LG und Amazon: Patentdeal rund um Wi-Fi-Standards steht

Amazon hat sicher keinen Bock mehr auf Patent-Streitereien. LG und Amazon haben sich auf ein Lizenzabkommen für sogenannte Wi-Fi-Standard-Essential-Patente (SEPs) geeinigt. Kurz gesagt: Amazon darf künftig LGs WLAN-Standardpatente in eigenen Produkten nutzen, etwa bei Echo-Lautsprechern, Fire TV Sticks und Fire-Tablets.
Bei SEPs geht es um Patente, die nötig sind, um einen technischen Standard überhaupt umzusetzen. Wer also einen bestimmten WLAN-Standard implementiert, landet automatisch bei diesen Schutzrechten. Solche Patente werden relevant, sobald ein Standard von internationalen Gremien verabschiedet ist und dann in Geräten weltweit landet.
LG redet nach eigenen Angaben aktuell mit mehreren internationalen Firmen über ähnliche Wi-Fi-Lizenzen. Der Deal mit Amazon soll die eigene Rolle im Bereich WLAN-Standards untermauern, ist aber auch ein Signal an andere Hersteller, dass hier aktiv lizenziert wird und nicht einfach alles stillschweigend hingenommen wird.
Der Konzern sitzt generell auf einem dicken Patentstapel. Zur ersten Jahreshälfte dieses Jahres meldet LG 97.880 eingetragene Patente weltweit, etwa die Hälfte davon soll an Standards hängen. Die Technik steckt nicht nur in Kommunikation und WLAN, sondern auch in Bereichen wie Broadcasting und Codecs. Gleichzeitig fließt das Know-how in Alltagsgeräte wie OLED-TVs, Waschmaschinen und Kühlschränke ein, was am Ende auch der eigenen Marktposition hilft.
Strategisch stellt LG das Thema Patente schon länger breiter auf. Seit 2022 ist das Lizenzgeschäft mit geistigem Eigentum sogar offiziell in der Unternehmenssatzung verankert. Ziel ist, damit langfristig Geld zu verdienen und nicht nur Produkte zu verkaufen.
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