KI-Training im Visier: Japanische Medienhäuser fordern Stopp von OpenAI

Kurz nach dem Start des neuen Video-Modells Sora 2 von OpenAI Ende September formiert sich in Japan massiver Widerstand. Führende Medienunternehmen sehen ihre Urheberrechte durch die Trainingsmethoden des Unternehmens verletzt und haben sich nun öffentlich positioniert.
An der Spitze des Protests steht die Content Overseas Distribution Association (CODA). Die Organisation vertritt einige der bekanntesten Namen der japanischen Kreativwirtschaft, darunter Studio Ghibli, Bandai Namco und Square Enix. In einem offenen Brief forderte CODA OpenAI auf, die Nutzung der Inhalte ihrer Mitglieder für das Training von Sora 2 einzustellen.
Der unmittelbare Auslöser war eine Flut von KI-generierten Inhalten nach dem Launch von Sora 2, die offensichtlich geistiges Eigentum, inklusive bekannter Charaktere, abbildeten. Dieses Phänomen ist ja bekanntermaßen nicht gänzlich neu. Bereits beim Start von GPT-4o im März dieses Jahres gab es eine Welle von Bildern, die stark an den markanten Stil von Studio Ghibli erinnerten.
CODA geht in seiner Argumentation jetzt aber noch weiter. Die Organisation stellt infrage, ob nicht bereits der Akt der Replikation während des maschinellen Lernprozesses eine Urheberrechtsverletzung darstellt, also lange bevor das Modell überhaupt eine Ausgabe generiert. CODA kritisiert den Ansatz von OpenAI, der auf einer Art Opt-out-Richtlinie basiert, bei der Rechteinhaber der Nutzung ihrer Daten nachträglich widersprechen müssen.
Im japanischen Urheberrechtssystem ist für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke generell eine vorherige Genehmigung erforderlich, und es gibt kein System, das erlaubt, durch nachträgliche Einwände einer Haftung für Verletzungen zu entgehen, so argumentiert auch CODA. Man fordert nun im Namen seiner Mitglieder eine entsprechende Reaktion von OpenAI und einen Stopp der unautorisierten Nutzung von Inhalten für das maschinelle Lernen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Die neue Technologie ist nicht mehr aufzuhalten. Die KI wird für viele Bereiche neu Möglichkeiten schaffen aber auch Arbeitsplätze kosten.
Alles ist aufzuhalten. Die Frage ist eher, ob stumpfer Kapitalismus wieder siegt oder die Menschheit mal nachdenkt, ob KI das ist, was wir wollen und brauchen. Nicht alles muss immer getan werden, weil es geht oder es andere machen.
Das ist normaler technischer Fortschritt. Das hat mit Kapitalismus eher wenig zutun. Der nutzt das nur für seine Machenschaften.
Deswegen ist KI auch nicht aufzuhalten, außer wir gehen wieder zurück zu Stöcken und Steinen.
KI ist bei einer immer weiter steigenden Anzahl von Menschen schön völlig normaler Standard der täglichen Nutzung.
Aber klar bin ich für härtere Regulierungen und gegen die „Freiheit“ einfach alles an Trainingsdaten zu nutzen was sie in die Finger bekommen.
Nur wie in vielen Bereichen zeigt sich, dass da inzwischen so ein Vermögen und „Lobbyarbeit“ stattfindet um sich um Strafen, die dagegen Peanuts sind, keine Gedanken machen zu müssen.
Die KI Entwicklung zeigt sogar eher wie Kapitalismus in seiner Form nicht funktioniert.
Relevanz im Bezug auf den Artikel ist da jetzt welche? Es ist ja eben genau nicht so dass es nur schwarz und weiß gibt; also entweder gar keine KI oder KI die alles umfassen und alle Urheberrechte ignorieren muss. Dazwischen gibt es ein breites Spektrum, wir können nämlich schon Gebrauch von KI machen und Nutzen daraus schließen ohne dass wir jetzt gleich die japanischen Animationsstudios abschaffen und mit KI ersetzen.
Ist natürlich die Frage was ein schützenswerter Inhalt ist.
Charaktere – sicher. Aber ein Stil, dessen „Kopie“ im Artikel bzw. von den Urheberrechtsvertretern moniert wird, ist das wirklich schutzfähig?
Denn was ist ein Stil – Jeans mit Lederjacke und eine bestimmte Körperhaltung ist gleich James Dean Stil – aber so lange ein KI-generierter Charakter nicht sehr ähnliche Gesichtszüge wie james Dean zeigt – ist das dann schon eine unerlaubte Replique eines Charakters?
Stil ist mir da viel zu nebulös als Merkmal um eine Urheberrechtsverletzung zu begründen – ich kann auch im „Mozart-Stil“ etwas komponieren – solange es nur nach seinem Stil klingt aber nicht ganze Sequenzen aus Mozarts Stücken enthält kann man mir wohl keinen vorwurf einer unerlaubten Replique machen.
Das gilt ja ohnehin. Sonst könnte ich mir in der Werbung ja immer ein Model suchen, was ein Doppelgänger von… keine Ahnung, Taylor Swift ist und damit werben. Ganz so einfach ist das ja nicht. Ich darf ja auch keinen NPC so aussehen lassen, wie Brad Pitt. Und wenn es zu ähnlich wird, siehe Last of Us, gewinnen auch die Klagen oder es gibt Vergleiche vor Gericht.
Hallo Marco,
aber das ist doch das Problem:
Rechtssätze müssen doch bestimmt sein, also ich muß _im vorneherein_ wissen können, was erlaubt ist und was nicht.
„Ich darf ja auch keinen NPC so aussehen lassen, wie Brad Pitt. Und wenn es zu ähnlich wird, “
wann ist
jemand „zu ähnlich“? Wenn ich ihn in einer dunklen Szene schon mit dem „Original“ verwechseln kann, vielleicht ganz ohne daß Gesichtszüge erkennbar sind?
oder erst wenn man ihn z. B. bei einer polizeilichen Gegenüberstellung eindeutig aus anderen, ähnlichen personen herausfinden könnte?
Das ist mir zu schwammig und hier sollten die KI-Unternehmen, aber auch jeder der z. B. einem Stil nacheifert, ohne ein Werk oder Aussehen direkt zu kopieren , mehr Freiheit erhalten.
letzendlich kopieren wir irgendwo alle, wir lernen von andern menschen, werden von büchern, Filmen , bildern beeinflußt und reproduzieren bewußt oder unbewußt andere menschen oder Stile im Alltagsleben.
sog urheberrechte oder Markenschutz- oder was auch immer Rechte an „virtuellen“ gütern werden m. E. völlig überbewertet und machen das leben für viele , gerade kreative Menschen risikoreicher und nur für anwälte und Patent-und andere Trolle profitabler.