Lidl passt die Preise von veganen Ersatzprodukten an Fleisch an

Diejenigen, die auch mal Fleischersatzprodukte kaufen, kennen das Spielchen: Oftmals sind die pflanzlichen Ersatzprodukte deutlich teuer als das „echte“ Fleisch. Auch mir selbst fällt das immer wieder auf, da ich seit ca. zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen (Cholesterinwerte) weitgehend auf Fleisch verzichte. Da greife ich oft zu veganen Alternativen, um meinen Speiseplan aufzupeppen – zahle am Ende jedoch manchmal mehr als früher. Bei Lidl hat man diesem Ungleichgewicht Rechnung getragen. So senkt der Discounter im Rahmen seiner „Proteinstrategie“ die Preise der veganen Eigenmarke Vemondo.

Die Kette gibt an, so wolle man für „Gleichberechtigung auf dem Teller“ sorgen und den Umstieg von Fleisch auf pflanzliche Alternativen erleichtern. Bevor da in den Kommentaren ein Glaubenskrieg der Sorte „Fleisch-Fans vs. Vegetarier“ ausbricht: Stellt euch vor, man kann solche Produkte auch mit Fleisch abwechseln und muss nicht ins ein oder andere Extrem verfallen. Lidl begründet die Preissenkung damit, dass nur mit weniger Fleischkonsum eine nachhaltige Lebensweise möglich sei. Das müsse aber natürlich auch für die Menschen erschwinglich sein.

Inzwischen sei deswegen ein Großteil der Vemondo-Produkte zum gleichen Grundpreis (oder günstiger) erhältlich wie ihre tierischen Vergleichsprodukte. Dabei bietet man unter dem Banner der 2020 eingeführten Eigenmarke mittlerweile über 100 verschiedene Produkte an. Dazu kommen laut Lidl je nach Saison und Angeboten bis zu 650 weitere vegane Produkte. Damit die Kunden besser vergleichen können, habe man zudem jeweils seine Vemondo-Produkte direkt im Umfeld der tierischen Pendants platziert.

Bis 2030 will Lidl dabei zudem den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen, dies umfasst unter anderem Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie vegane Alternativprodukte für Fleisch-, Eier- und Fischprodukte, auf 20 Prozent in seinem Sortiment erhöhen. Der Anteil alternativer Molkereiprodukte soll auf 10 Prozent erhöht werden.

Was haltet ihr von der ganzen Sache? Ich selbst kann das grundsätzlich als „Flexitarier“ sehr befürworten, auch wenn Lidl da auch Eigenmotivation mitbringen dürfte. Ich denke, man macht mit den vegetarischen Ersatzprodukten immer noch eine gute Marge.

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135 Kommentare

  1. Neulich hat mir jemand eine Packung veganes Hackfleisch geschenkt. Ich hatte sowas bis dato nicht gekauft und/oder gegessen, weil mir das zu teuer ist. Der Geschmack war gut, die Zutaten fraglich, vor allen Dingen zu viel Zucker und Palmöl. Ein No-Go für mich, denn durch Palmölplantagen wird u.a. der Regenwald zerstört. Vegetarisch/Vegan funktioniert für mich weitesgehend ohne Ersatzprodukte. Außer Haferdrink, den brauch ich, anstatt Milch. Und der schmeckt von Vemondo wirklich gut und ist z.Zt. 4Cent günstiger als 1l Kuhmilch 3,5%. Schade, dass immer noch 19% MwSt. berechnet werden.

  2. Leider sind so Fleischersatzprodukte hoch verarbeitet.
    Alleine die lange Zutatenliste, Aromen, Zucker Palmfet etc.
    AUch wenn das günstiger als Fleisch werden sollte, sowas ist nicht gesund.
    Cholesterinwerte senkt man mit sowas bestimmt nicht.
    Dann lieber weniger Fleisch und wenn, dann vom BIO-Hofladen und nicht vom Discounter.
    So tut man viel mehr für den CO2 Abruck und seiner Gesundheit. Gemüse gibt es da übrigens auch.

  3. Cholesterin und CO² – LOL
    Das eine sind frei erfundene Grenz-Oberwerte und beim anderen… wer weiß schon wie viele Tiere es vor X Tausend Jahren gegeben hat. Bin selber überzeugter Fleischesser und habe kein Problem damit wenn es vegan bzw. vegetarisch wird. KAnn auch ganz gut schmecken.
    Aber billigst Fleisch genau so wie veganer Chemiecocktail muss es nun wirklich nicht sein.
    Deswegen abwarten.

  4. Das mit den Cholesterinwerte ist mittlerweile überholt und war auch immer nur eine Vermutung und nie klar bewiesen. Vielleicht solltest du dich da mal was einlesen und bedenke mal was die Leute früher gegessen haben und was sie heute essen. Hohe Cholesterinwerte sind bei viel Fleischkonsum normal und nicht schlimm.

  5. Fleischfresser says:

    … fehlen nur noch vegane Spare Ribs … oh wait 😀 😀 😀

  6. Großartig! Danke

  7. Die Fleischalternativen die ich bisher probiert habe, haben mir nicht geschmeckt. LIDL&Co sollten jetzt auch unbedingt mal das ganze Billigfleisch aus dem Sortiment entfernen, nur noch Bio mit guten Haltungsbedingungen vermarkten. Das würde Druck auf die Produzenten ausüben und der Politik helfen, die angestrebte Bio-Quote in der Landwirtschaft zu erreichen. Aber so lange ich gar kein gutes Fleisch aus vernünftiger Haltung in einem der Supermärkte hier im Stadtteil kaufen kann, sondern mir überall nur Bio/Nicht-Bio aus Massentierhaltung („Bio“ sagt nichts über die Haltungsform aus, nur über das Futter!) angeboten wird ist es schwierig, besser zu konsumieren. Bei den Mengen ist doch auch der Preis relativ egal, man frisst ja nicht jeden Tag Kiloweise Fleisch.
    Wenn aber die Schweine-Salami billiger ist als Käse oder Marmelade, braucht man sich nicht wundern, wenn die Leute schon beim Frühstück ihr erstes Schwein verspeisen.

  8. Einfach nur super. Bin selbst Flexianer und bin begeistert. Werde gleich Montag mal hingehen.

  9. Felsenheimer says:

    Sehr begrüßenswert, bin seit 23 Jahren Vegetarier und ab und an auch mal auf fertigen Aufschnitt oder ne Streichcreme zu zu greifen ohne gleich die Bank zu sprengen ist Klasse. Die meisten Aufschnitte oder Burger etc. mache ich noch selber, aber jedesmal dafür 2-3 Stunden Minimum zu investieren ist sehr viel verlangt.

    Finde den Ansatz Klasse und letztendlich ist, Wurst, Aufschnitt, Streichcreme oder Gehacktes zur eine Formsprache und nicht auf den Inhalt begrenzt. Es kann auch Wurst sein wenn dort nur Gemüse drinnen ist oder eben Fisch oder oder.

    Weniger Engstirnigkeit und mehr Auswahl für Verbraucher!

  10. Gute Taktik. Sich selbst dadurch als veganfreundlicher zu positionieren und dem entgegenwirken, dass der Absatz der veganen Produkte langsam, aber stetig, im letzten Jahr zurückgegangen ist. BeyondMeat war einer der Produzenten, bei dem man das ganz gut verfolgen konnte, aber wer Aktien von einigen anderen Produzenten hält, konnte bei den Absatzberichten bei mehreren Firmen verfolgen, dass der Absatz teilweise rapide zurückging. Das hängt einerseits damit zusammen, dass der Hype zurückgegangen ist und zum anderen, dass viele Käufer aus Kostengründen wieder auf tierische Produkte zurückgegangen sind. Dem Zweiteren kann das nun entgegenwirken, was Lidl entgegenkommen würde, da selbst bei gesenkten Preisen die Gewinnspanne bei veganen Produkten enorm ist. Kein Wunder bei den Hauptzutaten Wasser, Verdickungsmitteln und anderen billigsten Zutaten.

  11. Denkdirwasaus says:

    Ich bin Zeit meines Lebens Vegetarier. Einfach aus dem Grund, weil mir Fleisch nicht schmeckt. Genau aus diesem Grund brauche ich keine Fleischersatz Produkte… Eine große Auswahl hätte ich mir früher gewünscht, aber wenn ich mir die Zutatenliste auf den meisten Produkten ansehe, dann sind es halt überwiegend Produkte und KEINE Lebensmittel. Meine Wahl fällt mir der Zeit immer kleiner aus. Regional, Bio, Saisonal. Vor den meisten modernen, veganen, superkorrekten, neuen, „guten“ Sachen graust es mir schlichtweg. Und dieses umframing bzw. umerziehen geht mir irgendwie auf die Nerven!

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