KI-Regeln: Ab heute gelten strengere Vorgaben für ChatGPT und Co.
In der Europäischen Union gelten ab sofort strengere KI-Regeln. Das betrifft natürlich auch und vor allem Platzhirsche wie OpenAI mit ChatGPT oder Google mit Gemini. Eine der wichtigsten Neuerungen: Anbieter von leistungsfähigen KI-Modellen müssen offenlegen, welche Websites sie nutzen, um auf urheberrechtlich geschützte Werke zuzugreifen. Denn immer wieder haben Autoren, Künstler und Verlage kritisiert, dass die Tech-Unternehmen unentgeltlich ihre Werke nutzen.
Das soll nicht nur dafür sorgen, dass die Urheber entsprechend entlohnt werden, sondern auch Rechtssicherheit für KI-Anbieter schaffen. Denn wie das schiefgehen kann, zeigt ein Beispiel aus den USA: Da hatten drei Autoren Anthropic verklagt, weil der Anbieter ihre Werke für das Training seines Modells Claude zweckentfremdet hatte. Ein Gericht hat ihnen recht gegeben. Nun muss Anthropic möglicherweise Schadensersatz in dreistelliger Millionenhöhe zahlen. Solche Szenarien soll die neuen EU-Vorgaben direkt vermeiden, indem die Anbieter hier nachweisen sollen, wie sie das europäische Urheberrecht schützen und welche Trainingsdaten tatsächlich verwendet werden.
Ebenfalls vorgeschrieben, sind jetzt zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen. KI-Unternehmen sollen Stresstests durchführen und auch darlegen, wie sie Missbrauch ihrer Technologien vorbeugen. Offen ist natürlich, ob die KI-Unternehmen inzwischen munter an der Erfüllung der Vorgaben arbeiten, oder es erst einmal auf gerichtliche Auseinandersetzungen ankommen lassen. Zunächst kann den Firmen nämlich herzlich wenig passieren. Erst in einem Jahr wird die EU-Kommission Durchsetzungsmöglichkeiten erhalten und Bußgelder sowie andere Strafen verhängen können (via Tagesschau).
Allerdings: Klagen könnten geschädigte EU-Bürger schon vorher. Allerdings wissen wir ja, dass die Mühlen der Gerichte langsam mahlen. Und viele Autoren dürften es sich zweimal überlegen, ob sie sich mit den Anwaltsarmeen großer Tech-Konzerne auf eigene Faust anlegen.
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Bin gespannt, wie die Vorgaben umgesetzt werden und vor allem was am Ende dabei herauskommt. Es ist schon bekannt geworden, dass Meta ihre Modelle mit illegalen Downloads von eBooks trainiert hat. Da würde sich eine Massenklage der Autoren anbieten. Und das ist nur ein Teil der Trainingsdaten.