Kindle: Download von E-Books wird auch in Deutschland eingestellt
Wir konnten bereits letzte Woche darüber berichten, dass Amazon eine Kindle-Funktion, bzw. eine Funktion zum Übertragen von Inhalten, einstellt. Ab dem 26. Februar 2025 wird die Möglichkeit entfernt, gekaufte E-Books per USB-Kabel auf den E-Reader zu übertragen. Zuerst tauchte die Meldung in den USA auf, ist nun aber auch in Deutschland angekommen. Nicht ungewöhnlich, dafür erwart- aber auch erwähnbar. Die neue Regelung sieht vor, dass bei Amazon gekaufte E-Books künftig ausschließlich über eine WLAN-Verbindung auf die Geräte übertragen werden können. Nutzer erhalten beim Download ihrer Bücher bereits jetzt einen entsprechenden Hinweis.
Ich hatte nach unserer Berichterstattung einiges an Mumpitz gelesen, was geschrieben wurde. Wichtige Dinge, die man über diese Änderungen beachten sollte: Wenn ihr Bücher im Kindle Store kauft und sie über WLAN oder ein Mobilfunknetz auf das Kindle-Gerät herunterladet, seid ihr nicht betroffen. Wenn ihr Bücher von außerhalb des Kindle Stores kauft oder anderweitig erhaltet und sie über USB (Sideloading) oder die Send-To-Kindle-Funktion auf euer Kindle-Gerät übertragt, seid ihr nicht betroffen. Wenn ihr eine Kindle-App auf Windows, macOS, iOS oder Android verwendet, seid ihr auch nicht betroffen. Es geht um den reinen Download des DRM-geschützten Buches von der Amazon-Webseite. Wer irgendwelche PDF-Dateien oder DRM-freie E-Books auf den Kindle ziehen will, kann das weiterhin.
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Zeigt wieder mal mehr, dass kaufen von digitalen Inhalten, solange man kein DRM oder nur Fingerprint hat, kein kaufen ist, sondern nur leihen.
Zeigt zweierlei: Du hast die Meldung nicht verstanden, also das bestätigt, wovor Caschy gewarnt hat. Es geht nicht ums DRM etc. pp. Zweitens: In deinem Satz ist eine Verneinung zu viel. (Ansonsten hast du recht, klar, aber das stand nie zur Debatte.)
Es geht sehr wohl ums DRM: Amazon sichert mit der Methode sein DRM ab. Wer digitale Bücher bei Amazon kauft, ist aber selbst schuld.
„Selbst schuld“ finde ich nicht treffend. epubs über Thalia (Tolino) oder z. B. Kobo zu kaufen, ist meist teurer, häufig gibt es gesuchte Bücher dort nicht und meist sind auch diese Bücher mit DRM-Arten ausgestattet, die eine freie Wahl von Lesegeräten bzw. -Software ausschließen. Andere Bezugsquellen verfügen in der Regel über ein noch wesentlich eingeschränkteres Angebot.
Amazons Marktmacht bei ebooks ist aus der Faulheit der Menschen entstanden, die sich im Amazonökosystem wohlfühlen und sich nicht daran stören, hinsichtlich des Zugriffs auf die gekauften Bücher entmündigt zu sein. Daher ist „selbst schuld“ sehr treffend.
Wir haben in Deutschland Buchpreisbindung. Das Thema Preis kann daher nur auf nicht-deutsche Bücher zutreffen. Ich hatte bisher keine Probleme, meine Bücher mit DRM-Arten zu kaufen, die mir die freie Wahl meines Lesegeräts erlaubten. Bei manchen Verlagen kann das ein Problem sein. Hier bin ich kompromisslos: Solche Bücher kaufe ich nicht. Maximal gebraucht auf Papier.
Doch, natürlich geht es zumindest auch um DRM. Caschy hat nur den relevanten Anwendungsfall nicht erwähnt. Über USB heruntergeladene Bücher ermöglichten meist mit entsprechenden Programmen die Konvertierung in epub und damit ein echtes Besitzen des Buches und die Nutzung mit anderen Geräten/Apps. Ansonsten sind Amazon-Bücher nie gekauft, sondern praktisch immer nur geliehen – oder nutzbar; solange man ein Kindle-Gerät oder eine Kindle-App und ein Konto bei Amazon hat sowie Amazon weiter über die Rechte verfügt und auch selbst noch existiert.
Was ist „echtes Besitzen“ Oder meinst du „Eigentum“?
Jein. Sie erschweren den bislang super simplen Zugang zum awz-File, das ist schon richtig. Aber das ist i. e. S. kein DRM, das ist einfach Gängelung und security to obscurity. Das DRM bleibt ja dasselbe. Und es ist weiterhin knackbar. Ich bin gespannt, ob am Ende auch der Desktop Reader verschwindet und sich zB alles im Browser abspielt oder die Dateien an ein Gerät, eine App etc. gebunden werden.
Ich habe seit Ewigkeiten kein Calibre mehr genutzt, aber war es nicht so, dass man damit bequem Zugriff auf den Speicher seines Kindles hatte und dort eh die AWZ-Files fand (und anschließend, na ja, du weißt schon …)?
Beim Rest gehe ich mit, ist halt so und sollte man wissen, wenn man auf lizensierte Inhalte setzt. Ist aber echt ein alter Hut. Ätzender wäre es, wenn man die recht guten und preiswerten Reader von Amazon irgendwann nicht mehr mit (freier oder DRM-freier) Literatur versorgen kann … .
Das ist schon lange nicht mehr so. Ist halt nur noch entfernbar, bei USB Übertragung. Aber ist im Endeffekt nur eine Frage der Zeit, bis dieses DRM auch wieder ausgehebelt wird.
Danke für die Klarstellung! Ich würde behaupten, dass das dann nur sehr weniger User wirklich betrifft.
Bin zum Glück schon lange weg vom Kindle. Sag es immer wieder, aber als TrueTone kam bzw. erst ab dem iPhone 12, war das lesen für mich auf den Displays nicht mehr unangenehm. Davor schon. Seitdem nur noch auf Smartphone am lesen und das stundenlag und überall.
Ich binde mich nicht an Amazon und dem proprietären Dateiformat. Ich kaufe meine Bücher nur bei Thalia. meist kopierschutzfrei und kann sie überall nutzen.
Mache ich seit einiger Zeit auch wieder. Allerdings gemischt E-Books und gerne auch wieder Bücher in Papierform.
Hallo Alex,
ja gerade die Freiheit von hartem DRM ist für mich wichtig: ich lese e-Books über die sprachausgabe von Screenreadern , also z. B. VoiceOver unter iOS oder NVDA unter windows. Da möchte ich dann Leseprogramme nutzen mit denen das möglichst komfortabel ist.
Die Kindle-App unter iOs z. B. ist zwar nutzbar , aber nicht komfortabel. Deshalb vermeide ich den e-Book-Kauf bei Amazon und nutze lieber Bücher mit weichem DRM (Wasserzeichen) und kann sie auf jedem Gerät mit dem für meine Zwecke bestgeeignetem Programm auslesen.
Klar: von echten menschen aufgesprochene Hörbücher klingen besser – aber es gibt heute schon sehr gute TTS-Stimmen, die sich fast natürlich beim Vorlesen anhören. Weder bei Audible – da wäre man dann ja auch wieder bei Amazuon – noch unsere Sonder-Hörbüchereien haben alles, was man im e-Book-Markt bekommen kann.
Und Papierbücher in Braille sind riesig , groß und schwer …
Der Kindle ist halt relativ günstig (da von Amazon wahrscheinlich subventioniert). In Kombination mit Calibre für mich perfekt. Habe noch nie ein e-Book Bei Amazon gekauft. Und da Kabel plus Calibre weiterhin gehen wird ist die Meldung für mich (!) keine schlimme.
Glaub ich nicht. Am Anfang vielleicht mal. Inzwischen werden die einfach nichts oder nur gering daran verdienen und darauf abzielen, dass du eBooks kaufst. Außerdem bringen die teuren Modelle dann Einnnahmen, während der günstigste eben Selbstkostenpreis ist. Denke ich.
Denke, das war die Lücke im System für die Ebook Piraten, folglich wird Amazon weltweit jetzt nicht mehr der Verursacher sein.
Die anderen Hersteller werden nachziehen und die kopierschutzfreien Ebooks habe eh ein Wasserzeichen/Fingerprint.
Ich hoffe nicht. Da wird es schon noch Möglichkeiten geben.
Wenn Buchhändler endlich mal ein System anbieten würden, wo man beim Kauf eines physischen Buchs auch das ebook dazu bekommt, so wie es oftmals bei Blurays der Fall war, müsste ich die ebooks nicht downloaden, wenn ich zwar das physische Buch zum Nachschlagen und co kaufe, aber viel auch unterwegs auf dem ebook reader lese.
Der Kindle kann dann aber weiterhin als USB-Laufwerk verwendet werden? Dies benötigt man, um eigene Schriftarten auf dem Gerät abzulegen.
Fazit: Man kann also keine Kindle EBooks mehr bei Amazon herunterladen und nach Konvertierung mit Calibre auf einem anderem EBook Reader lesen. Ausschließlich das Lesen auf Kindle oder der App ist möglich.
So sieht es wohl aus. Man kann zwar weiterhin ebooks von Amazon über Kabel vom Kindle in Calibre übertragen und so zumindest sichern (im kfx-Format). Aber das Umwandeln z.B. in epub dürfte solange nicht gehen, bis jemand das entsprechende Plugin für Calibre so hinbekommt, dass kfx-Formate konvertierbar werden.
Genauso ist es.
Heißt Mumpitz in Eurer Gegend nicht Tünkram? 🙂
Ich bin Dortmunder, der hier lediglich wohnt. Von daher kenne ich mehrere Begrifflichkeiten 🙂 Ich hätte es auch Kokolores nennen können – oder für mich gar passender: Tinnef. Entfernter auch: Kappes.
Dat klingt schon eher nach Ruhrpott hömma!
Na sia!
Bei uns liegen die Kindle mittlerweile wieder in der Ecke und verstauben. Sind wieder bei klassischen Büchern. Klar ist ein Kindle portabler, aber beim Wochenendausflug reicht meist ein Buch und im Urlaub nimmt man auch keine komplette Bibliothek mit. Somit ist die Portaibilität für uns nicht ausschlaggebend. Dafür kann man ein gedrucktes Buch auch in praller Sonne problemlos lesen, muss auf keinen Akkuladezustand achten und kann ein Buch auch problemlos weitergeben.