Kinder und deren Umgang mit Geld: Mastercard legt pädagogische Tipps vor
Kinder sollen irgendwann lernen, mit Geld umzugehen. Gibt man ihnen dafür am besten Münzgeld in die Hand oder zahlt man in ein digitales Wallet ein? Laut Mastercard gibt es da heute schon viele Mischformen, denn bei rund einem Drittel der untersuchten Kinder werde das Taschengeld bereits auf ein eigenes Konto überwiesen.
Allerdings hat Mastercard seine Daten in Zusammenarbeit mit Marktforschungsunternehmen durch Meinungsumfragen erhoben, sodass man die Ergebnisse nicht verallgemeinern darf. Sie bieten eher einen vagen Fingerzeig. Denn solche Umfragen sind sehr fehleranfällig und genügen in aller Regel nicht wissenschaftlichen Gütekriterien. Daher überrascht es wohl auch nicht, dass man seitens Mastercard grinsend auf das Ergebnis zeigt: 29 % der befragten 10- bis 18-Jährigen wollen nämlich gerne mit Karte oder Smartphone bezahlen.
Die zunehmende Digitalisierung stellt Eltern gleichzeitig vor neue Herausforderungen, denn sie müssen ihren Kindern den abstrakten Wert des Geldes dennoch wirksam vermitteln. Lernen sie das nicht in jungen Jahren, wird es schwierig, das später nachzuholen. Von den befragten Eltern gibt jeder Dritte (33 Prozent) seinem Kind ab sechs Jahren Taschengeld und fast die Hälfte (45 Prozent) tut es ab sieben Jahren. Mit zwölf Jahren erhalten fast alle Jugendlichen (95 Prozent) Taschengeld. Über alle Altersklassen hinweg erhalten 92 Prozent der Kinder und Jugendlichen regelmäßig Geld von ihren Eltern. Um die Kasse aufzubessern, verdienen zusätzlich 16 Prozent eigenes Geld durch Nebenjobs.
Taschengeld – wird immer öfter digital ausgezahlt
Fast jedes dritte Kind aus der Befragung (31 Prozent) bekommt sein Taschengeld digital. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Überweisung zu: Bei den Zehnjährigen sind es 15 Prozent, bei den 18-Jährigen bereits 61 Prozent. Eltern sind mit 79 Prozent die erste Anlaufstelle für ihre Kinder, wenn es um Finanzwissen geht. 71 Prozent von ihnen wählen dafür das persönliche Gespräch. Aber: Nur der Hälfte der befragten Eltern (49 Prozent) fällt die kindgerechte Vermittlung finanzieller Themen leicht, ein Viertel (26 Prozent) gesteht sogar direkte Schwierigkeiten ein. Die Mehrheit (78 Prozent) der befragten Kinder spricht dennoch mindestens einmal im Monat mit den Eltern über Finanzen.
Jeder zweite Elternteil (50 Prozent) zahlt Taschengeld, um die Finanzkompetenz seines Nachwuchses alltagsnah zu fördern. Die Kinder aus der Befragung geben das Geld dabei vor allem für Freizeitaktivitäten (50 Prozent) sowie Online-Spiele und Apps (31 Prozent) aus, während 42 Prozent gezielt für größere Anschaffungen sparen. Die Familienumfrage offenbart aber auch, dass 31 Prozent der 10- bis 18-Jährigen schon einmal ohne vorherige Absprache mit der Karte oder dem Account der Eltern online eingekauft haben. Auffällig ist zudem, dass fast vier von zehn (38 Prozent) der befragten Kinder und Jugendlichen schon einmal bei einem Online-Bezahldienst falsche Altersangaben gemacht haben, um Zugang zu erhalten.
Die Hälfte (50 Prozent) der befragten 10- bis 18-Jährigen hat keinen genauen Überblick darüber, wofür sie ihr Geld ausgeben. Ein Viertel (26 Prozent) benötigt sogar regelmäßig zusätzliche Finanzspritzen der Eltern, wenn das Taschengeld nicht reicht. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Kinder und Jugendlichen finden es wichtig, frei über das eigene Geld zu entscheiden. Doch nur 42 Prozent fühlen sich im Umgang damit sicher – ein Wert, der bei den 18-Jährigen auf 35 Prozent sinkt. Im Umkehrschluss: Fast zwei Drittel der befragten Volljährigen fehlt die Sicherheit in finanziellen Fragen.
Dabei ist wohl am Ende eine gesunde Mischung aus verschiedenen Herangehensweisen ideal. Gerade für kleinere Kinder ist das klassische Sparschwein mit Bargeld immer noch eine gute Sache, um das Geld vor Augen zu haben und das Sparen sowie die ersparte Geldmenge besser einschätzen zu können. Auch wird so besser erlernt, wie viel Dinge wert sind, die das Kind kaufen möchte. Später ist es dann sinnvoll, ältere Kinder und Jugendliche auch an digitale Zahlungsmittel heranzuführen und den Umgang zu vermitteln.
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>>Die zunehmende Digitalisierung stellt Eltern gleichzeitig vor neue Herausforderungen, denn sie müssen ihren Kindern den abstrakten Wert des Geldes dennoch wirksam vermitteln. Lernen sie das nicht in jungen Jahren, wird es schwierig, das später nachzuholen.
Genau darin liegt das Problem der bargeldverliebten Deutschen. Die meisten haben den Umgang mit dem „abstrakten Wert des Geldes“ in ihrer Kindheit und Jugend nicht erlernen können. Jetzt tun sie sich schwer mit der Umstellung auf bargeldlose Zahlungsmittel. Von der Banküberweisung mal abgesehen. Damit kann ein Großteil der Deutschen wohl mehr oder weniger gut umgehen.
Wer schon früh mit dem „abstrakten Wert des Geldes“ konfrontiert wird, läuft evtl. weniger Gefahr in die Schuldenfalle zu geraten. Hätte ich noch jüngere Kinder, dann würde ich sie mit einem Bankkonto und einer Debitkarte ausstatten. Damit könnten sie dann frei über ihr Taschengeld, das ich auf dieses Konto einzahlen würde, verfügen.
Ich hatte in meiner Kindheit keinen freien Verfügungsrahmen, denn Taschengeld war für mich damals ein Fremdwort. Wollte ich mir etwas kaufen, musste ich meine Eltern bitten, mir das Geld dafür zu geben. Meist hat das ohne größere Diskussion funktioniert. Heute halte ich Taschengeld für unabdingbar, um Kinder und Jugendliche frühzeitig an den Umgang mit Geld und dessen Verfügbarkeit zu gewöhnen. Kinder und Jugendliche sollten auch lernen, Geld für größere Anschaffungen anzusparen. Was nicht heißen muss, dass Eltern nicht mal etwas vorfinanzieren oder die Kosten sinnvoller Ausgaben, unabhängig vom Taschengeld, zu übernehmen.
In Schweden fahren sie das bargeldlose Bezahlen zurück und fördern das Bargeld, damit Kinder den Umgang mit Geld wieder erlernen, weil durch gedankenloses bargeldloses Bezahlen die Verschuldungsrate Jugendlicher und Kinder enorm gestiegen ist. Bargeldverliebt heißt nicht rückständig, wenn man Kindern etwas beibringen möchte. Sicher macht es eine Mischung aus beiden. Bargeld hat aber einen pädagogischen Wert.
>>Bargeld hat aber einen pädagogischen Wert.
Das hat man meinen Eltern auch erzählt als man mir die neue Mengenlehre beibringen wollte, anstatt des großen 1×1. Heute ist man technisch in der Lage, die größten Zahlen mit Einsen und Nullen darzustellen. Der Umgang mit dem abstrakten Wert des Geldes hat auch einen pädagogischen Wert. Das muss nur in der Welt der Pädagogen noch ankommen.
Die Mengenlehre spielt weiterhin eine fundamentale Rolle, hat insofern analog zum Geld ebenfalls einen pädagogischen Wert. Aber du spielst sicherlich auf die Empfindungen in der damaligen Zeit an, wie hier skizziert: https://scienceblogs.de/mathlog/2020/07/13/historische-darstellung-einer-gescheiterten-unterrichtsreform/
Auch ich war davon betroffen, wie viele andere ebenso, die Schulzeit, die Mathematik, sowie ein späteres Studium wurden dadurch jedoch nicht negativ beeinflusst. Obwohl meine Eltern diese Ängste sicherlich auch auf mich projezierten, Gott-sei-Dank erfolglos.
Insofern sehe ich beim Umgang mit Bargeld kein wirkliches Problem für später, dabei spielen andere Faktoren in der Entwicklung eine Rolle. Vielmehr sind bei vielen Erwachsenen heute Ängste mit Karten verbunden, die mehr in den Bereich der Betrugsmöglichkeiten reinreichen, denn die bloße Angst vorm hemmungslosen Konsum mittels „abstrakter Zahlenbestände“.
>>Insofern sehe ich beim Umgang mit Bargeld kein wirkliches Problem für später, …
Ein wirkliches Problem sehe ich auch nicht. Aber man sollte der Realität ins Auge sehen. Bargeld wird immer mehr durch andere Zahlungsmittel abgelöst. Die öffentliche Meinung wird durch aufgebauschte Betrugsmeldungen und Nachrichten über die zunehmende Verschuldung im Zusammenhang mit Kreditkarten beeinflusst. Wenn wieder mal ein Rentner ums Bargeld gebracht wurde, dann schlägt es durchaus kleinere Wellen.
Wir sollten unsere Kinder und Jugendlichen auf das Leben in der Zukunft vorbereiten. Dazu gehört auch der Umgang mit Zahlungsmitteln, die nicht Bargeld sind. Schritt für Schritt sollte Bargeld und der Umgang damit in den Hintergrund treten. Niemand verlangt eine Revolution. Obwohl ein geordneter Abschied vom Bargeld, so wie der Abschied von der D-Mark hin zum Euro, sinnvoll sein könnte.
Selbstverständlich sollte es auch dazugehören, unsere Kinder und Jugendlichen über die Gefahren im Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln aufzuklären. Nur wer weiß, dass er betrogen werden oder sich hoch verschulden kann, ist evtl. in der Lage das zu verhindern.
Keine Ahnung wie es helfen soll einem 6 jährigen beizubringen mit Geld umzugehen, wenn er einfach Geld gespawnt bekommt. Als ob ein 6 jähriger nicht versteht, dass er etwas nicht ausgeben kann was er nicht hat.
Und das Konzept von Sparen ist auf dem selben Weg verständlich. Log dich an zwei Tag in das Leben ein und du bekommst 2 Geld?
„Die Mehrheit (78 Prozent) der befragten Kinder spricht dennoch mindestens einmal im Monat mit den Eltern über Finanzen“
“ Mamma, Pappa wann bekomm ich mehr Taschengeld“ oder “ Kannst du mir ein bisschen Geld geben ich will mit meiner Freundin / Freund shoppen gehen“
An sowas musste ich gerade als erstes denken. Ich hatte früh schon ein Sparbuch, da gab es damals ja noch brauchbare Zinsen. So hatte es ja ein vorteil gegenüber dem Sparschwein.
Bezahlen mit dem Smartphone oder Karte finden die Kids toll weil es „Inn“ ist und die Erwachsenen es immer mehr vor machen, aber bei Kindern finde ich Bargeldzahlung wichtiger, da sie so physikalisch den Wert des Geldes erlernen.
Aber ich sehe echt nicht ein wofür 10 jährige ein Smartphone brauchen. Meine Meinung ist, die Welt durch die Digitalisierung ist für Kinder nur bedingt ein besserer Ort geworden.
Es wird doch viel zu früh (Alter) zu lange und zu oft auf irgendwelche Displays gestarrt.
>>…bei Kindern finde ich Bargeldzahlung wichtiger, da sie so physikalisch den Wert des Geldes erlernen.
Da Geld in der Zukunft keinen greifbaren Wert mehr darstellt, sondern eher einen abstrakten Wert hat, halte ich es für nur bedingt sinnvoll, bei der Kindererziehung ein Hauptaugenmerk auf Bargeld und den Umgang damit zu legen.
>>Aber ich sehe echt nicht ein wofür 10 jährige ein Smartphone brauchen.
Ob und ab wann Kinder und Jugendliche ein Smartphone brauchen, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall sichert es die Teilhabe, auch in einer Welt, die durch die Digitalisierung nur bedingt ein besserer Ort wird. Nur wenn man Kinder und Jugendliche frühzeitig mit den „Gefahren der Digitalisierung“ konfrontiert, lernen sie damit umzugehen. Smartphones sind zum Alltagsgegenstand geworden. Die Altersklasse der Nutzer sollte da eine untergeordnete Rolle spielen.
Mal ehrlich, soll man einem Sechsjährigen ein Smartphone mit Onlinebanking in die Hand drücken, damit er sich mit digitalem Geld beschäftigen kann?
Kinder sollten erst einmal verstehen, was Geld in physischer Form ist. Gebe ich was davon ab, habe ich weniger in der Hand. Im späteren Verlauf kommt das Konto und Smartphone / Karte hinzu. Aber alles zu seiner Zeit. So habe ich es gehandhabt und es funktioniert bis jetzt sehr gut.
>> So habe ich es gehandhabt und es funktioniert bis jetzt sehr gut.
Schon irgendwie klar, dass es „bis jetzt sehr gut“ funktioniert. Wird es auch in Zukunft noch funktionieren? Bildung und Erziehung sollten Kinder und Jugendliche fit für die Zukunft machen.
Was bringt das Verständnis eines Sechsjährigen, was Geld in physischer Form ist, wenn der Wert des Geldes immer stärker abstrahiert wird?
Sinnvoller wäre es, Kinder und Jugendliche bei der Nutzung digitaler Zahlungsformen zu unterstützen. Aber wie sollen Eltern, Großeltern und andere mit Bildung und Erziehung beschäftigte Personen dazu in der Lage sein, wenn sie selbst wie ein Junkie am Bargeld hängen?
Wer sagt, dass die Eltern am Bargeld hängen? Ich beispielsweise versuche möglichst alles über das Smartphone zu bezahlen. Aber trotzdem sollen / sind meine Kinder erst einmal mit Bargeld aufgewachsen. Auch Geldgeschenke zum Geburtstag finde ich schöner als ne stupide Überweisung. Und wenn Spielzeug verkauft wird, finde ich es bei kleineren Kindern von Vorteil, einen direkten Gegenwert in der Hand zu halten. Mit dem Alter hat das Kind auch einen besseren Bezug zur digitalen Zahl auf dem Konto, wenn da was drauf kommt. Aber gut, du hast deine Meinung und ich die Meine.
@masc
Du solltest nicht jede Meinungsäußerung auf Dich persönlich beziehen.
Wie soll sich der bessere Bezug zu digitalen Zahl auf dem Konto entwickeln, wenn man Kindern und Jugendlichen das bis zu einem bestimmten Alter vorenthält?
>>Und wenn Spielzeug verkauft wird, finde ich es bei kleineren Kindern von Vorteil, einen direkten Gegenwert in der Hand zu halten.
Den direkten Gegenwert können kleinere Kinder auch per Paypal oder Banküberweisung auf ihrem Konto sehen und sich über die positive Entwicklung, die auch grafisch dargestellt werden kann, freuen.
Geldgeschenke per Überweisung können ebenso mit einem Stück Papier oder Ähnlichem begleitet und aufgepeppt werden. Warum sollte man die Beschenkten mit einem aussterbenden Zahlungsmittel behelligen? Die Freude entsteht doch durch das Geschenk und nicht durch die Art und Weise, wie es die Beschenkten bekommen.
>>Aber gut, du hast deine Meinung und ich die Meine.
Dadurch, dass ich meine Meinung äußere, nehme ich an der allgemeinen Meinungsbildung teil und hoffe sie in meinem Sinne zu beeinflussen. Meinungsbildung funktioniert über sog. Multiplikatoren.
Wichtig ist Bargeld. Keine Kredit/Debitkarte. Was nicht da ist kann man nicht ausgeben. Ich hatte mein erstes Konto(mit Karte und alles drum und dran) als Kind, ich müsste 10-11 gewesen sein, das war vor zig Jahrzehnten. Ich bekam Geld überwiesen, musste aber auch selbst einzahlen. Ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass Kinder eben kein Konzept dafür haben, dass das Geld irgendwo liegt und endet. Egal wie sehr man das denen erklärt. Der Schluss das Geld verdient werden muss, damit es auf den Konto landet ist nicht da. Ist es nicht mal bei teenagern, die zwar jetzt mit Telefon und Karte zahlen, aber nicht ihr eigenes Geld verdienen. Jeder der was anderes sagt, ist einer von den Eltern die denken ihr Kind ist das schlauste und schönste, dabei eher durchschnitt. Mastercard = den Bock zum Gärtner machen. Weil es immer noch Leute gibt, die nicht verstehen wollen, das es 3 ausländische Finanzdienstleister gibt die an jeder Zahlung mitverdienen und das weltweit. Weil hier einige von finanzieller Eigenmündigkeit träumen, weil die mit der Plastikkarte zahlen können, aber die Realität nicht wahrhaben wollen, dass dieses System anfällig ist und Bargeld das günstigstes, anonymste und unabhängigste Zahlungsmittel ist. Kind kriegt 10€, bezahlt im Laden, geht wieder. Keiner muss wissen, wann, wer, wo , wie, was gekauft hat.
Das Argument, dass Bargeld das günstigste Zahlungsmittel sei, ist reichlich widerlegt worden. Auch das Thema der nicht gegebenen Anonymität bei unbarer Zahlweise ist Augenwischerei. Auch Bargeld muss irgendwo herkommen und verschwindet nicht im Nirwana.
Taschengeld sollten sich Kinder und Jugendliche nicht verdienen müssen. Eltern sollten den Kindern ein Bewusstsein zum Geld geben, in dem sie ihnen einen Verfügungsrahmen einräumen. Den Kindern und Jugendlichen zu erklären, wo das Geld für ihren Verfügungsrahmen herkommt, ist eine ganz andere Baustelle. Mit Bankkonto und einer Debitkarte ausgestattet, können Kinder und Jugendliche relativ problemlos die Erfahrung machen, dass Geld nur verfügbar ist, wenn es eingezahlt wurde und dass es endlich ist.
Der Traum der finanziellen Unmündigkeit, weil man mit einer Plastikkarte, einem Smartphone oder einer Smartwatch bezahlen kann, wird durch die Realität irgendwann, hoffentlich bald, ein jähes Ende finden. Das Zahlungsmittel mündiger Bürger wird nicht vorrangig Bargeld sein.
Aber hilt es dem Kind mehr, wenn paar Münzen und Schein in der Spardose liegen? Ist der Unterschied so groß, wenn das Wunschobjekt x€ kostet und dann die Münzen gezählt werden müssen oder einen Kontostand kontrolliert wird? Ich sehe den Lerneffekt eher darin wie die fehlende Summe organisiert wird. Wird gebettelt oder wird es sich verdient.
>>Wird gebettelt oder wird es sich verdient.
Eigentlich wird Kinderarbeit, mit der Kinder ihren und den Lebensunterhalt ihrer Familie verdienen müssen, überall auf der Welt bekämpft. Der Umgang mit Geld, früher mit Muscheln oder Münzen dargestellt, muss von Kindern erlernt werden können. Dazu muss man ihnen einen Verfügungsrahmen einräumen, den sie sich nicht verdienen müssen. Haben sie früher Münzen und Scheine aus dem Sparschwein genommen, nutzen sie zukünftig eben eine Plastikkarte, ein Smartphone, eine Smartwatch und technische Errungenschaften, die wir heute noch gar nicht sehen können. Im Ergebnis bleibt es gleich. Geld, das ausgegeben wird, verringert den Inhalt des Sparschweins oder den Kontostand. Genau Letzteres muss man den Kindern beibringen, wenn man sie zukunftsfähig erziehen will.
Hallo Mr. T., „Geld, das ausgegeben wird, verringert den Inhalt des Sparschweins oder den Kontostand. Genau Letzteres muss man den Kindern beibringen, wenn man sie zukunftsfähig erziehen will.“ genau- es geht – übrigens nicht nur beim Geld – darum Kindern den Begriff der „Endlichkeit“ von Ressourcen zu vermitteln. Wie ich aber in einem anderen Beitrag hier schrieb, ist das bis zu einem bestimmten Alter eben nur mit gegenständlich, haptisch erfahrbaren Sachen wie Bauklötzen, Muschel- oder eben Münz- und Bargeld zu vermitteln.
Selbst Erwachsene haben mit Affektkontrolle Probleme, wenn „Endlichkeit“ nicht dinglich erfahrbar ist s. „Trickteller“.
Der Mensch, auch der erwachsene , empfindet eben nicht abstrakt, und schon gar nicht digital.
Das Leben ist analog und die echte emotionale Erfahrung, und damit auch die Rückkopplung des eigenen Verhaltens z. B. zu Gefühlen wie „Verlust“ und „Begrenztheit“ auch.
Bargeld oder besser gesagt dingliche Tauschmittel werden daher nicht aussterben, weil die Menschen sie brauchen.
Hallo Andreas, was du beschreibst, ist die Vermittlung von Wissen mit haptischen Elementen. Zur Erklärung, wie das mit dem Geld prinzipiell funktioniert, mag sowas geeignet sein. Auch zur Darstellung der „Endlichkeit“ möglicherweise geeignet. Es geht aber an der sich weiter entwickelnden Realität vorbei.
Experten berichten gerne über den „Bezahlschmerz“, der bei Barzahlung entsteht, wenn das Stück Blech oder Papier aus dem Geldbeutel verschwindet und der uns vor extrem hohen Ausgaben schützen soll. Warum sollte es diesen „Bezahlschmerz“ nicht auch bei bargeldlosen Zahlungen geben? Ganz einfach, wir sind nicht darauf eingestellt. Genau das gilt es zu ändern, um als Mensch zukunftsfähig zu bleiben. Deshalb kann man nicht früh genug damit beginnen, unseren Kindern und Jugendlichen andere Zahlweisen als die ach so geliebte Barzahlung beizubringen. Der „Bezahlschmerz“ wird sich dann hoffentlich auch da bemerkbar machen.
Das stimmt, Kinder müssen und sollen ihr Taschengeld nicht verdienen. Freiwillig Tisch abräumen, im Haushalt helfen, darf aber Bonus geben, muss aber nicht.
Aber in jungen Jahren bekommen Kinder das Taschengeld wöchentlich bar in die Hand und es landet im Sparschwein. Wenn viel drin ist, bringen wir es zur Bank. Aber es bleibt immer was zuhause, damit sich das Kind mal eben was kaufen kann.
Den Weg zur Bank könnte man sich sparen, wenn Kinder und Jugendliche digital über den eingeräumten Finanzrahmen verfügen könnten. Mal eben was kaufen geht auch mit einer Debitkarte, dem Smartphone oder der Smartwatch.
Ein monetär gestaltetes, familiäres Bonussystem lehne ich grundsätzlich ab. Tisch abräumen und im Haushalt helfen gehören bei mir zu den grundlegenden Dingen, die Kinder und Jugendliche zu erledigen haben. Bekommt die Mutti oder der Papi auch einen Geld-Bonus, wenn etwas Leckeres gekocht wurde und die Familie ihr Geld nicht für den Lieferdienst, den sie bargeldlos bezahlt, ausgeben musste?
Ich sag ja nicht, dass ich das so handhabe mit extra Geld…
Aber ein Kind, welches gerade die ersten Grundschritte in Mathe in der Schule lernt, soll Geld nicht kennenlernen, dafür aber ein Smartphone bekommen, um bezahlen zu können und den Kontostand prüfen? Nein danke. Da bin ich raus.
Taschengeld ist ab dem Schuleintritt wichtig. Zu dem Zeitpunkt sollte unbedingt noch mit Bargeld gearbeitet werden, damit Kinder überhaupt eine Vorstellung von „Geld“ erhalten. Auch ist anfangs eine Wochenration hilfreich, denn wenn Fehler beim Ausgeben gemacht werden, sind die Konsequenzen noch nicht so hart. Je nach Reife und Vernunftsgrad des Kindes kann man nach 1-2 Jahren auf einen 14tägigen Rhythmus umstellen, bevor man das Taschengeld irgendwann monatlich zahlt. Über eine Mischform kann man nachdenken, wenn das Kind ein Smartphone bekommt. Hat das Kind einen verantwortlichen Umgang mit Geld erlernt und wird es gewünscht, spricht auch nichts gegen eine dauerhafte bargeldlose Variante, denn diese bestimmt zunehmend unseren Alltag. Wichtig ist allerdings, dass auch die Eltern die Finanzbildung ihres Nachwuchses gut begleiten (unnütze Ausgaben besprechen, wenn sie zur Regel werden; Sparsamkeit loben etc). Ich fürchte aber, dass dies einigen Eltern zu anstrengend ist, wie so vieles, das in den Bereich der Erziehung fällt
>>Taschengeld ist ab dem Schuleintritt wichtig. Zu dem Zeitpunkt sollte unbedingt noch mit Bargeld gearbeitet werden, damit Kinder überhaupt eine Vorstellung von „Geld“ erhalten.
Warum sollte man Kinder mit der Vorstellung eines aussterbenden Zahlungsmittels belasten? Es reicht, wenn sie, wie wir, wissen, dass es auch andere Zahlungsmittel gab bzw. gegeben hat. Früher war es der Tauschhandel mit Rohstoffen, Muscheln, usw. In Zukunft reiht sich Bargeld genau in diese Kategorie ein. Es war einmal …
Weil Bargeld kein aussterbendes Medium ist!
Aber deine Meinung kennen wir nun. Viele hier haben aber eine andere Meinung. Jeder soll seine Kinder selbst erziehen und überlegen, wie man seinen Kindern den Umgang mit Geld beibringt.
Die Befragung hat doch zutage gefördert, dass Kinder und Jugendliche sich im Umgang mit Geld unsicher fühlen. Stellt sich die Frage, wie man diesem Gefühl von Unsicherheit begegnet? Eigentlich kann es doch nur funktionieren, wenn man vorurteilsfrei seine Kinder im Umgang mit verschiedenen Zahlungsformen konfrontiert und sie bei der Nutzung unterstützt.
Wer aber nach dem Motto „Nur Bares ist Wahres“ lebt, wird seine Kinder nicht auf die Zukunft vorbereiten können.
Irgendwann muss man lernen mit Bargeldloser Zahlung umzugehen. Allgemein finde ich die Karte in Kombination mit dem Smartphone in sofern gut das man jederzeit das Geld sehen kann welches man hat und nicht nur den Teil den man dabei hat. Dies sollte auch für Kinder besser sein. Das es schwerer ist dies gerade bei kleineren Kindern zu vermitteln ist klar. Ebenso sollte man Kindern natürlich auch versuchen das Sparen zu vermitteln. Wie Gespräche über Geld aussehen wäre in der Tat mal spannend ich befürchte ja viele Kinder bekommen hier nicht viel gutes vermittelt, da viele Eltern hier leider auch nicht so viel Wissen haben, dies lässt sich ja auch regelmäßig erahnen wenn sich Leute über „keine Zinsen“ bei Sparkassen und Volksbanken beschweren und die Leute keine Alternativen nutzen
>> Ebenso sollte man Kindern natürlich auch versuchen das Sparen zu vermitteln.
Man sollte Kindern vermitteln, wie der Wirtschaftskreislauf funktioniert. Derzeit sparen wir unsere Wirtschaft ziemlich kaputt, weil irgendwer die Mär vom arbeitenden Geld in die Welt gesetzt hat. Wer konsumiert, tut der Wirtschaft einen größeren Gefallen als die Sparer und Leute, die in fragwürdige Produkte der Finanzwirtschaft investieren.
Fragwürdige Produkte der Finanzwirtschaft davon hat letztlich keiner etwas gesagt, außer Du bezeichnest normale ETFs oder ggf. Staatsanleiheen als fragwürdige Produkte. Selbst Festgeld kann ggf. lohnend sein. Jeden Falls erscheint es mir besonders fragwürdig wenn ein Kind z.B.: mit 14 Jahren eine größere Menge Geld (Konfirmation) hat und dann mit 17 den Führerschein machen will wenn das Geld bis dahin auf dem Sparbuch liegt und weniger Zinsen wie die Inflation abwirft.
Klar kann man auch alles Geld konsumieren und ggf. Verbraucherkredite verwenden ist ja teilweise in den USA populär aber die haben auch eine wesentlich höhere Überschuldungsquote, wobei da auch wesentlich mehr in Aktien investiert wird, da sind die Deutschen ja besonders skeptisch und wurden auch jahrelang sehr schlecht beraten, so dass viele sehr viel Geld investiert haben, da Geld nicht diversifiziert wurde und dann in einzelne Produkte gesteckt wurde (Lehman Zertifikate, oder Telekom Aktien), wäre dies auf mehrere Produkte aufgeteilt worden wäre am Ende nichts negatives passiert.
Aber am Ende würde ich nicht sagen das es eine Mär ist, Geld gut angelegt hat sich eigentlich schon Jahrzehnte lang vermehrt, wobei es natürlich auch indirekt in die Wirtschaft fließt, sei es als Anleihen oder Aktien. Aber klar man kann es abtun, aber wenn man sich dies anschaut https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world/ so war die durchschnittliche Rendite über 15 Jahre bei 8% pro Jahr und wenn man gleichzeitig ca. 3% Inflation pro Jahr liegt hat sich das Geld real vermehrt. Und wie gesagt man darf nicht vergessen das Geld was angelegt ist, kommt auch dem Wirtschaftskreislauf zu gute
Gegen zielgerichtetes Sparen, wie im Beispiel genannt, für den Führerschein oder eine größere Anschaffung, ist ja nichts einzuwenden. Selbstverständlich sollte man da auf die erfolgreichsten Anlageformen setzen. Aber man sollte auch realisieren, dass nicht jeder das Zeug zum Investmentbanker hat oder die Risiken aussichtsreicher Finanzprodukte bewerten kann.
In einem Land wie Deutschland, wo immer noch die große Bargeldverliebtheit besteht und keine wirklich großen Fortschritte mehr gemacht werden, ist es vergebene Liebesmüh den Leuten erklären zu wollen, wie sie ihr Geld anlegen sollten. Ganz davon abgesehen, dass Kinder und Jugendliche evtl. davon überfordert wären, wenn man ihnen vorschreiben würde ihr Taschengeld in einen ETF-Sparplan zu investieren.
So wie der Umgang mit allen vorhandenen Zahlungsmitteln sollten auch die verschiedenen Anlageformen im Rahmen von Bildung und Erziehung angesprochen werden. Bleibt am Ende nur die Frage, wer das machen soll?
Gerade im Finanzbereich gilt heute mehr denn je, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Deshalb sollte man den heranwachsenden Generationen ihre Zukunft nicht damit verbauen, dass man am Bargeld hängen bleibt.
Ich erinnere an „Trickteller“ aus den Forschungen von ernährungswissenschaftlern: Teller die sich „von selber“ unmerkbar für die Probanden nachfüllen.
Ergebnis: sie verlieren schneller die Kontrolle über ihr Eßverhalten als müßten sie immer neu auffüllen.
https://www.adipositas24.de/community/index.php?thread/35863-der-trickteller/
Das ist der Wert von Bargeld bzw. allen physich und haptisch erfahrbaren zahlungsmitteln: sie sind _erfahrbar_ endlich.
Erfahrbar hier nicht im sinne einer abstrakten Zahl auf einem Display sondern als anfaßbares, fühlbares, dingliches Gut. Also direkt körperlich erfahrbar und nicht nur kognitiv.
Ist wie mit Sex: drüber lesen und es machen sind zwei sehr unterschiedliche dinge mit ganz unterschiedlichen emotionalen Erfahrungen.
Das hat nix mit Wirtschaft, digitalisierung und so weiter zu tun sondern mit dem Verhalten des Menschen.
Begrenzung als echte Erfahrung für Menschen, besondern für Kinder und Jugendliche ist eine wichtige Urerfahrung.
Kinder können bis zu einem bestimmten Alter – aus den auf
https://www.kindererziehung.com/Paedagogik/Entwicklung/Denkentwicklung.php lese ich heraus daß es so bis zu ca. 12 Jahren der Fall ist – nicht genügend abstrahieren um mit Konzepten wie „Buchgeld“ oder „elektronischem“ Geld umzugehen.
Das ist. m. E. auch das Alter – 14 Jahre übrigens als eingeschränkt geschäftsfähig nach dt. Recht – ich einem Kind frühestens ein eigenes Smartphone anvertrauen würde.
Vorheer nur ein „Feature-Phone“ mit Prepaid-Karte und eingeschränkter Internet-Fähigkeit für die Verbindung zu Eltern und anderen Bezugspersonen – das Äquivalent zu den „Telefongroschen“ die ich immer in der Hosentasche hatte um von der nächsten Telefonzelle zu hause oder bei Polizei und Co. anzurufen.
Kaum jemand muss irgendwie abstrahieren, wenn er digital mit seinem Geld hantiert. Dafür gibt es entsprechende Funktionen, die eine Warnung ausgeben, wenn ein bestimmter Kontostand erreicht bzw. unterschritten wird. Konto und Debitkarte sollten für Kinder und Jugendliche das (Zahlungs)mittel der Wahl sein.
Was am Vergleich mit dem „Trickteller“ hinkt, ist die Tatsache, dass sich das Bankkonto nicht von alleine füllt. Die Zeiten, in denen man bei nahezu jedem Geldinstitut auch für Guthaben auf dem Girokonto Zinsen bekam, sind vorbei. Damals kamen Bankkonto dem „Trickteller“ nahe. Sie haben sich leider nicht so schnell gefüllt, wie der Kontoinhaber das Guthaben aufgebraucht hat.
Hallo Mr. T., ja das mit dem Unterschied „Trickteller“ und „Konto“ stimmt natürlich .
Dennoch bleibe ich – auch aus eigener persönlicher Wahrnehmung – dabei: etwas was ich als echten Vorgang erfahre, einen Gewinn oder Verlust, empfinde ich anders als wenn es nur um eine Art „Buchung“ geht die mir etwas vermehrt oder vermindert, das ich dann in etwas „anfaßbares“ umsetzen kann.
Auch wenn es nur Spielgeld ist – Scheine beim Monopoly zu verlieren, fühlt sich anders an als wenn sich auf meinem Girokonto einfach eine Zahl ändert.
Hoffe das wird jetzt nicht als zu ausufernd empfunden: aber wenn es jemand den ich kenne oder der gar gerade mit mir im gleichen Raum ist, schlecht geht berührt mich das anders als wenn sagen wir in china 100000 Leute sterben. (bitte nicht als Rassismus fehlinterpretieren, es geht um räumliche und emotionale Nähe und Diswtanz, also um die unterschiedliche Wirkung einer echten körperlichen Wahrnehmung und eben eine reine virtuelle Wahrnehmung, also das was wir „Nachricht“ nennen).
Für mich ändert sich nichts wenn irgendwo weit weg etwas dramatisches passiert. Ich nehme es zur Kenntnis und das war es dann .
Das andere am „heute“ ist lediglich daß diese Information sofort verfügbar ist und nicht erst nach Tagen oder Monaten wie vor den Zeiten elektrischer Kommunikation. Aber die distanz ist die gleiche.
Verfügungsmöglichkeit über Geld, das erstmal nur eine zahl auf einem Display ist, fühlt sich anders an wie Scheine im der hand oder im Portemonaie, ein Goldbarren im Safe oder ein Brillantring am Finger.
Von daher halte ich gerade für Kinder die Erfahrung dinglichen Verlustes und dinglicher endlichkeit für sehr sehr wichtig und viel prägender im Sinne eines vernünftigen Umgangs mit jeder Art von „Vermögen“ als sie zu früh an nicht dingliches „Geld“ heranzuführen.
Klar muß das irgendwann passieren – es geht mir nicht um das „ob“ sondern um das „wann“.
Das Monopoly-Spiel war ein gutes Stichwort. Die Spieleindustrie hat das bargeldlose Bezahlen nämlich auch schon entdeckt. Die Version des bekannten Spiels nennt sich „Monopoly Banking Cash-Back“.
https://products.hasbro.com/de-ch/product/monopoly-super-electronic-banking-board-game-for-kids-ages-8-and-up/59BE93EA-ABA7-41D3-9E53-030FFEE22426
Man kann Kinder und Jugendliche nicht früh genug an nicht dingliches „Geld“ heranführen. Gerade die bargeldverliebte „Boomer-Generation“ beweist doch was bei deren Bildung und Erziehung falsch gelaufen ist. Wollen wir unseren Kindern und Jugendlichen die Zukunft vorenthalten?
Der Umgang mit digitalen Zahlungsmitteln ist geradezu evolutionär und sichert das Weiterleben der Menschheit.
Hallo Mr. T., „Der Umgang mit digitalen Zahlungsmitteln ist geradezu evolutionär und sichert das Weiterleben der Menschheit.“ dieser Aussage vermag ich nicht zu folgen.
Warum sollte ausgerechnet die technologische Realisierung des allgemeinen Tauschmittels Geld entscheidend sein?
Es geht im Artikel doch um das Heranführen von Kindern an vernünftiges Wirtschaften.
Dafür sind m. e. Erkenntnisse über das Verhalten , die Lernfähigkeit und die Weltsicht und Wahrnehmung auch des eigenen handelns im Bezug dazu wichtiger als die Form des Geldes.
Psychologie, nicht Technologie bestimmen unser handeln und wie unsere Kinder lernen. Wir sind Menschen, die von Begierden, Affekten und simplen Belohnungsmechanismen gesteuert werden.
Die funktionieren um so unmittelbarer je körperlicher Erfahrungen sind. Geld das man fühlt , knistern hört, als Gewicht im Portemonaie spürt ist etwas anderes als Zahlen auf einem Stück Papier.
Auch wenn das hier ein Tech-Blog sind, sind und bleiben wir menschen die eben als menschen funktionieren. Onkel Dagoberts Geldschwimmbad konnte sicher weniger Wert enthalten als all seine Konten – aber das Vergnügen wortwörtlich im geld zu baden war durch keinen Kontoauszug zu ersetzen. Übrigens eine der schönsten und wohl auch schon für etwas ältere Kinder direkt verständliche Kapitalismuskritik…
Hallo Andreas, die Form des Geldes spielt dann eine Rolle, wenn es physisch als Münzen und Scheine keine Bedeutung mehr hat. Wer in der zivilisierten Welt setzt heute noch Muscheln als Tauschmittel ein?
Die von dir genannten körperlichen Erfahrungen können auch ohne klimpernde Münzen und knisternde Scheine gemacht werden. Für die ältere Generation nahezu unvorstellbar, weil sie darauf nie „programmiert“ wurde. Lies dir noch einmal meinen Kommentar durch, in dem ich den von Experten genannten „Bezahlschmerz“ versucht habe darzustellen.
Der Mensch der Zukunft fühlt sich auch dadurch belohnt, wenn die Darstellung seines Guthabens auf dem Kontoauszug oder einem Display seinen Erwartungen folgt oder sie übertrifft. Genau das meinte ich damit, was ich als evolutionär bezeichnet habe. Es ist irgendwann nicht mehr das freundliche Schulterklopfen oder das Stück Schokolade, mit dem Menschen belohnt werden.
Physisch vorhandenes Geld, in Form von Münzen und Scheinen zu zählen oder wie Dagobert Duck darin zu baden, gehört bestimmt nicht mehr zur Lieblingsbeschäftigung der in der Zukunft angekommenen Menschheit.
Dass sich die Menschen weiter entwickeln, wird nicht nur an positiven Beispielen deutlich. Gesteigerte Aggressivität, mangelnde Wertschätzung des Gegenübers, vermehrte Kriminalität, um nur einige zu nennen. Selbstverständlich „funktioniert“ der Mensch grundlegend immer noch so wie seit Adam und Eva. Er hat aber zum Glück auch dazugelernt. Er kann technische Innovationen mehr oder weniger erfolgreich entwickeln und zu seinen Gunsten nutzen. Der Mensch rennt nicht mehr mit Fellen bekleidet in der Landschaft herum, um seine Nahrung zu beschaffen. Er fährt mit dem Auto zum Supermarkt und bezahlt seine Waren und Dienstleistungen bargeldlos. 😉
Wenn Kinder nur mit Bargeld aufwachsen, lernen sie den wichtigen Umgang mit digitalen Konten. Und den brauchen sie. Also: Bargeld, digitales Konto mit Guthabengeführten Debitkarten und sind Pflicht.
Dazu sollte den Kindern auch der Umgang mit dem Finanzmarkt näher gebracht werden. Das Sparbuch ist Geschichte, Heranwachsende sollten den Umgang mit Giro, Tagesgeld und Depots mit Etfs lernen.
@Stephan
Auch wenn dein Kommentar etwas wirr ist, auch an dich die Frage, die der letzte Satz deines Kommentars aufwirft. Wer soll den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Giro, Tagesgeld und Depots mit ETF beibringen?
Leider ist die Mehrheit der Generation, die Kinder zu erziehen hat, dazu nicht in der Lage, weil sie selbst am Bargeld hängt. Schön an der Discounter-Kasse zu beobachten. Mittlerweile zücken öfter ältere Menschen mal die Karte oder sogar das Smartphone als die Jüngeren.