen, die man ständig berührt (Tasten inkl. Daumenbereich und Handablage auf der Oberseite), sieht man die Benutzung an, aber sie sind eher glatt und nicht klebrig. Beim Rest kann ich keinen wirklichen Unterschied feststellen.

    • Stefan Nossek says:

      ich finde die Oberfläche meiner MX2 nicht problematisch – im Gegensatz zum Mausrad. Das ist richtig verschmoddert und man muss die komplette Maus zerlegen, um das Rad freizulegen.

  10. Hab sie nach kurzem Test gleich wieder zurückgeschickt und für den halben Preis eine neue 3s bestellt. Die 4 ist deutlich schlechter: 1. zu glatt. 2. die Form passt schlechter zu meiner Hand, sie liegt nicht mehr drauf, sondern rutscht hinten runter. 3. der Schwerpunkt liegt zu weit vorne. wenn man sie locker seitlich schiebt, dreht sie sich. 4. neben dem Daumenrad ist ein unnötiger Wulst, der genau an meinem Fingergelenk liegt und das Drehen erschwert. 5. man hat links weniger Halt, wenn man sie mal anheben muss. Für mich ein reiner Flop. Gehe lieber wieder zurück zur 3s.

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