Kodak: Traditionsunternehmen kämpft ums Überleben
Der amerikanische Traditionshersteller Eastman Kodak, allgemein sicher eher als Kodak bekannt, steht möglicherweise vor dem Ende. Das 133 Jahre alte Unternehmen warnte in seinem aktuellen Geschäftsbericht, dass die Finanzierung von Verbindlichkeiten in Höhe von 500 Millionen Dollar (etwa 456 Millionen Euro) nicht gesichert sei. Um die finanzielle Situation zu verbessern, plant Kodak laut CNN unter anderem die Aussetzung von Zahlungen an den betrieblichen Pensionsfonds. Das Unternehmen gibt sich dennoch zuversichtlich und verweist darauf, dass die Produktion von Kameras, Tinten und Filmen überwiegend in den USA stattfindet, wodurch Zölle keine wesentlichen Auswirkungen auf das Geschäft haben.
Die Geschichte von Kodak reicht bis ins Jahr 1879 zurück, als George Eastman sein erstes Patent für eine Plattenbeschichtungsmaschine erhielt. 1888 brachte das Unternehmen die erste Kodak-Kamera für 25 Dollar auf den Markt. Der Markenname selbst war eine Erfindung Eastmans, der den Buchstaben K als besonders prägnant empfand. In den 1970er Jahren dominierte Kodak den US-Markt mit einem Anteil von 90 Prozent bei Filmen und 85 Prozent bei Kameras. Ironischerweise entwickelte das Unternehmen 1975 die erste Digitalkamera, verpasste aber den Anschluss an die digitale Revolution. Anfang der 2000er waren dann einige Zeit die Fotodrucker des Unternehmens auch in Deutschland sehr beliebt, günstige Tinten und gute Druckergebnisse sorgten für einen Run. 2012 meldete Kodak Insolvenz an, mit Schulden von 6,75 Milliarden Dollar – das neue Unternehmen Kodak Alaris entstand (siehe Firmengeschichte von Kodak auf Wikipedia).
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Kodak ist mir vor allem bekannt, weil ich bis heute LUTs benutze, die deren Filme emulieren. SO genial schöne Farben. Heute noch unerreicht und absolut kultig. Das starke Rot, die warmen Töne. Das war schon was. Schade, dass solche Firmen untergehen. Hoffe, sie bekommen es noch hin.
Ganz toll
Habe vor ein paar Wochen einen Kodak Fotodrucker gekauft weil der Selphy seit dem ich ihn habe, nur zickt. Der Kodak ist super, Handy dran und los geht’s.
Jetzt solche Nachrichten
Hey Danke… ich hatte immer den Selphy im Blick. Jetzt mit deinem Tipp habe ich mir den Kodak angesehen und der ist ja pro Bild viel günstiger!
Geht mir auch so. Allerdings glaube ich, dass diese Fotodrucker nur mit dem Markennamen KODAK gebrandet sind, aber tatsächlich von einem anderen Hersteller kommen. Kann mich aber auch irren.
Ich habe die Filme von Kodak immer sehr gerne genutzt. Die Kodachrome 25 und 64 ganz besonders, tolle Farben und sehr feines Korn. Die Herstellung wurden aber schon vor etlichen Jahren manges Nachfrage eingestellt.
@Caschy, Anfang der 200er war Septimius Severus römischer Kaiser und Fotodrucker waren außerhalb Roms, auch in Germanien, gar nicht erlaubt … :-).
Komm schon, sag doch einfach, dass ich ne 0 vergessen habe 🙂
Verstehe nicht. Die hatten doch ihr Business auf Fotodrucker im industriellen Stil konzentriert und waren doch damit sehr erfolgreich. Dachte ich. Dann kommt noch ein Revival der analogen Filmfotografie
Wenn schon ein wirtschaftspsychologischer Effekt deinen Namen trägt, hast du als Unternehmen verspielt.
Hallo MauCreek,
„Wer solch ein Unternehmen mit einer solchen Geschichte gegen die Wand fährt, sollte verhaftet und für den Rest seines Lebens in der Hölle schmoren “
und das nicht nur weil die Person(en) das Unternehmen als solches „gegen die Wand“ fahren sondern auch, weil sie wie im Artikel zu lesen ist „unter anderem die Aussetzung von Zahlungen an den betrieblichen Pensionsfonds. “ – also klar weil sie die Lasten zuerst auf die Arbeitnehmer abwälzen und deren Betriebliche altersversorgung gefährden.
Wie sieht es denn mit der Privathaftung solcher Unternehmer bzw. sog. manager aus?
leider laufen sog. „Sanierungskonzepte“ ja immer über Opfer der Beschäftigten, sei es Lohnverzicht, Verzicht auf andere betriebliche Sozialleistungen wie hier Pensionen, Arbeitsverdichtung bei gleichzeitigem Arbeitsplatzabbau und so weiter.
Betriebsrenten müßten generell staatlich garantiert werden und dafür die Arbeitgeber eben mit einer Umlage beitragen. Wie soll das sonst mit einem mehrsäulenmodell für eine Altersvorsorge je funktionieren wenn alle Formen der privaten oder betrieblichen vorsorge den risiken des heuschreckenprinzips ist gleich kapitalmarkt ausgesetzt werden?
Tja, die haben leider einiges falsch gemacht, für die gesamte Fotofilm-Industrie war die Umstellung auf Digital eine Herausforderung. Sehr interessanter Doku zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=kvzafhFY4PQ
Man kann auch gewisse Parallelen zur Autoindustrie und die Umstellung auf das Elektro-Zeitalter ahnen…
Ich habe das Gefühl, dass Kodak noch ein paar Jahre irgendwie aushalten muss.
Es komm gefühlt immer alles wieder und so auch Kameras inkl. Filme.
anAnaloge Fotografie boomt schon. Aber ich glaube, der Anteil am Gesamtumsatz ist überschaubar und zum anderen ist dieser Bereich evtl. auch nicht mehr skalierbar, weil Kodak nur noch wenige Fabriken mit vermutlich entsprechend alter Technik hat.
Das mit
1. der Digitalfotografie
2. dem Internet
3. Mobiltelefonen
4. den e-Autos
ist nur eine Phase und wird sich niemals durchsetzen.
Aber schon immer gab es Firmen, die auf marktbeherrschender Position waren und dann Entwicklungen verschlafen haben und in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht sind.
Nokia, IBM bei den PCs, StudiVZ, Yahoo, AOL,…
Ohne mich mit Kodak im Detail beschäftigt zu haben: Solche strategischen Entscheidungen können halt auch schief gehen, ohne dass es wirklich offensichtliche Fehler einer Person waren oder gar strafrechtlich Konsequenzen nach sich ziehen muss.
Viele Beurteilung treffen wir mit dem Wissen der Zukunft über Entscheidungen der Vergangenheit.
Grundsätzlich ist es nicht sooo kompliziert, deckt das Produkt ein Bedürfnis ab? Ist es einfacher zu bedienen/ nutzen? Massentauglich? Kostengünstig(er)? Wenn man alle Fragen mit „Ja“ beantworten kann, stehen die Chancen sehr gut, dass sich das Produkt durchsetzt.
Das Problem ist, dass viele Unternehmen -vor allem die ganz Großen- sich sehr schwer tun den vorhandenen Goldesel loszulassen um sich einen neuen aufzubauen…
So läuft es eben NICHT! Die neuen Produkte (Clayton Christensen hat das in seinem „Innovators Dilemma“ Disruptive Technology“ genannt) sind eben nicht von Anfang an besser, decken Bedürfnisse zu 100% ab etc. pp. sie sind „Anders“ und meistens in vielen Aspekten schlechter, aber in diesem Anders steckt der Kern etwas Neuem/Revolutionärem. Das war bei Digitalkameras so, da waren Kameras mit analogem Film noch lange überlegen als wir Ende 90 Anfang 00 noch mit Winz-Sensoren mit schlechter Qualität rumgelaufen sind. ABER das hat sich Fundamental geändert. Christensen beschreibt in seinem Buch viele Industrien die diesen Bruch erlebt haben. Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen.
Zur Geschichte: Kodak weiß am besten, dass eine Insolvenz nicht das Ende sein muss.