LKA Niedersachsen warnt vor anhaltender Betrugsmasche rund um Kryptowerte

Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen warnt vor einer anhaltenden Betrugsmasche, die euch mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch schon begegnet ist. Cyberkriminelle wollen euch da mit gefälschten Anlageseiten zu Kryptowerten Geld aus der Tasche ziehen. Täglich versenden sie dafür Spam-E-Mails, schalten aber auch Werbeanzeigen, die manchmal auch auf ansonsten seriösen Websites zu sehen sind. Gerne missbraucht man dafür auch die Namen und Gesichter von Prominenten wie Markus Lanz, Günther Jauch oder Barbara Schöneberger.

Im Zuge der Masche erstellen die Täter diverse dubiose Websites, die damit locken, dass ihr im Handumdrehen viel Geld verdienen könnt. Auch auf den Sites erblickt ihr dann häufig die Konterfeis von Prominenten, welche das Schema angeblich in den Himmel loben. Teilweise wird auch auf vermeintliche Berichterstattung in seriösen Medien verwiesen. Dabei werden dann unter gefälschten Links z. B. Artikel beim Spiegel vorgegaukelt. Nicht nur auf Prominente, auch auf Zeitschriften und TV-Sender wie ZDF, RTL, ARD oder konkrete Sendungen wie „Die Höhle der Löwen“ wird verwiesen. Das alles soll natürlich nur Glaubwürdigkeit vorgaukeln.

Dazu hagelt es dann eine Flut gefälschter, ausschließlich positiver Bewertungen und Social-Media-Beiträge. Geködert werdet ihr mit plakativen Aussagen wie „Großbanken wollen nicht, dass jemand von dieser geheimen Gelddruckmaschine erfährt“ oder „Höhle der Löwen System macht deutsche Bürger reich! Sendung darf nicht ausgestrahlt werden, der Sender ist stinksauer“. Das garnieren die Kriminellen mit ausgeschmückten Hintergrundgeschichten über vermeintliche TV-Sendungen und Reichtums-Erzählungen.

KI sorgt für gefälschtes Videomaterial

Mittlerweile setzen die Betrüger teilweise auch KI ein, um echtes Videomaterial zu manipulieren und Prominente so ungewollt für ihre Maschen werben zu lassen, indem sie deren Stimmen fälschen. Der Sinn und Zweck bleibt identisch: Ihr sollt euch auf einer Fake-Trading-Website anmelden und eine gewisse Summe Geld einzahlen. Gerne versucht man im gleichen Atemzug sensible Daten von euch oder gar einen Ausweis-Scan zu ergaunern. Denn das kann man für weitere Straftaten gut gebrauchen. Manchmal werden euch in Chats auch persönliche Berater zur Seite gestellt. Die wollen Vertrauen im direkten Dialog aufbauen und gaukeln vor, ihre Angebote genau auf euch zuzuschneiden.

Klar, dass ihr dann mit der Zeit dazu gebracht werden sollt, mehr Geld als die anfängliche Summe zu investieren. Dafür wird euch auf der Fake-Website ein hübsches Theater vorgespielt, bei dem sich euer Geld vermeintlich im „Depot“ vermehrt. Die gefälschten Kontoauszüge sollen euch anregen, höhere Summen zu „investieren“. Es sei aber auch möglich, die Anfangssumme zurückzuerhalten.

Wer das in Anspruch nimmt, bekommt sein Geld teilweise tatsächlich zurück, denn so soll abermals Vertrauen aufgebaut und doch noch zu mehr Investment motiviert werden. Auch mit dem Aufbau von Druck wird der natürlich gearbeitet: Die Websites suggerieren, es seien nur noch wenige Plätze frei, um sich anzumelden. Darüber hinaus zeigen gefälschte Liveticker, wie viel Geld andere User angeblich gerade verdienen.

Teilweise wird es auch richtig perfide: Seid ihr bereits Geld an die Täter losgeworden, kontaktieren diese euch nochmals unter dem Banner von Ermittlern / Finanzberatern. Diese wollen euch angeblich helfen, das verlorene Geld zurückzubeschaffen – gegen einen Obolus. Wer dann nochmal zahlt, wird auch dieses Geld los. Da ergibt sich also ein sehr umfangreiches Netzwerk.

Betrugsmasche laut LKA immer noch zu erfolgreich

Laut dem LKA Niedersachsen warnt man nochmals eindringlich vor dieser Masche, da sich die Zahlen der Geprellten 2024 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hätten. Die erfassten Taten lägen im unteren vierstelligen Bereich und die Schäden im zweistelligen Millionenbereich. Generell gilt natürlich: Wirkt etwas zu schön, um wahr zu sein, dann ist es das in aller Regel auch. Und einfach mal so 200 % Rendite oder mehr in wenigen Tagen oder gar Stunden zu erzielen, passiert auch an der echten Börse nur in absoluten Ausnahmefällen, mit sehr, sehr viel Glück und hohem Verlustrisiko.

Am Ende solltet ihr aber nicht nur selbst euch eine Notiz im Kopf machen, sondern auch euren weniger technikaffinen Bekanntenkreis auf diesen Cyberbetrug hinweisen. Leider lohnt er sich immer noch für die Kriminellen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. Alex the 2nd says:

    Die Menschen laufen immer Gefahr, abgezogen zu werden. Enkeltrick, gefälschte Websites mit tollen Kursverläufen nicht existierender Fonds, der angebliche Prinz aus Nigeria, der einen per Mail kontaktiert…

    Das Problem an „Krypto“ ist, dass die meisten Menschen einfach nicht in der Lage sind, mit so viel Eigenverantwortung umzugehen und hier beispielsweise nicht mal mehr eine Bank oder Versicherung noch dazwischen hängt, die sie vor sich selbst schützen könnte.

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