Kingdom Come: Deliverance II: Expansion Pass mit drei Story-DLCs angespielt

Das Rollenspiel „Kingdom Come: Deliverance II“ ist Anfang 2025 auf den Markt gekommen und hat mich ca. 90 Stunden lang begeistert, bis ich so gut wie alle Nebenquests erledigt und die Hauptgeschichte abgeschlossen hatte. Das Ende dieses Titels hat sich für mich sehr rund angefühlt und auch wenn ich Lust auf mehr hatte, habe ich gezögert mir die Story-DLCs anzusehen. Jetzt, da allerdings alle drei Erweiterungen zur Verfügung stehen und ich etwas Zeit für tiefere Einblicke hatte, will ich für euch mein persönliches Fazit ziehen.

Ihr habt „Kingdom Come: Deliverance II“ bisher noch gar nicht gespielt? Wenn ihr auch nur ansatzweise auf komplexe RPGs mit viel spielerischer Freiheit, erstklassigen Charakteren und einer tollen Story steht, dann holt es unbedingt nach. Das gilt selbst dann, wenn ihr den Erstling als so lala empfunden habt. So ähnlich ging es mir nämlich auch. Teil 1 fand ich „ganz gut“, aber das Sequel hat mich regelrecht umgehauen. So sehe ich den Titel des polnischen Entwicklerstudios Warhorse auf einem Level mit meinen Lieblings-Rollenspielen der letzten Jahre wie etwa „The Witcher 3: Wild Hunt“, „Baldur’s Gate 3“ oder „Persona 5 Royal„.

Wo wir beim Thema Royal sind: Es gibt „Kingdom Come: Deliverance II“ jetzt auch als Royal Edition, die dann eben direkt alle bisher veröffentlichten DLCs enthält – ersetzt die bisherige Gold Edition. Doch lohnen sich die Erweiterungen denn überhaupt? Ich stelle euch die DLCs und meine subjektiven Eindrücke jeweils kurz vor.

Kingdom Come Deliverance II Gold Edition (PS5)
  • Erlebe die Ereignisse mit den Augen Heinrichs, eines jungen Mannes, der loszieht, um den Mord an seinen...

„Brushes with Death“: Der kürzeste der drei DLCs

Der erste DLC zu „Kingdom Come: Deliverance II“ nennt sich „Brushes with Death“ und ist zugleich auch in der Spielzeit mit rund 6 Stunden das kürzeste Abenteuer. Im Grunde wagt ihr euch hier auf eine neue Nebenquestreihe, die sich um den schrulligen Maler Voyta dreht, dessen zwielichtiger Vergangenheit ihr auf den Grund geht. Diese Erweiterung führt auch generell eine neue Mechanik ein, nämlich die Chance, Schilder mit individuellen Designs zu bemalen.

„Brushes with Death“ spielt man, gemessen am sonstigen Umfang von „Kingdom Come Deliverance: II“ also relativ fix durch. Ich finde diese Erweiterung für sich genommen aber sehr unterhaltsam, besonders da der schräge Voyta, mit seinem Anspruch durch ein gemaltes Meisterwerk unsterblich zu werden, Hauptcharakter Heinrich in ausgesprochen absurde Situationen bringt. Hier dominiert dann also auch eher ein gewisser, schwarzer Humor.

„Legacy of the Forge“: Endlich eine eigene Schmiede

Diesen DLC habe ich ein wenig unterschätze, da ich erst annahm „Legacy of the Forge“ würde mit der eigenen Schmiede, die Heinrich hier in Kuttenberg übernehmen kann, vor allem monotones Busywork mitbringen. Ja, es gibt hier beim Führen der Schmiede und den jeweiligen Kundenaufträgen und Tagesabläufen auch die Option, wie in anderen Sim-Games, in gewissen Mustern zu versinken. Fühlte sich für mich im Übrigen etwas komisch an, da ich mit meinem Heinrich so gar nicht in die Fußstapfen seines Vaters Martin getreten bin. Da will ich euch aber nicht zu viel spoilern.

Jedenfalls baut Warhorse hier das Schmiedesystem des Hauptspiels aus. Denn zentrale Aufgabe des DLCs ist es, eine eigene Schmiede in Kuttenberg auf Vordermann zu bringen. Zwangsweise muss man dafür einen gewissen Ruf erarbeiten und daher Aufträge von Kunden annehmen. Je besser man seine Jobs erledigt und die eigene Schmiede erweitert, desto höherwertige Aufträge zieht man an Land. Am Ende kann man sogar Assistenten einstellen und zudem seine eigenen Wohnräume ausgiebig kosmetisch anpassen.

Dabei ergeben sich aber auch neue Story-Aufgaben, es geht also nicht allein darum, sich in der Schmiede abzurackern. Gut hat mir daran gefallen, dass sich diese Erweiterung nach dem Ende der Hauptgeschichte ein wenig so anfühlt, als würde Heinrich sich ein verdientes Zuhause aufbauen. Kann allerdings auch für einen gewissen Bruch sorgen, wenn ihr den Charakter eher als wilden Abenteurer gespielt habt. Die „Legacy of the Forge“ ist deutlich umfangreicher als „Brushes with Death“ und bringt je nach Spielweise rund 10 bis 12 Stunden neuen Content mit.

Mysteria Ecclesiae: Das große Finale

Der letzte DLC ist dann „Mysteria Ecclesiae“. Dieser ähnelt im Umfang „Legacy of the Forge“, legt aber deutlich mehr Fokus auf die Geschichte und ist somit weniger repetitiv. Für mich persönlich handelt es sich deswegen auch um die beste Erweiterung von „Kingdom Come: Deliverance II“. So führt der Weg euch hier ins zuvor nicht betretbare Sedletz-Kloster. Dort ist eine geheimnisvolle Krankheit ausgebrochen, der Heinrich auf den Grund gehen will. Allerdings entwickelt sich das Ganze schnell in eine völlig andere Richtung.

Solltet ihr wissen: „Mysteria Ecclesiae“ müsst ihr, einmal begonnen, an einem Stück durchspielen. Solange ihr euch also dieser Erweiterung widmet, könnt ihr nicht zum Rest des Spiels zurückkehren. Es gibt deswegen sogar eine neue, gesonderte Map, auf der sich alles abspielt. Kämpfe sind hier im Übrigen nicht der Fokus, eher müsst ihr ein wenig euer Köpfchen und Heinrichs Wissenschaft-Fähigkeit bemühen, um den Mysterien des Klosters auf den Grund zu gehen.

 

Auch Alchemie spielt dabei zu meinem Leidwesen eine Rolle – denn das habe ich im Hauptspiel weitgehend ignoriert. Dafür kam ich hier mit meinem Heinrich als Meister im Schlösserknacken gut voran – eine sehr wertvolle Fähigkeit in diesem DLC, das kann ich schon verraten. Dabei gibt es sogar verschiedene Enden für die Geschichte. Auch hier werde ihr so ca. 10 Stunden beschäftigt sein.

Neue Gameplay-Mechaniken führt „Mysteria Ecclesiae“ allerdings im Gegensatz zu den anderen beiden DLCs nicht ein. Erwartet hier also keinen frischen Wind für die Spielbarkeit, sondern einfach eine spannende, zusätzliche Geschichte. Hat sich für mich persönlich als Story-Freak definitiv sehr gelohnt.

Mein Fazit zum Expansion Pass von „Kingdom Come: Deliverance II“

Mir persönlich haben alle drei DLCs zu „Kingdom Come: Deliverance II“ richtig gut gefallen. Die dritte und leider letzte Erweiterung, „Mysteria Ecclesiae“, ist dabei mein Favorit. Generell haben aber alle drei DLCs einen eigenen Charme. „Legacy of the Forge“ funktioniert auch gut als Epilog, in dem Heinrich beginnt eine eigene Schmiede zu führen, während „Brushes with Death“ den schwarzen Humor des RPGs in den Vordergrund rückt.

Insgesamt erwarten euch je nach Spielweise ca. 25 bis 30 Stunden zusätzliche Spielzeit, was mehr als ordentlich ist. Zumal schon das Hauptspiel mich persönlich rund 90 Stunden hervorragend unterhalten hat und wohl mein Game des Jahres 2025 wird. Der Expansion Pass rundet „Kingdom Come: Deliverance II“ dazu noch wunderbar ab. Toppen kann das aus meiner Sicht eigentlich nur „The Witcher 3: Wild Hunt“, denn an dessen beide Story-Erweiterungen reicht man dann doch nicht heran.

Wer das Hauptspiel schon geliebt hat, sollte sich auf jeden Fall auch die Story-DLCs zu „Kingdom Come: Deliverance II“ gönnen. Ihr habt noch gar nicht hereingeschaut? Dann beobachtet den Preis der Royal Edition und schlagt zu, sobald die Kosten für euch passen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Ja, KCD2 ist schon ein Hammer. KCD1 hab ich nicht zu Ende gespielt. Aber Teil 2 ist eines meiner Lieblingsspiele. Ich habe nur die ersten beiden Erweiterungen. Die Schmiede habe ich komplett ausgebaut und ich meine auch alle Quests abgeschlossen zu haben. Die Geschichte mit dem Maler habe ich nicht gespielt, weil mich das Spiel am Ende etwas Langweilte. Aber das ist mein Problem!!! KCD2 ist eine Perle auf dem Spiele Markt und wer solche Spiele mag und eine Entsprechende Plattform hat sollte es Spielen!!!

  2. Fand alle drei DLC‘s eher unterdurchschnittlich und wirklich lang fand ich sie auch nicht, sie wurden halt ordentlich gestreckt mit viel herumlaufen etc, insbesondere beim Schmiede DLC , dort muss man auch viel warten auf bestimmte Ereignisse…

  3. Will mir das auch unbedingt noch kaufen. Woah die lange Spielzeit, was ja etwas Gutes ist, schreckt aktuell etwas ab aber was soll man machen 🙂
    Irgendwann ist es soweit.
    Aktuell noch an Alan Wake 2, Echoes of the end und Ghost of Yotei dran.
    Das neue große Update und der DLC für GT7 kommen auch Anfang Dezember. Kaum zu schaffen alles.

  4. Mein persönliches GOTY, auch ohne die drei DLCs. Mit den 3 noch mehr mein persönliches GOTY.

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