Letzter Anbieter von De-Mail stellt den Service ein

De-Mail ist ja schon lange irgendwie tot, wenn es jemals gelebt hat. Die Telekom, Web.DE, GMX und 1&1 sind schon lange raus, bisher war die FP-Gruppe aber immer noch damit am Start. Aber auch FP verabschiedet sich von De-Mail. Privatkunden haben nun auch offiziell Post bekommen: Der Dienst endet zum 31.12.2026, danach ist Schluss mit dem ganzen Konstrukt aus rechtssicherer Mail-Kommunikation und spezieller Infrastruktur.

Wichtig: Der Vertrag läuft nicht still weiter. Konto und Vertrag werden zum 31.12.2026 automatisch gekündigt und deaktiviert. Eine eigene Kündigung muss nicht raus, der Anbieter macht das selbst. Nach dem Stichtag bleibt das Postfach aber noch nicht sofort zu. Drei Monate lang gibt es noch Zugriff auf das Konto, allerdings nur lesend. In dieser Zeit lassen sich keine De-Mails mehr verschicken oder empfangen, es geht nur noch darum, Unterlagen zu sichern oder Inhalte zu prüfen.

Nach Ablauf dieser drei Monate wird der De-Mail-Account automatisch gelöscht. Damit verschwindet auch der Zugriff auf das Postfach und alle darin liegenden Nachrichten. Vor der endgültigen Löschung soll es noch eine Info geben, wer also noch Daten retten will, sollte den Zeitraum im Blick behalten.

Übrigens, weil ich die Telekom erwähnte: Die hat durch De-Mail dreistellige Millionenverluste gemacht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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27 Kommentare

  1. Habe die Notwendigkeit dieses Dienstes nie verstanden. Normale E-Mail sollte zur Kommunikation doch ausreichen. Man muss sich halt bewusst sein, dass das Datenschutztechnisch eher ne Postkarte ist…

    Vor allem, wieso wurde der Dienst von den Werbeschleudern GMX und web.de aufgebaut? Ich hatte damals zum Start ne ePost-Adresse. Habe ich zwar auch nie wirklich genutzt bzw. nutzen müssen, aber bei der Post als Dienstanbieter fand ich das irgendwie nachvollziehbarer…

    • Sicherer und rechtsverbindliche Zustellung. Trotzdem hatte das Projekt so seine Baustellen.

      • Ich, 32 Jahre habe de-Mail nie genutzt und auch nicht wirklich verstanden. Fürs Finanzamt gibt’s Elster und diverse Versicherungen und Stromanbieter haben mittlerweile auch ihre eigenen Apps, mit denen bspw. Anträge eingereicht werden können. Klar da erfindet jeder das Rad neu, aber es gibt neben einfacher Email und Brief zum Glück Alternstiven.

        • Wie gesagt, „sichere und rechtsverbindliche Zustellung“. Apps sind einfach und nett, aber da kann kein Mensch unter die Haube schauen, ob z. B. der Datentransfer verschlüsselt ist, wo die hochgeladenen Daten gespeichert werden und welche Dritten darauf möglicherweise Zugriff haben.

    • s MIME und keiner schaut mehr in die Mail rein

      • und genau das ist das Problem. Nicht praktikabel wenn an eine Gruppe mit unbekannten Personen geschickt wird oder ein DMS System die Mail zwischendrin weiterverarbeiten möchte.

  2. Für sichere und rechtsverbindliche Zustellung gits ja die Bund ID und das Justizpostfach. Hat beides sicher auch so seine Kritikpunkte, insbesondere der Datenschutz wurde schon kritisiert, jedoch spart es Zeit, Aufwand und Kosten.

    • Die gabs bei der Einführung von De-Mail noch nicht.
      Hab die ersten Spams bezüglich der Serviceeinstellung von De-Mail bekommen.

    • Bund ID soll auch ein Postfach sein, wieso braucht man dann noch ein Justizpostfach??? Wer denkt sich sowas aus?

      11 Bundesländer sollen Bund ID umgesetzt haben … 11!!! Das alles sollte bis 2022 überall umgesetzt sein. Übel!

  3. Wieder ein grandioses Regierungsprojekt, was dem Steuerzahler und der Privatwirtschaft viel Geld gekostet hat und am Ende in der Tonne landet. Bravo!

    • Meckern lässt sich immer schnell, vor allem, wenn man keine Verantwortung übernehmen muss, aber dann auf der anderen Seite über die digitale Service-Wüste schimpfen.
      Gleiches bei der WERO Diskussion.
      Alle fordern europäische digitale Unabhängigkeit, aber alle (viele) geben neuen Systemen keine Chance oder boykottieren so etwas sogar.
      Ziemlich unverständlich.

      • > Alle fordern europäische digitale Unabhängigkeit, aber alle (viele) geben neuen Systemen keine Chance oder boykottieren so etwas sogar.

        Grundsätzlich hast du ja Recht, aber bei DE-Mail war halt von vornherein klar, dass es absoluter Unsinn ist. Fühlt sich an wie E-Mail, nutzt die gleiche Technologie wie E-Mail, ist aber zu 100% inkompatibel zu E-Mail.

        Ich hatte als technik-begeisterter Nutzer damals tatsächlich eine De-Mail Adresse (gut, es gab 50 Euro Prämie dafür) und habe es einfach nicht verstanden. Ich habe gedacht, „cool, jetzt teste ich das mal und schreibe eine Mail an meine private Web.de-Adresse“. Das System hat das auch ganz normal erlaubt, aber die Mail kam natürlich nie an. Nach 48 Stunden hatte ich dann eine Fehlermail im DE-Mail-Postfach.

        Wenn das System so funktioniert, ist es völlig klar, dass es scheitern muss. Sowas kann man nur anzünden! Daher ist die Kritik an DE-Mail völlig gerechtfertigt. Es war von Anfang an für die Tonne. Stattdessen hätte man schauen können, wie man E-Mail-Verschlüsselung komfortabler für alle nutzbar macht.

      • Die breite Masse an Personen fordert keine europäische digitale Unabhängigkeit.
        Das ist eher nebensächlich für viele, ansonsten würden Wero und co ohne Probleme direkt funktionieren.

        Die meisten fordern einfach zu bedienende und verständliche Systeme.
        Wie hat sich Whatsapp oder Paypal so schnell durchgesetzt? -> Weil es einfach funktioniert ohne groß Nachzudenken.
        Am beispiel Wero ists schon alleine deswegen ne Totgeburt, weil es nur mit speziellen Banken funktioniert, klar es werden mehr, aber sowas muss direkt von anfang an möglich sein.

      • Weil die Anbieterbindung einfach dämlich ist und oftmals sofort die Totgeburt bedeutet. Wer empfiehlt seinem Freundeskreis denn ein Postfach bei GMX oder Web.de?

        WERO doch genau dasselbe. Wie kann man ein Projekt an den Start schicken, mit so einer mauen Auswahl an Banken? Ich fange doch auch nicht an ein Haus zu bauen, nur weil die Bodenplatte fertig ist und ich gerade drei Ziegel im Baumarkt gekauft habe und der Rest kommt dann Jahre später.

      • Also sollen wir jeden dummen Versuch beklatschen und hoffen das deren nächstes Projekt ein Volltreffer wird? Die digitale Service-Wüste kommt genau daher: Komplizierter Schrott der im eigenen, überreguliertem Ökösystem mäßig funktioniert. Böser Boykotter oder hate-Speecher wenn man das nicht fröhlich honoriert?

      • > Alle fordern europäische digitale Unabhängigkeit

        Das Wort „Alle“ würde ich streichen. Das ist alles so traurig wenn man Ideen von Bürokraten nachhängt. Das gleiche gilt für WERO. Das ist alles so traurig.

      • WERO: ein System wo die teilnehmende Bank mich zwingt meine Handynummer zu veröffentlichen ist eben kein System das ich nutzen werde ….

    • Das hat nicht der Privatwirtschaft viel Geld gekostet, sondern gebracht, vor allem den Anbieter, die in der Gunst des Sonnenkönigs stehen. Aber jetzt wird alles besser, wenn der Mann, der Media Mark / Saturn an die Chinesen verkauft hat, Minister für Digitales ist. Kann man sich nicht ausdenken…

    • Du hättest das bestimmt viel besser gemacht – aus dem Sofasessel, stimmt‘s? 😉

      • Florian Reichl says:

        Es gibt gute Gründe weshalb der CCC das Projekt verrissen hat. Wenn die De-Mail-Macher die Kritik ernst genommen hätten, hätten sie sich viel Geld sparen können wir wir jetzt wissen:

        1.: Die De-Mail bringt ihre Teilnehmer erstmal nur Nachteile: jede Mail kostet (Briefmarke ) und man hat ein Postfach das für den Absender den Vorteil hat einen Nachweis zu haben, dass er/sie mir etwas geschickt hat. Wo ist der Vorteil für mich?

        2. De-Mail hatte zwar Verschlüsselung, aber nicht Ende-zu-Ende: In der Mitte wurde jede Mail entschlüsselt. Angeblich um sie nach Viren durchsuchen zu können. Aber vielen wurde klar, dass die Regierung keine E-Mail einführen wollte, bei der sie im Zweifel nicht mitlesen kann.

  4. schade! zwar sehr selten genutzt und durch den CCC verrissen, aber trotzdem sinnvoller als die freemailer mit ihren KI Scans

  5. Das „witzige“ ist ja, dass die DE-Mail in einigen Gesetzen konkret verankert ist. Diese müssen jetzt alle nochmal überarbeitet werden, denn rein formell könnte trotz fehlender technischer Voraussetzung ein Antragstellender darauf bestehen, dass…. aber lassen wir das.
    Hier in meiner Verwaltung brach ein kleiner Jubel aus, dass das Thema so endlich vom Tisch ist. Denn: außer der DE-Mail mit der monatlichen Rechnung für die DE-Mail kam in dem DE-Mail-Konto nix an 🙂

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