„Life is Strange: Double Exposure“: Test der ersten beiden Kapitel
Mit „Life is Strange: Double Exposure“ erscheint am 29. Oktober 2024 ein narratives Adventure des Entwicklerstudios Deck Nine, welches die Geschichte von Max Caulfield aus dem allerersten Spiel der Reihe fortsetzt. Wer die Ultimate Edition erstanden hat, kann aber schon jetzt die ersten beiden Kapitel zocken. Ich selbst habe mir das Game ebenfalls schon anschauen dürfen und möchte euch meine Eindrücke schildern.
So bin ich seit dem ersten Spiel großer Fan der Reihe, die nicht nur mit emotionalen Storys, sondern auch stets großartigen Soundtracks zu überzeugen weiß. Durch „Life is Strange“ bin ich etwa auf Bands wie Angus & Julia Stone, Daughter, Foals und mehr aufmerksam geworden. Wurde der erste Teil noch von DontNod entwickelt, so stemmte Deck Nine auch bereits „Life is Strange: Before the Storm“ sowie „Life is Strange: True Colors“. Das Studio hat also reichlich Erfahrung mit dieser Marke.
In „Life is Strange: Double Exposure“ verkörpert man erneut die Protagonistin des ersten Spiels, Max Caulfield. Diese ist keine Schülerin mehr, sondern im Rahmen eines Stipendiums als Fotografin an der Caledon University im Dienst. Dort hat sie sich auch mit anderen Menschen wie der Tochter der Universitäts-Präsidentin, Safi, sowie dem Astrophysik-Nerd Moses angefreundet. Doch als Safi ermordet wird, gerät Max Leben aus den Fugen. Ihre zuvor schlafenden, übernatürlichen Kräfte kehren zurück. Nur, dass sie jetzt nicht mehr durch die Zeit reisen und stattdessen in eine parallele Welt wechseln kann, eine Welt, in der Safi noch am Leben ist. Schafft sie es, den Mörder zu finden und die Realität vielleicht noch zu ändern?
„Life is Strange: Double Exposure“: Lebendige Charaktere
In den ersten beiden Kapitel nimmt die Geschichte dabei bereits Fahrt auf, hier will ich euch nicht zu viel spoilern. Beispielsweise ist aber die Einführung der zentralen Freundschaft zwischen Max und Safi gelungen und ich empfand letzte schnell als liebenswert, auch wenn sie vielleicht ein wenig zu nahe an Chloe aus dem ersten Teil gerückt worden ist. So verkörpert auch Safi nach außen hin die zynisch-unnahbare und hat in Wirklichkeit ein weiches Herz, dass sich hinter ihren Sprüchen verbirgt.
Was die anderen Charaktere betrifft, so reibt Deck Nine diese allerdings teilweise, wie schon in „Life is Strange: True Colors“, zu aufdringlich dem Spieler unter die Nase. Besonders negativ ist mir da die lesbische Barkeeperin Amanda aufgefallen, die zur Einführung anlasslos von Safi in den Himmel gelobt und abrupt als Love-Interest für Max zementiert wird. Mir war die überheblich laute Figur sofort unsympathisch, sodass ich froh war, die Holzhammer-Romanze alternativ auch direkt abbügeln zu können.
Im Übrigen hat Deck Nine dafür ganz gut eingewoben, dass das erste „Life is Strange“ ja auf zwei Weisen enden konnte, die wesentlich das Schicksal von Max Freundin Chloe verändern. Am Anfang von „Life is Strange: Double Exposure“ fragt euch Safi nach Chloe, nachdem sie ein Foto dieser in Max Geldbeutel entdeckt. Hier könnt ihr dann die passende Antwort dazu geben, für welches Ende ihr euch damals entschieden habt. Insofern sind beide Enden gewissermaßen Kanon.
Technische Verbesserungen bei den Gesichtsanimationen
„Life is Strange: Double Exposure“ konnte ich dank eines Codes von Square Enix schon etwas früher als Vorschau-Version anspielen, die noch für ein paar Grafikfehler gesorgt hat. So flimmerten einige Schatten in den Charaktergesichtern unnatürlich und in der Bar Snapping Turtle kam es zu Beleuchtungsfehlern. Blickte ich dort aus den Fenstern, wurden Texturen und Details teilweise sichtbar spät nachgeladen. Gespielt habe ich den Titel dabei an einem Gaming-PC via Steam mit einem AMD Ryzen 7 5800X, 64 GByte RAM und einer Nvidia GeForce RTX 4080. Es ist natürlich möglich, dass diese technischen Feinheiten zum Launch bereits ausgebügelt sein werden.
Ansonsten konnte ich auf maximale Details bei nativer 4K-Auflösung mit 60 fps stellen und hatte damit keine Probleme. So nutzt „Life is Strange: Double Exposure“ eher kleinere, in sich abgesteckte Areale und vermeidet bewusst einen fotorealistischen Grafikstil. Die Ästhetik erinnert eher ein wenig an moderne Animationsfilme. Technisch hat man den größten Sprung dabei bei den Gesichtsanimationen hingelegt. Diese sehen im direkten Vergleich mit „Life is Strange: True Colors“ deutlich natürlicher und aussagekräftiger aus. An der Mimik von Max, Safi, und Co. lässt sich deren Stimmung jederzeit ablesen und die Dialoge wirken dadurch noch lebendiger – das sieht richtig gut aus.
Auch in Bezug auf die Musik bleibt man sich treu und nutzt eine Mischung aus wabernder Originalmusik und lizenzierten Tracks von Indie-Künstlern wie Matilda Mann, New Dad, Lights on Moscow und mehr. Das trifft wieder exakt meinen Musikgeschmack, ist aber natürlich eine sehr subjektive Angelegenheit. Im Übrigen gibt es nicht nur eine englischsprachige Synchronisation, sondern auch ein deutschsprachiges Pendant. Ich bin kein Freund der deutschen Umsetzung, was aber auch daran liegen mag, dass ich Max Originalstimme einfach zu sehr gewohnt bin.
Mein Fazit zu den ersten beiden Kapiteln von „Life is Strange: Double Exposure“
„Life is Strange: Double Exposure“ beginnt in den beiden ersten Kapiteln sehr vielversprechend und die neue Dimensions-Mechanik ist ein schöner Kniff, um der Geschichte Spannung zu verleihen. Denn man weiß von Anfang an, was passieren wird, wenn man versagt: Safi, die beste Freundin von Max, wird sterben. Gleichzeitig schafft man es aber nicht, die Kohärenz des ersten Teils zu erreichen, denn einige Nebenfiguren, wie Amanda, nerven mehr, als dass sie die Story bereichern, weil sie einfach zu aufgesetzt wirken.
So habe ich beim ersten Game selbst kleinere Nebenfiguren wie Kate im Gedächtnis behalten, weil die Ereignisse um sie für die Hauptgeschichte ebenfalls eine Bedeutung hatten. Diese erzählerische Stringenz sehe ich in den ersten beiden Kapiteln von „Life is Strange: Double Exposure“ noch nicht. Das kann sich aber natürlich noch entwickeln, schließlich fehlen noch drei Kapitel. Auch technisch gibt es noch kleinere Ungereimtheiten in der PC-Fassung, da ich eine Beta gespielt habe, kann sich das aber bis zum Launch schon wieder in Wohlgefallen aufgelöst haben.
Stand jetzt, gefällt mir „Life is Strange: Double Exposure“ ausgesprochen gut und ich freue mich sehr darauf, auch die weiteren drei Kapitel zu spielen. An den grandiosen Erstling wird man wohl auch dieses Mal nicht heranreichen, es handelt sich aber nach dem bisherigen Eindruck um eine würdige Weiterführung von Max Geschichte.
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Danke für deinen Eindruck.
Ich verstehe DeckNine hier nicht warum man überhaupt wieder auf Max zurück greift, wenn sie A ganz andere Powers bekommt und B die Vorgeschichte mit Chloe so abgebügelt wird. Ich habe die Episoden noch nicht selbst gespielt aber der kleine Spoiler zu den Möglichkeiten sich zu Chloe zu äußern die ich schon gelesen habe, machten mir beinahe die Lust auf dieses Spiel zu nichte.
Bei mir bleibt der Eindruck dass man hier mit Max einfach nostalgisch die alten Fans erreichen möchte anstatt eine zu Teil 1 gleichwertige Story selbst erschaffen zu können.
Als jemand der die ersten beiden Kapitel bereits gespielt hat kann ich nur sagen dass mit ziemlicher Sicherheit die Vorgeschichte mit Chloe noch eine größere Rolle spielen wird. Dafür gibt es in den Kapiteln bereits mehr als genug Anhaltspunkte, ohne das größer spoilern zu wollen.
Jeder der LiS 1 gespielt hat, weiß ja das es 2 mögliche Enden gibt. Und gerade daher ergibt die neue Fähigkeit absolut Sinn. Ich hoffe inständig, das dies zum Ende des neues Teils auch so genutzt wird, wie ich mir das erhoffe oder vorstelle.