„Life is Strange: Double Exposure“: Meine Meinung zum Spiel

In dieser Woche haben Square Enix und das Entwicklerstudio Deck Nine die restlichen drei Episoden des Spiels „Life is Strange: Double Exposure“ veröffentlicht. Zumindest konnten Vorbesteller der Ultimate Edition schon vorab die ersten beiden Kapitel komplett spielen. Über jene hatte ich dann auch schon einen Bericht veröffentlicht. Inzwischen konnte ich auch in das Gesamtspiel hereinschauen und darf euch meine Eindrücke mitteilen.

Zur Technik habe ich mich ja schon im letzten Post geäußert, daher will ich das nicht erneut durchkauen. Allen Interessierten empfehle ich daher einen Blick in meinen vorherigen Beitrag zu „Life is Strange: Double Exposure“. So habe ich den Titel am PC via Steam genutzt und per Controller gesteuert. Hier sieht die Rückkehr von Max Caulfield optisch wirklich ansprechend aus. Mir persönlich gefallen auch die neuen Designs der Charaktere, welche etwas realistischer und weniger comichaft anmuten. Daran werden sich aber die Geister scheiden.

Es gibt da auch mal wieder die inzwischen fast schon üblichen Diskussionen um krampfhaftes DEI in diesem Titel, an denen ich mich nicht aktiv beteiligen möchte. Meine allgemeine Meinung: Inklusion und Diversität können gerne in ein Spiel einfließen, solange es thematisch passt und weder Charakterdarstellungen noch den Plot beeinträchtigt. Es gibt in „Life is Strange: Double Exposure“ in der Tat einige aufgesetzte Aspekte, wie die nervige Nebenfigur Amanda, im Großen und Ganzen handelt es sich hier aber nicht um ein „Dustborn“.

„Life is Strange: Double Exposure“ ohne Chloe

Fans von Chloe, die sich eine Fortsetzung ihrer Beziehung zu Max gewünscht haben, bekommen auch im Gesamtspiel „Life uf Strange: Double Exposure“ nicht das, was sie sich erhoffen. Deck Nine hat versucht, beide möglichen Enden des Erstlings zu berücksichtigen, was gezwungenermaßen dafür sorgt, dass die Ereignisse aus Arcadia Bay nur am Rande eine Rolle spielen. Dadurch wäre es relativ leicht, Max als Protagonistin gegen eine neue Figur auszuwechseln, zumal sich ja auch ihre übernatürlichen Fähigkeiten gewandelt haben. Statt durch die Zeit zu reisen, wechselt Max zwischen zwei Parallelwelten.

In einer Dimension wurde ihre beste Freundin Safi ermordet, in der anderen ist sie (noch) am Leben. Die Handlung ist also von Max Bestreben geprägt, herauszufinden, was es mit Safis Tod auf sich hat und ihn zu verhindern. Dabei gibt es natürlich einen gewaltigen Twist, den ich nicht vorwegnehmen möchte. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Wendepunkt einige Gamer zum Jubeln und andere zum Fluchen bringen wird. Mir persönlich hat er gut gefallen und stellt auch einen Twist dar, der nicht wieder direkt in die Klischeekiste greift, um nur auf die Tränendrüse zu drücken.

Als Spielzeit könnt ihr im Übrigen für „Life is Strange: Double Exposure“ rund zwei Stunden pro Episode einrechnen – also insgesamt ca. 10 Stunden. Das stimmt ziemlich gut mit den Vorgängerspielen überein. Wollt ihr noch alle Sammeleien am Rande abschließen, etwa um Fotos zu knipsen / zu finden, dann könnt ihr noch ein bis zwei Stunden draufrechnen. 49,99 Euro kostet dieser Titel, was ich für die moderne Technik, spannende und nicht gestreckte Geschichte sowie die allgemeine Qualität auch für in Ordnung halte.

Mein Fazit

„Life is Strange: Double Exposure“ liefert das, wofür die Reihe bekannt ist: ein gut geschriebenes, narratives Abenteuer mit einem übernatürlichen Twist. An das erste Spiel reicht man (wieder einmal) nicht heran, dafür sind einige Nebenfiguren zu anstrengend (Amanda) und die zentrale Freundschaft zwischen Max und Safi eben nicht tief genug, wenn man sie mit dem Verhältnis von Max und Chloe vergleicht. Zumal die Entwickler vielleicht besser damit bedient gewesen wären, ein einziges Ende aus dem ersten Spiel zum Kanon zu erklären, also lose beide möglichen Abspanne zu berücksichtigen, dadurch aber die Vergangenheit weitgehend aufgeben zu müssen.

Sei es drum, „Life is Strange: Double Exposure“ ist immer noch ein emotionales Abenteuer, das auch einige Überraschungen für den Spieler parat hat. Mir hat es z. B. besser gefallen als „Life is Strange 2“ oder „Life is Strange: True Colors„. In der Rangliste rangiert es dabei bei mir persönlich also direkt nach dem Erstling und nach „Life is Strange: Before the Storm“. Hoffentlich bleibt Deck Nine auf Kurs und liefert uns noch weitere Sequels – vielleicht mit mehr Revolutionen im Gameplay.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Wie ist der Soundtrack im Vergleich zum ersten Teil? Den fand ich damals absolut großartig!

  2. Hast du den Abspann bis zum Ende durchlaufen lassen?

  3. Fand den Teil absolut Enttäuschend. Auf einmal hat jeder Kräfte usw…. Wird wohl eine Art Avengers auf Wish bestellt.

  4. Muss man sich hier nach dem ersten Durchspielen wieder alles ansehen oder gibt es inzwischen mal ein Skip Button. Das nervt mich nämlich. Klar lebt die Reihe primär von der Story. Aber wenn man die schon kennt und nur mal Alternativen ausprobieren will, nervt die ewige Warterei ganz schön.

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