Konsumklima 2024: Laut GfK direkt mit einem Rückschlag zum Jahresbeginn

Laut den Marktforschern von der GfK habe das Konsumklima zum Jahresbeginn in Deutschland direkt einen Rückschlag erlebt. Das zieht sich durch mehrere Aspekte: Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigen spürbare Einbußen. Folglich sinkt das Konsumklima in der Prognose für Februar 2024 auf -29,7 Punkte – das ist ein Rückgang um 4,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat.

Der Rückgang der Verbraucherstimmung falle laut GfK auch deshalb so stark aus, weil die Sparneigung zu Jahresbeginn spürbar angestiegen sei. Einen schlechteren Wert habe man zuletzt nur im März 2023 mit -30,6 Zählern gemessen. Die Sparneigung der Konsumenten befinde sich hingegen derzeit im Höhenflug. Sie ist im Januar 2024 um 6,7 Punkte auf 14 Punkte angestiegen, dem höchsten Wert seit August 2008.

Damit bleibt die Erholung im Dezember 2023 saisonal bedingt und schlägt sich nicht nachhaltig nieder. Die weiterhin hohe Inflation, Kriege und Krisen in der Welt verunsichern deutsche Verbraucher weiterhin. Zumal die Einkommenserwartungen der Verbraucher sich um auf -20 Punkte verschlechtert haben. Dies ist ebenfalls der niedrigste Wert seit März 2023. Damals wurden -24,3 Punkte gemessen.

Erhöhte C02-Abgabe macht den Verbrauchern wohl Sorgen

Die GfK spekuliert, dass auch die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie auf 19 % sowie die Erhöhung der C02-Abgabe den Menschen Sorgen bereiten. Sie könnten erneut für einen Preisauftrieb sorgen und die Einkommenserwartung damit noch weiter schwächen. Da führt eben auch zur gesunkenen Anschaffungsneigung. Der Indikator verliert 6 Punkte und sinkt von -8,8 auf -14,8 Zähler. So nehmen wohl viele Menschen an, dass sie im Verhältnis mehr für Güter des täglichen Bedarfs ausgeben müssen. Entsprechend denken sie weniger über anderweitige Anschaffungen nach.

Der Konjunkturaussichten für die nächsten 12 Monate werden zu Jahresbeginn ebenfalls pessimistischer beurteilt. Der Indikator Konjunkturerwartung verliert 6,2 Punkte und sinkt damit auf -6,6 Punkte. Ein geringerer Wert wurde zuletzt mit -10,3 Punkten im Dezember 2022 gemessen. Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 4. bis 15. Januar 2024. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK Konsumklima powered by NIM“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.

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15 Kommentare

  1. Verständlich wenn alles um einen herum 20-30 Prozent teurer wird, dass dann eher unnötige Anschaffungen nach hinten wandern.

    • Ich bin auch immer belustigt wie besorgt die Forscher über den Konsumrückgang sind.
      Gehen die davon aus das wir den Euro von Bäumen pflücken oder dass der Konsument das Wunder schafft einen Euro zweimal auszugeben?
      Im Gegensatz zu Banken und findigen Buchhaltern kann der Konsument halt nur das ausgeben was er hat. Und wenn dazu noch verkündet wird das alles noch mal teurer wird, dann spart man halt.

  2. Wenn man wie ich auf einem Planeten lebt, der mit vielerlei Problemen u.a. schwindenden Ressourcen, Klimawandel, Überbevölkerung usw. zu kämpfen hat, sollte man über den Rückgang von Konsum doch eher erfreut seien, oder?

    • Klar! Wenn du lediglich deine 20g Victory Schokolade zugeteilt bekommen möchtest, kann es dir egal sein ob und inwiefern unser aktuelles System zusammenbricht.

    • @Ollifant
      Wenn den Gründen für den Konsumrückgang tatsächlich das Leben auf einem Planeten mit vielerlei Problemen, die es zu lösen gilt, zugrunde lägen, dann hättest du vielleicht recht. Leider wird so getan, als könnten die Probleme durch den immer tieferen Griff in die Taschen der Verbraucher gelöst werden. Der Konsum und eine florierende Wirtschaft gehören aber, trotz der vielfältigen Probleme, zum Leben. Weniger Konsum bedeutet auch weniger Lebensqualität. Die Zahl derer, bei denen der Konsum weiterhin ansteigt, wird kleiner und die Zahl derer, die von der ideologisch fehlgeleiteten Art und Weise der Problemlösung nicht profitieren, wird immer größer. Insgesamt kann man dann natürlich vom Konsumrückgang sprechen und sich vielleicht darüber freuen. Das größte Problem auf unserem Planeten, die Ungerechtigkeit, bekommt man durch Maßnahmen wie z.B. die CO₂-Bepreisung nicht in den Griff. Damit kann man bestenfalls den Konsum der breiten Masse abwürgen und der Wirtschaft schaden. Das ist wahrhaftig nichts, worüber man sich freuen sollte.

    • Wieso, die 30 Jahre wird’s noch reichen und dann ist es mir eh egal…

    • Sowohl unser Finanzsystem als auch unser gesamtes Wirtschaftssystem benötigt Wachstum. Von daher sollte man solche Nachrichten nicht unbedingt bejubeln.

    • Hm, Rückgang von Konsum heisst automatisch weniger Steuereinnahmen, weniger Umsatz für Unternehmen. Dadurch werden weiter Angestellte entlassen, also wieder weniger Steuereinnahmen.
      Weniger Steuern heisst weniger Geld für Klima Projekte. Usw.
      Ein Kreislauf aus dem man nur schwer heraus kommt.

  3. Oje, dem müssen wird entgegenwirken. Um das Konsumklima zu stärken sollten wir die Steuern weiter erhöhen.

  4. Man darf auch nicht außer acht lassen, dass im Januar und Februar die meisten Versicherungen und die Kfz-Steuer fällig werden, häufig jetzt auch kleinere und größere Nachzahlungen für Strom, Gas, etc. bezahlt werden müssen und die Nebenkostenabrechnung für viele Mieterinnen und Mieter anfällt, die natürlich auch alle gestiegen sind…

  5. Es sind ja verschiedene negative Entwicklungen, die sich gegenseitig verstärken.

    Lebenshaltungskosten plus Miete und Energie steigen stetig und selbst mit kleinen Rückgängen wie teilweise beim Strom ist das Preisniveau immer noch enorm.

    Die Gastronomie ist völlig durchgedreht und erhöht abermals die Preise mit albernster Begründung. Die Mehrwertsteuer wird schließlich eins zu eins durchgereicht und vom Kunden bezahlt. Das rechtfertigt die momentanen Teuerungsorgien überhaupt nicht, denn die vormalige Ermäßigung wurde ja auch nicht weitergegeben. Und Getränkepreise mit 2000% Aufschlag zum Einkaufspreis sind durchaus Wucher zu nennen.

    Ansonsten sinkt aller Orten die Qualität der Waren oder bleibt trotz Teuerung gleich-da will man dann auch nicht kaufen, wenn man nicht muss, da man sich nur verschlechtert.

    Selbst die Discounter bieten nichts mehr. Die Eigenmarken mittlerweile so teuer wie früher Markenware und Markenware mit lächerlichen Preisen. Sogar Fast Food wie Döner und Pizza Kosten mittlerweile 10€ plus, sind es aber qualitativ einfach nicht wert. Da ist man mit einer Familie für vier alberne Döner in einer Region, wo man sich nen kompletten Braten mit Beilagen kochen kann. Da kaufen dann nur noch wenige den TK Döner, weils einfach in keinem Verhältnis zur Warenqualität und -menge mehr steht.

    • Die Preise in der Gastronom haben in der Tat ein Niveau erreicht bei dem ich auch nicht mehr jeden Tag Essen gehe wie früher, sondern das deutlich reduziert habe.

      Die „alberne“ Begründung mit der Mehrwertsteuer Erhöhung ist jedoch logisch. Kein Gastronom kann einfach mal auf 12 Prozent von seiner Marge verzichten, natürlich muss er die Steuererhöhung weitergeben. Der Fehler der gemacht wurde war der Gastronomie überhaupt eine Ausnahmeregelung bei der Mehrwertsteuer einzuräumen.

  6. Jedes Jahr wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben.! Mir fällt da die Danksagung eines alten Rentners auf einer Rentnerversammlung der VALVO/Philips Halbleiter Hamburg ein: „Danke das es auch dieses Jahr möglich war die Rentner zu Kaffee und Kuchen einzuladen. Trotz der Krise, die übrigens seit 1924 andauert.“
    Gefühlt seit der Gründung der Bundesrepublik geht das Wachstum zurück/ist gefährdet, nur ein paar Jahre nach der Gründung waren ohne diese Meldung möglich.
    Gefühlt wird alles teurer und Löhne/Gehälter/Renten steigen nicht in dem Umfang wie das Geld abfließt, das hat natürlich Auswirkungen auf das Konsumverhalten.
    Die Angstmacherei hat allerdings wiederum nur den Zweck den Konsumenten zu verwirren. Ich war gegen Ende letzten Jahres versucht meinen Diesel voll zu tanken, wurde doch die CO2_Abgabe als Preistreiber genannt. Ich habs drauf ankommen lassen und könnte heute deutlich günstiger tanken als im Dezember 23.
    Also immer schön ruhig bleiben und überlegen wem dienen solche Alarm-Meldungen.

    • Benzin und Diesel sind die schlechtesten Beispiele, die CO₂-Bepreisung schönzurechnen. Da bestimmen andere Faktoren den Preis. Stärkere Auswirkungen wird die CO₂-Bepreisung auf die Energiekosten (Strom, Gas) und die Verkaufspreise für Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs haben. Sowohl die Energieversorger als auch das verarbeitende Gewerbe werden da schamlos an der Preisschraube drehen. Ein Übel bei der Energiepreisermittlung ist und bleibt das „Merit-Order-Prinzip“. Hinzu kommen die Netzentgelte, hohe Steuern und Abgaben, mit denen auch Kommunen versuchen ihre klammen Kassen zu füllen, weil der Anteil an der Einkommen- und Gewerbesteuer zurückgeht, wenn sich das Konsumklima verschlechtert. Es ist ein Teufelskreis, aus dem nur noch schwer herauszukommen ist.

  7. Da brauch ich kein Marktforschern von der GfK um das festzustellen. 😀
    Das sagt mir mein Gesunder Menschenverstand. Und da spielt nicht nur das MwSt Gastro eine Rolle,
    sondern viel mehr die Tatsache das Geld-Kredite um einiges teurer geworden sind.
    Wo man vor einem Jahr noch Geld zwischen 0 und 2 % Zinsen leihen konnte,
    hat der Kreditmarkt nun kräftig zugeschlagen und wir liegen da je nach Kreditart zwischen 2 und 7%
    Das dies Auswirkungen auf das tun und Handeln hat, muss jedem bewusst sein.

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