Kein Pfand auf Lithium-Batterien: Bundesregierung setzt auf bestehende Sammelsysteme

Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Gruppe Die Linke klargestellt, dass sie kein Pfandsystem für lithiumhaltige Batterien einführen wird. Diese Entscheidung basiert auf einem Gutachten des Umweltbundesamtes, das die praktische Umsetzbarkeit eines solchen Systems untersucht hat.

Die Komplexität der Umsetzung eines Pfandsystems wird durch mehrere Faktoren bestimmt. Die technische Ausgestaltung der Rücknahme müsste alle beteiligten Akteure einbeziehen und gleichzeitig verbraucherfreundlich sein. Eine dauerhafte Kennzeichnung der Batterien und Geräte als Pfandgut wäre erforderlich. Zudem müsste, ähnlich wie bei Pfandflaschen, eine Rückgabe an allen Verkaufsstellen möglich sein. Dies würde eine zentrale Clearingstelle für die Abwicklung der Pfandbeträge erfordern.

Stattdessen setzt die Bundesregierung auf eine Weiterentwicklung des bestehenden Systems im Rahmen des Batterierecht-Durchführungsgesetzes. Dieses verpflichtet Hersteller zur Einrichtung von Rücknahme- und Sammelsystemen. Händler müssen Altbatterien kostenlos von Endverbrauchern zurücknehmen. Die Hersteller stellen dafür spezielle Sammelbehälter bereit, die bei lithiumhaltigen Batterien besonderen Sicherheitsanforderungen entsprechen müssen.

Die Linke wies darauf hin, dass laut der Deutsche Umwelthilfen die aktuelle Sammelquote von Lithium-Ionen-Batterien bei nur 29 Prozent liegt. Die Bundesregierung plant daher, die Sammelquoten für Gerätealtbatterien schrittweise zu erhöhen und neue Quoten für Batterien aus leichten Verkehrsmitteln einzuführen.

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4 Kommentare

  1. Ein Pfand dürfte mit dem europäischen Binnenmarkt auch kaum kompatibel sein — denn technische Geräte werden doch gerne mal aus Nachbarländern bezogen… Amazon-Marketplace ist recht international. Und GeekBuy und ähnliche sitzen auch in Polen oder Tschechien…

  2. Kann ich verstehen. Es gibt bereits ein disfunktionales Pfandsystem für Autobatterien. Keine Ahnung, ob da je jemand Geld wiederbekommen hat. Es stehen zumindest genug in der Gegend, und man könnte sie kostenlos zumindest zum Recyclinghof bringen.

    • Ach, das gibt es? Danke für die Information, nie gehört. Okay, der Posten von 7,50 konnte auch nirgendwo auftauchen, weil ich immer gleich die alte beim Händler entsorgt habe. Aber das ist wieder typisch, derartige bürokratisch aufwändige, aber sonst lächerliche Regelungen.

      • Hab auch neulich eine gekauft und es war 7,50 € Pfand drauf, der direkt durch die Abgabe der alten verrechnet wurde.

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