Klinikatlas erhält erstes Update – aus Kritik wird Forderung zur Abschaltung
Seit dem 28. März 2024 ist das Krankenhaustransparenzgesetz (KHTG) in Deutschland wirksam. Ziel dieses Gesetzes ist es, Patienten auf klar verständliche und transparente Weise über die Leistungsbreite und -qualität sowie die Personalbesetzung in den medizinischen und pflegerischen Bereichen von Krankenhäusern aufzuklären. Im Zuge dessen wurde der staatliche Klinikatlas veröffentlicht, der – wie hätte es auch anders sein sollen – nicht nur positive Kritik erntet. Nach rund einem Monat wurde das Portal nun aktualisiert, um ein paar der am häufigsten genannten Mängel anzugehen. Demnach waren fehlerhafte und veraltete Angaben das größte Problem. Als Lösung wurde das Angebot nun deutlich abgespeckt:
- Behandlungsqualität von Krankenhäusern bei 20 wichtigen Eingriffen
- Zahl der Patienten pro Pflegekraft im Schnitt
- Zahl der Behandlungen
Die Startseite bietet Kacheln für die Bereiche Herz, Lunge, Krebs, Knochen und Gelenke, Neurologie, Gynäkologie und Geburt sowie Gefäße. Alles in allem soll die Oberfläche nun zugänglicher sein, doch laut der Deutschen Stiftung Patientenschutz ging das nach hinten los – das Portal biete nun nichts mehr, was Suchenden weiterhelfen würde. Stattdessen fordert die Stiftung jetzt, dass der Atlas einfach wieder eingestampft werden sollte.
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Eine gute und folgerichtige Forderung imho.
Das finde ich echt top.
Statt die Probleme anzugehen, werden die Funktionen einfach abgeschaltet.
Wieso bekommen wir das eigentlich nie gebacken digital irgendwas richtig umzusetzen?
Weil in der Schule nichts in Richtung IT unterrichtet wird. Vielleicht als Wahlfach und dann nur alter Mist. Dann brauchst du einen Schein, da kannst du als Hobby der Beste Hacker sein, ohne Schein keine Chance. Wie überall im Deutschland das selbe Problem. Meiner Ansicht nach ist unser Schulsystem komplett veraltet und völlig unzeitgemäß.
Es fehlen Fachkräfte an den Schulen und als Arbeitgeber sind die Schulen uninteressant (schlechtes Gehalt gegen über den freien Markt, keine Aufstiegsmöglichkeit). Teils sind die Schulen im schlechten bis katastrophalen Zustand (baulich und ausstattungsmäßig), da will man doch nicht freiwillig arbeiten.
Die erste Version wurde als zu kompliziert erachtet. Jetzt hat mans einfacher gemacht und es ist auch wieder nicht recht.
irgendeiner wird halt immer meckern, weil es genau zu seinem eigenen Standpunkt nicht passt.
Gerade bei den seltenen Erkrankungen braucht man doch eine Klinik die sich damit auskennt. Danach konnte man bei der ersten Version suchen, jetzt nicht mehr. z.B. CRPS, da gibt es nur eine handvoll Krankenhäuser in Deutschland die Patienten in Behandlung hatten. Da ist es dann schon entscheidend ob sie einen Patienten im Jahr behandeln oder 30.
So eine Liste gab es schon mal in Form der „Weißen Liste“. Übrigens auch für niedergelassene Ärzte seinerzeit.
Gibt es so nicht mehr. Leider.
Unter Gynäkologie und Geburt findet man jetzt nur noch den Punkt Entbindung. Für alles weitere bekommt man keine Auskunft mehr wie häufig Behandlungen in einem bestimmten Krankenhaus waren.
Können Deutsche eigentlich auch etwas anderes als Meckern?
Ja, schwarzmalen, alles nur negativ sehen und „German Angst“.
Ich finde es sehr sinnvoll, dass es den Klinikatlas gibt. Und nun kann man ihn ja verbessern. Woran liegt es denn, dass veraltete Daten anfangs enthalten waren oder sind? Haben die Krankenhäuser am Ende vielleicht keine aktuellen Daten bis zu einem bestimmten Stichtag beigetragen? Ist natürlich nur eine böse Unterstellung, aber die Daten müssen ja irgendwoher kommen…
Ich arbeite in einem KH und bin für sämtliche externe Datenmeldungen zuständig und glaub mir, dass sind eine Menge. Alle, wirklich alle Daten, die hier für den Klinik-Atlas benötigt würden, melden wir als KH schon seit Jahren im Rahmen anderer verpflichtender Meldungen.
Hierfür hat uns jedenfalls bisher niemand gefragt. Das Gros der Daten kommt wohl aus 2 Jahre alten §21 Datensätzen und Qualitätsberichten. Genau kann ich es aber nicht sagen.
Ich hatte den Atlas probiert, allerdings musste erst die genaue Diagnose helfen um passende Ergebnisse zu bekommen.
Mit den Informationen war ich dann aber sehr zufrieden.
Und Sie hatten sich noch gerühmt, aktuellere Daten zu haben, als die Kassenärztliche Vereinigung und aktueller zu sein, als die „weiße Liste“. Was für Nichtskönner.
Haben sie auch, halt nur in einigen Fällen
Nach der nächsten Änderung gibt es die Informationen nur noch in „leichter Sprache“, also nur noch eine Anschrift und den Hinweis „… viel Glück“.
Das sind die ganzen Wald- und Wiesen Krankenhäuser die da laut aufschreien, sie wollen einfach ohne Kritik alles anbieten, dabei ist die Qualität untergeordnet nur die Gewinne zählen.
Da ist der Atlas schon das richtige Instrument.
Ich habe gerade mal eine Stichprobe gemacht und nach einer Klinik für die Behandlung von Prostatakrebs gesucht:
Da gibt es zum Beispiel das Klinikum Bremen Mitte mit sehr vielen Behandlungsfällen (158) und das St. Antonius Hospital Gronau mit sehr vielen Behandlungsfällen (1570)……
Auf die wirklich wichtigen Fragen nach der OP Methode, RARP (Roboter Assisted Radicale Prostata Resection) oder herkömmliche Methode gibt es keine Information. Auch nicht, wie oft es bei der OP zur Erektilen Dysfunktion gekommen ist, weil eben nicht nervschonend operiert wurde.
Mit den Informationen als Ergebnis kann ich auch den Goldfisch von nebenan fragen oder meinen Urologen fragen. Der kennt zwar nicht alle Kliniken, aber immerhin die wichtigsten in der weiteren Umgebung.
Und um die Adresse und die Telefon-Nr. zu erfahren, reicht 5 Minuten Google.
Da wurde viel Geld verbrannt für nichts……sage ich als Patient und als Fachpfleger.