Kundenbeschwerden: Der Post drohen finanzielle Konsequenzen

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, äußerte seine Enttäuschung über die Leistung der Post im vergangenen Jahr. Darüber berichtet die Tagesschau. Er stellte fest, dass die Anzahl der Verbraucherbeschwerden über Post- und Paketdienste auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Rekordjahr 2022 lag. Damals gab es etwa 43.000 Beschwerden, das dreifache im Vergleich zu 2021.

Müller plant, als Antwort auf Dienstleistungsmängel, künftig Finanzsanktionen einzuführen. Bisher beschränkte sich die Rolle der Bundesnetzagentur darauf, mit Postdienstleistern in Dialog zu treten oder situationsbezogene Prüfungen durchzuführen. Laut Müller ermöglicht das neue Postgesetz, das von der Bundesregierung eingebracht wurde, mehr Regulierungsbefugnisse für die Behörde. Er betonte: „Wenn gesetzliche Qualitätsstandards nicht erfüllt sind, sollte das finanzielle Auswirkungen haben. Ein erhobener Zeigefinger reicht nicht aus.“

Müller führt die Probleme auf einen Mangel an Arbeitskräften zurück. Die Betriebe sollten sich laut ihm rechtzeitig um saisonale Arbeitskräfte bemühen, um Spitzenzeiten wie das Weihnachtsgeschäft zu bewältigen. Es bleibt unklar, ob die Behörde zum 1. Januar 2025 eine Portoerhöhung genehmigen wird. Müller geht davon aus, dass die Post nach Abschluss der dreijährigen Genehmigungsperiode einen neuen Antrag stellen wird. Die Netzagentur wird ihre Entscheidung treffen, sobald sie die Finanzdaten der Post kennt.

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27 Kommentare

  1. NanoPolymer says:

    Geht es auch um Paketzustellungen? Mit Briefen hab ich zumindest kein Thema. Bei Paketen bin ich froh das es die Packstationen gibt. Da liegt das Problem auch nicht nur an fehlenden Personal, sondern auch an Qualität bei diesen.

    • Aber DHL sind da noch die besten und zuverlässigsten unter den schlechten. Wenn ich da an Hermes denke, die Amazon-Fahrer oder GLS, DPD – da können die Pakete wer weiß wo landen und du bekommst keinerlei Hilfe oder Support, weil niemand weiß, was Sache ist.

      • Korrekt. Bei DPD bekommt man trotz existierender Hotline gaaaanz selten mal einen Menschen ans Telefon. Und der wird dann auch noch pampig, wenn man eine einfache Frage stellt. So nicht.

  2. >>Müller führt die Probleme auf einen Mangel an Arbeitskräften zurück.

    Der Arbeitskräftemangel ist in vielen Bereichen der deutschen Wirtschaft an der Tagesordnung. Arbeitswillige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben seit vielen Jahren wieder die Chance, sich einen Arbeitsplatz, der ihren Vorstellungen entspricht, aussuchen zu können. Unattraktive Arbeitgeber ziehen dann eben den Kürzeren. Ob finanzielle Sanktionen diese Unternehmen tatsächlich überzeugen können, ein attraktiveres Arbeitsumfeld zu gestalten, sei mal dahingestellt. Insgesamt leidet die deutsche Wirtschaft und die Unternehmen an „Subventionitis“. Wenn der Staat nicht einspringt, dann wird mit Abwanderung gedroht.

    • Es ist oft nicht der Arbeitskräftemangel, sondern die Tatsache,
      das komplett ungeschultes, ungeeignetes Personal mit Briefen und Paketen unterwegs sind.
      Zumindest hier in meiner Region.
      Bei manchen der Paketdiensten sprechen die Ausfahrer keine Sprache der ich mächtig bin.
      Unklarheiten kann man dann Vorort praktisch nie lösen.
      Manche Paketdienste legen dann die Kartons vor die Haustür ohne Abstellerlaubnis auch bei Starkregen.
      Und manche Pakete sehen bei Anlieferung so aus, als hätte vorher jemand damit Fußball gespielt.

      • Der Einsatz von komplett ungeschultem, ungeeigneten Personal ist genau dem Arbeitskräftemangel geschuldet. Es sind eben nur noch die, die keine Sprache sprechen, der die Mehrzahl der Postempfänger mächtig sind, von denen man verlangen kann, unter derartigen Bedingungen zu arbeiten. Abgesehen davon würde man auch mit einem Auslieferer, dessen Sprache man mächtig ist, die Unklarheiten in den wenigsten Fällen klären können. Diese Post-/DHL-Mitarbeiter sind „nur“ für die Auslieferung zuständig. Bei Problemen muss man sich an die dafür zuständige Hotline wenden. So funktioniert (leider) die schöne neue Welt der Wirtschaft.

        • „Es sind eben nur noch die, die keine Sprache sprechen, der die Mehrzahl der Postempfänger mächtig sind, von denen man verlangen kann, unter derartigen Bedingungen zu arbeiten.“

          Demnach gibt es also keinen Arbeitskräftemangel, sondern einen „gute Arbeitsbedingungen Mangel“.
          Ich finde, dass das Wording sehr wichtig ist, da dann klar wird, dass nicht die Arbeitnehmer das Problem sind.

          • Selbstverständlich gibt es einen Mangel an Arbeitskräften. Weil sich besser qualifizierte Arbeitskräfte wieder die Arbeitsplätze mit besseren Arbeitsbedingungen aussuchen können, bleibt eben für Arbeitgeber, die schlechtere Arbeitsbedingungen bieten, nur noch die genannte Gruppe von Arbeitnehmern übrig. Das Problem bleibt die Anzahl verfügbarer, qualifizierter Arbeitskräfte UND die schlechten Arbeitsbedingungen. Qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland machen manchmal einen Bogen um DE, weil sie andernorts bessere Bedingungen vorfinden. Damit sind nicht ausnahmslos die Arbeitsbedingungen gemeint. Wohnsituation, Lebenshaltungskosten, Bürokratie und Ausländerfeindlichkeit seien hier mal beispielhaft genannt.

  3. Hier in meiner Ländlichen Region funktioniert die DHL recht gut.
    Zumindest wenn ich DHL in vergleich zu DPD, GLS, UPS, Hermes, Amazon vergleiche.
    Am schlimmsten hier Hermes und Amazon.
    Wobei es ja nicht immer zu 100% an den Ausfahren liegt. Aber oft hier schon.
    Bin gespannt wie so eine Strafe von der Bundesnetzagentur dann aussieht.
    Und ob wir uns in Zukunft von so manchen schlechten Paketdienst verabschieden dürfen.

    • Littlegoaty says:

      Pakete in Hamburg-Mitte eine absolute Katastrophe, Laufzeiten von 5-7 Tagen sind zur Regel geworden. Mehrere Tage hintereinander werden die Touren abgebrochen. Pakete werden dann willkürlich irgendwo abgegeben oder abgelegt obwohl man zuhause ist. Ich hoffe die Sanktionen werden DHL richtig wehtun.

      • >>Ich hoffe die Sanktionen werden DHL richtig wehtun.

        In erster Linie werden die Sanktionen, so sie denn überhaupt stattfinden, uns Verbrauchern weh tun. DHL wird sich strikt an die PUDLV halten. Dort, wo die Zustellung bislang gut funktioniert hat, wird man sich den vorgegebenen Qualitätsmerkmalen für die Grundversorgung annähern. Einfach mal drüber nachdenken, was passiert, wenn DHL von heut auf morgen seine Tätigkeit einstellt.

  4. Andreas Holzschuh says:

    Bei Briefen ist das zur Zeit sehr schlimm bei mir.
    Bis zu einer Woche, nach dem Scan in der App, kamen die Briefe erst.

    • Bei mir kommen die teilweise gar nicht mehr an. Regelmäßig mit 3-10 Tagen Verzögerung, aber ich hab nun schon den 5. Brief innerhalb der letzten 9 Monate der verloren gegangen ist.

    • Bei mir kommt der Brief und am nächsten Tag dann der Scan in der App. ich glaube, dass der mittlerweile verzögert rausgeschickt wird.

  5. Pakete gehen bei uns in Oldenburg über DHL sehr gut, Briefe werden tagelang nicht zugestellt, dann liegen plötzlich 5 auf einmal im Briefkasten. Gefühlt liefern die nur 2 bis max. 3 mal pro Woche aus.

    • Bei uns auch. Wir warten auf etwas und fragen uns, wo es bleibt, weil es seit Tagen eintreffen sollte, plötzlich ist der Briefkasten voll. Teilweise auch zu merkwürdigen, vollkommen unterschiedlichen Zeiten. Mal morgens, mal abends, mal dazwischen.

      Haben zuletzt eine Ableser-Karte bekommen. Die sollte dann innerhalb eines Tages ausgefüllt werden, weil sie wohl schon länger unterwegs war. Auch normale Post.

      • Kann dir einen Grund sagen: mein Briefträger darf keine Überstunden mehr machen. Was an einem nicht geschafft wird, wird am nächsten Tag versucht. Oder am übernächsten Tag. War früher anders. Aber Überstunden kosten Geld und solang es nur Patsche Patsche auf die Finger gibt, würde ich es als Manager auch nicht anders machen. Von daher sind Strafen wohl ein geeignetes Mittel

  6. Bei mir gibt’s auch keine Briefankündigungen mehr, damit ist immer aufgefallen, wenn ein Brief nach dem Scan ganz schön lange gebraucht hat.

  7. Mal ehrlich: die absolute Anzahl der Beschwerden sagt doch kaum etwas über die erbrachten Leistungen aus – gibt’s die Zahlen nicht bitte auch irgendwie in Relation zur Gesamtzahl der transportierten Sendungen?

    Zusätzlich frage ich mich, wieviele verärgerte Amazonkunden (um mal nur ein Segment zu nennen) wissen, dass sie sich bei der Bundesnetzagentur beschweren können und nicht nur beim Amazon Kundenservice? Ich bin mir sehr sicher, dass in den meisten Köpfen lediglich die Verknüpfung BUNDESpost –> BUNDESnetzagentur vorhanden ist…

    Und auch bei mir macht DHL die wenigsten Probleme bei Paketzustellungen; Briefe bekomme ich fast überhaupt nicht mehr, deswegen merke ich mögliche Verzögerungen auch nicht.

  8. finanzielle Konsequenzen hätte es längst geben sollen. dann wären die jetzt schon auf dem Weg der Besserung

  9. Alex the 2nd says:

    Ich bekomme mittlerweile Werbegutscheine teils erst zugestellt nachdem sie schon abgelaufen sind.

  10. DHL ist bezüglich Paketlieferung bei uns schon immer deutlich besser gewesen als Hermes, DPD, UPS etc. Auch heute noch. Allerdings habe ich letztes Jahr tatsächlich mehrere Briefe nicht erhalten. Das ist in etlichen Jahren vorher nie passiert.

  11. DHL funktioniert relativ problemlos, da kommt ein Paket hin und wieder sogar mal früher als angekündigt.
    DPD ist ganz mies, die spielen hier sogar Balkon-Lotto. Das letzte Paket meiner Inkontinenzvorlagen lag im Regen auf dem Balkon…… Karte gab es keine. Hermes und GPS sind nicht viel besser.
    Briefe kommen mit einigen Tagen Verspätung an, ganz toll, wenn das Finanzamt was will und sich telefonisch meldet, der Brief aber noch irgendwo rum irrt.
    Porto erhöhen und Service runter schrauben bei der Post……gutes Geschäftsmodell.
    Weil verschiedentlich Amazon genannt wurde: Die liefern immer pünktlich, wie angekündigt.
    Anfang Januar war der Papierumschlag nass, weil zum Zeitpunkt der Lieferung gerade Starkregen war. Da kann ich nicht klagen.

  12. Ich begrüße, dass Deutsche Post / DHL künftig finanzielle Konsequenzen drohen. Es ist die einzige Sprache, die sie offenbar verstehen. Auch die Vergabe der Postfilialen ist in meinen Augen ein Graus. Hier wäre es auch wünschenswert, wenn mehr qual. Partner langjährig tätig wären. Denn, wenn die Paketstation voll ist oder das Paket (z.B. überlang) dort nicht deponiert werden kann, landet es dort.
    Aber wir sollten uns glücklich schätzen mit Chaos, es könnte noch schlimmer kommen –> https://orf.at/stories/3345289/
    Und wer sich nochmals über unterqualifizierte Paketausfahrer beschwert, soll froh sein, dass er nur ein Paket erwartet und kein Boeing-Flugzeug, wo offensichtl. schlecht geschultes Personal Flugzeuge verschraubt.

    • Soll die Post die Filialbetreiber zur Zusammenarbeit zwingen?

      Danke übrigens, dass du uns auch noch die enge Verbindung zwischen Paketauslieferung und Flugzeugbau in Erinnerung gerufen hast, das ist ja tatsächlich kaum voneinander zu unterscheiden….

  13. Briefe in und nach Berlin dauern bei uns seit einem halben Jahr min 3-10 Tage, nachdem in Mitte die Zustellungszonen zusammengeführt wurden. als Betrieb eine Katastrophe

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